Beiträge von Nella

    Hallo,


    nur mal kurz noch ein Einwurf von mir zum Thema "sich durchsetzen und Hund einfach mitziehen". Als ich Nellie bekam, hat sie supergern ihr Geschirr angezogen und lief locker und neugierig an der Leine mit. Bei einem Spaziergang (muß so nach etwa ein bis zwei Wochen gewesen sein), legte sie sich plötzlich hin und wollte nicht mehr weiter. Ich fragte die hundeerfahrene und eigentlich sehr nette und mit ihrem Hund liebevoll umgehende Bekannte, die dabei war, und sie meinte, sie habe den Eindruck, Nellie wolle mich testen und ich solle sie einfach mitziehen (nachdem alle Lockversuche gescheitert waren).
    Tja, ich hab's getan :datz:. Von dem Tag an krümmt sich mein Hund mit eingezogenem Schwanz, wenn sie ihr Geschirr nur sieht - trotz Schönfütterns, obwohl ich mich weder über sie beuge noch ein besonders großes Trara darum mache. Sie haßt es einfach, und zwar egal welches - während sie ihr Halsband gern anzieht. Zweite Nebenwirkung: jeglicher Druck meinerseits wird mit heftigstem Gegendruck beantwortet, ihre Leinenführigkeit ist komplett dahin und ich übe seit einem Jahr, sie wieder halbwegs in den Zustand zu bekommen, den sie mal hatte. Ihr Vertrauen zu mir an der Leine ist nie wieder so geworden wie ohne Leine.


    Nellie mag ein Extrembeispiel sein, und wer weiß, ob es nicht zusätzliche Auslöser für die oben geschilderte Entwicklung gab, aber trotzdem. Mir zumindest war es ein warnendes und eindrückliches Beispiel, nicht nur daß, sondern vor allem wie schnell und nachhaltig Hunde Dinge unerwünscht verknüpfen können.


    Warnende Grüße :ua_teacher: ;),
    Anja

    Hallo,


    ja das kenne ich auch.
    Nellie fragt immer, ob sie ins Bett darf, wenn ich drin liege (liege ich nicht drin, darf sie es eh). Wenn ich dann die Decke hebe, kommt sie druntergekrochen, wenn ich keine Lust auf Kuscheln habe, murmele ich nur leise "Geh wieder ins Körbchen", dann geht sie (meist aber nicht ins Körbchen, sondern ein Stockwerk tiefer zu meinem Freund (bei dem darf sie immer ins Bett ;)).
    Oft fragt sie auch unterwegs, ob sie auf ein Feld sausen darf oder, wenn sie mal wieder weit voraus ist, ob wir denn auch in die Richtung weitergehen. Wenn ich dann okay rufe, stürmt sie weiter. :D
    Von Kira kenne ich Fragen eher nicht. Entweder sie tut einfach was, oder sie drängelt bzw. bettelt.


    Liebe Grüße,
    Anja

    Hallo,


    ich kann dir wärmstens das Buch "Antijagdtraining" von Pia Gröning und Ariane Ullrich ans Herz legen. Es ist sehr kompetent geschrieben, sehr übersichtlich und detailiert, mit Trainingsplänen und vielen kleinen Übungen zur Aufmerksamkeit, Impulskontrolle etc. Die Schleppleinenarbeit wird sehr gut beschrieben, und das Buch macht auch oft einfach Mut, wenn man mal wieder kurz davor ist zu verzweifeln (sag ich mal aus eigener Erfahrung mit meinen beiden Jagdgranaten ;)).
    Zunächst aber mal, du bist in einer fantastischen Situation, denn dein Hund ist noch jung und hatte noch keine Hetzerfolge. Also die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Training.


    Viel Erfolg und keine Panik! =)


    Liebe Grüße,
    Anja


    PS: Bitte zieh dem Hund ein Geschirr an - dann kann er sich nicht die Luft abschnüren!

    Zitat

    Fabio: Dankeschön für den Link. Hab mir die Homepage mal angeguckt und die Preise sind ja der Hammer. Das wird dann wohl nicht für mich in Frage kommen, dann würde ich ja arm werden! ;(


    :???: Ich habe da auch gerade geschaut, und die sind doch absolut moderat. Nur 12 Euro für den ganzen Tag - ich wäre froh, wenn es hier in der Nähe sowas günstiges gäbe...


    Liebe Grüße,
    Anja

    Ach herrje, jetzt kommt alles ans Licht. :shocked: Also denn.
    Ich antworte mal für beide Hunde, K: Kira, N: Nellie.


