Beiträge von cjalas

    @ piburi: der teil, den du zitierst, war nicht hier und konkret auf deine situation bezogen. ich hätte da deutlicher machen sollen, dass der satz sich auf die bezieht, die sagen, dass sie alles über positiv machen und keine aversiven mittel einsetzen und hund alles ausschließlich über vertrauen lernen soll. mein fehler, dass du es so auf dich beziehen musstest *sorry*


    was mir nicht klar ist: du schreibst, du hast ihr das futter NICHT gelassen und im nächsten satz, dass sie es so schnell verschlungen hat, dass du nichts mehr machen konntest :???:
    dein hund hat also sein ziel erreicht, das lecker fresschen ist da gelandet, wo er es haben wollte - in seinem bauch. ich halte das für einen erfolg.


    was ich in der situation machen würde? kurz und schnell den hund so ruhigstellen, dass er sich nicht mit ganzem körpereinsatz wehren kann und beherzt ins maul greifen. ok, ich bin dabei sehr schnell, das ist ein eindeutiger vorteil. und zum glück habe ich das ewig nicht gebraucht, weil meine hunde beide von sachen ablassen, wenn ich aus sage. sie wissen, dass ich das sehr ernst meine und das wird dann auch nicht angezweifelt. wohlgemerkt, so würde ich es mit meinen hunden machen. deinen hund kenne ich nicht, dich auch nicht, so dass ich hier nicht sagen würde: das ist die methode, die bei euch klappt.
    mein weimaraner lässt sich übrigens nur von mir sachen auf ein einfaches aus wegnehmen, bzw. legt es hin (das heißt dann aber: lass liegen). jeder andere muss sie am halsband festhalten, sonst dreht sie den kopf weg und geht einen schritt an die seite. aber knurren tut sie dabei nie. da meine eltern meine hunde tagsüber bei sich haben, wenn ich arbeite, habe ich ihnen gezeigt, wie man den beiden etwas wegnehmen kann. das sind beide rüsseltiere und selbstversorger. und da man nie ausschließen kann, dass jemand gift auslegt oder köder mit reißzwecken oder glasscherben präpariert, erschien mir das sehr wichtig.


    übrigens dürfen meine hunde mich wie wild anknurren: beim spielen. sonst nicht.
    und beim spielen dürfen sie auch gewinnen.


    gruß cjal

    dass man unterordnung so gerne in verbindung setzt mit disziplinieren liegt doch wohl ganz klar am wort selber.
    ich benutze das wort zwar auch, wenn ich mit meinen hunden übe. ich bevorzuge in dem fall aber eigentlich das englische wort für den sinn: heelwork (klänge auf deutsch übersetzt zwar scheiße, aber das trifft es).


    und nun stelle man sich folgende situation vor: hundi findet was auf der straße und ist dummerweise nicht schnell genug, es aufzurüsseln, bevor frauchen wind von der angelegenheit kriegt. frauchen trabt siegesgewiss an und versucht, selbst in den besitz der köstlichkeit zu gelangen. hundi ist ja nicht blöd und überhaupt kann man es ja mal versuchen: man knurrt. nach einem moment des ringens muss frauchen einsehen, dass hundi es ernst meint und gibt nach, um es zu ignorieren. zwecks ignorieren von hundi wird mit diesem unterordnung gemacht :irre:
    nun sollte unterordnung (oder von mir bevorzugt heelwork) ja eine teamarbeit zwischen hundi und frauchen darstellen, die man freudig zusammen voller vertrauen erledigt. wie bringe ich das jetzt mit ignorieren in verbindung? doch höchsten, wenn uo doch ein kleines bisschen als strafe angesehen wird oder zumindest als: eben hat hundi gewonnen, aber jetzt muss hundi machen, was ich sage. und mal ganz ehrlich, wenn ich gerade frisch gegen hundi verloren hätte, hätte ich doch noch ein bisschen brass im bauch - alles eine frage des temperaments...


