hm, jetzt bin ich verwirrt.
jagdhund aus leistungszucht, weil kupiert? so einfach ist das nicht.
ein traumatisches erlebnis, ohne zweifel. ich habe meinen jagdhund auch mal in einem anderen hund hängen sehen - das war zufälligerweise ein pitbull. nur der hat meinen hund geschüttelt wie einen putzlumpen bis ich zunächst das auf seinen hund eintretende herrchen entsorgen und dann den pitbull stilllegen konnte. übrigens war das ein rüde und meine hündin zu dem zeitpunkt noch intakte hündin. eine vorgeschichte zu dem angriff gab es nicht, außer das wir vorbei wollten.
aber rückschlüsse auf die rasse des angreifenden hundes habe ich mir verboten - das war nicht wirklich leicht, ich höre meinen hund heute noch schreien, nach über 13 jahren.
mein jagdhund lebt übrigens von jeher mit allen erdenklichen kreaturen friedlich zusammen. den katzen, die bei uns am stall rumlaufen, dient sie als blitzableiter, wenn andere hunde die katzen genervt haben. totsicher kriegt meine dann einen auf die mütze, weil sie einfach geht und nicht nach den katzen schnappt. das wissen die katzen leider nur zu genau.
wir haben schon bei freunden gewohnt, die in der wohnung freilaufende kanichen hatten. die kaninchen konnten dem hund sogar kekse klauen.
obwohl sie mehrfach gebissen worden ist, ist sie ein super sozialisierter hund - ok, das war sehr viel arbeit nach 2 bissverletzungen innerhalb von 6 wochen, die beide tödlich hätten enden können.
die einzige verletzung, die sie in ihren 14 1/2 jahren bei einem anderen tier hervorgerufen hat, war ein abwehrschnapper, als eine ihr gut bekannte softiehündin mal wieder einen durchdreher hatte und sich bei ihr im rippenbogen verbissen hatte und auch auf ihr drohen nicht loslassen wollte. da waren wir einfach nicht schnell genug am tatort, um die softiehündin abzuoperieren. die softiehündin hatte einen zahn von meiner im pelz - der war allerdings blöderweise in der stirn, weil das der einzig erreichbare ort für meine war. hätte meine ernst machen wollen, hätte sie den softie skalpieren können. danach ist die softiehündin ne weile nur mit maulkorb mitgelaufen, damit das nicht wieder passiert. meine hat dann sogar wieder ganz normal mit ihr gespielt.
mein weimaraner wurde nie jagdlich geführt oder ausgebildet, war allerdings immer ein vielbeschäftigter hund. von kleinen hunden (egal ob hündin oder rüde) lässt sie sich alles bieten. sie hat sich mal von einem futterneidischen jack russel die lefze durchnageln lassen ohne mit der wimper zu zucken oder zu knurren, sie ist einfach zu mir gelaufen.
mein sheltie darf seit 6 jahren alles bei ihr. am anfang, als der zwerg als kleiner welpe zu uns kam, hat sie die kleine einfach ignoriert und sie nach wenigen tagen adoptiert. der zwerg kann sich sogar auf sie draufsetzen, wenn sie schläft, und das obwohl sie inzwischen so gut wie taub ist und sich erschrecken könnte (die kleine würde bei anderen schlafenden hunden nie auf die idee kommen, die in irgendeiner weise zu belästigen). anderen hunden gegenüber ist mein zwerg sehr respektvoll, aber bei der großen und ihr laufen da manchmal seltsame sachen. das haben die beiden auf eine völlig unspektakuläre und stille weise mit sich ausgemacht, was soll ich mich da einmischen?
mist, das war jetzt ein langes plädoyer für ein wesen der spezies jadghund.
eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich von einem gut sozialisierten hund erwarte, dass er einen lästigen zeitgenossen, der körperlich derart unterlegen ist, einfach ignoriert. fest im maul halten und hochnehmen halte ich für inakzeptabel. was passiert denn, wenn der hochgehaltene sich massiv zu befreien versucht? und das ganze aus einer spielsituation heraus, egal wie wild - hm
habe ich in inzwischen über 20 jahren eigener hundehaltung noch nie erlebt als normales sozialverhalten unter hunden.
an der rasse des hundes sollte man das jedenfalls nicht festmachen. und wo mir wirklich die düse gegangen wäre: wenn ich schon einschreite, muss ein sozialisierter hund loslassen und nicht wie in trance unansprechbar weiter festhalten.
du sagst jetzt, du würdest deinen hund wieder mit dem hund spielen lassen. das würde ich sehr genau beobachten - als erstes erst mal, wie dein hund reagiert, wenn er den hund wieder sieht. es kann nämlich sein, dass dein hund eine neuerliche begegnung nicht wirklich erbaulich finden wird. das muss ein ziemlicher schock für deinen hund gewesen sein.
sollte es zu einem spiel kommen, solltest du dir auf jeden fall mit der besitzerin einig sein, wann in das spiel einzugreifen ist und wie. mein weim würde einer fremden person nicht so ohne weiteres eine sache "aus"-geben. das macht sie nur bei mir, ohne dass man ins halsband greifen muss. ok - sie hebt wie gesagt keine anderen tiere hoch. aber da ich denke, dass das in dem moment auch eine sache in ihrem besitz wäre, wäre es da wohl genau so.
wenn der andere hund dir normal erschienen ist, würde ich nicht unbedingt eine begegnung vermeiden. aber ein spiel würde ich persönlich meinem kleinen hund nicht zugestehen. sowas muss nicht jedesmal so glimpflich abgehen (wenn es überhaupt jemals wieder passieren würde). dafür wäre mir mein kleiner hund zu schade.
jetzt aber schluss mit romanschreiben.
gute erholung von dem erlebnis wünscht grüßender weise
cjal
*edit* das kommt davon, wenn man so lange schreibt - es passiert ganz viel zwischendurch
ich gestehe aber offen, dass ich auch ein bisschen das bedürfnis hatte, die jagdhunde in schutz zu nehmen
lag bei mir aber mehr an der überschrift des threads...