hallo,
hab zwei kastrierte jungs.
beide sind tierschutzhunde (hamburger tierschutzverein & spanische notfalltierhilfe) gewesen. unser grosser kam "frisch kastriert" zu uns - da war er aber bereits 4-5 jahre alt. es ist uns somit nicht wirklich möglich zu sagen wie er vorher war. da wir ihn aber ganz "frisch kastriert" bekommen haben können wir zumindest sagen, dass er deutlich verträglicher geworden ist mit unkastrierten rüden. er muss schon sehr bedrängt/gemobbt werden, bevor er ungnädig wird - das war ganz zu anfang anders.
unseren kleinen haben wir nach gespräch mit dem arzt unseres vertrauens kastrieren lassen. er hatte eine so rege testosteronproduktion, dass es einfach nur schlimm war. es reichte schon, wenn er einen hund (egal welches geschlecht) auf der strasse gehört hat. er fing an zu winseln, fiepen, bestieg sofakissen, bücher, schuhe und bekam sich stundenlang nicht mehr ein - und das bei JEDEM hund den er von weiten gewittert, gehört oder gerochen hat! wenn er einen anderen hund sah, war es einfach nur heftig. er fing er an an der leine zu schreien als ob wir ihn totschlagen würden, und gebärdete sich wie wild an der leine um hinzukommen. er fing zu guter letzt an ALLES zu besteigen - sogar ein rumliegende äste waren nicht sicher vor ihm. sein ganzes denken und handeln wurde von seinem übersteigerten trieb beherrscht. teilweise waren die situationen mit anderen hunden dadurch recht kritisch. er versuchte JEDEN hund zu besteigen - und berechtigterweise liess sich das längst nicht jeder gefallen. ich möchte betonen, dass wir mit ihm noch nie eine läufige hündin getroffen haben - nicht auszumalen wie er dann reagiert hätte. andersrum gesagt, er hat sich bei JEDEM hund so verhalten, wie ein hormonell normaler, unkastrierter rüde bei einer läufigen hündin reagiert hätte.
wir haben uns für eine kastration entschieden, nachdem er zwei hormonspritze zur hemmung der testosteronproduktion bekommen hat, und diese "wunder" bewirkt haben. unser TA meinte er geht zu 90% davon aus dass eine kastration hilft, aber um sicher zu gehen wollte er das mit den spritzen ausprobieren. er meinte wenn die spritzen nicht "wirken", würde er von einer kastration abraten, weil es dann eine erziehungssache wäre (hätte auch gut sein können - wir hatten den kleinen zu dem zeitpunkt erst 8 wochen gehabt, und er war völlig unerzogen) und nicht hormonbedingt.
bereits 3 monate nach der kastration war er wie verwandelt. er konnte endlich mit anderen hunden spielen, ohne sie gleich als sexuallpartner zu sehen. er bestieg keine gegenstände, möbel, etc. mehr - und er war zugänglicher, da sein blut im gehirn blieb, anstatt "unten" zu stauen.
heute ist er ein vorzeigehund mit völlig akzeptablen, kleinen macken .