Beiträge von cjalas

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    sie will kein pferd "teilen"


    ganz ehrlich? das kann ich gut verstehen. wenn ich mir jemals mal noch ein eigenes pferd zulegen sollte, dann würde ich es auch nicht "teilen" wollen. mal abgesehen davon, dass ich an sowas auch schon freundschaften hab kaputt gehen sehen...


    gruß cjal

    hi,


    als fairy mit der aiha auf leben und tod in der klinik war, war pamina ja dabei. sie hat sich völlig anders benommen als sonst. normalerweise war sie der neugierigste hund, den man sich vorstellen kann. in der klinik war alles offen, so dass ich sie unter normalen umständen mit einem platz hätte ablegen müssen, damit sie sich nicht rührt. in der situation hat sie sich von alleine so hingelegt, dass sie den behandlungstisch voll unter kontrolle hatte und hat alles genauestens beobachtet.
    wir haben fairy ja direkt nach der akutbehandlung mitbekommen, da ein klinikaufenthalt ihr wegen stress vermutlich den rest gegeben hätte, und auch, weil die ärzte eigentlich nichts mehr auf ein überleben gegeben haben. auch zuhause hat pamina die erste zeit in ganz regelmäßigen abständen kontrolliert, ob es fairy einigermaßen geht. nach einer weile hat sie mit diesen kontrollen aufgehört. in der nachschau kann ich sagen, dass das der moment war, als fairy aus der akuten lebensgefahr heraus war.


    und keine ahnung, ob es zufall war. aber pamina war ja blutspender für fairy. normalerweise war es immer schwierig, größere mengen blut von pamina abzuzwacken. aber an dem tag haben wir wirklich fast 250 ml aus den beiden venen an den vorderläufen bekommen. ich musste sie nicht mal festhalten beim legen der braunülen. vormals war es manchmal schon schwer, drei röhrchen für blutwerte aus einer vene zu bekommen. warum auch immer, ohne das blut hätte fairy höchstwahrscheinlich keinerlei überlebenschance gehabt.


    lg cjal

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    Stimmt - wenn Du unter "ernst machen" Tötungsabsicht verstehst.
    Aber das nach vorne stürmen um das vorbeifahrende Auto niederzumetzlen - das meint der schon ernst, sprich geht mit seiner gesamten Power in die Leine.


    Susa: ok, das heranfahrende auto ist ja meist kein völlig unvorhergesehenes ereignis. man kann sich also schon ein bisschen drauf vorbereiten, wenn man weiß, dass hund es niedemetzeln will (meine güte...jacko muss doch ein bisschen größenwahnsinnig sein ;) ).
    aber ganz wichtig ist ja, was man selber gut handeln kann und in welchen situationen man es braucht.

    ach mensch, wie soll man bei soviel frustration auch den optimismus behalten? trotzdem drücke ich dir und tralfaz weiter alle daumen, dass ihr euch wiederfindet.
    um dir aktiv zu helfen bist du ja leider viel zu weit weg wie schon viele bemerkt haben.
    man kommt sich irgendwie so unnütz vor, wenn man hier was von daumendrücken schreibt.


    alles gute und lg
    cjal

    gaby, das funktioniert schon mit geschirr. dann geht es aber nicht wie schnauzermädel beschreibt mit einer hand. dann muss man die freie hand unter dem hals des hundes durchführen und den hund quasi in den schwitzkasten nehmen. mit halsband hat man da definitiv den besseren hebel würde ich mal behaupten.


    da es hier um große wilde hunde geht. pamina hat mal in einem pitbull gehangen, der ernst machen wollte. der war nicht mal sehr groß, würde so tippen so um die 55 cm und 35 kg. mit dem geschirr konnte man definitiv nicht die schüttelbewegung, die er gemacht hat, um pamina totzuschütteln, einschränken. mit einem halsband hätte man ihn wohl zumindest erst mal ruhiger stellen können, und paminas rissverletzungen wären nicht insgesamt 2 hände groß hautabhebung gewesen. herrchen hatte leider keinerlei ahnung, was er tun sollte und hat versucht seinen hund zu treten...so hatte ich quasi zwei gegner, bis ich meinem hund zur hilfe eilen konnte. das ganze war wohl sowieso ein eingriff, den ich mich nur getraut habe, weil mein adrenalin so hoch war, dass mir jegliche gefahr für mich völlig egal war. der pit war übrigens ohne leine und hatte vorher mit einem jungen pit gespielt. was er als rüde gegen pamina als hündin hatte, die noch dazu nix von ihm wollte (sie hat den ersten angriff noch als spiel interpretiert und selbst mit einer spielaufforderung beantwortet. mir ging es erst nicht anders...ich fand's zwar ganz schön derb, aber dass der hund im nächsten moment meinen töten will, habe ich beim besten willen nicht gesehen, sonst hätte ich direkt versucht einzuschreiten), ist mir immer ein rätsel geblieben. so war es einfach nur glück, dass der hund pamina auf höhe der schulterblätter erwischt hat und pamina so gut bemuskelt war. die notdiensttierärztin meinte nur, dass solche angriffe auch schnell mal mit einem genickbruch enden könnten.
    das ist jetzt über 15 jahre her, pamina schon ein paar monate tot...dennoch träume ich gelegentlich noch davon. trotz aller erfahrung mit hunden habe ich so etwas brachiales selber von angesicht zu angesicht weder davor noch danach jemals gesehen. und ich brauche es auch nie wieder, das schwöre ich...weder mit einem pit noch mit einem anderen hund, der diese körperlichen möglichkeiten hat (nur falls jemand meint, hier zwischen den zeilen zu lesen, dass ich das an der rasse festmache).


