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Nella
hast du es schon Mal mit clickern versucht? evtl. wäre das eine Lösung für euch, damit ihr eine gemeinsame Kommunikation findet. Du müsstest es aber drinnen aufbauen, und dann gaaanz langsam nach draussen verlegen. Sozusagen vor der Haustüre üben.
Hi Kathrin
danke für die Antwort!
Ich habe mit Nellie schon vor vielen Monaten angefangen zu clickern, aber sie hat es nie wirklich gemocht. Ich glaube, sie fand mich dabei einfach seltsam, da ich sie plötzlich nicht mehr, wie gewohnt, mit höchsten Quietschetönen gelobt habe, sondern nur noch schweigend so ein komisches Klick kam. Okay, sie mag Leckerchen (im Haus), insofern fand sie es durchaus lohnend, mitzuarbeiten ;), aber lieber und besser lernt sie, wenn ich sie direkt lobe. Ich habe dann zwar auch angefangen während des Clickerns normal mit ihr zu reden, aber so richtig geheuer wurde ihr die ganze Sache nie. 
Sobald ich aber mit ihr draußen bin, reagiert sie auf den Clicker gar nicht mehr - sie holt sich auch NIE das Leckerchen ab, wenn ich beispielsweise freiwillige Rückblicke clickere. Ich weiß dann immer nicht so genau, ob sie sich durch weiterschnüffeln belohnt, oder ob ihr der Click einfach egal ist - ich vermute letzteres. Ich habe das Bei-mir-Gehen anfänglich geclickert und hatte auch Erfolge, aber eben nur in reizarmen Gebieten, die es inzwischen schlicht und ergreifend nicht mehr gibt.
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Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide in Stress kommt sobald ihr nach draussen geht. Hund hat Stress wegen der Situation und du hast Stress (evtl. unbewusst) wegen dem Hund ... Teufelskreis.
Absolut! Da stimme ich dir zu. Nellie steht unter Dauerstrom. Sie springt bei den kleinsten Geräuschen auf, reagiert auf jedes fallende Blatt, echt heftig. Vor noch einem halben Jahr war sie ein sehr gelassener, souveräner Hund, inzwischen ist sie ein Adrenalinjunkie. Da sie gesundheitlich nachweislich in Ordnung ist, weiß ich auch wirklich nicht mehr weiter. Ich selbst bin zu Beginn des Spaziergangs meist noch sehr gelassen, gegen Ende aber manchmal so ein Nervenbündel, daß ich mich heulend in die Ecke setzen könnte. Ich scheine echt alles falsch zu machen, dabei möchte ich doch nur, daß mein Hund glücklich ist!
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Nella: Schreibst du da grad von meinem Hund? Das kommt mir ALLES sehr bekannt vor. Auch wir haben das gleiche Problem, nur Katzen ringsrum, Jagdtrieb ohne Ende. Hund aus dem Tierheim, offenbar kaum Beißhemmung und leider auch schon mit Jagderfolg.
Hi Petra,
stimmt, Jagderfolge hatte Nellie auch schon dutzende, will heißen Hetzerfolge, also hinterherrennen, nach einer Minute glücklich (ohne Beute) zurückkehren. Das eine Mal, wo sie ein Kaninchen erwischt hat, war sie drei Meter neben mir an der Schleppleine, und das Kaninchen muß wohl schon verletzt am Feldrand gelegen haben. Klar, solche Erfolge machen die Sache zusätzlich noch schwieriger, weil du für deinen Hund wohl selten so spannend sein kannst wie es eine Hetzjagd sein könnte.
Ich brauche irgendwie einen Neuanfang und hätte auch gern eine kompetente Anleitung, aber ich habe hier in der Gegend noch keine Hundetrainerin gefunden, die mir wirklich weiterhelfen konnte. Vielleicht wären Tellington Touches eine Möglichkeit, das Nellchen zumindest mal zeitweise von ihrem Streßpegel runterzufahren. Kann man das aus dem Buch erlernen? Oder sollte man doch besser einen Kurs machen? Kennt sich da jemand aus?
Liebe Grüße,
Anja