Danke für den Thread!
Vielleicht kann man sich der ganzen Sache etymologisch nähern:
Ver - Menschlich - ung
Etwas wird (natürlich!) nicht zum Menschen, sondern menschlich gemacht. Das heißt für mich, dass man annimmt, das Tier habe die selben Bedürfnisse, die ein Mensch hat.
Problematisch finde ich an der ganzen Sache, dass wir natürlich nicht wissen (wir vermuten lediglich), was für Bedürfnisse unsere Tiere tatsächlich haben: Wir beobachten sie, interpretieren ihre Verhaltensweisen, aber das alles geschieht aus der Mensch-Perspektive. Der Mensch ist noch nicht einmal in der Lage, seine eigenen Antriebskräfte (Psychologie) zu ergründen, ist es dann nicht etwas vermessen zu behaupten, man könne von einer anderen Gattung mit Sicherheit sagen, was sie braucht und was sie nicht braucht?
Himmelkruzifixnochmal! Ein Bett ist superbequem. Und wenn man sich nicht davor ekelt, dass der Hund, der sich eben noch auf der Wiese in den Exkrementen anderer Hunden gewälzt hat, mit einem darin schläft: Warum nicht? Für den Hund ist das ein Highlight. In dem moment verwöhnt (böse Zungen würden es verhätscheln nennen) das Tier. Denn es kann genauso in seinem (vermutlich) nicht so bequemen Körbchen schlafen.
Fazit: Egal wie wir es drehen oder wenden, wir vermenschlichen eben doch. Allein unserer Perspektive wegen.
Über dekorative Hundekleidung brauchen wir - so denke ich - gar nicht erst zu reden. Da sind sich die meisten Mietglieder hier auch einig. Funktionelle Hundekleidung (wie der in dem anderen Thread heiß diskutierte Regenmantel) sind meiner Meinung nach Rasse und Empflindlichkeit des Hundes zu entscheiden. Wer seinen in der Kälte bibbernden Chihuahua in guter alter Drill-Sergeant-Mannier abhärten will, hat für mich nen Knall. Das Tier friert. Punkt. Alles andere ist Tierquälerei.
Mein Hund kriegt auch keine Würstchen als Belohnung. Und egal wie goldig ihr Cocker-Spaniel-Blick ist, sie kriegt auch nichts vom Menschenessen generell. Gar nichts. Noch nicht einmal, wenn etwas runterfällt. Wir ersparen uns so sehr viel Mühe, die wir mit einem bettelnden Hund mit Sicherheit hätten. Vom Gesundheitsfaktor mal ganz abgesehen. Alles andere ist für mich eine Mischung aus Vermenschlichung und (sorry für alle Zartbesaiteten) Verdummung der Besitzer.
Lange Rede, wenig Sinn:
Ich kann nicht anders, als meinen Hund zu vermenschlichen, da ich als Mensch nun einmal ausschließlich in menschlichen Termen denke.
P.S. Zum Thema Liebe: Hey klar liebe ich meinen Hund. Der Donner soll mich in dem Moment treffen, in dem ich fast 24h mit einem Lebewesen verbringe, das ich lediglich als Begleiter sehe.