als jemand, der als nichtjäger einen aus jagdlicher leistungszucht stammenden weim übernommen hat, den sich mit 9 monaten kein jäger zugetraut hat, bzw. der dermaßen fehleingeschätzt wurde, dass man eine tötung angeraten hat, kann ich eins unterschreiben: man sollte gut überlegen, dass man sich neben der exklusiven optik einen vollblutarbeiter ins haus holt.
der rest des eingangsthreads...nunja...deckt sich nicht mit meiner erfahrung mit weimaranern. mein olles weimiweib blieb absolut problemlos alleine, auch länger als 3 stunden und auch ohne vorher ne stunde draußen gewesen sein zu müssen. in 15 1/4 jahren bei mir hat ein schuh dran geglaubt (das war unmittelbar nach ihrem einzug mit 9 monaten bei uns, wo wir direkt mit dem frisch angekommenen hund innerhalb des hauses umgezogen sind), ein winziges loch hat sie in einen bettbezug genagt beim schlafen und das war's. ok, ihre spielies hat sie immer schnell zerspielt.
als beschäftigungsprogramm gab es bei uns agility, abenteuerspaziergänge und schwimmen. rad gefahren sind wir auch, aber sicher nicht täglich. um es kurz zu sagen, für couchpotatoes ist ein weim mit sicherheit nichts. wobei ich durchaus auch schon den ein oder anderen faulen weim kennengelernt habe im laufe der jahre.
ich habe immer viel mit pamina gemacht, aber keine rund um die uhr bespaßung. es gab sogar durchaus mal einen faulenzertag, den pamina mitgemacht hat, obwohl sie ein 100.000 volt hund war.
die mannschärfe sollte man nicht unterschätzen und sollte sie in geeignete bahnen lenken. aufgrund dieser mannschärfe bleibe ich auch dabei, dass der weim für den durchschnittsjäger genauso ungeeignet ist wie für die meisten nichtjäger. ich sehe ihn eher als försterhund. aber egal...
ich habe mindestens ebenso viele weimaraner kennengelernt, die unglücklich in nicht geeigneter jägerhand waren, wie ich welche kennengelernt habe, die in nichtjagdlicher hand sehr zufrieden, ausgeglichen und ausgelastet waren.
mit kindern war pamina ein absoluter engel. am liebsten hätte sie mindestens 10 adoptiert. das lag aber sicherlich an der sorgfältigen aufzucht des wurfs...die züchterfamilie hatte zwei kleine mädchen.
generell war sie ein sehr menschenfreundlicher hund, der es mühelos geschafft hat, alle nachbarn für sich einzunehmen. als sie kurz vor ihrem 16. geburtstag gestorben ist, haben auch meine nachbarn hier im haus um sie getrauert. und selbst heute nach 3 1/3 jahren werde ich noch von leuten angesprochen, die nur meine mutter und später meinen vater mit ihr und meiner ersten sheltiehündin haben spazieren gehen sehen, wenn ich arbeiten war. selbst eine meiner cousinen, die eigentlich überhaupt keine hunde mag, schwärmt heute noch von pamina.
von rasse madig reden habe ich noch nie was gehalten. wenn leute mich angesprochen haben, wo man so einen hund herkriegt, habe ich ihnen gerne und ehrlich auskunft über die rasse erteilt...ebenso über die schwierigkeiten als auch über die tollen seiten. komischerweise habe ich von den leuten hinterher nie einen mit einem weimaraner gesehen. wenn ich die denn mit hunden wiedergetroffen habe, waren es andere rassen.
für mich bleibt es eine absolute traumrasse. und wenn jemals wieder ein weim in mein leben passen sollte, wird auch vielleicht wieder einer einziehen. höchstwahrscheinlich dann auch wieder einer aus zweiter hand, gerne schon 9 monate bis 2 jahre alt, damit man die anlagen einschätzen kann. und ganz sicher werde ich nicht zum jäger. ansonsten bleibe ich meiner zweiten traumrasse, dem sheltie treu und erfreue mich meiner beiden durchgeknallten arbeitsratten. übrigens ebenso eine rasse, die ich absolut nicht jedem empfehlen würde, weil sie gerne aufgrund der fehlenden körperlichen größe unterschätzt werden.
und da könnte man bei jeder rasse weitermachen, die in den bereich arbeitsrasse fällt.
gruß cjal