Ich bin restlos erledigt.
Bin es nicht mehr gewöhnt so lange Auto zu fahren.
Nach einer 2 stündigen Anreise waren wir endlich da.
Ich konnte die Fragen meines Sohnes, wann wir endlich da sind, auch nicht mehr hören
Kaum ausgestiegen sahen wir schon einen Hund für den wir uns interessiert hatten, in ein Auto steigen.
Vielleicht war es auch gar nicht der Hund und ich hab mich verguckt.
Also erst mal rein.
,,Hallo, wir hatten angerufen und für 15 Uhr einen Termin, da wir uns für den Ridgeback und den Deutsch Kurzhaar interessieren"
,,Der Ridgeback ist gerade eben vermittelt worden" (Also doch nicht verguckt)
Da blieb ja nur noch ein Kandidat, von ursprünglich dreien.
Sind dann zum Außengelände hin und zu den hinteren Zwingern.
Da war der kleine Wurm und begrüßte uns ziemlich erbost.
Die Pflegerin brachte ihn dann nach vorne und drückte ihn mir in die Hand.
Von da an war alles gut.
Wir sind spazieren gegangen. Alle 2 Sekunden sprang der Hund an mir hoch.
Zum Glück war ich mit Leckerchen bewaffnet und der Hund nicht schwer von Begriff.
Bei jedem Sprung habe ich mich abgewendet und ihm ein deutliches ,,NON" und Nein gesagt.
Man muss wissen, der Herr ist Franzose und man muss übersetzen. Er kann kein Deutsch
Das klappte dann nach hundert Versuchen auch einigermaßen.
Natürlich erwarte ich nichts, nach einer Stunde spazieren gehen, ohne einen Bezug zu dem Hund zu haben.
Leinenführigkeit war ebenfalls ein Fremdwort für den Hund. Nicht weil es ein deutsches Wort war, er zog einfach wie ein Wasserbüffel.
Habe dann einige Richtungswechsel gemacht und bin oft stehen geblieben.Jedesmal wenn er sich entspannte und die Leine schlaff war gab es ein Lob.
Anders war es kaum möglich mit ihm einen Spaziergang zu machen.
Die Nase war, wie erhofft, immer am Boden.
Habe dann irgendwann mal mein Jagdhorn ausgepackt und bin angefangen zu spielen.
Er guckte kurz interessiert, machte aber keine Anstalten ängstlich zu werden oder nervös zu sein.
Das zeigt zum einen, dass er jagdlich noch nichts gemacht hat, zum anderen ein gutes Zeichen , dass er damit nichts negatives in Verbindung bringt.
Das Horn fand er auch sehr interessant.
Ein Hund hinterm Zaun hat ihn derbe angemacht, was er aber völlig ignorierte und mit nicht Achtung strafte
Für meinen Sohn hat er sich auch nur interessiert, wenn dieser ein Leckerchen oder einen Stock in der Hand hatte.
Als wir dann wieder im Tierheim waren, stand er zwischen meinen Beinen.
Ein Mann war in einem Nebenraum zugange und hatte Schutzkleidung in der Farbe Orange an. Wie von der Müllabfuhr.
Zuerst hat er nichts gemacht, aber dann fing er mit einem mal an zu knurren und zu bellen.
Dann gab es noch einen Kauknochen von meinem Sohn, damit die Nacht im Zwinger heute nicht so lang wird, und er wurde wieder weg gebracht.
Hatte dann noch ein Gespräch mit der Leiterin vom Tierheim in der ich meinen Eindruck geschildert habe.
Sie bot mir erneut an, den Hund mal einen Tag mit nach Hause zu nehmen.
Eigentlich würde das nicht über Nacht gehen, aber in meinem Fall würde eine Ausnahme gemacht, da es sich durch die lange Anfahrt ansonsten nicht lohnt.
Der Hund ist 2,5 Jahre alt , seit Anfang Februar erst dort im Tierheim und kommt aus einer Tötung in Frankreich.
Von daher konnte sie mir auch noch nicht viel erzählen.
Er ist sehr klein geraten für einen DK und noch zu dünn.
Ich denke, dass ich das Angebot wahr nehmen werde und ihn mal nach Hause hole.
Habe soeben mit dem Hundeobmann von der Kreisjägerschaft gesprochen und er wird sich den Hund während er bei mir ist mal ansehen.
Den ersten Tag werde ich langsam angehen lassen.
Erst mal alles ansehen, im Garten richtig auspowern um ihm die Chance zu geben mal runter zu kommen und sich auszulasten.Am zweiten Tag werden wir mal ins Feld und einen Schuss abgeben und ihn in Augenschein nehmen.
Bin jetzt echt in zwei Hälften gerissen. Klappt das alles, erwarte ich zu viel oder mach ich mir einfach nur zu viele Sorgen?Ist doch nicht mein erster Hund. Aber der erste ,,ältere" der bei der Jagd eingesetzt werden soll, aus der Tötung kommt und dazu noch Franzose ist