Hallo,
Zitat thinah:
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leider leider leider ist dies eine absolute ausnahmebegegnung. ich wünschte sehr es würde noch viel mehr so souveräne hundehalter geben [...]
Dem schließe ich mich an...Ich finde, es gibt viel mehr Problemmenschen als Problemhunde. Nichthundehalter, die von Kampfhunden reden, weil der Hund vor dem Supermarkt angeleint war und sie mit ihrem Kleinkind dahin dackeln und ihn bedrängen. Und sich dann wundern, wenn der Hund abwehrt. Hundehalter, die keine Ahnung vom natürlichen Verhalten des Hundes haben. Von Beißen und Anfallen reden, und dabei wurde gerade nur kurz die Rangordnung geklärt.
Der Hund meiner Eltern (Flatcoated/Schäfer-Mix) ist groß und schwarz und damit das perfekte Feindbild. Sie war der erste Hund im Neubauviertel (damals noch recht unbebaut), sah es daher als ihr Revier an. Nach und nach zogen mehr Menschen und damit auch andere Hunde ins Viertel, auf die sie aggressiv reagierte - immerhin waren sie in ihr Territorium eingedrungen (überall anders interessiert sie sich nicht für Artgenossen). Natürliches Hundeverhalten. Schnell hatte sie ihren Ruf als gefährliche Bestie weg, die insbesondere kleine, weiße (=unschuldige) Hunde "grundlos" angreife. D.h., sie hat geknurrt oder auch den anderen Hund unterworfen. Einmal in acht Jahren musste eine Bisswunde vom Tierarzt genäht werden, und keiner weiß bis heute so recht, was damals passiert ist. Aber da Hunderaufereien nun einmal für die meisten Menschen sehr bösartig aussehen, hieß es, der Hund sei gefährlich. Solle eingeschläfert werden.
Inzwischen gehen meine Eltern gelassener mit Hundebegegnungen um. Und der Hund auch. Aber das hat mir gezeigt, mit wie viel Unwissen und Vorurteilen auch und gerade Hundehalter behaftet sind. Ich würde den Hund meiner Eltern niemals als Problemhund bezeichnen. Leider durften die meisten Hunde nie die Rangordnung klären. Und reagierten bei Begegnungen entsprechend. Hätten die anderen Hundehalter eine kurze Rauferei unter den Hunden zugelassen, anstatt ihren beschützen zu wollen und unseren als Bestie zu klassifizieren, wäre allen viel Stress erspart geblieben.
Um die Frage zu beantworten: Ich glaube, dass ein Hund zum "Problem" wird, der nicht mehr wie ein Hund agiert. Der unberechenbar ist. Oder der das Falsche erlernt hat (die Beispiele mit größenwahnsinnigen Kleinsthunden oder spielwütigen Retrievern greifen da sehr gut). Und wer hat die Hunde dazu gebracht? Eben.
Nachdenkliche Grüße,
Stine