Beiträge von Nella

    Huhu,


    danke für die Tips, ich fürchte aber, ganz so leicht wird es nicht.
    Ich hatte Karli nämlich damals auch zum Ignorieren geraten, nachdem das Schönfüttern wirkungslos verpuffte, und er hat das wirklich durchgezogen. Er hat Nellie nie angeguckt oder angesprochen, aber sie ist jedesmal ausgetickt, wenn er nur aufgestanden ist. :shocked: Er hat sich halt auch unnatürlich bewegt, weil er Angst vor ihr hatte, insofern war's ein Teufelskreis. Und nein, freiwillig hätte er das große, böse, schwarze Monster sicher nicht gestreichelt. ;)


    Wenn ich sie weggeschickt habe, hat sie aus dem Nebenraum auch weitergegrollt. Sie hat nicht einen Augenblick abgeschaltet, solange er im Haus war - was wohl auch heißt, daß sie uns nicht zutraute, die Situation angemessen zu regeln. *seufz* So ein Kontrollfreak! :hilfe:


    Liebe Grüße,
    Anja

    Huhu,


    unsere Hunde haben ein Problem mit einem bestimmten Freund von uns, und da er uns über Silvester für mehrere Tage besuchen will, mache ich mir Gedanken, wie das diesmal besser zu managen ist als letztes Mal.


    Das letzte Mal war er im Oktober hier und ich hatte keine besonderen Vorkehrungen getroffen, da sich unsere Hunde normalerweise Besuchern gegenüber aufgeschlossen bis lästig :ops: verhalten. Als Karli ankam, reagierten die Wuffis allerdings recht heftig auf ihn: Kira kläffte ihn mit gesträubtem Fell und eingeklemmten Schwanz aus der Ferne an und Nellie stellte ihn, d.h. ging nach vorn und verbellte ihn.
    Leider hat Karli keine Erfahrung mit Hunden und machte genau das Falsche, nämlich anstarren und vorbeugen, was alles noch schlimmer machte. Ich habe ihm dann Leckerchen in die Hand gedrückt, die hat nellie auch genommen, nur um danach weiterzubellen. Kira war nicht dazu zu bewegen in seine Nähe zu kommen. Er hat hier zweimal übernachtet, war tagsüber aber meist unterwegs und wir haben es die ganze Zeit nicht geschafft, die Situation zu entspannen. Ich habe Nellie jedesmal weggeschickt, wenn sie ihn verbellte, aber sie hat sich nicht beruhigt und war die ganze Zeit alarmiert. Kira hat sich erst am Abreisetag getraut, ganz vorsichtig auf ihn zuzugehen, jederzeit bereit wieder kläffend die Flucht zu ergreifen.


    Nun kommt uns also Karli, der Hundeschreck erneut über Silvester besuchen, zusammen mit zwei weiteren, den Hunden bisher unbekannten Freunden und ich bin am Überlegen, wie ich es diesmal besser machen könnte, zumal (und das macht mir wirklich Sorgen) Nellie neulich den Notdiensttierarzt versucht hat zu beißen. Bisher war ich mir immer sicher, daß sie Menschen gegenüber nicht aggressiv reagieren würde, daher habe ich das Verbellen zwar unterbunden, es aber eher als lästig denn als gefährlich angesehen. Den Tierarzt allerdings hat sie fixiert und angeknurrt, so daß ich ihr lieber eine Maulschlaufe übergestreift habe. Als er mit der Untersuchung weitermachte, fixierte sie ihn wieder und versuchte ihm dann, ins Gesicht zu springen. Ich bin sicher, sie hätte zugebissen. Okay, sie war traumatisiert nach dem Autounfall und hatte Schmerzen, aber trotzdem habe ich jetzt Angst, daß sie auch bei unserem Besuch übers Anbellen hinausgehen könnte.