    was lernt hundi aus dieser situation? folgendes: ich habe draußen ein superleckerchen gefunden. frauchen wollte das auch haben, aber ich habe gewonnen.
    und da völlig aus dem zeitlichen zusammenhang gerissen (weil wohl sicher anzunehmender weise mehr als zwei sekunden nach frauchens niederlage): unterordnung ist scheiße.
    korrigiert mich, aber wenn man gerade eine auseinandersetzung mit seinem hund verloren hat dann ist man zumindest noch enttäuscht, wenn nicht sogar sauer. solche starken gefühle, nennen wir es mal negativer natur, sind ein denkbar schlechter ratgeber, wenn ich was tue, was positive verstärkung beinhalten sollte. und man kann es nicht deutlich genug sagen: wenn man sagt, man habe unterordnung gemacht, dann war man aktiv, im konkreten fall hier hat man auf das vorangegangene reagiert. außerdem sollte uo kommunikation zwischen hund und mensch beinhalten. kommunikation ist aktiv. wenn man etwas ignoriert, ist man passiv.


    mit einem einigermaßen cleveren hundi komme ich zweimal in solche situationen und ich habe einen höchst unerwünschten lernerfolg.
    ich finde es echt immer wieder sehr schwierig, wenn leute mir sagen: ich arbeite nur über vertrauen und über positive verstärkung. das, was piburi beschrieben hat, hat weder mit vertrauen noch mit positiver verstärkung zu tun (außer in der richtung, dass es positiv ist, wenn man frauchen anknurrt). überlegt euch mal, wem ihr vertraut im leben. und dann überlegt euch, welchen grund hundi in der geschilderten situation hat, frauchen als vertrauensperson zu sehen.


    ich oute mich eben noch als sesamstraßenfan: ich habe ernie und berts "was passiert dann"-spiele geliebt. so bin ich schon ziemlich früh im leben auf den geschmack gekommen, situationen zu analysieren.


    ich hoffe, der beitrag regt zum nachdenken an und ich bin gespannt auf reaktionen
    gruß cjal

    hi,


    wo man dieses gummigranulat kriegt, weiß ich leider auch nicht. wir haben es früher auch immer so gehandhabt, dass wir sand aufgebracht haben und mit gutem lack gestrichen haben - das ist nicht verletzungsträchtig für die pfoten und hat lange gehalten. mit gutem lack und richtiger verarbeitung blättert auch nichts ab.


    von teppichbelag kann ich nur dringend abraten, der wird rutschig, wenn es nass ist. und trocken kann er zu verbrennungen an den ballen führen, wenn der hund beim bremsen rutscht. das hatte ich mit meiner weimaranerhündin mal, als wir indoor auf teppich gelaufen sind an den daumenballen (da ich keine wm-qualis gelaufen bin und das zu meiner aktiven zeit mit ihr die einzigen teppichevents für uns gewesen wären, habe ich anlässlich von vorführungen auf teppich ihre daumenballen mit einer art bandage geschützt)


    gruß cjal


    edit: ups, habe gerade erst gesehen, dass der beitrag schon aus dem sommer ist - ist bestimmt nicht mehr aktuell - sorry

    hm, also ich bin kein befürworter der kastration bei jederhund. ich habe allerdings zwei kastrierte hündinnen - allerdings mit vorgeschichte, die ich hier jetzt nicht ausbreiten möchte.
    das mit der fehlenden triebhaftigkeit, sorry, das ist bullshit. meine große hat agi betrieben und mangelnde triebhaftigkeit konnte man der beim besten willen nicht unterstellen. kann man heute noch nicht und die dame ist fast 14 1/2.
    und wer einen trieblosen hund sucht, der darf sich beim besten willen nicht meine kleine angucken.


