Hallo ihr Lieben
Ich habe ein paar Baustellen mit meinem nun anderthalb Jahre alten Bulli an denen wir zwar arbeiten, aber ich erhoffe mir noch ein paar Tips zum Management von bestimmten Situationen zu bekommen.
Unsere Hauptbaustelle zur Zeit ist mit Sicherheit Hundebegegnungen vor allem an der Leine entspannt zu meistern. I.d.R. versuche ich seine aktuelle Wohlfühldistanz nicht zu unterschreiten, aber genau da liegt das Problem. Im Wald, auf dem Land funktioniert das ja super, aber wir wohnen so mitten in der Stadt, dass andere Hunde so oft quasi ohne Abstand/Vorwarnung an uns vorbei müssen, dass ich etwas Sorge habe, dass diese Begegnungen uns immer wieder im Training zurückwerfen.
Keli ist unsicher, gestresst und pöbelt deshalb andere Hunde an. Mit souveränen Hunden und in stressfreien Situationen, ist er sehr sozial und entspannt.
Pöbeln heißt: er knurrt, bellt und schmeißt sich in die Leine. Oft kann ich ihn vorher davon abhalten, wenn nicht, ist er in der Situation nicht ansprech-/ablenkbar und steigert sich terriertypisch bis zur Unendlichkeit. Ich beschreibe mal unsere Szenarien:
1. fremder Hund auf Distanz -> kein Problem, "Schau her"+Belohnung für entspanntes Verhalten
2. fremder Hund passiert uns mit etwas Abstand, nachdem er zuvor auf größere Entfernung wahrgenommen wurde -> kein Problem, wie 1.
3. fremder Hund kommt ohne Leine auf uns zu -> pöbeln, aber u.U. ansprechbar wie bei 1.
4. fremder Hund ist "plötzlich" da -> pöbeln, nicht mehr ansprechbar bis Hund außer Sichtweite, würde der Hund an ihn rankommen, würde er u.U. draufhauen.
Ohne Leine entscheidet die Sympathie, wie er sich mit anderen verträgt. Auf neutralem Boden geht er Streit aus dem Weg und ist stark an mir orientiert. In vertrauter Umgebung (beim reiten) ist er v.a. gleichaltrigen Rüden o. unsicheren Hunden ggü. durchaus nicht friedlich gesinnt, weswegen er dort an der Leine bei mir bleibt und da auch nicht pöbelt.
In ernsthaften Auseinandersetzungen, die auch von ihm ausgehen können, würde es nicht beim Pöbeln bleiben, sodass er in diesen Umgebungen auch mit Maulkorb gesichert ist, falls doch einer der anderen Hunde zu ihm kommen sollte, um Stress zu machen. Davon gibt es leider einige dort.
Mein Problem ist nun, dass wir täglich(beim Weg zum Auto oder der abendlichen Pipirunde) so oft in die 4. Situation kommen ohne Möglichkeit auszuweichen, manchmal auch nicht umdrehen können, weil hinter uns an der nächsten Ecke auch ein Hund ist. Straßenseite wechseln ist wegen Baustellen keine Option. Was mache ich da? Vor allem, wenn der Hund fünf Minuten vor seinem Besitzer um die Ecke kommt? Ich finde es schwierig den anderen Hund zu blocken, weil Keli so klein ist, dass er es immer wieder schafft an mir vorbei nach vorne zu huschen und ich dann Bedenken habe, dass er das "regelt" Also ist im Moment unser Management: schnell weiter gehen mit wildgewordenem, hüpfendendem und laut protestierendem Terrier im Schlepptau, aber das kann doch nicht die Lösung sein?!?
Lg und vielen Dank für alle Antworten, Tips und Anregungen!