Beiträge von Nella

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    Es geht bei vielen Anwendungen mit Hilfsmitteln immer um den Aspekt wie bringe ich den Hund dazu etwas zu machen bzw. nicht zu machen.
    Das ist der Grund warum ich mich gegen Hilfsmittel sträube wenn sie von Anfang an benutzt werden (das ist für mich respektloses Verhalten des Menschen).


    Aber im Grunde ist doch dieses Ampelsystem auch nur ein Hilfsmittel. Es wird von Menschen genutzt, um zwischenhundliche Kommunikation zu imitieren. Wenn ich meinen Hund anzische und anstupse ist das eine menschliche Art der Kommunikation, keine hündische. Meine Hunde zischen sich nicht an, sie stupsen sich auch nicht, außer zur Spielaufforderung. Es ist ja okay, ein solches System zu verwenden, aber dann sollte man schon ehrlicherweise zugeben, daß es auch nur ein Hilfssystem ist. Ich bin mir übrigens bei meinen Hunden ziemlich sicher, daß bei ihnen auf gelb keineswegs immer rot folgt, sondern auch mal ein "okay, dann eben nicht".


    Ob nun Clicker oder Ampel ist doch austauschbar. Ich nehme an, ich könnte einen Hund auch mit Zischen bestärken, wenn er entsprechend konditioniert würde und umgekehrt den Clicker als gelbes Warnsignal nutzen. Es geht doch nicht um die Art der Hilfsmittel, sondern um die dahinterstehende Philosophie.


    Liebe Grüße,
    Anja

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    So viel Freiheit wie die Hunde von HTS haben und so entspannt wie es dort zugeht wenn man als Fremder dort hinkommt, habe ich jedenfalls noch nicht erlebt wenn man in einen Haushalt kommt (ohne das die Hunde auch nur im entferntesten irgendwo geparkt werden müssen oder Kommandos erhalten) wo es mehrere Hunde gibt.


    Das glaube ich gern, und ich möchte unbedingt nachtragen, daß ich auf keinen Fall gegen Anita selbst schreiben wollte.
    Ich fand ihre Hunde auch sehr entspannt, sie selbst unglaublich nett und ihren Umgang mit ihren Hunden und mit den Menschen im Kurs absolut okay und, wenn wir schonmal dabei sind ;) von Respekt geprägt. Dennoch ist es ein gänzlich anderer Ansatz. Es ist durchaus Bedrohen, wenn ich meine Hunde anzische und/oder mehr oder weniger grob stupse, das werde ich nicht beschönigen. Natürlich sind das keine massiven Mißhandlungen, schon klar! Ich weise meine Hunde ja auch mal zurecht, aber nicht bei Dingen, die sie noch gar nicht wissen können! Das finde ich eben unfair.
    Und es wird durchaus Fehlverhalten sanktioniert, nicht gutes Verhalten gelobt. Ich wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, als ich Nellie lobte, weil sie ruhig hinter mir ging, daß ich ihr damit Aufmerksamkeit schenke und das nicht sein soll. Ich aber möchte meinem Hund die Rückmeldung geben dürfen, hey, das war jetzt gut und nicht auf einen Fehler (nämlich die Nase vorzustrecken) zu warten und sie dann anzuzischen.


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    Nein, HTS bedeutet nicht das der Hund immer hinter einen laufen muss.


    Nun, das hat Anita mir aber selbst so gesagt, und die Leute, die ich aus dem Kurs kenne, ziehen das bei ihren Hunden auch so durch. Klar nicht im Haus, aber auf Spaziergängen schon.


    Ich muß aber auch dazu sagen, daß die Stimmung im Kurs selbst ziemlich ungut war, da wurde vor allem von Strafen geredet (nicht von Anita selbst, aber von den Teilnehmenden), z.B. daß man früher den Hund halt mal verprügelt hatte und dann hatte er Respekt, etc. und zum Teil die Hunde wirklich ziemlich grob behandelt.


