ein ganz klein wenig kann ich deine Situation total nachvollziehen. Ich war auch schon in solch einer Situation.
Ich habe Akko, Schäfer-Colli-X-Mix, aus sehr schlechter Haltung genommen und mir zugetraut das ich das hinkriege. Leider habe ich diesen Hund total unterschätzt.
Er wurde in einem dunklen Loch mit einem anderen Rüden gehalten. Dieser Rüde hat ihn wohl immer wieder zusammengebissen ( wir haben beim Tierarzt die vielen Narben erst gefunden ). Der ältere Mann der diese zwei Rüden sein eigen nannte, war auch ganz schnell mit seinem Stock zugange wenn ihm was am Verhalten der Hunde nicht gefallen hat.
Leider habe ich das alles viel zu spät erfahren sonst hätte ich den Hund gar nicht erst aufgenommen. Das heißt das seine Haltungsbedingungen schon katastrophal waren.
Akko war erst zwei Monate bei mir als er das erste Mal auf einen Bekannten los ging. Dieser konnte sich nur mit einem beherzten Sprung auf einen hohen Schrank retten. Da war Akko 2 Jahre alt.
Kurz danach griff er meinen Mann an, der ihn nur mit einem Knüppel in Schach halten konnte.
Ich bin mit dem Hund zum TA. Ich habe es mit Beruhigungsmitteln versucht was keinen Erfolg brachte.
Damals waren meine Kinder grad mal 5 Jahre alt und meine Angst wuchs immer mehr, das Akko auch mal an sie gehen würde.
Als er dann meine Hündin angefallen hat war für mich Schluss. In Absprache mit meinem sehr verständnisvollen TA habe ich ihn einschläfern lassen. Er wurde nur 3 Jahre alt. Ich hab ihn obduzieren lassen und er hatte einen Hirntumor. Dazu sein schreckliches Leben haben ihn wohl nur noch in Aggression reagieren lassen.
Dieses Krankenbild hat mich in meiner Entscheidung bestärkt aber die Schuldgefühle in keinster Weise geringer werden lassen.
Ich habe einem jungen adulten Hund das Leben genommen aber vielleicht viele Menschen vor ihm bewahrt.
Mit dieser schrecklichen Entscheidung muss ich leben.