    Der Fragebogen:
    - ist euer Hund auch in "schwierigen" Situationen leinenführig? (mit "schwierig" meine ich, was das jeweilige Hund-Halter-Gespann eben als schwierig empfindet)
    K: Ja
    N: Nein, sie ist es noch nicht mal in unschwierigen Situationen :ops:


    - pöbelt euer Hund an der Leine in bestimmten Situationen?
    K: Nur bei ihrer Erzfeindin, der Bordercollie-Dame Fly und der zweiten Feindin, Mischlingsdame Lara.
    N: Ist bei dem ein oder anderen Hund schon vorgekommen, habe aber noch ein Muster erkennen können


    - kann euer Hund einige Stunden entspannt und unauffällig (kein Dauerbellen, zerstören etc.) alleine bleiben?
    K: Bellt nur anfänglich ein/zwei Minuten, danach bleibt sie ruhig und schläft.
    N: Ganz alleine geht gar nicht, mit Kira zusammen problemlos.


    - wie reagiert euer Hund auf unbekannten Besuch auf dem Grundstück/in der Wohnung?
    K: Bellt erst hektisch und stellt ihr Fellchen auf, freut sich dann 'nen Wolf und neigt zu aufdringlichem Begrüßen.
    N: Freut sich etwas zurückhaltender.
    (Ich hoffe, hier liest kein potentieller Einbrecher mit *flöt*)


    - fährt euer Hund ruhig und entspannt mit im Auto?
    K: Liebt Autofahren, neigt aber zu hektischem Fiepen, sobald das Ziel näher zu kommen scheint.
    N: Fühlt sich erkennbar unwohl (hat lange gedauert, bis sie überhaupt freiwillig eingestiegen ist), wenn wir aber losgefahren sind, entspannt sie sich meist.


    - verbellt euer Hund (von euch unerwünscht) Passanten?
    K: Unterwegs nein, wenn sie bei uns am Hof vorbeilaufen leider ja.
    N: Unterwegs selten, wenn sie ihr unheimlich sind, z.B. Menschen mit körperlichen Behinderungen, sehr selten Kinder, die sich hektisch bewegen. Am Zaun nur dann, wenn Kira auch bellt.


    - würde euer Hund hinterher hetzen/nicht abrufbar sein, wenn direkt vor ihm ein Reh/eine Katze/ein Kaninchen etc. los rennt?
    K: JA!
    N: JA!


    - jagt oder verbellt euer Hund Jogger, Radfahrer, Autos, Reiter etc.?
    K: Sehr selten verbellt sie Mofafahrer.
    N: Nein.


    - bellt euer Hund unerwünscht viel?
    K: Ja.
    N: Nein.


    - ist euer Hund ängstlich/aggressiv fremden Menschen gegenüber?
    K: Nein.
    N: Nein.


    - reagiert euer Hund ängstlich/aggressiv auf andere Hunde?
    K: Aggressiv nur auf ihre Erzfeindin, ansonsten freundlich bis neutral.
    N: Ängstlich ist vielleicht zu viel gesagt, eher vorsichtig und beschwichtigend.


    - glaubt ihr, euer Hund hinterlässt in der Öffentlichkeit einen positiven Eindruck?
    Puh, schwierig zu sagen, ich glaube, im Großen und Ganzen schon. Zumindest werden wir oft angelächelt und meine Hunde wurden auch schon gelobt.


    - kann man euren Hund zu einem für alle Seiten entspannten Stadtbummel mitnehmen?
    K: No way!!! Einmal gemacht, so schnell nicht wieder. Sie kannte das wohl von ihren Vorbesitzern gar nicht, und war total gestreßt, hat pausenlos gequietscht und sich gar nicht mehr beruhigen lassen.
    N: Eher nicht. Sie ist auch eher ein Landei, und da sie leider nicht leinenführig ist, wäre es nicht sehr entspannt.


    - was würde passieren, wenn ihr euern Hund unangeleint im Samstagstrubel mit in eine Innenstadt nehmen würdet (rein hypothetisch)?
    Kreisch! :shocked: Man müßte mich anschließend einweisen.


    - reagiert euer Hund unsicher auf Kinder/Betrunkene/verkleidete Menschen etc.?
    K: Nein.
    N: Ja.


    - macht es in den verschiedenen Situationen einen Unterschied, ob euer Hund angeleint ist oder nicht?
    K und N: In wildreichen Gebieten macht es den Unterschied, außerdem darf nur jeweils einer unserer Hunde freilaufen, fast nie beide zusammen, da sich sonst sehr gern selbstständig machen.


    - würde euer Hund eine weggeworfene Bratwurst, die er auf dem Spaziergang findet, fressen?
    K: Nicht, wenn ich es rechtzeitig sehe und verbiete, sonst ja.
    N: Auf jeden Fall!


    - was ist für euren Hund auf einem Spaziergang genauso interessant oder interessanter als ihr selbst?
    K: Wild/Katzen, etc.; unser Nachbar.
    N: Wild/Katzen, etc., herumliegendes Essen, Verwestes, Mist oder Schei**, in der sie sich wälzen kann.