    So, die Ergänzung war mir jetzt wichtig, da ich Anita wirklich ungeheuer nett und fair fand. Ich wollte bestimmt nicht über sie herziehen, ich kann nur mit "ihrer Methode" nichts anfangen, with all due respect. ;)


    Übrigens galt das Nettfinden nicht für meinen Hund. Nellie fand Anita wohl eher ätzend, sie hat sie sogar angeknurrt, während sie normalerweise auf Menschen abfährt, die so eine souveräne Ausstrahlung haben. Also ihr Bauchgefühl hat ihr wohl auch gesagt: eher nicht. ;)


    Liebe Grüße,
    Anja

    Huhu,


    in die Richtung Bewegungseinschränkung und Nichtbeachten arbeitet ja auch HTS. Ich habe im März an einem Rudelseminar von A. B. teilgenommen, bin aber nach der Hälfte ausgestiegen, weil ich es nicht mehr verantworten konnte, meine Hund derart zu verunsichern. Es tat weder mir noch den Nasen gut, also habe ich mein Bauchgefühl entscheiden lassen und weiß nun, daß diese "Respekt"-Methode (Bewegungseinschränkung, Nichtbeachtung, Hunde niemals neben oder vor sondern stets hinter mir laufen lassen, keine Bestätigung guten, sondern Sanktionieren unerwünschten Verhaltens) nix für mich ist.


    Klar ist unser Jagdproblem gelöst, wenn meine Hunde nur noch an der kurzen Leine hinter mir geführt werden, aber warum soll das bewirken, daß sie mich plötzlich als Rudelführerin respektieren? Sie lernten mich lediglich als unberechnenbar kennen. Nellie hat irgendwann einfach dicht gemacht und Kira schlich mit eingeklemmtem Schwanz hinter mir her.


    Bei der Übung, die Hunde auf einer Decke zu beschränken, habe ich dann abgebrochen. Meine Hunde kennen das Signal "Geh ins Körbchen", das wurde und wird mit Leckerchen, Loben und Streicheln belohnt und ich weiß, daß sie dort bleiben und entspannen können. Doch in dieser Übung durfte ich keinerlei Signale geben (auch keine Handzeichen o.ä.), sondern lediglich die Hunde bedrohen, wenn sie die Decke verlassen. Ich habe das vermutlich zu halbherzig gemacht, weil ich es als hochgradig unfair empfand, meine Hunde ohne Anleitung im Regen stehen zu lassen.


    Klar, es lief im Prinzip wie free shaping ab, aber eben mit dem Unterschied, daß nicht jeder Schritt in die richtige Richtung bestätigt wurde, sondern jeder falsche sanktioniert. Ich weiß nicht, ob meine Hunde auf diese Weise Respekt vor mir bekommen hätten, ich jedenfalls hätte Respekt vor mir verloren, wenn ich das durchgezogen hätte, also habe ich den Kurs abgebrochen, bin weggefahren, um dann erleichtert mit meinen Hunden an der Schleppleine über eine Wiese zu rennen. Ich habe mit ihnen geredet, wann ich wollte, habe sie schnüffeln lassen, ihnen Leckerchen gegeben, als sie zu mir kamen und ich glaube, wir drei hatten dann doch noch einen netten Tag. :smile:


    Ich wollte die Methode einfach mal ausprobieren, weil ich viel positives über HTS gehört hatte und unser Jagdproblem schon sehr anstrengend ist (zwei jagdbegeisterte Hunde, meist zwei Schleppleinen, puh), aber mein Weg wird dann wohl doch ein anderer bleiben. Klar habe ich auch einige Dinge annehmen können, bzw. bestätigt bekommen. So schicke ich mittlerweile entschieden fremde Hunde weg, die ungewünscht auf uns zu kommen, lasse das also im Idealfall :hust: nicht meine Hunde regeln. Ich lasse sie auch bisweilen hinter mir gehen, aber nicht ohne Signal und auch mit anderem Ziel. Sie beruhigen sich auf diese Weise leichter, weil sie dann nicht mehr alles im Blick haben (meinen zu müssen ;)), und so finde ich es auch okay.


    Im Endeffekt hat mich also mein Bauchgefühl zur Konditionierung zurückgeführt, wenn das mal nicht das Beste aus beiden Wegen ist. :^^:


    Liebe GRüße,
    Anja

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    Die Gründe, warum der Hund so auf motorisierte Dinge reagiert können vielfältig sein: Territoriales Verhalten, Wachsamkeit, einfaches Aufregen an sich oder Beschäftigung.
    "Neid" ist es sicher nicht Sara, so denkt Hundi nicht.