    bei hengsten hört bei mir allerdings der spaß auf. ich habe seit ich 4 jahre alt bin mit pferden zu tun. und die heutige neigung zum halten von hengsten halte ich für sehr bedenklich, wenn ich sehe, in welchen händen diese tiere zum teil sind. natürlich macht ein hengst mehr her als ein wallach. es gibt aber ein großes aber: einen hengst kann man kaum artgerecht viel auf der koppel halten, zumindest nicht, wenn stuten in der nähe sind. ein hengst, mit dem ich gearbeitet habe, hat das fast mit dem leben bezahlt. der stand mit einem anderen hengst zusammen auf einer sicher eingezäunten hengstkoppel recht weit entfernt von der stutenherde. dann ist eines nachts die stutenherde ausgebrochen und vor der hengstkoppel lang. natürlich war die ein oder andere rossig. die hengste kamen aus der koppel nicht raus, und da hat der ältere vor frust den jungen dermaßen verdroschen, dass der über und über voll war mit wunden, prellungen und einem knochenanbruch. ich habe den am nächsten morgen reinholen dürfen, und der arme kerl hatte solche schmerzen, dass er für 300 m über eine stunde gebraucht hat. er hat es gut überstanden, aber das war am anfang nicht klar.
    ein guter bekannter von mir hatte zwei ponyhengste und war ein absoluter kastrationsgegner - niemals schnippschnapp. bis die beiden damals 4-jährigen hengste auf sein kleines kind losgegangen sind, nur so im spiel. das kind hat sich in einem kurzen unbeaufsichtigten moment durch den e-zaun geschlichen und die beiden hengste fanden das klasse. der kleine junge ist mit dem schrecken davon gekommen und ein paar blauen flecken. besagter bekannter hat am selben abend noch den ta kommen lassen und später die beiden weggeben, weil sie recht hengstig geblieben sind und es ihm mit mittlerweile zwei quicklebendigen kindern zu riskant war. er ist nach wie vor kastrationsgegner und konsequenterweise auf stutenhaltung umgestiegen.
    und weil aller guten dinge 3 sind: ein ponyhengst bei uns am stall hat seine reiterin abgeschmissen (ich habe bisher selten gesehen wie ein pferd aus konzentrierter arbeit heraus so ausgeklinkt ist) und ist gesattelt und getrenst in den stall gestürmt. dort war eine ponystute rossig und er hat versucht, über die boxentür zu der stute zu kommen. die stute hat wie wild um sich gekeilt und ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ihm der einstieg gelungen wäre. wunderbarer weise hatte ich das vergnügen den herrn zu hindern *ironie*
    im sport ist das eine andere sache, da sind viele hengste durch die arbeit und den stress kopfkastriert. und sie werden anders gehalten.
    ich will hier beim besten willen nicht so rüber kommen, dass alle hengste kastriert gehören - hengste sind wahnsinn. aber mir wird schwindelig, wenn ich sehe, wie unbedarft manche leute mit ausgewachsenen warmbluthengsten hantieren. wenn jemand meint, er könne 600 kg puren trieb im zaum halten - bitte...


    gruß cjal

    liebe tröte,


    das zuschauen, wie krank der eigene hund ist, ist mit sicherheit mit das schlimmste. und dann nicht sicher wissen, was die ursache ist...
    ich habe mich wochenlang gefragt, ob es das richtige ist, den hund mit aller macht zu behandeln. allerdings hat mich der kampfgeist der kleinen immer wieder, wenn ich total verzweifelt war, darin bestätigt, dass es sich lohnt. und wenn man sie heute sieht, steht fest, dass sich alle qualen gelohnt haben.


    nach allem lesen bin ich mir ziemlich sicher, dass nur die impfung in frage kommt. allerdings wollte meine tä das nicht wirklich bestätigen. sie fand es ein bisschen befremdlich, dass ich mich so in die problematik eingelesen habe und meinte am anfang auch, dass das nicht gut wäre mit medizinischem halbwissen. das bin ich aus berlin anders gewöhnt, mein ta dort fand es immer gut, wenn man sich selber mit den sachen beschäftigt hat und hat das auch unterstützt.
    inzwischen ist sie aber soweit, dass sie ihren angestellten tä sagt, sie könnten sich ganz gut auf mein gefühl verlassen, ich würde meine hunde gut kennen und einschätzen können.


