Beiträge von Nella

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    Nichts gegen das shapen, nichts gegen das arbeiten mit Belohnung von meiner Seite!!! Aber bitte nicht in Situationen, in denen der Hund auf einem solch hohen Erregungslevel ist, dass er gar nicht mehr auf die Lösung kommen kann (deshalb mein Vorschlag erstmal am Erregungslevel in anderen Situationen zu üben) und nicht in Situationen, die mir so wichtig sind, dass sie einfach funktionieren müssen.


    Huhu,
    wenn ich mich mal einmischen darf, denn ich fand dieses in Situationen hineinzuclickern, wenn Hund eh schon auf 180 ist, bzw. Dinge damit zu bestärken, die Hund eigentlich nicht tun soll, am Anfang auch sehr schwer zu verstehen. Aber ich habe gesehen, dass es wirkt.
    Ich hatte wegen Aggressionsproblemen zwischen unseren Hündinnen einen CumCaneTrainer bei uns, der mir in dieser Hinsicht wirklich die Augen geöffnet hat. Nellie mag nicht jeden Besucher und sie ist zudem sehr territorial, und tja, leider, oder in dem Fall glücklicherweise fiel auch der Trainer unter die Kategorie Menschen, die sie nicht bei uns zu Hause dulden wollte. Er setzte sich also in die Küche, ich hatte Nellie derweil auf ihren Platz geschickt, wo sie misstrauisch lag. Als ich sie zu mir rief, fing sie nach kurzem Beschnüffeln an, ihn zu fixieren.
    Als der Trainer dann sagte, ich solle jetzt clicken, habe ich ihn für nicht ganz gescheit gehalten und meinte dann auch, "ich will sie doch nicht dafür belohnen, dass sie dich drohfixiert". Und er meinte lapidar, "na, immer noch besser, als wenn sie mir gleich im Arm hängt, oder". Ich fand das einleuchtend und war ebenso überrascht, dass ich mit dem Clicken überhaupt zu ihr durchdrang. Mit Ansprechen hatte das nicht funktioniert, ich hätte schärfer sprechen müssen und das hätte die Spirale der Aggression nur weiter hochgedreht. Auch Abblocken und Wegschicken führt im Endeffekt nicht dazu, dass der Hund sich entspannt, sondern sich noch schlechter fühlt, weil sie sich doppelt bestraft fühlt, einmal muss sie den Bösewicht in der Küche ertragen und dann wird sie auch noch ausgeschlossen. Das hilft vielleicht kurzzeitig, damit sie den Besuch nicht schreddert, ändert aber nichst an der Erwartungshaltung, Besuch ist doof, nicht nur weil er da ist, sondern noch zusätzlich weil Frauchen mich dann wegschickt. Wie auch immer, am Ende der Stunde hatte ich sie soweit geshaped, dass sie nur noch die Hand des Trainers zu stupfen brauchte, um C&B abzuholen, Hund war entspannt, Frauchen war entspannt, und TRainer war sicherlich auch entspannter. ;-)
    Ich denke, im Prinzip läuft es mit Leinenaggression nicht anders. Der fremde Hund wird erst einmal positiv belegt, dann kann man weitermachen. Ich muss nicht ständig meinen Hund deckeln und zurechtweisen, sondern wir können mit positiver Grundstimmung ein Trainingsspiel daraus machen. Das ist doch toll!
    Ehrlich ich war sehr, sehr skeptisch, aber der Erfolg hat mich komplett überzeugt. Ich clicke übrigens auch, wenn sich zwischen meinen Nasen eine Spannung aufzubauen beginnt, am Anfang auch immer mit dem Hintergedanken, alles ist besser, als wenn sie sich wieder an die Kehle gehen. Die beiden werden sicherlich nie mehr die besten Freundinnen werden, aber ich habe jetzt einen entspannten Weg gefunden, ihr Miteinander zu managen. Der letzte Kampf zwischen den beiden entstand nämlich genau aus einer Situation heraus, wo ich splitten wollte, und da ich selber zu angespannt war, ging das kollossal daneben. Beim Clicken kann nichts daneben gehen, weil ich damit nur positive Gefühle transportiere und nicht zusätzliche Anspannung hineinbringe.
    LG, Anja

    Ich habe jetzt mal eine Weile nachgedacht, ob ich den doppelten Rückruf überhaupt nutze und kam zu dem Schluss, ja tue ich :-), aber ich habe die beiden Sequenzen nicht getrennt aufgebaut. Mein Aufmerksamkeitssignal ist der jeweilige Hundename, zumindest theoretisch, ich habe mich heute beim Spaziergang aber mal genauer beobachtet und festgestellt, dass ich je nach Dringlichkeit auch gern mal was vorschiebe, was den Hund noch aufmerksamer macht, zum Beispiel "schau mal" + Name, und dabei verändere ich manchmal auch bereits die Tonlage, so in Richtung, hui, hier wird's spannend.


