meine hunde können überall mit hin. da legte und lege ich allergrößten wert drauf, weil mein leben schon so manche unerwartete wendung genommen hat. und da musste hund sich mitanpassen.
sei es mein neuf, den ich mit 2 jahren übernommen habe aus schlechter haltung (allerdings über die züchterin vermittelt). konny kannte nichts außer haus, garten und ab und an autofahren. achja...12 stunden am stück alleine bleiben war für sie normal, das kannte sie nicht anders. dann kam sie zu mir in eine schüler-wg und alles wurde für sie anders. spannend war zu sehen, wie dieser hund angefangen hat, die welt zu erobern. gelegentlich habe ich sie mit in die schule geschmuggelt, wenn das nicht ging, hat sie sich draußen alleine vergnügt. hinter der schule ist ein großes gebiet, dass damals noch komplett zur nächstgrößeren straße durch einen fluss abgesperrt war, ansonsten flutwiesen und wald. und nach vorne hätte sie durch die schule gemusst...uninteressant, wenn sie hinten genug zum schnüffeln und einen trockenen platz zum schlafen hatte. pünktlich zu den pausenzeiten und zu schulschluss hat sie auf mich gewartet, wenn sie mit war. zuhause bleiben war auch kein thema. abends mit in die kneipe...null problemo. später im studium war der hund genauso gebildet wie ich hat ja schließlich fast alle vorlesungen mitbekommen, wenn auch meist verschlafen *g* umzug in die großstadt berlin? kein thema. im urlaub ein viertel jahr wildcampen...abenteuer pur.
als der neuf dann viel zu früh kurz vorm 9. geburtstag am narkoseschock starb, kam 5 monate später pamina mit 9 monaten zu mir. ein wiggelhund vor dem herrn, der nichts kannte als autofahren und im umland von berlin am stall rumstreunern, dort nachbars hühner durch die gegend jagen und zu hause in der wohnung angekettet sein. draußen kannte sie weder leine noch halsband. innerhalb kürzester zeit konnte sie überall mit hin, war in unserer hauskneipe gern gesehener gast und auf dem kiez bekannt wie ein bunter hund. später ist sie mit mir viel auf agi-wettkämpfen gewesen, hat dort (und auch im urlaub) mit gezeltet, restaurantbesuche, kaufhauseinkäufe (in berlin kein problem mit hund bei hertie etc.). zur uni war sie in berlin auch mit, obwohl es dort im gegensatz zu münster eigentlich verboten war. aber sie war so unauffällig, dass die meisten dozenten den hund nicht mal bemerkt haben. und als mein leben dann eine völlig neue wendung nahm, war sie mit mir monatelang die woche über im hotel unterwegs. berufsbedingt auch in hotels, in denen hunde eigentlich nicht erlaubt waren. es gab durchwegs positives feedback, weil sie sich immer benommen hat. pamina war auch mit in grundschulen und kindergärten, um den richtigen umgang von kindern mit dem hund zu zeigen. sie fühlt sich auf weihnachtsmärkten genauso wohl wie in der pampa.
tja, und fairy hat im vorbeigehen alles von pamina gelernt. sie bewegt sich im großstadtverkehr genauso unauffällig wie hier in unserer kleineren stadt in nrw. liebt es durch feld und wald zu stromern, geht aber genauso gut mit ins hotel oder restaurant. und obwohl sie ja ach so süß ist, fragen mich in der regel die leute vorher, ob sie den zwerg anfassen dürfen. müssten sie nicht mal, weil fairy nämlich einfach ausweicht, wenn sie keinen bock drauf hat. sie knurrt nicht oder ähnliches, also überlasse ich es sowieso immer ihr, ob sie geknuddelt werden will oder nicht.
das absolut genialste erlebnis hatten wir mal vor vielen jahren in berlin in einer pizzeria. da sind wir mit 10 personen und 12 hunden nach einem wettkampf eingefallen, ohne dass der kellner uns beim reingehen gesehen hat. wir wurden dann ganz normal bedient, haben gegessen und bezahlt. und beim rausgehen ist der kellner dann fast in ohnmacht gefallen, und die anderen gäste haben ihren augen nicht getraut. der kellner meinte nur: ich habe gar nicht mitgekriegt, dass sie überhaupt einen hund dabei haben, geschweige denn so viele.
im großen und ganzen habe ich festgestellt, dass meine hunde alles ziemlich schnell ganz cool auffassen, wenn ich ungestresst und selbstverständlich an die sache rangehe. selbst meine beiden "problemhunde" (konny galt als so gut wie unvermittelbar und pamina als unausbildbar) haben super schnell begriffen, wie man sich in der öffentlichkeit zu verhalten hat...ohne druck, ohne zwang einfach durch gewöhnung.
lg cjal