moralische bedenken? nein. ich bin ein erklärter gegner des denkens, dass der mensch das alleinbesiedlungsrecht auf erden hat.
wenn ich mir einen hund anschaffe, übernehme ich die verantwortung - auch, wenn es teuer wird.
als argument für leinen, halsbänder, futter in allen preisklassen will ich hier auch noch anmerken: da leben ganze industriezweige von und mit diesen viele menschen, die ihren lebensunterhalt damit verdienen. kauft keiner mehr die produkte, fallen arbeitsplätze weg...
ebenso verhält es sich in der tiermedizin.
wenn ich moralische bedenken in dem bereich hätte, müsste ich sie täglich haben, wenn ich esse, trinke und überhaupt normal lebe. dabei gehöre ich nun wirklich nicht zu den priveligierten reichen. und dennoch habe ich ein dach über dem kopf, genug zum essen und trinken, habe ein auto, pc, handy etc., ich habe alles, was man braucht und auch noch ein bisschen luxus oben drauf. und in den ärmeren ländern haben die menschen dies alles nicht.
meine eltern, die beide dieses jahr 80 werden und selber noch diese ganz schlechten zeiten im 2. wk und danach kennen, die wissen, was hunger und bittere armut bedeuten, kennen diese moralischen bedenken übrigens auch nicht. sie helfen gerne, wo hilfe gebraucht wird und vor allem, wo hilfe ankommt. aber ein schlechtes gewissen, weil sie ihr leben in relativem wohlstand leben, haben sie nicht.
bevor es wieder in einen roman ausartet, möchte ich noch anmerken, dass ich an alles mögliche gedacht habe, aber nicht an hungerde kinder oder menschen, als mein sheltie vor 2 jahren mehr tot als lebendig in der tierklinik behandelt worden ist. mir wäre sogar egal gewesen, wenn ich selber wochenlang oder länger keinen cent für mich gehabt hätte, ich wollte, dass mein kleiner hund lebt und sonst nichts in dem moment. moralische bedenken hatte ich in der richtung, dass ich den ta gefragt habe, ob man ein tier so quälen darf, um es am leben zu halten. seine antwort war prägnant: "der einzige grund, die behandlung hier abzubrechen ist, dass sie das nicht bezahlen wollen. sie sehen doch, wie sehr dieser kleine hund um sein leben kämpft und wie sehr er sich dabei an sie klammert und ihnen vertraut."
und als abschluss sage ich hier mal noch ganz provokant: wer nicht in der lage ist, in seinem nahbereich verantwortungsbewusst zu handeln (dazu zähle ich neben der familie auch tiere, die man sich anschafft), kann in entfernteren bereichen auch nicht verantwortungsvoll helfen.
lg cjal, die vor 20 jahren schon anfälle gekriegt hat, wenn ihre kommilitonen beim tapas essen und wein trinken über die armut und das hungern von kindern in afrika philosophiert haben - man müsste ja...