    susa: wenn du gut mit dem geschirr umgehen kannst, und es dir die nötigen mittel in die hand gibt, wenn jacko sich nicht benimmt, dann ist es das mittel für euch. wichtig ist, dass es für euch funktioniert. aber nach allem, was ich über jacko gelesen habe, hat der auch noch nie auf biegen und brechen ernst gemacht.


    gruß cjal

    gaby, ich liebe dieses video...
    leicht, beschwingt, und so ähnlich habe ich vor über 20 jahren an meiner durchstartenden leichtbauneufhündin (nur ca. 40 kg) gehangen und schwuppdiwupp bei minusgraden im fluss gestanden. eine wohltat für jeden kneippanbeter...ich fand's für bis zum bauch rein eindeutig zu kalt...bin halt ein weichei :D


    taga...doch das video zählt...nicht jeder neuf ist jenseits der 60 kg :p


    in berlin-schöneberg hatte ich 12 jahre lang das vergnügen, alle möglichen hunde mit leine und mensch dran um diverse laternenpfähle und bäume gewickelt zu sehen. die mit halsband waren wenigstens dann so gewickelt, dass man passieren konnte. die mit geschirr hatten mir eindeutig zuviel spielraum an ihrem wickelpfahl. das mag dann vielleicht für die halswirbelsäule des gewickelten besser sein...aber was ist mit meiner gesundheit oder der meines hundes?


    bei bergtouren, beim hetzen in der vpg und etlichem mehr, wenn der hund ziehen muss...geschirr super. bei unsicheren hunden kann es unter umständen auch super sein.
    ansonsten bevorzuge ich erziehung. und bis die sitzt, habe ich lieber ein halsband dran. zwingt mich doch keiner, dranrumzureißen und zu rucken.
    ich werde persönlich weiter alles daran setzen, meine hunde ganz ohne leine führen zu können...bisher ist das gelungen...


    gruß cjal

    *lach* chris...die forumlierung war nicht sooo ernst gemeint. in vielen dingen sind uralte sachen mit pferden modern bzw. gut durchdacht.
    eins der ganz starken bücher über pferde ist "der reiter formt das pferd". das buch stammt aus der zeit so um 1930 und ist vor ein paar jahren neu aufgelegt worden. ist zwar ziemlich dröge und sehr fachlich, erklärt aber sehr gut z.b. das zusammenspiel von muskeln und welchen zweck die in deutschland gebräuchliche skala der ausbildung erfüllt...also warum man was in welcher reihenfolge macht.
    ich habe mal einen amerikanischen händler kennengelernt, der in deutschland seine ausbildung zum pferdewirtschaftsmeister gemacht hat und in amiland damit wirbt, dass seine pferde nach der german skala of ausbildung ausgebildet sind ;)


    wie solche grundsätze in anderen reitweisen umgesetzt oder genannt werden, weiß ich nicht...ich reite halt dressur und springen und wenn es sich anbietet gerne ins gelände.

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    Würde auch zu keiner Ponyrasse raten da diese anfälliger für Rehe sind.


    kann ich so nicht sehen. bin mit den westfälischen reitponies groß geworden und habe jetzt auch noch fast täglich mit der zucht meines verstorbenen "ziehvaters" zu tun. von all diesen ponies hat keins jemals rehe.
    aber es gibt schon unter den ponyrassen einige, die aufgrund ihrer absolut kargen herkunft bei dem futterangebot hierzulande um einiges anfälliger sind...das stimmt schon.


    nur pony ist halt nicht gleich pony...

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    ich hatte übrigens nochmal mit ihr telefoniert und da kam auch nochmal so eine altersfrage auf, was wäre denn das richtige alter und kann auch ein anfänger ein pferd einreiten bzw. einreiten lassen und wie lange dauert das wenn man jetzt keine tunierambitionen o.ä. hat ?


    hi,


    da gehöre ich sicher zur altmodischen fraktion. aber ich finde, dass auf ein junges pferd ein erfahrener reiter gehört. mit anfängern, die selber versuchen, ein pferd auszubilden, habe ich schon die tollsten sachen mitgekriegt.