    wenn ich spikes fall richtig interpretiere, wisst ihr auch nicht, was die ursache ist, oder? aber vielleicht kommt auch bei ihm wirklich ein impfschaden in betracht wegen der zeitlichen nähe zur impfung.
    bei meiner kleinen scheint es ein akuter verlauf gewesen zu sein. es hat sozusagen zielsicher auf die krise hingesteuert. nach den einbrüchen in der ersten behandlungsphase ist es bei ihr ständig bergauf gegangen und es hat keine neuerlichen einbrüche gegeben bisher - was hoffentlich so bleibt *3xaufholzklopf*


    ganz sicher ist, dass sie bis auf weiteres nicht geimpft wird - da sind die tä und ich uns absolut einig (die grundimmunisierung sollte eh noch lange anhalten, wenn man neueren forschungen glauben schenken darf).
    und meine tä würde sie nur im absoluten notfall in narkose legen, die wäre wohl auch so ein hochrisiko, obwohl sie ja derzeit ohne befund ist.


    nach allem, was ich gelesen habe, kann es aber trotz allem zu einem rückfall kommen. deshalb kontrolliere ich täglich morgens und abends die schleimhäute. unter richtiger medikation könnte man höchstwahrscheinlich eine neuerliche akute krise verhindern. wenn sie jemals wieder solche anzeichen von schlappheit hätte, wüsste man ja eher, wo man die ursache suchen müsste.


    ach mensch, lass bitte nicht den kopf hängen - ich weiß wie schwer das ist. immerhin frisst er wieder, egal wenn's nassfutter ist. sieh zu, dass du ein hochwertiges und schmackhaftes nassfutter kriegst, dann ist das absolut ok. in der jetztigen situation ist es bestimmt zu früh aufzugeben! und umgeknickt sein kann er auch einfach, weil er schlapp ist.


    liebe grüße mit ganz viel kraft
    cjal

    ganz ehrlich, die idee von sleipnir hatte ich gerade spontan auch.
    meine weimaranerhündin hat definitv leichte klaustrophobie - sie hasst boxen. mir zuliebe würde sie zwar drin bleiben, aber äußerst ungern. und gerne fressen täte sie da drin auch nicht. für die große habe ich gar keine box mehr.
    generell sucht sie enge räume nur auf, wenn sie da jederzeit wieder raus kann. vielleicht ist es wirklich menschlich, sowas zu denken, weil ich dieses gefühl selber nur allzu gut kenne...
    komischerweise hat sie überhaupt keine probleme damit, im restaurant unterm tisch zu liegen, auch wenn überall füße um sie rum sind. und sie hatte auch beim agi nie probleme mit den tunneln.


    am training an sich kann es bei uns nicht wirklich liegen, meine kleine liebt ihre box und hat auch nichts dagegen, wenn man die tür zumacht. im endeffekt hab ich die wesentlich weniger zimperlich an die box gewöhnt als die große. die kleine hat beim ersten aufenthalt in der geschlossenen box einen gehörigen wutanfall gekriegt und den habe ich böse hundehalterin einfach ausgesessen, weil es halt pure wut war. danach war das thema gegessen und sie hat die box freiwillig aufgesucht.
    sie schläft ganz oft in ihrer box, die ich für sie als welpe angeschafft hatte. allerdings ist dann die tür natürlich offen.


    das speicheln bei deiner hündin ist mit sicherheit ein zeichen von starker erregung. das urinieren würde ich in die gleiche richtung werten. das ganze dürfte dann eine art kreislauf bilden. in der vollgepinkelten box kann sich der hund einfach nicht mehr wohlfühlen. dadurch wird die erregung sicher nicht weniger. ich würde hier auch dringend raten, jemanden zu suchen, der dir hilft, wenn der neuaufbau während deines urlaubs nicht klappt. ihr die situation in der jetztigen form weiter zumuten, geht in meinen augen nicht, das könnte sich noch drastisch steigern.