    Mein Anker ist bei Nellie eine Art huihuihui und ich füge immer mal wieder den Hundenamen in Koseform (das Nellchen :D) ein. Bei Kira ist es eher ein jajajajaja und auch hier wird von Zeit zu Zeit der Hundename eingefügt, mit besonders betontem i, jajajaja, die Kiiiiiira, jajajajaja. Oh mein Gott, geschrieben sieht's ja noch dämlicher aus als es beim Rufen klingt. :hust: Es wirkt aber total gut und sie sausen mit fliegenden Öhrchen heran.

    Ich habe es wie gesagt nicht bewusst getrennt aufgebaut, aber unbewusst teilweise schon, weil unser Futterritual auch z.T. das Ankersignal beinhaltet. Wenn Nellie gefüttert wird, macht sie immer einen kleinen Freudentanz, bevor sie sich setzt und wartet, und das habe ich immer schon mit "huihuihui, das Nellchen bekommt ein Essen" kommentiert (argh, langsam wird's peinlich :pfeif:). Und das Aufmerksamkeitssignal, also der Hundename, ist natürlich auch von Anfang an positiv bestärkt worden, also Hundename gesagt und wenn sie reagierten, gab's 'nen Keks. Möglicherweise ließe sich der Effekt also noch verstärken, wenn ich die getrennten Sequenzen öfter mal bewusst einzeln bestärke?
    Wobei, bei richtig brenzligen Situationen (Häschen auf dem Feld in Sichtweite) hilft eh nur noch ein "Warte" (bei Nellie zumindest, bei Kira hilft die Schleppleine ;-)). Dann kann sie starren und ich hole sie ab. Da wäre umdrehen und zu mir flitzen nicht drin. Fand ich aber bislang auch nicht so schlimm.


    Liebe Grüße

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    Advocate hilft doch gar nicht gegen Zecken?!


    Vielleicht meinte sie Advantix?
    Advocate hilft zwar schon gegen Zecken (als meine Nellie Demodex-Milben hatte und Advocate bekam, war sie zusätzlich auch komplett zeckenfrei), aber es ist m.E. viel zu stark, um es einfach so gegen Zecken zu geben.

    Hallo Najira,


    deine Antwort hat mich voll überzeugt. :D
    Ich denke, diese Fehlverknüpfungen haben wir auch. Nellie sucht im Zweifel auch einfach weiter und ich hatte manchmal das Gefühl, sie stolperte eher zufällig über die Zielperson, auch wenn die Trainerin immer meinte, sie glaube das nicht. Ich denke aber, dass ich meinen Hund schon ganz gut einschätzen kann.
    Stimmt, Negativanzeigen konnte ich auch nie formen; und da sie eh gerne schnüffelt um des Schnüffelns willen, die alte Jagdnase ;-), habe ich sicherlich ebenso auch oft falsch bestätigt.
    Meine Trainierin kommt übrigens aus der Flächensuche, das erklärt mir ihr Vorgehen jetzt ganz gut.
    Ich werde mir also eine andere Trainingsgruppe suchen, die eher nach eurer Methode arbeiten. Tipps habt ihr vermutlich für Deutschland keine, oder?


    Liebe Grüße,
    Anja

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    Anja: ich spreche so wenig wie irgend wie möglich. Aber wir vermeiden Frust wo es nur geht (zu Beginn! Später wird er damit auch konfrontiert)
    Ich lobe ihn wenn er auf die korrekte Spur einlenkt. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, einen unerfahrenen Hund ins Leere laufen zu lassen. Und unsere Hunde SIND unerfahren!
    Es ist wie mit einem neuen Kommando. Zuerst schaut man dass die Erfolgsrate so hoch wie nur möglich ist. Dann kommt langsam die Ablenkung dazu und mit der Zeit wird der Schwierigkeitsgrad erhöht.