    Huhu,


    da bin ich mir nicht so sicher. meine Kira bellt auch jedesmal, wenn ich den Hof verlasse (sie ist nicht im Zwinger, das nur nebenbei ;)), und ich halte das für reines Protestbellen, weil ich weggehe und sie zurückbleiben muß. Ich denke schon, daß Hunde so ticken können. Mir scheint das auf Saras Hund zu passen, da er ja anscheinend auch nur bellt, wenn ein Auto wegfährt. Einen neuen Lösungsvorschlag habe ich aber leider auch nicht. Kira bekomme ich nicht still, wenn ich selbst weggehe, da jede Reaktion auf ihr Verhalten dieses natürlich bestärkt. Hm.


    Liebe Grüße,
    Anja

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    Du hattest geschrieben, Dein Hund bekäme Antibiotika. Da dachte ich, die wären ihm vom TA infolge der Beißerei verschrieben worden. Sorry, wenn ich da jetzt falsche Rückschlüsse gezogen habe.


    Wenn ich aber Recht habe, müßte Dein TA Dir was Schriftliches über die Verletzungen Deines Hundes geben können.


    Ach so, das meintest du. Gutachten klang jetzt irgendwie nach Wesenstest, sorry, ich kann schon gar nicht mehr klar denken. Ja, klar, bekomme ich da was schriftliches, ich habe am Freitag einen Kontrolltermin, und meine TÄ hatte mir schon gesagt, daß sie dann auch die notwendigen Formalitäten mit mir macht.


    Liebe GRüße,
    Anja

    Huhu,


    ich habe gerade mit jemand von Hund und Halter ev. telefoniert und die hat mir einen kompetenten Rechtsanwalt empfohlen, der wohl bundesweit auf solche Fälle spezialisiert ist.


    @tinator: Doch zum Glück haben wir eine Rechtsschutzversicherung - deshalb wollen wir ja auch einen Anwalt hinzuziehen.
    Trillian: Die Frau von Hund und Halter riet mir dazu, ersteinmal abzuwarten und noch gar nichts zu unternehmen, bis der Wisch vom OA da ist. Naja, ich werde mal den RA anrufen, der kann mir hoffentlich weiterhelfen.
    *ächz* Wat'n Streß - das braucht echt niemand, und meinem Hund geht's auch nicht gerade gut - sie verträgt die Antibiotika nicht und übergibt sich andauernd.


    Zeugen, naja, es gibt dauernd Passanten, die meine Hunde loben, weil sie "so fein Sitz machen", wenn sie vorbeikommen, aber ich fürchte, das zählt nicht. ;)
    Ansonsten habe ich gerade von meiner ... ehemaligen HuSchutrainerin erfahren müssen, daß sie mich bezüglich Wesenstestvorbereitung nicht unterrichten würde, weil ich meine Hunde nicht streng nach HTS erziehe. Also irgendwie ist derzeit echt der Wurm drin. :hilfe:


    Liebe Grüße,
    Anja

    Hallo,


    ich habe den Schaden der Versicherung gemeldet, war alles kein Thema, die zahlen anstandslos auch im Freilauf. Beißereien zwischen Hunden kämen halt vor, meine die Versicherungsfrau und es sei völlig unerheblich und auch nicht klärbar, welcher Hund letztlich wen zuerst gebissen hätte. Soweit so gut, eigentlich, denn... großes ABER:


    Der HH hat mich tatsächlich beim OA angezeigt und ich drehe gerade echt voll am Rad. Gestern abend hatte ich noch mit ihm telefoniert und ihm vorgeschlagen, daß wenn ich seine Rechnung meiner Versicherung übergebe, er dann vielleicht seiner Versicherung auch unseren Schaden meldet. Er hat dazu nix konkretes sagen wollen und ich dachte noch, naja, vielleicht war es einfach der Schock. Heute früh allerdings gab er am Telefon zu, daß sein Hund überhaupt nicht versichert sei (da sie ja niemandem was tun würde - herrje, wie naiv kann mensch eigentlich sein!) und er es auch nicht einsehe irgendwas zu bezahlen, da meine Hunde schließlich unmäßig aggressiv seien und sie als nächstes vermutlich über Kinder herfallen würden!