    ich drücke dir die daumen, dass du das mit einem vorsichtigen neuaufbau in den griff kriegst. allerdings wäre ich vorsichtig, sie in der box zu füttern, wenn du schon bemerkst, dass sie sich sehr aufregt. dann könnte es auch noch sein, dass sie kotzt.


    gruß cjal

    klasse bilder...


    ich hoffe mal, dass der schwanz von dem armen tier auf dem einen bild noch dran ist?! :/ aber ich hoffe eh mal, dass es sich dabei um so eine attrappe ala eingeklemmte hände handelt ;)


    am geilsten finde ich auf jeden fall mal bild 2 :lachtot:

    hallo tröte,


    über die krankheit myasthenia gravis kann ich nicht viel sagen. habe aber mal bei wikipedia nachgelesen. hat dein hund einen so schweren verlauf, dass er als unheilbar gilt?


    mit der autoimmunhämolytischen anämie bin ich leider vor gut 1 1/2 jahren bei meiner damals 4 1/2-jährigen sheltiehündin konfrontiert worden. die symptome traten ebenfalls nach der jahresimpfung (allerdings ohne zwingerhustenimpfung) auf. sie bekam einen knubbel an der einspritzstelle und war nach der impfung maddelig, hatte auch kurz fieber. ich war natürlich mir ihr beim tierarzt und zunächst wurde es als normale impfreaktion abgetan. irgendwie kam sie nach der impfung überhaupt nicht wieder richtig auf die beine, war lustloser und nicht mehr so fröhlich und bewegungsfreudig. das ging alles so schleichend, dass man es an nichts konkretem festmachen konnte. ich war dann noch mal beim tierarzt, aber es wurde nicht wirklich was festgestellt.
    dann waren wir mit den pferden auf der kreismeisterschaft und es war ein sehr heißes und anstrengendes frühsommerwochenende. danach war die kleine noch schlapper. am donnerstag nach dem we gefiel sie mir gar nicht mehr und ich habe mal wieder vorsorglich fieber gemessen: fast 40 grad. die schleimhäute waren auch gelbweiß und ich meinte auch, dass der urin etwas ins orange ging - also mit blaulicht zum ta.
    dort blutabnehmen, virusverdacht und vorsorgliche behandlung mit prednisolon und antibiotikum. rein subjektiv ging es ihr an nächsten morgen besser. das fieber war runter, der urin gelb, sie hat gut gefressen, war auch wieder etwas fröhlicher. und dann erreichte mich auf der arbeit der anruf aus der tierarztpraxis, dass ich sofort mit dem hund eine klinik aufsuchen solle. die blutwerte wären katastrophal (hämatokrit knapp 18, billirubin extrem erhöht, im weißen blutbild ausreißer außerhalb des messbaren bereichs), eine bluttransfusion wäre wohl unumgänglich. ich bin direkt losgedüst in die nächste klinik, obwohl die meinten, wenn die behandlung anschlagen würde, könne ich auch nachmittags kommen - und anschlagen würde sie ja wohl, wenn es dem hund besser ging als am vorabend.
    ich hatte aber keine ruhe und bin direkt gefahren. in der klinik wurde noch mal blut genommen und wir für eine halbe stunde spazieren geschickt, bis die werte da waren. als wir wieder rein kamen, brach die hölle los, die werte hatten sich in den letzten 14 stunden massiv verschlechtert. während man rätselte, wie der hund mit einem hämatokritwert von knapp 11 überhaupt noch auf seinen pfoten stehen konnte, geschweige denn noch laufen konnte, wurde mein weimaraner angezapft, um blut zu haben. das blut der kleinen wurde auf mittelmeerkrankheiten untersucht (obwohl wir nicht im ausland waren). es wurde nichts gefunden. daraus ergab sich die diagnose autoimmunhämolytische anämie (wurde später auch durch den coombstest bestätigt).
    der seniorchef der klinik hat die behandlung selbst überwacht und mir von anfang an keinerlei hoffnung gemacht. einen so schweren fall hätte er noch nicht auf dem tisch gehabt. die kleine wog vor der behandlung 3,8 kg - nach der 4 1/2 stündigen behandlung, bluttransfusion, diversen infusionen wog sie 4,8 kg. sie hat während der behandlung schwer geschockt und war auch kurz im koma. ich habe gefragt, ob man ihr das überhaupt zumuten darf. der klinikchef war toll. er meinte nur: schauen sie mal, wie ihr kleiner hund darum kämpft, leben zu dürfen, wie er sich an sie klammert und sich darauf verlässt, dass sie ihm helfen (stimmt, je schlechter es der kleinen ging, um so mehr hat sie sich an mich gepresst und meine kraft aus mir herausgesaugt - anders kann ich das nicht beschreiben). natürlich ist das quälerei, aber solange sie kämpft, hat sie alles recht, behandelt zu werden - es sei denn, sie wollen das nicht bezahlen *schock* ums geld gings nun wirklich nicht (obwohl ichs nicht so dicke habe).
