Moin,
ich denke auch, dass es beides oder eine Mischung aus beidem (Pubertät, neues Zuhause) sein kann.
Wir haben unseren Rüden mit 13 Monaten bekommen.
Zu Anfang war er extrem lieb. Ich glaube, dass war ein Schutzmechanismus wegen neuer Umgebung.
Er war eigentlich gut erzogen, aber nach einigen Wochen konnte er plötzlich gar nichts mehr. Außer bei unserer Trainerin, die ihn (da auch seine Züchterin) von klein auf kannte. Bei ihr konnte er alles.
Er hat schlicht ausprobiert, wo die Grenzen liegen.
Wir haben uns daraufhin schlicht an die hier teilweise so abgelehnte Dominanztheorie gehalten:
- Er frisst als letzter, er geht als letzter durch die Tür, er hat aufzustehen, wenn jemand kommt, keine erhöhten Liegeplätze usw.
Und dazu viel Hundesport, da das einerseits Gehorsam trainiert und gleichzeitig die Bindung verstärkt.
Vieles von der Dominanztheorie haben wir im Laufe der Zeit wieder gelassen, weil es nicht mehr nötig war oder zu unserem Hund nicht passte (ihm ist z.B. die Reihenfolge beim Fressen völlig egal), manches nicht.
Kaum war dieses Problem gelöst, schlug mit ca. 18 Minaten die Pubertät voll zu (die kommt bei Flats sehr spät, bleibt dafür aber lange ) und wir hatten einen völlig anderen Hund. War er vorher auf den Hunderunden allseits beliebt, wurde er von einem auf den anderen Tag (!)zum Schrecken aller großen Rüden. Die konnten ihm gar nicht groß und stark genug sein (kleine Hunde waren uninteressant; Hündinnen alle lieb), um sie zu vertrimmen. War 'ne sehr blöde und anstrengende Zeit, die über ein Jahr anhielt und sehr viel Hundeschule und Training benötigte. Und dann über einen längeren Zeitraum wieder nachließ. So mit 3 Jahren waren wir durch.
Ich würde weiter zu ganz viel Hundeschule und Hundesport raten. Und lasst Euch nicht auf der Nase rumtanzen. Euer Hund braucht jetzt Liebe und Grenzen.
Tschüss
Jörg