hallo zusammen,
wir haben seit wenigen wochen einen ca. fünfjährigen, kastrierten schäferhundrüden aus der spanischen nottierhilfe bei uns aufgenommen.
er benimmt sich soweit einwandfrei und fühlt sich ganz offensichtlich sauwohl bei uns. er hat sich bisher als souveräner, in sich ruhender, sehr verschmuster, umgänglicher kerl präsentiert (mit betonung auf bisher ).
da er noch nicht von der leine kommt, haben wir auch nur hundebegegnungen an der leine, mit uns bekannten, verträglichen anderen hunden. als "neuer" in der gruppe gab durchaus es den ein oder anderen hund, der ihm gleich mal zeigen wollte wer cheffe ist . sprich, er wurde bereits angerempelt, angeknurrt und in der bewegung "begrenzt". er hat sich darauf stets ruhig verhalten. keineswegs ängstlich, aber auch null aggressiv - er hats schlichtweg ignoriert. die anderen hunde haben daraufhin nach wenigen sekunden mit ihren imponier- und drohgehabe aufgehört und begegneten ihm nun ihrerseits ebenfalls ignorant bis freundlich.
bis letzte woche. da war eine hündin (ca. 45cm/20kg) die meinte ihn mobben zu müssen. da er auf ihr anknurren und fletschen nicht reagiert hab, bzw. nach kurzer zeit mit beschwichtigend reagiert hat (weggucken, übers maul lecken, etc.), wurde sie immer heftiger. teilweise ging dies soweit, dass sie in seine richtung geschnappt hat - bis wenige millimeter vor seiner schautze. selbst dies hat er nur mit weggedrehen seines kopfes zur kenntnis genommen. die hündin wurde dann von ihrer besi an die leine genommen.
da es sehr warm war, hab ich mich dann irgendwann mit ihm an der leine unter einen baum gesetzt - er lag dann langestreckt auf der seite, kopf auf meinem schoß und hat geschlafen/gedöst. nach wenigen minuten kam die hündin leinenlos direkt auf uns zugelaufen, bremste ca. 15cm vor unserem liegenden schäferhund ab und knurrte ihm direkt ins gesicht. er hat einmal kurz die augen aufgemacht, wieder zugemacht und sie schlichtweg ignoriert. ich bin zunächst sitzen geblieben und hab gar nicht reagiert, in der hoffnung die HH kommt gleich und nimmt ihre nervige hündin da weg (und war gleichzeitig stolz wie oskar auf unseren sooo entspannten hund). leider weit und breit nichts zu sehen von der besi.
als sie wieder anfing nach seiner schnauze zu schnappen und er anfing sich die schnauze zu lecken, bin ich laaaangsam aufgestanden, weil ich im fallsfall nicht mit meinem gesicht zwischen dem "zahnbereich" der hunden sitzen wollte. in diesem moment knurrt die hündin MICH direkt an und fängt an mich zu fixieren. dann gings ganz schnell - ich hab nur noch ein sehr tiefes knurren, wie ein grollen, tief aus der kehle von unserem gehört und dann lag er auch schon mit seinem gesamten gewicht auf der hündin drauf. so schnell konnte ich gar nicht reagieren und sie hat nur noch geschrien. er war richtig richtig grob zu ihr, hat immer und immer wieder zugepackt - es sah aus als ob er ihr stücke rausbeissen wollte.
die HH der hündin kam dann auch fast sekunden später hektisch über den hügel gerannt auf uns zu - aber da hatte ich mich schon soweit gefasst dass ich AUS geschrieben habe. unser hat fast augenblicklich aufgehört und sich seelenruhig neben die noch immer quiekende hündin gesetzt.
fazit: der hündin ist NICHTS passiert - nicht einmal ein kratzer. die HH hat sehr entspannt reagiert (meinte nur: ach, das wurd ja mal zeit dass die olle mobberin haue kriegt) und ich stand da kreidebleich mit der leine in der hand und den seelenruhig neben mir sitzenden schäferhund.
frage: hätte und wie hätte ich diese "rauferei" vermeiden können? habe ich als HH richtig gehandelt? wie bringe ich unserem grossen bei nicht ganz so "grob" zuzupacken? will mir gar nicht ausmalen was passiert wäre, wenn es ein zarterer hund gewesen wäre
vielen dank vorab und grüsse,
t.