    Ich habe mir nun überlegt, den ersten Kontakt mit den beiden unbekannten Besuchern (die leider auch keine Hundeerfahrung haben) außerhalb unseres Grundstücks stattfinden zu lassen. Da wir sie sowieso vom Bahnhof abholen, könnte ich die Hunde mitnehmen. Dann sollten die beiden gleich Leckerchen dabeihaben, um sich selbst schönzufüttern. ;) Ich bin aber noch nicht sicher, ob es besser wäre, erstmal nur Nellie mitzunehmen, damit sich die beiden nicht gegenseitig hochschaukeln. Leider neigt Nellie nämlich dazu, sich durch Kiras Unsicherheit anstecken zu lassen. Weiterhin bin ich mir nicht sicher, inwieweit ich unseren Besuch in die Problematik überhaupt einweihen soll. Nicht daß sie am Ende zu vorsichtig agieren und gerade das auf Nellie seltsam und verdächtig wirkt. Denn es könnte ja auch sein, daß sie eigentlich ganz freundlich und locker reagieren würde, so wie sie das früher auch immer getan hat und ich jetzt durch meine ganzen Vorsichtsmaßnahmen überhaupt erst die sprichwörtlichen schlafenden Hunde wecke.
    Zum Glück kommt Karli mit einem anderen Zug an, d.h. das bekannte Problem können wir getrennt angehen. Puh, irgendwie ganz schön unentspannt, das Ganze. :???:


    Habt Ihr vielleicht noch Tips oder Erfahrungen für mich?


    Liebe Grüße,
    Anja

    Wie geil ist das denn alles! :lachtot:


    Ich habe auch eine Peinlichkeit zu bieten:
    Hundeschule, letzte Stunde des Agility-Eimführungskurses. Wuffis laufen frei auf dem Platz, Menschen sitzen um den Tisch, lecker Falafel, Döner, Börek vom Türken um die Ecke geholt und feiern den Abschluß eines erfolgreichen Kurses.
    Die Hunde unserer Trainerin betteln ganz ungeniert und sie erzählt scherzhaft, daß sie ihnen das extra beigebracht hat, um Futterkosten zu sparen. :D Die meisten anderen Hunde stehen auch mehr oder weniger dicht um den Tisch herum und glotzen, ist ja klar. Nellie ist gerade im hinteren Teil des Platzes und stöbert irgendwas auf, also fühle ich mich bemüßigt, ganz stolz zu erzählen, daß unsere Hunde zum Glück kaum betteln (was üblicherweise auch stimmt!). In dem Moment taucht Nellie neben mir auf, nimmt kurz den Tisch in Augenschein, um dann blitzschnell mit einer gekonnten Bewegung an der Alufolie zu ziehen, auf der meine Falafel liegt. Essen fällt auf den Boden, da Murphy's Law greift, natürlich auf die Saucenseite und Nellie läßt es sich schmecken, bis Hund der Hundetrainerin dazukommt und sie ihm den Rest überläßt, die olle Schleimerin. ;)


    Und was sag ich auch noch reflexhaft: "Das hat sie aber noch nie gemacht!" Stimmte zwar, aber trotzdem, wie peinlich! :hust:


    Seit dem Tag habe ich vollstes Verständnis für die "Der-tut-nix"- und "Das-hat-er-noch-nie-gemacht"-Fraktion.


    Liebe Grüße,
    Anja

    Zitat


    Es geht nicht um das Wissen beim Hund, sondern um das Unterscheiden! Und das ist im Training des Hundeführers zu suchen... :wink:
    Wenn ich meinem Hund "zeige", dass es einen Unterschied macht, dann lernt es und bezieht das auch auf die Kommandos. Es macht dann also für den Hund einen Unterschied, ob er sie an der Schleppleine ausführen soll oder ohne.


    Huhu!
    Ich glaube, genau da hakt's bei mir, weshalb auch mein ganzes Schleppleinentraining relativ erfolglos bleibt. Kira beispielsweise hört zuverlässsig, wenn sie an der Schleppleine ist. Halte ich die Schleppleine in der Hand, hält sie ganz selbstverständlich den Radius ein, klar, sie ist ja an der Leine und weiß das auch. Lasse ich sie schleppen, bleibt sie regelmäßig stehen und schaut zurück, geht aber durchaus auch mal 15 Meter vor. Spreche ich sie vorher an, kommt sie zurück, bzw. bleibt stehen, bis wir wieder unseren 10-Meter Radius haben. Lasse ich ihr die 5-Meter-Schleppleine dran (zerschneiden ist mir zu schade, daher nehme ich einfach die kürzere), merkt sie das natürlich an dem geringeren Gewicht, hält aber trotzdem weitestgehend den Radius ein. Ebenso im Freilauf. Soweit so gut. Eigentlich.
    Es gibt aber Momente (und die kann ich selbst nach mehr als einem Jahr mit ihr noch nicht antizipieren), in denen sie nur zurückblickt, um zu taxieren, ob ich noch eine Chance hätte an sie heranzukommen. Ist das nicht der Fall, gibt Madame Gummi, aber frag nicht nach Sonennschein. :motz: Weg isse, die Streunerin und ich steh da wie der letzte Depp. Zum Glück hat Kira erstens eine unverkennbare Stimme, die sie zweitens auch gern und lautstark einsetzt, so daß ich sie bisher immer wieder aus Gärten, Unterholz oder Rapsfeldern befreien konnte, in denen sie sich mit der Schleppleine verfangen hatte. Da sie nicht an der Leine zieht, versucht sie nichtmal ansatzweise, sich zu befreien, Frauchen kommt mich ja abholen- toll. :roll:
    Klar, Hundi hat gelernt, daß sie streunen kann, wenn ich nicht an sie herankomme, aber... was tut man denn dagegen? Sie kennt nunmal den Unterschied, insofern schließe ich mich Saiyukis Frage an.