    Ich habe lauter Horrorgeschichten in Erinnerung (auch hier aus dem Forum), daß man schlichtweg die A...karte gezogen hat, wenn das OA vor der Tür steht (ich denke da gerade an die Geschichte von Stoffel!) und möchte mir deshalb gern einen Anwalt nehmen, der uns beistehen kann. Die Frage ist nun: Wo finde ich einen, der sich mit solchen Fällen auskennt? hat da jemand von euch eine Idee? Ich habe schon bei meiner HuSchu und einer befreundeten Hundetraienerin, die im BHV ist, nachgefragt, aber die wußten mir leider nicht zu helfen. Ich wohne in Hessen, im Raum Gießen-Marburg.


    Mann, mann, was für ein Alptraum.


    Liebe Grüße,
    Anja

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    Ich sag es jetzt mal ganz allgemein....
    Versicherungsbetrug ist eine ernste Sache. Und wer dabei erwischt wird, bekommt (abgesehen von den rechtlichen Folgen) nie wieder eine Versicherung. Egal um was für eine es sich hier handelt.


    He, das war ironisch gemeint mit dem "Umerinnern"!!!
    Deshalb meinte ich ja, ich kann ja wohl kaum nachfragen und mich erst dann entscheiden! Entweder es ist versichert oder eben nicht - und da ich in den Unterlagen nichts finde, muß ich eh nachfragen.


    Liebe Grüße,
    Anja


    EDIT: Ah, jetzt hab ich's kapiert! Das klang wirklich blöd und kommt davon, wenn frau eigene Argumente auf außerforische Vorschläge in eine innerforische Diskussion einbringt. ;) Es gab nämlich tatsächlich solche Ratschläge... (nur eben nicht hier). Ich diskutiere gerade auf zwei Ebenen, und Multitasking war noch nie meins.

    Hallo,


    hui, danke an alle für die ganzen Tips!


    Trillian, ich wohne in Hessen, und ehrlich gesagt hatte ich soweit noch gar nicht gedacht. Nie im Leben würde Nellie einen Wesenstest schaffen, dazu ist sie viel zu sehr "durch den Wind". Leider hat sie auch noch den typischen "Kampfhunde-Look", groß, schwarz, Molosserköpfchen. Wir hatten letztes Jahr der Versicherung schon mal einen Beißunfall gemeldet, das ging anstandslos, damals war allerdings Kira die Verursacherin (flauschig, blond, schmalköpfig ;)), und beide Hunde waren an der Leine.


    In den Versicherungsunterlagen habe ich keine Einschränkungen von wegen Freilauf gefunden, aber da ist generell schlecht was zu finden, sehr unübersichtlich. Ich dachte halt nur, wenn ich den Versicherungsagenten anrufe, kann ich ja schlecht erst von Freilauf sprechen und wenn er dann meint, dann sei der Schaden nicht gedeckt, mich plötzlich umerinnern! :hust:


    Chris, ich hatte das gleiche Pfadfinderherzchen-Gefühl, daher habe ich ja so überstürzt alle Schuld auf mich genommen, allerdings hat mir mein Freund gerade am Telefon erzählt, daß es zwischen Kira und der anderen Hündin wohl schon mal einen Zwischenfall gab (als er mit ihr unterwegs war) und damals hatte die andere wohl angefangen zu stänkern. Naja, ändert auch nix, der Hund ist den Brunnen gefallen, aber leider sieht es wohl wirklich so aus, als wolle der andere Hundehalter nicht zahlen (Fahrradfahrerin war seine Tochter, er war gar nicht dabei).


    Rotti-Frauchen, ja, ich fand's auch ein bißchen gewagt mit den zwei Fahrrädern, deshalb wollte ich ja auch ausweichen ... Aber okay, vielleicht komme ich mit dem HH so auf einen gemeinsamen Nenner, wenn ich das mal dezent erwähne.


    Der Horror wäre aber wirklich eine Anzeige beim OA, insofern muß ich da wohl sehr kompromißbereit sein.


    Meiner Nellie-Nase geht's ganz okay, ist halt ziemlich platt, aber dafür hat sie jetzt ein schick gepierctes Öhrchen. Die arme Jule hingegen hat's echt schlimm erwischt.


    Liebe Grüße,
    Anja