    nach 4 1/2 stunden hatten die tierärzte in der klinik alles getan, was medizinisch möglich war und ich hatte ein kleines fellbündel in den armen, das mehr tot als lebendig war, nicht mehr stehen konnte, nicht mal mehr die augen öffnen konnte und sich verzweifelt an mich gepresst hat, als könnte ich es im leben halten. der klinikchef hat gesehen, wie sehr fairy sich an mich klammert und meinte, dass es zwecklos sei, sie stationär aufzunehmen. das würde stress bedeuten und stress wäre ihr sicherer tod. aber auch so solle ich mir keinerlei hoffnung machen. wir wurden verabschiedet mit den worten: wenn sie heute nachmittag noch lebt, müssen sie zu ihrer haustierärztin und wieder eine infusion geben lassen. und wenn sie dann noch lebt, schwebt sie mindestens noch 48 stunden in akuter lebensgefahr und kann jederzeit den letzten atemzug tun. aufwachen würde sie frühestens am nächsten tag.
    ich bin dann die knapp 40 minuten nach hause gefahren und habe die ganze zeit damit gerechnet, dass die kleine nicht lebend zu hause ankommt. als wir vor der garage standen hat dieser kämpferzwerg sich aufgerappelt und hingestellt (ist natürlich direkt wieder umgefallen). man hatte den eindruck als würde sie denken: ein glück, wir sind zuhause. sie hat sogar noch kurz gepinkelt, dann habe ich sie ins bett gelegt und mein weimi und ich haben jeden atemzug überwacht. nachmittags waren wir zur infusion, da wollte sie schon wieder ständig aufstehen. unsere tierärztin war schwer geschockt über den zustand, aber auch völlig verblüfft, wie stark die kleine ist. sie bekam dann über 14 tage jeden tag infusionen, damit das blut nicht verklebt. die ersten tage hatten wir auch immer wieder schwankungen im hämatokritwert. sie hat hochdosiert prednisolon bekommen und es war die rede davon, dass sie die hochdosierung für den rest ihres lebens bekommen muss. schon nach kurzer zeit zeigte sie starke nebenwirkungen (hechelanfälle, viel durst, fressattacken). nach 6 wochen hatten wir das blut stabil und sie galt als über den berg. wegen der starken nebenwirkungen beim prednisolon haben wir in absprache mit dem klinikarzt die therapie teilweise auf azatioprin umgestellt. nach vier monaten haben wir angefangen die dosis abzusenken und die blutwerte blieben gleich. da habe ich allerdings immer wieder nachgefragt, ob man nicht versuchen könne, weniger zu geben. wir waren ja alle 14 tage zum blut kontrollieren da. am anfang waren die tierärzte zögerlich. aber als sie sahen, wie gut das geht, durften wir über die monate immer weiter reduzieren. zumal auch die nebenwirkungen noch stärker wurden und auch fellverlust dazu kam. nach 15 monaten hatten wir komplett ausgeschlichen. am anfang alle 10 tage blutkontrolle, inzwischen ist das intervall auf 3 monate hochgesetzt.
    meine tierärztin hat mich am anfang ganz doll gewarnt, den hund ja nicht zu überanstrengen. die ersten 14 tage durfte sie nur zum pinkeln und häufchen machen vor die tür. 3 wochen nach der akutbehandlung wollte die kleine das erste mal freiwillig wieder 100 meter gehen. es hat dann weitere 4 wochen gedauert, bis sie wieder 10 bis 15 minuten mittrappeln konnte. bellen konnte sie fast 4 monate nicht, höchstens heiser krächzen.
    nach 6 monaten konnte sie wieder normal mit spazieren gehen.
    meine tierärztin hat mir immer wieder mut gemacht, besonders am anfang. dass sie auch schon patienten hatte, die damit noch etliche jahre gelebt haben. sie hat aber auch nie verschwiegen, dass meine kleine ein absolut schlimmer fall ist.