    Liebe Grüße,
    Anja

    Hm, doch ich kenne das schon. Gerade jetzt in der nasskalten Witterung mit zwei Schleppleinen zu hantieren ist absolut nervig! Dann ständig einen Handschuh an und wieder auszuziehen, um ein Leckerchen hervorzukramen, die eine nasse Schleppleine aufzunehmen, weil Kira gerade am Zeitunglesen ist, während die andere nicht minder nasse Schleppleine durch die eh schon klammen Finger glitscht, weil Nellie es wie üblich sehr eilig hat, weiter zukommen, und natürlich schaffen sie es alle gefühlten 50 Meter, die Leinen ineinander zu verknoten...


    Doch, das führt schon angelegentlich dazu, daß ich ganz speziell auf diese beiden Hunde keinen Bock habe, sie aber liebend gern gegen zwei wohlerzogene, nichtjagende Exemplare austauschen würde, mit denen ich dann auch gerne stundenlang durch Wald und Flur marschieren würde. ;)


    Vielleicht mag wer tauschen? Schleppleinen gibt's gratis dazu. :D


    Hoffende Grüße,
    Anja, galgenhumorig

    Huch,


    ich war wohl blind :shocked: und lese gerade erst deinen Thread. Dann auch von uns noch alles Liebe und eine rasche Gesundung für die kleine Peppermaus!!


    Ich habe hier ja auch so eine Katastrophenlady, die jede Krankheit und jeden erdenklichen Unfall mitnimmt. Ich hatte meinen Tierärzten vorsorglich Ende November schon 'Frohe Weihnachten' gewünscht, in der abergläubischen Hoffnung, daß Nellie dann vielleicht zumindest bis Januar von Widrigkeiten verschont bliebe. (Hat zwar nix genützt, aber 'nen Versuch war's wert ;)).


    Liebe Grüße,
    Anja

    Hallo Björn,


    na, zum Glück ist der kleine Jagdausflug noch mal glimpflich ausgegangen!


    Zitat

    Aber ab wann lässt man einen Hund von der Leine?


    Manche wohl gar nicht. Habe auch so ein Exemplar hier, die mit größter Wahrscheinlichkeit nie ohne Schleppleine laufen wird, da sie immer auf der Suche nach einer Möglichkeit zum Streunen ist. Ich habe Kira auch viel zu oft freilaufen lassen, ohne Leine oder schleppend, aber sie hat es immer wieder geschafft, sich vom Acker zu machen, manchmal aus dem Spiel heraus mit anderen Hunden, manchmal nach einem Blick zurück, als sie merkte, daß die Leine zu weit von mir entfernt war, als daß ich sie hätte greifen können.
    Man sagt ja immer, daß man die Schleppleine ausschleichen muß, also langsam Meter für Meter kürzen. Und gleichzeitig Jagdersatztraining machen. Bei Kira würde das nix bringen, das weiß ich inzwischen, aber vielleicht klappt das ja bei deinen Gassi-Hounds.


    Zitat

    Ich bin ja nun wahrlich kein Hundeanfänger und hab die ganze Zeit versucht das Risiko so gering wie möglich zu halten. Ich würde ihn nie im Wald laufen lassen, hab ihn, wenn er ohne Leine unterwegs ist, jede Sekunde im Auge und wenn er sich die letzten Wochen nicht so bindungsbereit gezeigt hätte, dann würd er sowieso nicht ohne Leine laufen. Er hat eigentlich sehr verlässlich auf den Rückruf gehört, hat sich zurückrufen lassen, wenn hinter einer Wegbiegung plötzlich ein anderer Hund auftauchte, hat sich nie weiter als 20-30 Meter entfernt, ganz selbstverständlich an Wegkreuzungen gewartet etc.