    Finde ich total einleuchtend. Wir haben die Erfolgsrate am Anfang halt dadurch hoch gehalten, dass wir ganz kurze Trails hatten, ganz am Anfang noch so, dass der Hund sehen konnte, wie der Runner wegläuft. Und der Untergrund war am Anfang sehr leicht, also Wiese und Wald, kein Asphalt. Das hat noch sehr viel Spaß gemacht und Nellie hatte viele Erfolge. Dann aber ist die Trainerin meiner Meinung nach zu schnell vorgegangen und ich habe auch deswegen mit dem Trailing aufgehört, weil mir die Frustrationserfahrungen für den Hund auch zu viel wurden. Meiner Meinung nach sind wir zu schnell auf schwierigere Untergründe gegangen und hatten zu lange Trails mit viel zu viel Ablenkung.
    Aber die Grundidee des unbekannten Trails finde ich nachwievor gut, nur sollte dann eben die Schwierigkeit langsamer gesteigert werden. Ich bin halt derzeit am Überlegen, ob ich bei der früheren Trainerin weitermachen soll oder bei jemand anderem und worauf ich bei der Trainersuche achten soll. Sind ja auch nicht gerade viele, die Mantrailing anbieten. :(


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    Wir haben erst vor kurzem mit den Winkeln begonnen. Daher ist es mir wichtig dass er sauber lernt was gewünscht ist. Aber ich spreche ihn NiE an wenn er sich nach mir umsieht oder womöglich von mir Hilfe verlangt. Das Fein kommt in dem Moment wo seine Nase in die korrekte Richtung zieht.


    Okay, das ist klar. Ihr achtet also sehr auf Spurtreue? Finde ich total interessant und für mich ist das gerade ein ganz neuer Ansatz. Ich habe zum Beispiel auch oft erlebt, dass Nellie Abkürzungen genommen hat, wenn die Windverhältnisse entsprechend waren - das würdest du dann aber korrigieren, oder?

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    Ich Fine es viel einfacher den Hund lesen zu lernen, wenn ich einigermaßen weiss wo es durch geht. Sonst ist man zu Beginn mit zu vielem auf einmal beschäftigt.


    Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Denn tatsächlich habe ich oft gezweifelt, ob mein Hund jetzt noch auf der Spur ist oder vielleicht 'ne spannende Wildspur entdeckt hat und sich mal kurz umentschieden hat. Ich musste dann halt der Trainerin glauben. ;-)
    Wir sind ja auch blutige Anfänger. Ich habe insgesamt vielleicht 15 Trails mit Nellie gemacht und wie gesagt, ich fand dann die Anforderungen zu schnell zu hoch. Ich hatte dabei zumindest das Glück, dass ich sie inzwischen relativ gut lesen kann, da sie einen so hohen Jagdtrieb hat, dass ich sie auf Spaziergängen eh permanent beobachte, damit ich sie schnell genug von Fährten abrufen kann bzw. das Häschen vor ihr entdecke. ;-)


    Liebe Grüße,
    Anja


    Hallihallo,


    ich hänge mich mal hier rein, weil ich mit meiner Hündin auch schon getrailt habe, dann aber aus verschiedenen Gründen für etwa ein Jahr pausiert habe und demnächst wieder einsteigen möchte. Ich fand es völlig faszinierend, deine (und auch Najiras) Videos zu sehen, weil ich das Trailen komplett anders angegangen bin, vor allem, was Hilfestellung für den Hund angeht. Da mir bei unserem Training der Weg des Runners immer unbekannt war, konnte ich gar nicht helfen, sondern musste meinen Hund entscheiden lassen. Die Trainerin lief zwar mit, gab aber nur dann einen Hinweis, wenn der Hund sich ihrer Meinung nach komplett verfranzt hatte. Da sie selbst eine Hündin hat, die nicht spurtreu läuft sondern eher am Rande der verwehten Geruchspartikel entlang pendelt, ist sie längere Wege gewöhnt ;-) Ich hätte zum Beispiel beim zweiten Winkel gar keine Hilfe geben können und wäre Caron erstmal in die andere (falsche) Richtung gefolgt. Ist mir mit Nellie hin und wieder passiert und es war zum Teil für mich und den Hund durchaus frustrierend. Gut daran finde ich aber, dass man so nicht in Versuchung gerät, vorschnell Hilfen zu geben und damit Gefahr läuft, dass der Hund sich zu sehr auf meine Entscheidungen verlässt und sie dann quasi immer erwartet.


    Was sind denn eurer Meinung nach die Vorteile von bekannten Trails und Hilfen für den Hund?


    Liebe Grüße,
    Anja

    Julen ist gefunden!!!!!
    Mithilfe der Mantrailerin, die stundenlang im Laufschritt durch Unterholz und Dickicht gelaufen ist und ihrer wunderbaren Hündin Iny, vielen aufmerksamen Anrufern und Helfern und letztlich einem Tierarzt mit Betäubungsgewehr wurde Julen eingefangen, abgemagert und erschöpft aber wohlauf.
    Wg. Mantrailing: Es war halt eine Abwägung, er hatte schließlich vor menschen genau so viel Angst wie vor Hunden, und mit Spürnase ließ sich einfach das Gebiet besser eingrenzen. Als Mensch hast du ja keine Chance, ihn wiederzufinden, wenn er nach einer Sichtung wieder verschwunden ist. Er tauchte ja immer im Umkreis von ca. 30 km mal hier mal dort auf.