    ich schreibe das hier so ausführlich, weil ich dir mut machen will. meine kleine galt als ziemlich hoffnungsloser fall (einer der klinikärzte murmelte zum abschied sogar: nehmen sie sie mit, dann können sie sie wenigstens beerdigen. die schafft das nicht, ist einfach zu schlimm) - und hey - sie ist wieder ohne medikamente und mein quicklebendiges, freches, ausgelassenes kleines sheltie.
    dass dein hund ein riesiges ruhebedürfnis bei 2 solch dramatischen erkrankungen hat, ist wohl verständlich. gewähre ihm die ruhe. gib nicht auf, und such dir im notfall noch einen anderen arzt. meine tierärztin hat zb immer kontakt mit dem klinikarzt gehalten, weil sie sich den fall alleine nicht zugetraut hat. sie ist eine gestandene erfahrene tierärztin und der seniorchef der klinik ist ihr doktorvater gewesen.
    wenn du wirklich feststellen musst, dass ihr es nicht schafft, musst du natürlich eine entscheidung treffen. ich drücke euch aber alle daumen, dass ihr es schafft!


    liebe grüße, cjal

    yupp, mein ex und der neuf standen auf der straße und nachbarn haben mir eindrücklich erzählt, dass die beiden einen stehwettstreit hatten. dann ging es 5 meter vor und dann lag der neuf erst mal.
    im grunde genommen ist der knoten aber schon bei dieser ersten einheit geplatzt. danach war es nicht mehr so schwierig bis auf gelegentliche aussetzer. an das wetter kann ich mich gar nicht mehr erinnern, aber so schlimm wird's dann wohl nicht gewesen sein :???:


    als welpe war das kein thema bei pepper - das glaube ich gerne. schließlich prägt sich die eigenschaft einmannhund erst mit dem erwachsenwerden richtig aus. jedenfalls finde ich immer, dass es die lebensqualität auch eines einmannhundes definitiv deutlich erhöht, wenn man ihn da gelegentlich rausschubst. wenn dein zukünftiger hundesitter ahnung hat, sollte das recht schnell gehen mit pepper.


    übrigens so als schmankerln noch hintendran: wenn ich 40 fieber habe, bleiben meine hunde auch am liebsten bei mir und gehen nicht mit anderen leuten gassi - das kommt daher, dass sich beide für begnadete krankenschwestern halten und mich nach hundeart von vorne bis hinten betuddeln. dass die mir nicht noch nen tee kochen ist dann auch schon alles. einer wärmt von links, einer von rechts, ab und zu wird eine vitalitätskontrolle mittels nasser, kalter nase auf nackter haut durchgeführt (motto: wenn frauchen noch zuckt, lebt sie noch) und oh weh ich steh auf - dann wird glatt die stirn gerunzelt.


    lg cjal