    Tja, und jetzt hat er gemerkt, daß es da noch was viel tolleres gibt, als einfach nur mit dem tollen Gassigeh-Herrchen unterwegs zu sein. Klar, er sammelt Erfahrungen und wird selbständiger. Ich habe genau die gleichen Erfahrungen auch gemacht. Kira klebte mir die ersten Monate auch quasi am Bein. Bis sie das erste Mal einer Katze hinterherjagte und für Stunden im Dorf verschwunden war und ich sie irgendwann aus einem fremden Garten herauspflückte. Da hat sie wohl gelernt, daß ihr auch dann nix passiert, wenn sie sich von mir entfernt, im Gegenteil, es kam noch was spannendes hinzu.
    Streunerfahrungen hatte sie bei den Vorbesitzern mehr als genug, Sicherheit bekommt sie von uns, also versucht sie es immer wieder, sich ihren persönlichen Kick zu holen. Die Bindung ist eigentlich sehr gut, sie hört auch fantastisch, solange sie an der Schleppleine oder in umzäunten Gebieten ist, aber sobald sie merkt, daß sie die Chance hätte, nutzt sie sie auch. Also Schleppleine, vielleicht lebenslang. Ich glaube, ich leide mehr darunter als der Hund. :hilfe:


    Zitat


    Allerdings war das gestern unserer erste direkte Wildsichtung...


    Dann wundert es mich allerdings nicht, daß er weg war. Hat er denn bisher nie gestöbert? Kein Interesse an Spuren gezeigt? Könnte jetzt anfangen, wenn er vorher gar keine diesbezüglichen Erfahrungen machen durfte. Die lernen schneller als man fürchtet. ;)


    Zitat

    Natürlich hat es mich erschreckt, dass er gleich stundenlang weg war...sowas bin ich halt von meinen Hunden so gar nicht gewöhnt...aber soll er deswegen jetzt wirklich ständig an der Leine laufen? Ich persönlich finde nämlich ein auschließlich angeleintes Leben fast schon tierschutzrelevant...


    Hm, ich persönlich finde die Gefahr, die von einem streunenden und/oder wildernden Hund ausgeht, sowohl für den Hund wie auch für andere Lebewesen, ehrlich gesagt viel tierschutzrelevanter. Ist es denn wirklich so schlimm, einen Hund an der Schleppleine zu führen? Eigentlich soll die Schleppleine doch in erster Linie dazu dienen, daß der Hund lernt, den Radius einzuhalten, den die Schleppleine vorgibt, ergo, selbst wenn sie eines Tages abkommt, sollte der Hund ja im Idealfall auch nicht viel weiter vorlaufen. Den einzigen Unterschied macht dann wohl das Gewicht der Schleppleine aus, aber tierschutzrelevant finde ich das jetzt eigentlich auch nicht.


    Ich wünsche dir Glück und viel Durchhaltevermögen. Habe ja auch so ein Jagdduo und mich gruselt es heute noch, wie naiv ich noch vor einem Jahr an die Sache herangegangen bin - und ich war auch keine Hundeanfängerin. Aber irgendwie ist jeder Hund wieder ganz anders als all die anderen vorher... :D


    Liebe Grüße,
    Anja

    Zitat

    Ich find diesen Thread ziemlich überzogen...
    Da wird ein Hund, der die Gelegenheit hatte Kaninchen zu töten zu einer potenziellen Gefahr für ein Kind hochstilisiert... :shocked:
    Sowas kanns auch nur hier im Forum geben.


    Nö, sowas gibt's zum Beispiel auch bei mir in der Nachbarschaft. Ich fürchte inzwischen, daß mehr Leute so denken, als man meint. Gerade hier im Dogforum wundert es mich allerdings eher, immerhin tummeln sich hier doch in erster Linie selbst Hundehalter. Nicht auszudenken also, wie die Mehrheit der Nichthundehalter denkt. *schauder*


    Liebe Grüße,
    Anja (die auch so eine kindermordende Bestie zu Hause hat)

    Huhu,


    ich habe zwei Jagdhundmixe und keinen Jagdschein. Werde ich wohl auch nicht machen, da ich nicht so recht sehe, wo für meine Hunde dann der Unterschied liegen würde. Nellie will hetzen und reißen, was sie auch nicht dürfte, wenn ich einen Jagdschein hätte und Kira will streunen, dito. Ich lehne Starkzwangmethoden ab, also mühe ich mich seit einem Jahr mit Schleppe, alternativen Auslastungen und der nimmer endenen Suche nach wildfreien Gebieten. ;) Klappt leider nur bedingt.


