hi,
ich hasse ja solche modeworte wie kultursodomie.
ja, ich bin eine frau, und ja, ich habe keine eigenen kinder. das hat das leben halt nicht so gewollt, obwohl ich schon gerne gewollt hätte. aber mein ex hatte schon 2 teenies, und wir haben uns gegen einen nachzügler entschieden (das hat die mutter der beiden gemacht und das kam nicht gut - gehört aber nicht hier hin).
dann kam eine gruselige trennung, ein verpatztes examen, berufliche und private neuorientierung. mein jetztiger freund hat halt auch schon 3 kinder. und ich definiere mein frausein nicht über eigene kinder haben. wär zwar schön gewesen, hat aber nicht gepasst - ganz einfach.
hundehalter war ich schon, bevor ich jemals an kinder gedacht hätte. und auf die idee, meine hunde als kinder oder kindersatz zu betrachten, wäre ich auch nicht gekommen (mein ex hat unsere hunde immer "sein baby" genannt oder gesagt: komm mal zu papa - mein jetztiger freund hat sich den anschiss des jahrtausends abgeholt, als er es gewagt hat, von den hunden als meinen kindern zu reden). das sind hunde, das sind meine freunde und zwar freunde, die einer anderen art angehören. menschliche freunde habe ich auch. zum teil leider weit weg, aber das hindert den kontakt nicht. und das möchte ich keinesfalls durch hunde ersetzt haben.
ich akzeptiere die artbedingten bedürfnisse meiner hunde, habe aber auch meine artbedingten menschlichen bedürfnisse. bei meinen hunden und mir scheint das so gut zu harmonieren, dass keinem was fehlt. ich bin gerne draußen, die hunde auch. ich lese gerne, das stört die hunde in keiner weise und schränkt sie auch nicht ein. ich reite, da sind sie immer mit am stall und können ihren eigenen beschäftigungen nachgehen, weil sie beide nicht streunen und sich mit mensch und tier gut verstehen.
und ja, meine hunde pennen mit im bett, wenn ich nicht mit meinem freund zusammen bin wegen der fernbeziehung. mein weimaranerkuschelmonster kuschelt nachts genauso gerne mit mir, wie ich mit ihr, ohne dass ich ihr dabei den hund oder sie mir den mensch ersetzt. der sheltie ist zwar dabei, aber auf eigenen wunsch nicht mittendrin. wenn das nicht stattfindet, ist es für alle beteiligten kein drama. dass die große überhaupt im bett pennt, hat mein ex angeleiert. ich wollte den hund eigentlich nicht im bett haben, habe aber durchaus auch die vorteile von ca. 2 grad mehr körpertemperatur schätzen gelernt im winter
und urlaub ohne hund habe ich auch noch nicht gemacht, seit ich hunde habe. die waren, wenn ich überhaupt weg war, mit. gut, ich fliege nicht in den urlaub, weil ich nicht fliegen mag, also ist das hindernis schon mal weg. ich bin mit 20 durchaus mit neufundländer nach portugal gefahren für einmal 3 monate und einmal 2 monate. der hund fand's toll. ich auch, sonst hätte ich das nicht wiederholt. übrigens hätte ich in portugal viele sachen, die ich erleben wollte, ohne hund nicht erleben können. mein neuf hat mich nämlich immer gut beschützt, wenn ich am strand geschlafen habe. es hat sich keiner getraut, uns zu überfallen. das sind auch erfahrungen, die ich nicht missen möchte.
ich könnte es vereinfachen mit der urlaubssache: urlaub ist für mich entspannung, ich brauche dann keine 5 städte in 2 tagen oder solche gewaltakte. die hunde sind für mich im alltag entspannung - wieso sollten sie dann im urlaub stress für mich sein?
ich empfinde das nicht als einschränkung sondern größtenteils als bereicherung. die hunde sind für mich ein stück natur direkt bei mir in einer zeit, wo der mensch immer mehr das alleinbesiedlungsrecht auf der erde für sich in anspruch nimmt.
meine hunde spielen in meinem leben eine wichtige rolle (sonst hätte ich mir keine anschaffen müssen), aber sie sind nicht mein lebensinhalt. sie sind halt einfach da und dabei.
wenn das kultursodomie ist, dann bitte.
ansonsten nehme ich wie jeder verrückte das recht für mich in anspruch, mich völlig normal zu finden
in diesem sinne
gruß cjal, die leider auch leute kennt, die ihren hund zum menschen gemacht haben und damit sich und ihrem tier bitter unrecht tun (damit sind jetzt nicht leute gemeint, die aus diversen gründen keine menschlichen kontakte mehr haben, sondern leute, die es eigentlich in der hand hätten. dem einsamen alten menschen gestehe ich ohne probleme zu, dass er seinen hund als lebenspartner hält. meist geht es diesen hunden in ihrem eigenen sinne sogar recht gut dabei...)