    - ist euer Hund im Freilauf zuverlässig abrufbar, wenn andere Menschen/Hunde in Sicht kommen?
    K: Bei fremden Menschen/Hunden immer, bei Bekannten nur, wenn sie weit genug weg sind.
    N: Ja.


    - reagiert euer Hund unsicher auf bestimmte Geräusche/gegenstände/Situationen/Untergründe etc?
    K: Schüsse und Gewitter, außerdem manche Wolkenkonstellationen, sie guckt dann immer ganz scheel zum Himmel und läuft leicht geduckt :???:
    N: Manchmal Gegenstände in unbekannten Gebieten, neulich z.B. eine Vogelscheuche.

    - falls ja: schafft ihr es dem Hund dann Sicherheit zu geben?
    K: Zumindest verfällt sie nicht mehr in Panik wie anfänglich, sondern bleibt in meiner Nähe.
    N: Ja, indem ich ihr die Dinge zeige.


    - was glaubt ihr, fällt Nichthundehaltern an Hundehaltern am meisten negativ auf?
    Freilaufende Hunde, die nicht hören; Dauerkläffen; herumliegende Kothaufen.


    abschließend:


    - Rasse und Alter des Hundes
    K: Mix aus vermutlich Labbi und Windhund, Mutter war griechische Straßenhündin und kam mit den Welpen nach Deutschland. Kira ist jetzt dreieinhalb Jahre alt.
    N: Vermutlich Pointer-Mix, aus spanischer Tötungstation, ist jetzt 19 Monate alt.


    - ist es euer 1.-Hund?
    Nein, ich hatte als Jugendliche (eigenverantwortlich) eine Terriermix-Hündin.


    - habt ihr euch im Vorfeld über Hunde/die spezielle Rasse informiert? Hat das geschadet/geholfen?
    Über Hunde im allgemeinen schon, und das hat auch geholfen, über die Rassen (Jagdhunde) leider erst, als es akut wurde.



    - habt ihr den Hund von Welpe an?

    K: Nein. Bekamen wir mit zweieinhalb Jahren.
    N: Bekamen wir mit 8 Monaten.


    - ist er aus dem Tierschutz, von privat, vom Züchter?
    K: und N: Tierschutz.


    - geht ihr in eine Hundeschule oder seid ihr gegangen? Hat euch das geholfen?
    Wir haben einen Basiskurs gemacht und mit Agility angefangen. Geholfen nicht unbedingt, da wäre eher ein AJT-Training sinnvoll. Aber Spaß macht es auf alle Fälle.


    - was bekommt euer Hund regelmäßig an Auslastung (Dauer des täglichen Spaziergangs, Spiele etc.)
    Zwei bis drei Runden täglich, insgesamt 3-4 Stunden, manchmal Fahrradfahren. Einmal wöchentlich HuSchu (erst wieder ab Frühling, da Nellie extrem kälteempfindlich ist und es ihr dann keinen Spaß macht). Zuhause Nasen- und Suchspiele, N: zusätzlich ein wenig Clickern.


    - an welchen Punkten habt ihr von Welpe an gegengearbeitet und so eventuelle Probleme verhindert?
    Ich hätte von Anfang an versucht, den Jagdtrieb umzulenken und den Hund auf viele ungewohnte Situationen (Stadt, öffentliche Verkehrsmittel etc.) vorbereitet.


    - von welchen Problemen seit ihr überrascht worden, mit denen ihr nicht gerechnet hättet?
    Überrascht nicht wirklich, aber das Ausmaß von Nellies Jagdtrieb macht mir schon zu schaffen.



    - was würdet ihr beim nächsten Hund anders machen?

    Keinen "vermurksten" Zweithund zu einem "unfertigen" Ersthund.



    - wo seht ihr den Hauptgrund für eventuelle Probleme? (Fehler in der Erziehung, schlechte Erfahrungen, Charakter/Wesen des Hundes etc.)

    Fehler in der Erziehung sowohl bei mir als auch bei den Vorbesitzern (insbesondere bei Kira), der starke Jagdtrieb ist aber natürlich auch genetisch bedingt.


    - empfindet ihr euch selbst als besonders engagierte Hundehalter?
    Im Vergleich zu den Bekannten außerhalb des DF sicherlich. Ansonsten nicht besonders, aber durchaus engagiert.