    das fängt schon mit dem aufsteigen an. hab ich dieses frühjahr gehabt...ich kann nicht gleichzeitig das erste mal auf ein pferd klettern und mein eigenes bodenpersonal sein. egal wie gut das erste aufsteigen vorbereitet ist, irgendwas kann schiefgehen, und sei es das das pferd sich zur unzeit vor einem auffliegenden vogel erschreckt. für den fall hätte ich gerne eine absicherung.
    ich hatte ein mädel dabei, das gar nicht mal anfänger war (hatte aber auch noch nie als erste auf einem pferd gesessen, sollte aber auch nicht mehr tun, als sich von mir hochhelfen lassen und dann langsam wieder runtergleiten ) und habe ihr vorher in aller ruhe erklärt, wie das mit dem auf- und absteigen zu funktionieren hat. das rauf hat dann aber noch einigermaßen geklappt. beim runter hat das mädel einfach nicht kapiert, dass man nicht nach einer erstbesteigung einfach so mit dem rechten bein schwung holen darf und den oberkörper wie beim absteigen von einem ausgebildeten pferd schwungvoll nach vorne schieben darf. der arme dreijährige hat die totale panik von der bewegung gekriegt und ist rückwärts. nun war der kerl also aufmerksam, dass irgendwas passieren wird, hat sich nur durch das vertrauen zu mir überhaupt beruhigen lassen. problem war, dass das mädel nicht absteigen konnte, ohne schwung zu holen. ich habe über 10 minuten gebraucht, die dame vom pferd zu kriegen, ohne dass was passiert. schweißausbruch meinerseits war inbegriffen. für das pferd habe ich die situation glücklicherweise so auflösen können, dass nichts hängengeblieben ist, sonst wären etliche wochen vertrauensarbeit im eimer gewesen.


    dann geht das weiter in der bewegung. junge pferde haben ein gefühl für ihren eigenen körper. das ist schlagartig weg, wenn fremdkörper mensch oben drauf hockt. also muss der fremdkörper sich dem pferd anpassen. ein anfänger hat aber mit dem eigenen körper genug zu tun. wenn man ein junges pferd beim reiten auf die nase legen will, ist ein unerfahrener reiter obendrauf ein fast immer erfolgsversprechendes unternehmen.
    unter richtig guter anleitung mag es dem ein oder anderen anfänger gelingen, ein pferd anzureiten. aber ob das hinterher das reitpferd ist, das man haben will, ist die nächste frage.


    zu guter letzt ist auch das drumherum der erziehung (das mindestens so wichtig ist wie das reiten selber) nicht ganz ohne. wer gerade mal ein gestandenes älteres pferd satteln kann, wird schwierigkeiten haben, einen sattel auf ein "rohes" pferd zu bekommen, wenn er nicht weiß, worauf er achten muss. anbinden, stehenbleiben beim putzen, hufeauskratzen, sich führen lassen unter ablenkung usw. sind alles sachen, die einem pferd nicht angeboren sind. die müssen beigebracht werden. mit ruhe, geduld, konsequenz und dem nötigen know-how. die wenigsten pferde werden von fohlen an bis sie in die "schule" gehen durchgehend mit diesen sachen konfrontiert. sie lernen das als fohlen, aber meist wird in der richtung nicht mehr viel gemacht, bis das in die ausbildung geht. wenn man das durchgehend machen will, muss man sein pferd selber aufziehen und genug zeit haben...
    und selbst wenn ein junges pferd das alles beherrscht...die 4-jährige, mit der ich arbeite, vergisst nicht so schnell. der 3-jährige fragt nach, wenn mal wer nicht konsequent mit ihm war (er wird schon mal von den stallmädels geputzt, weil er lieb ist...aber wenn die nicht aufpassen, zappelt er beim nächsten mal wieder rum und tut so, als wäre er noch nie geputzt worden). das kommt also auch auf den charakter eines pferdes an.


    ich könnte noch so einiges weiter schreiben, das soll aber mal reichen.


    gruß cjal

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    4.meiner meinung nach nicht. ich traue mich die behauptung in den raum zu stellen, dass insbesonders warmblüter eher ungeeignet für offenstall haltung sind. da muss ich mir nur den gaul von meiner cousine anschauen, kaum weht ein kaltes lüftchen dann hat der arme wieder husten und sonste was, aber hauptsache spitzenstammbaum und nen batzen geld gekostet, naja egal..


    hi, das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. ich habe zu meinen berliner zeiten für eine familie im umland pferde geritten. das waren allesamt warmblüter, die in reiner offenstallhaltung waren. unbequem zu putzen bei shitwetter, aber allesamt zähe burschen.


    und auch hier in westfalen kenne ich es von den züchtern, dass es im frühjahr "almauftrieb" gibt, und dann sehen die hottis erst jetzt um diese zeit wieder den stall. die meisten davon haben einen tollen stammbaum (sonst züchtet man ja nicht unbedingt als züchter sondern mal so als hobby) und kosten gerne mal 5-stellig von unten bis oben.


    es kommt echt nur drauf an, wie man es angeht. wenn ein pferd 10 jahre lang in der box gehalten wird und im winter eingedeckt war, kann man es nicht einfach im herbst für den winter tag und nacht rausjagen. das mag im einzelfall auch gehen, wird aber in der regel schief gehen.
    die meisten atemwegsprobleme bei pferden kommen eher daher, dass die pferde zuwenig draußen sind.


    gruß cjal