Beiträge von shivalein

    jansens


    diese Ziele sind aber doch durchaus zu erreichen. Das sind keine Utopien. Ich denke du legst dir da die Latte einfach zu hoch wenn du mehr wollen würdest.


    Wir können mit Jordan in Urlaub fahren, wir gehen mit ihm durch Fußgängerzonen, sitzen in Cafes oder Restaurants.....der bekommt seinen Platz zugewiesen und alle sind entspannt. Das ist einfach konsequente Erziehung die aber sein muß um den Burschen in seinen Bahnen zu halten.


    Um Leute von ihm wegzuhalten bin ich da.....und da bin ich mir im Klaren drüber....im Urlaub ein 12 Stunden Job aber nicht unmöglich. Man gewöhnt sich an immer die Lage zu checken...das ist quasi schon im Blut :gut:

    ich glaub auch, das die Überforderung am Anfang einen einfach umhaut. Ich hatte z.B. noch nie solch einen Hund....und ich glaub die gibts auch nicht sooo häufig. Quasi total verwöhnt von der leichten Hundehaltung zuvor.... ;)


    Und wenn dann solch ein Kandidat ankommt, den du genauso denkst handhaben zu können wie die Hunde davor....ja das ist schon heftig.


    Es brauch ein heftiges Umdenken. Und die Verabschiedung von der Leichtigkeit. Man muss vorrausschauend werden, akzeptieren und aufhören neidisch auf andere Hundebesitzer zu kucken deren Fusselchen sich von jedem kraulen lassen können.


    Aber was kriegt man dafür alles * schmacht *

    Zitat


    shivalein, das klingt ja echt "stressig". Habe mir auch gerade Jordans Thread durchgelesen. Könnt ihr kaum noch Besuch empfangen, wenn er tatsächlich, (fremde) Menschen nicht leiden mag?
    Wie alt ist Jordan denn?


    Jordan ist jetzt über drei. Und wenn wir Besuch bekommen geht er in den Zwinger oder im Winter an den Haken im Wohnzimmer. Man muss sich arrangieren....denn er hat ja nu auch seine guten Seiten die bei Weitem überwiegen, sonst hätte ich ihn schon lange abgegeben, ganz ehrlich....mein Nervenkostüm war schon manches Mal völlig am Boden.

    Zitat

    Shivalein: Wow! :gut: Sehr bemerkenswert, Dein Jordan! Und wie ist er so im Gehorsam? Klappt das dann trotzdem?


    Jordan ist von all meinen Schäferhunden der gelehrigste. Er war quasi mit einem Jahr schon "perfekt". Das hat bei meinen anderen wesentlich länger gedauert. Und er reißt sich quasi täglich drum neues zu lernen und mir zu zeigen was für ein toller Kerl er doch ist. :gut:

    du kannst ja noch froh sein, das Butch wenigestens auf der Hundewiese versucht an einem Fremden zu schnuffeln. Das wäre bei Jordan undenkbar.


    Ich habe es nach zwei Jahren ( und etlichen Trainern ) aufgegeben . Jordan wird nie andere Menschen akzeptieren.


    Ich habe seinen "Sicherungskreis" auf einen halben Meter reduzieren können in dem er sich absolut entspannt. Da kann außerhalb der Bär steppen, das interessiert ihn nicht.


    Ich sage auch den Leuten immer, er mag das nicht, bitte nicht anstarren und schon gar nicht auf ihn zugehen...wenn nicht gehört wird, steh ich dazwischen und gut ist.
    Ich hab jetzt den Vorteil das nicht jeder grad mal an einen ausgewachsenen Schäferrüden dran will aber es gibt sie trotzdem und da muß ich sehr wachsam sein, denn Jordan hat schon zugekniffen in seiner Bedrängnis und das soll auf keinen Fall nochmal vorkommen.


    Wir sind jetzt seit einem Jahr auf diesem Weg und es gestaltet sich gar nicht so schwierig.


    Nur leider wird er nie fremde Menschen akzeptieren, damit muß ich einfach leben und entsprechend handeln.

    ich gestehe das ich diese Appetenz noch immer nicht ganz verstanden habe. Aber wenn es um selbstständiges Handeln geht steht mein Jung an vorderster Front.


    Im zarten alter von 4 Monaten hat er sich selbstständig einen Stuhl vor das Fenster geschoben um raus zu schauen. Alle Formen von Sperrriegeln kann er öffnen. Nach kurzem anschauen hat er das "System" durchschaut. Sei es Schnappriegel, Schieberiegel, Klappriegel.....keine Sorge, Jordan kann sie nach kurzer Zeit öffnen.