    Nellie ist ein Pointermix aus Spanien, die Orga ist meines Erachtens seriös. Sie unterstützen Kastrationsprojekte vor Ort, sie vermitteln keine "echten" Straßenhunde, sie geben bereitwillig Auskunft über Herkunft der Hunde und wofür die Schutzgebühren und Spendengelder verwendet werden.


    Kira ist ursprünglich aus Griechenland, wir haben sie allerdings hier in Deutschland aus zweiter Hand übernommen. Die Orga, über die sie vermittelt wurde, würde ich als eher unseriös einstufen, da sie ausschließlich Welpen und Junghunde vermitteln, in den meisten Fällen von trächtigen Straßenhündinnen. Kiras Mutter wurde mit ihren sieben Welpen nach Deutschland gekarrt, die Welpen bereits mit wenigen Wochen von der Orgavorsitzenden (sie ist TÄ) selbst kastriert und dann vermittelt. Dabei wurde kein Wert auf eine gute Vermittlung gelegt, Kira kam entsprechend in eine schlechte Haltung, zwei ihrer Geschwister wechselten auch mehr als einmal den Besitzer. Die Orga inseriert hier wöchentlich in unserem Lokalblättchen, mit immer wieder neuen Welpen.


    Zum Jagen: Nellie hat extrem starken Jagdtrieb, den wir zu Beginn unterschätzt haben. Soweit bekannt, hat sie aber in Spanien nicht gejagt, sondern wuchs auf der Tierstation Esperanza in Andalusien auf. Deshalb muß ich mir an die eigene Nase fassen. Ich habe ihr zuviele Freiheiten gewährt, und unser Problem ist somit teilweise hausgemacht. Wir arbeiten aber dran, und ich bin zuversichtlich, daß sie eines Tages fast ganz ohne Schleppleine auskommen wird.


    Kira ist das größere Problem. Sie ist vermutlich auch ein Jagdhundmix, sieht nach Labbi und irgendwas Windhundartigem aus und hat auch Jagdtrieb, ist aber reine Sichtjägerin, im Gegensatz zu Nellie, die vor allem auf Spur geht. Eigentlich wäre sie vermutlich leicht zu händeln, da sie - an der Schleppe - wirklich sehr gut hört. Während Nellie draußen ausschließlich auf der Suche nach Spuren ist, geht Kira wie ein "normaler Familienhund" spazieren, liest Zeitung, ist interessiert an anderen Hunden und Menschen, etc. Sie hat allerdings bei ihren Vorbesitzern das Streunen kennengelernt, war oft halbe Tage unterwegs und fand das offensichtlich so toll, daß sie jede Gelegenheit nützt, um wieder mal auszubüchsen. Ist ihr ein paar Mal gelungen, das längste war sechs Stunden (!) - der blanke Horror. Das wiederum heißt, sie kann definitiv nie ohne Schleppleine laufen, da dieses Umschalten einfach unberechenbar ist, da sie ja nicht auf Wildsuche ist, mit all den entsprechenden, erkennbaren Anzeichen, sondern einfach auf Gelegenheiten wartet, um wegzulaufen. Ich fürchte, sie hat auch gelernt, es sich nicht anmerken zu lassen. :/


    Fazit: Mein "echter" Jagdhund stellt im Prinzip ein viel geringeres Problem dar als mein in DE aufgewachsener "Familienhund", der durch Erziehungsmängel zur Streunerin wurde. Also mal wieder ein Beispiel, daß sich die Aussage "Jagdhund in Nichtjägerhänden" nicht so pauschal verneinen oder bejahen läßt.


    Ich persönlich habe allerdings auch nicht gezielt nach einem Jaghund gesucht, ich habe mich halt in die beiden Hundepersönlichkeiten verliebt, und wir müssen nun eben das Beste draus machen.
    Wie gesagt, auch wenn ich nun einen Jagdschein hätte, würde sich für meine Hunde im Prinzip nix ändern. Nellie darf auch jetzt schon Mäuschen buddeln (darin geht sie voll auf ;)) und kontrolliert Spuren verfolgen. Und Kira dürfte auch als Jagdhund nicht streunen gehen.


    Liebe Grüße,
    Anja