Huhu,
witzigerweise ist es bei mir genau anders als bei euch.
Ich war ja fast als 20 Jahre lang hundelos und bin trotzdem in jeder noch so abgelegenen Ecke spazieren gegangen, auch nachts, und das meist allein, da ich wenig Leute kenne, die ebenso gern wie ich stundenlange Wanderungen durch Wald und Flur mögen (bei jedem Wetter ;)). Ich habe mich immer sicher gefühlt, und da ich das durch meinen Gang und meinen Blick wohl auch ausstrahle, ist mir nie was blödes passiert.
Seit ich meine Hunde habe, fühle ich mich deutlich unsicherer, da ich mich nicht mehr so frei und ungehindert bewegen kann. Im Notfall müßte ich entweder für meine Hunde dasein oder aber meine Hunde daran hindern, was blödes anzustellen, und das macht es - so oder so - anstrengender und komplizierter.
Nellie beispielweise ist im Dunkeln ein sehr unsicherer Hund, sie läuft nur geduckt und zieht hektisch an der Leine von rechts nach links. Die erste Zeit bin ich daher gar nicht mehr mit ihr abends rausgegangen, jetzt möchte ich sie langsam daran gewöhnen. Wenn wir aber jemanden treffen, kann ich nicht einfach locker weitergehen, sondern muß schauen, daß die Hundedame möglichst wenig Streß hat und sich benimmt, anstatt z.B. grollend oder bellend nach vorn zu preschen. Tagsüber ist das kein Problem, aber im Dunkeln kann ich ihr offenbar noch nicht genügend Sicherheit bieten.
Nellie und Kira zusammen im Dunkeln ist ein aboluter Härtefall, die beiden haben dann nur gemeinsames Stöbern und Jagen im Sinn und sind so gut wie nicht ansprechbar, tagsüber wiederum ist das auch wieder kein so großes Problem. Mit Kira allein im Dunkeln habe ich keine Erfahrung, mit ihr dreht mein Freund immer abends 'ne Runde, aber ich schätze mal, das wäre ähnlich entspannend wie ganz allein, da sie allein ein recht unkomplizierter Hund ist. Verteidigen würde sie mich höchstwahrscheinlich nicht, höchstens kläffen.
Bei Nellie wäre ich mir nicht so sicher, sie kann sehr ernsthaft sein. Wenn sie knurrt, und das tut sie nur selten, dann klingt das sehr entschlossen, mag sein, daß sie auch zupacken würde, wenn's drauf ankäme - deshalb fühle ich mich ja auch unsicherer mit ihr zusammen, da ich dieses Verhalten natürlich nicht verstärken möchte.
Liebe Grüße,
Anja