Hallo Kelly,
ich bin selbst kein Meister in Hundeerziehung und musste mir in dieser Sache viel Wissen aneigenen und für mich dann selbst abschätzen, welche Erziehungsmethoden am Besten bei meiner Hündin funktionieren. Es gibt ja viele verschiedene Möglichkeiten.
Meine Perla wurde mit einem Welpe 2004 in Polen auf der Straße aufgegriffen und kam durch ein Tierheim hier nach Deutschland. Nach ungefähr 3 Wochen hier lernten wir sie kennen und nahmen sie zu uns. Ihr Welpe war leider schon vermittelt worden, sonst hätten wir beide genommen. Sie war zu diesem Zeitpunkt schätzungsweise 1 Jahr alt (+-). Sie war also auch ein Straßenhund. Das zur Vorgeschichte...
Nun, ich habe mir schon gedacht das es nicht wirklich einfach wird sie alleine schon zu sozialisieren.
Habe ihr Zeit gegeben sich zu akklimatisieren. Wir mussten erstmal sehen und lernen wie sie tickt und andersrum, ist klar. War so gut wie immer in ihrer Nähe, habe viel mit ihr gesprochen und sie zu nichts gedrängt. Wenn sie was feines tat, bekam sie sofort ein Leckerchen (Würstchen klein geschnitten und gut, was besseres gabs für sie nicht^^). Habe sie den eigentlichen Kontakt aufbauen lassen.
Wenn sie was falsch machte, gab es ein strenges aber kein bedrohliches "Perla Nein". Nach 2 Monaten hatte sie grösstenteils drin was sie darf und was nicht. Hatten uns gut kennen gelernt und eine tiefe Bindung aufgebaut. Es dauerte bis sie Vertrauen zu mir aufgebaut hat, was ja auch verständlich ist. Natürlich habe ich meinen Mann und meine damals 3 jährige Tochter mit einbezogen. Habe sie auch mit anderen Hunden zusammen gebracht. 1-2 Hunde gingen zusätzlich gut, waren es mehr bekam sie Angst und flüchtete.
Bin dann mit ihr zum Hundetrainer und habe mir weitere Tips geholt.
Nebenbei haben wir es mit Hundeschule versucht. Das ging aber schief, sie war völlig überfordert. Auch in der Welpenschule war sie überfordert. Habe dann mit ihr zu Hause die gängigen Befehle trainiert. Sie ist super lernfähig und vorallem auch willig. Es macht ihr sichtlich Spaß. Das wäre aber nicht möglich gewesen, denke ich, wenn wir vorher diese Bindung nicht aufgebaut hätten. Sie ist eine richtige Perle geworden und wir kommen super miteinander klar. Mitte letzten Jahres fingen wir das Clickern an. Ein paar Sachen hat sie auch im Apportieren schon drauf.
Das einzige Problem was wir haben:
Sie hat heftige Verlustängste! Mittlerweile kann ich sie für 2 std alleine lassen, aber das war wirklich harte Arbeit! Nun wir arbeiten und lernen weiter, das hört ja nie auf. Macht ja auch Spaß
Du siehst, mit viel Zeit und Geduld bekommt man das super hin.
Hole dir alle Infos die du kriegen kannst und wäge ab, welche Methoden sich mit deinem Hund gut vereinbaren lassen und vorallem auch mit deinem Gewissen. Mann braucht den Hund nicht brechen, es geht auch anders.
Liebe Grüße,
Daniela und Perla
Edit:
Noch heute entdecken wir Dinge bei denen sie super heftig reagiert! Man weiß eben nie was diese Hunde alles erlebt haben. Man lernt immer voneinander und das hört nie auf.