    Was für eine Erleicchterung!! :rollsmile:

    Update


    Danke Euch für's Daumendrücken und danke für den Tipp mit der Hundehilfe Hinterland - werde ich der Besitzerin weiterleiten!


    Es gab mittlerweile zwei weitere Sichtungen von Julen, beidesmal hier in der Gegend, so dass wir hoffen, dass er sich erstmal entschieden hat nicht weiterzuwandern. Wir haben mehrere Futterplätze eingerichtet und gefühlt tausend Zettel aufgehängt.

    Meine Hündin hat Julens Spur zweimal aufnehmen können und auch ein ganzes Stück verfolgt, aber gefunden haben wir ihn bisher nicht. Allerdings ist Nellie auch noch nicht so weit im Mantrailing-Training und außerdem derzeit krank, so dass ich ihr nicht soviel zumuten kann. Montag bekommen wir noch professionelle Hilfe von einer Frau aus der hiesigen Rettungshundestaffel.


    Bitte weiter alle Dauem drücken und wenn ihr jemanden aus der Gegend um Gießen kennt, vielleicht einfach mal Bescheid geben, jede weitere Sichtung hilft!!


    Liebe Grüße,
    Anja

    Hallo Leute,


    seit Dienstag, 15.2. wird Julen, ein kastrierter Galgo-Mix Rüde aus Münchhausen, vermisst. Julen hat etwa Galgo-Größe und hat mittellanges, schwarzes Fell, sieht aus der Entfernung sehr seidig-glänzend aus (setterähnlich). Gestern mittag, Donnerstag, den 17.2. wurde er von mir und wenig später von meinem Nachbarn in 35112 Fronhausen, Bellnhausen gesehen, d.h. er hat innerhalb von 2 Tagen ca. 40 km in südliche Richtung zurückgelegt. Er hat wohl auch versucht, die stark befahrenen B3 zu überqueren, da gestern früh über Verkehrsfunk die Meldung kam, dass ein Hund nur wenige Kilometer nördlich von hier auf der B3 herumlaufen würde, also ca ein bis zwei Stunden, bevor ich ihn in den Lahnauen sah.


    Julen ist sehr ängstlich und flieht bei Annäherung. Ich kam gestern nur ca. 100 Meter an ihn heran, bevor ich ihn schließlich aus dem Blick verlor. Insbesondere hat er Angst vor Hunden (hat auch die Besitzerin bestätigt) - mein Versuch, meine Hündin allein zu ihm gehen zu lassen, damit er vielleicht Kontakt zu ihr aufnimmt, schlug komplett fehl, er lief umso schneller fort. Mein Nachbar, der ohne Hund unterwegs war, kam deutlich näher an ihn heran. Er wirkte recht erschöpft und ein wenig orientierungslos, aber augenscheinlich unverletzt. Julen trägt weder Halsband noch Geschirr.
    Wir vermuten, dass er weiter in südliche Richtung (Richtung Gießen) gelaufen ist. Zuletzt hielt er sich in der Nähe der Lahn auf.


    Wenn ihn irgendjemand sichtet, bitte nicht versuchen ihn einzufangen, das würde ihn nur weiter verängstigen, sondern seine Besitzerin Patrizia Ixxxx unter 0151-xxxx anrufen!


    Örtliche Tierheime, Hundeschulen, Tierärzte etc. sind informiert und es gibt auch eine Tasso-Suchmeldung.


    Fotos



    Ich hoffe so sehr, dass er bald gefunden wird!
    Anja

    Huhu Ati,



    Ich drücke auch fest die Daumen. Stimmt, Pyometra wäre mir jetzt auch als erstes in den Sinn gekommen, aber wenn sie kastriert ist und diese Blutungen nun schon mehrmals vorgekommen sind, wäre auch eine sogenanntes "ovarian remnant syndrome" möglich, wo entweder noch Reste vom Keimdrüsengewebe im Körper verblieben und aktiv sind oder aber die Nebennierenrinde die Östrogenproduktion für die entfernten Keimdrüsen übernommen hat, was unter anderem zu Dauerläufigkeiten führt. Daher werden hierzulande eigentlich standardmäßig Ovariohysterektomien gemacht, aber ich weiß ja nicht, wie es in Rußland üblich ist.
    Berichte mal, was der TA gesagt hat!


    Liebe Anjagrüße