Beiträge von Diana M.

    Also, wenn der Hund ein Wachhund werden soll, dann sollte man die hier empfohlenen Maßnahmen echt nochmal überdenken.
    Unsere Hunde leben als freilaufende Wachhunde mit Familienanschluss.
    Die waren von klein auf draußen und haben natürlich auf jeden Reiz reagiert. Das war auch sehr erwünscht und wir haben uns gefreut, wenn der junge Hund nicht teilnahmslos in der Ecke lag, wenn sich irgendwas tat.

    Herrje, es ist Feiertag, dein Hund ist alleine draußen, langweilt sich und haut ab.
    Du sitzt am PC und erzählst das erstmal der Forengemeinde. :roll:
    Schnapp dir doch einfach die Hundeleine und marschiere mit dem Hund mal eine Stunde durch Wald und Feld. Anschließend setzt dich in dein Haus und lese oder gucke fern. Ich wette, der Hund legt sich hin und pennt.

    Ihr habt ein Grundstück von einem Hektar Größe und haltet den Hund in einem "riesigen Gehege" von 100 qm und im Haus in einem Laufstall von 8 qm, wo er tagsüber drin ist?
    Was ist das denn für eine Hundehaltung?
    So sollte wohl auch ein Neufundländer verrückt werden, gerade, wenn er erst 13 Monate alt ist.


    Ihr merkt nicht, dass der ganze Bauch blutig und entzündet ist? Sowas stinkt und klebt doch.
    Fasst ihr den Hund gar nicht an?

    Der hat keine Vorgeschichte.
    Der ist als Hofhund auf einem Reiterhof aufgewachsen.
    Er ist da so mitgelaufen, nicht großartig erzogen, keine Grenzen gesetzt.
    Sein Herrchen ist gestorben und die Frau konnte/wollte den Hund nicht behalten.
    Ein Mädel aus dem Stall hat ihn dann übergangsweise genommen, in ein Reihenhaus mit winzigem Garten.
    Dort ging der Hund über Tisch und Bänke, klar, er war 24 Stunden Freilauf gewohnt und war nun im Haus und ging an der Leine raus.
    Die hatten ihn zwar gern, aber das ging gar nicht.
    Der Hund wurde inseriert (als Schäferhund, den Malinois hat man wohlweislich unterschlagen...) und wir haben ihn angeguckt.
    Und da haben wir die Lage falsch eingeschätzt. Das ständige Rumgehibbel, hin und her und rein und raus von ihm, dass er sofort, aber ganz nebenbei zupackte, wenn ihn jemand festhalten wollte, das absolute Nichthören auf irgendwelche Anweisungen, das haben wir auf die ungeeignete Umgebung und uns Fremde im Haus geschoben.
    Wir haben gedacht, wenn er bei uns wieder als Hofhund den ganzen Tag draußen ist, legt sich die Nervigkeit und mit 18 Monaten kann man einen Hund ja noch erziehen.
    Aber er hatte schon zu lange eigene Entscheidungen treffen können.

    Das hat hier wenig Sinn.
    Ihr könnt euch scheinbar so einen Hund nicht vorstellen.
    Es ist ein Schäferhund x Malinois, bildschön, gute 70cm groß und etwa 40 kg schwer.
    In der Optik ein Schäferhund, vom Verhalten her Malinios.
    Wir wollten ihn nach einigen Monaten wieder abgeben, es macht nämlich keine Freude, mit einem solchen Hund zu leben.
    Mal ganz davon abgesehen, dass es gefährlich ist.
    Wir haben ihn damals mit Schutzvertrag übernommen, mit Rücknahmeklausel, aber es war nur blablabla. Die Leute wollten ihn nicht wiederhaben und jemand anderer wollte ihn auch nicht.


    Die Hunde im Avatar sind die beiden anderen Hunde von uns.

    Leute, glaubt es mir doch - der Hund ist nicht normal.
    Es gibt zig Situationen, wo der Hund mal so und mal genau anders reagiert.
    z. B. warnt der Hund mich in der Regel schon mit seinem Blick, ihn bloß nicht anzufassen.
    Doch ab und zu stürzt er wedelnd auf mich zu, schiebt seinen Kopf unter meine Hand und fordert Streicheleinheiten. Vor ein paar Tagen war das ganz massiv und er kam immer wieder an. An anderen Tagen will er gestreichelt werden und fängt wenige Sekunden später an, steif zu werden und zu knurren.
    Das macht er nicht nur bei mir, aber bei mir hat er damit angefangen und bei mir ist es am schlimmsten.
    Solche Sachen passieren ständig, ob es sein Verhalten ist, wenn jemand von der Familie nach Hause kommt (mal wird man begrüßt, mal wird man angeknurrt, wenn man ihn anspricht, mal verschwindet er einfach, wenn jemand kommt) oder wenn man irgendetwas von ihm will.
    Das könnt ihr jetzt verhaltenstechnisch auseinanderpflücken, aber glaubt mir, ICH gehe nicht aktiv auf diesen Hund zu und mache etwas mit ihm.
    Es gibt ja Hunde, die haben den "will-to-please" - und er hat ihn einfach nicht.
    Er weiß genau, was man von ihm will, aber es kümmert ihn nicht.
    Es ist schwierig mit ihm, aber er ist jetzt neuneinhalb Jahre alt, wir haben uns mit seinem Verhalten arrangiert und er wird bis zu seinem Ende hierbleiben.
    Sollte es doch einmal eskalieren, dann wird er eingeschläfert.


    Übrigens wundert es mich, das nicht einer fragt, was mit ihm denn war, bevor wir ihn bekommen haben und wie er hier lebt.
    Interessant ist auch, wie er mit unseren anderen beiden Hunden interagiert, die im übrigen völlig problemlose, selbstbewusste, freundliche Hunde sind.