    - glaubt ihr, euer Hund führt bei euch das Leben, dass er sich gewünscht hätte?
    K: Ich glaube schon, sie wirkt meist sehr entspannt und glücklich - am Anfang war sie ein total ängstlicher und unsicherer Hund, jetzt ist sie total aufgetaut, lebhaft und witzig.
    N: Eher nicht. Ich glaube, sie wäre am liebsten bei jemandem, der sie ungestört jagen läßt. Wenn sie wüßte, daß es solche Leute wohl nicht gibt, würde ihr Urteil hoffentlich nicht ganz so vernichtend ausfallen. ;)

    Hallo Katja,


    Zitat

    Ich weiß nicht, ob du dich hier ein bisschen auskennst, aber zwischen Feld und Wald kommt erstmal die Salzböde (Bach), dann kommen noch ein paar Weidewiesen worauf man danach sofort schon im Dorf ist. Diese :zensur: *grrrrr*- Rehe springen sogar auf diesen Weidewiesen herum. Die gehen dann einfach durchs Wasser.


    Jup, habe ich erlebt. Vor ein paar Wochen sind wir vom Fronhäuser Wald runter durch Salzböden und am Waldrand bis zur Schmelzmühle gelaufen, und obwohl es Wochenende war und echt viel los, standen auf so'ner Weidewiese ein paar Rehe herum. Ich dachte, ich seh nicht richtig - zum Glück waren meine Hunde anderweitig beschäftigt (nee, nicht im Wald beim Jagen ;)) und der Wind stand günstig, so daß ich Nellie noch anleinen konnte - und auch besser angeleint ließ.


    Zitat

    Ja klar, können wir gerne mal machen!
    Dann müssen wir unsere Raubtiere allerdings wirklich in einer sehr wildarmen Gegend laufen lassen, ansonsten gibt's womöglich noch einen Rudeljagderfolg! :shocked:


    Urks, nee bitte nicht, davon hatten wir schon mehr als genug!! :shocked: Da ich ja leider zwei jagende Hunde habe und mir das anfangs noch nicht klar war, zudem Schleppleinen auch reißen können, konnte ich mir live ein Bild davon machen, wie schnell und gut Hunde voneinander lernen können. :/ Von daher gibt's gemeinsamen Freilauf sowieso fast nie. Da Nellie derzeit aufgrund von Verletzungspech Leinenzwang verordnet bekam, hat Kira momentan das große Los gezogen und darf öfters sausen als üblich.


    Aber okay, wenn Nellie wieder fit ist (und bevor sie sich das nächste Mal verletzt *seufz*), können wir ja mal was ausmachen!


    Liebe Grüße,
    Anja



    EDIT: Habe gerade Inga mit deiner Schwester getroffen. Witzig, ich habe euren Hund gleich vom Avatar-Bild erkannt. Das ist ja 'ne Süße! Sie ist mit Nellie gleich über ein paar Felder gepest (und die beiden haben glücklicherweise kein Wild aufgescheucht!)

    Ach herrje, ich hab's jetzt erst gelesen! :shocked:


    Auch von mir alles, alles Gute fürs Veroleinchen! Sie soll rasch wieder heil werden. Wir drücken Pfoten und Däumchen, und Nellie schickt 'nen virtuellen Pfotenabdruck aufs neue, schicke Gipsbein. Sie hat ja auch schon mehrere große und kleine "Kriegsverletzungen" erlitten, seit sie bei uns ist. Irgendwann können die beiden sich ja mal treffen und sich gegenseitig stolz ihre Narben zeigen. ;)
    Gute Besserung, und Brigitte soll sich keinen Kopf machen! Das Veroleinchen wird wieder heil, dem Autofahrer ist nix passiert, also alles bestens!


    Liebe Grüße,
    Anja, Nellie und Kira

    Zitat


    Dass ein TA-Besuch stattgefunden hat, ist natürlich gut. Was ich aber nicht verstehe (auch wenn der Hund schon 1,5 kg wieder zugenommen haben soll), dass der TA "o.B." attestiert - wo dieser doch angeblich so abgemagert ist, dass man Rippen und Wirbelsäule sieht? Bin hier mittlerweile sehr skeptisch, ob das alles so stimmt?
    LG Francisca


    Hm, habe ich auch schon gedacht. Bei meinem Hund hat man auch ewig lang Rippen, Wirbelsäule und Hüftknochen gesehen, und klar, sie war zwar viel zu dünn, aber noch lange nicht kurz vorm Verhungern. Sie hat mittlerweile 3 kg mehr drauf, und man sieht die Rippen immer noch. Aber: Sie ist kurzhaarig und hat keinerlei Unterwolle. Wenn ich bei einem Schäferhund Rippen und Wirbelsäule sehen kann, ist das ja wohl ein bißchen heftiger, und da können auch 1,5 kg mehr nicht wirklich den Unterschied machen. Ich hoffe einfach nur, daß vielleicht die TE ein bißchen übertrieben hat und der TA auch wirklich fähig (und unvoreingenommen) ist.


    Liebe Grüße,
    Anja