    Als er 1,5 Jahre alt war bin ich mit ihm in ein gerodetes Waldstück geraten. Ich dachte mir nichts dabei durchzulaufen bis ich vor lauter querliegenden Tannen anlangte. Ich hab Jordan vorgeschickt und ihm durch zurufen gezeigt wo er durch konnte. Wir hangelten uns so von Stamm zu Stamm. Wenn er stecken blieb hat er gewartet bis ich sein Bein befreit hatte und ist dann meinen Anweisungen weiter gefolgt. Zum Schluß sah ich keinen Weg mehr und sagte zu Jordan: du mußt jetzt suchen, ich seh nichts mehr.


    Er schaute sich um, umging zwei Stämme und stand auf einmal auf dem Rand über mir. Ich bin seinem Weg gefolgt und konnte mich auch endlich "befreien".


    Ich war mächtig Stolz auf ihn denn wir hatten sowas noch nie geübt. Er kannte kein Rechts und Links...er hat einmal auf meine Anzeige geschaut und wußte was es heißt.


    Wenn diese Selbstständigkeit mit Appetenz gemeint ist, bin ich froh, das mein Kleiner das hat. Ich seh auch keinerlei Probleme in seiner Selbstständigkeit, ganz im Gegenteil, ich finde es toll das er selbst Lösungen findet und darin kann er sehr kreativ sein.


    Wir haben nie geklickert, nie mit Leckerchen gearbeitet.....nur über Lob und Ansage.

    tja, der Vorurteile sind viele. Ich habe seit 27 Jahren Schäferhunde. Es waren Leinenpöbler dabei, es waren Jäger dabei und es war ein Angsthund dabei.


    Zur Zeit habe ich Jordan. Rüde, 3,5 Jahre alt. Wir fahren seit zwei Jahren mit ihm in den Urlaub und die Vorurteile bringt der arme Strumpf leider mit. Da werden andere Hunde hastig auf die andere Straßenseite gezerrt, da machen sich gestandene Männer ins Höschen an ihm vorbei zu gehen.....und...und.....und...alles sehr schade.


    Jordan ist absolut hundeverträglich, läuft auch in größeren Rudeln problemlos mit ( der Hit waren mal 13 Hunde ) und nähert sich immer sehr vorsichtig um keinen falschen Eindruck zu erwecken. Leider hilft ihm das reichlich wenig....er darf einfach nicht an andere Hunde ran.


    Ein Beispiel:
    wir kamen aus unserem Hotel und standen an der Straße als von links ein Ehepaar mit einem Riesenschnauzer kam. Die zerrten ihren Hund schon in die Kurzleine und fragten allen ernstes ob sie an uns vorbei könnten......ich sagte klar......und was war das Ende vom Lied? Jordan blieb ruhig sitzen als sie an uns vorbei liefen und der Schnauzer, von seiner großen Tat total überzeugt, drehte sich um und verbellte meinen Jung, der sich immer noch nicht genötigt sah irgendetwas zu tun. Das Ehepaar hat sich dann für ihren Rüpel entschuldigt. Aber es sind die bösen Schäferhunde :headbash:


    Und so könnte ich weiter erzählen...... alles sehr schade.

    ich möchte das nochmal auskramen und mich entschuldigen das ich nicht mehr geantwortet habe.


    Der Erfahrungsstand ist, nachdem nochmals ein Trainer Jordan "dazwischen" hatte, das wir einen "Einmannhund" haben nur mit dem Unterschied das er meinen Mann und mich als "Einheit" sieht, was die Recherche etwas schwierig gemacht hat.


    Alle Charakteristika und Verhaltensmerkmale treffen auf Jordan zu. Für ihn ist sein gesamtes Verhalten absolut normal weil sein Universum sich nur um uns zwei dreht.


    Als Konsequenz haben wir es aufgegeben den Zwinger abzuschaffen und wenn Besuch kommmt geht Jordan eben in diesen. Darin ist er sicher und fühlt sich trotzdem dabei ohne das irgendjemand in "Gefahr" kommt, Jordans "Grenzbereich" zu überschreiten.


    Wir konnten Jordans persönlichen Kreis bis auf etwa 30 cm verringern, was den Aufenthalt in Cafes oder Restaurants merklich angenehmer macht.


    Ich habe auch hier etwas über diese "Einmannhunde" gelesen und das sich Einige solch ein Exemplar wünschen. Ein Bekannter sagte mir mal, er kennt einige Leute die eine Masse Geld für solch einen Hund bezahlen würden......ganz ehrlich? Die wissen nicht was sie sich damit antun.


    Wir haben jetzt schon die Gewissheit, sollte uns beiden etwas passieren wird Jordan eingeschläfert werden müssen weil er keinen anderen Menschen akzeptiert. Alleine diese Aussicht ist nicht grad berauschend.
    Aber da wollen wir nicht dran denken. Wir haben unser Leben um Jordan herum eingerichtet weil er es auch einfach wert ist


    Wie unsere Tochter mal sagte: für euch ist er gut aber nur für euch.