36 qm und eher grösserer Hund kann schon klappen. Wenn man das tatsächlich mag und kann. Und alles andere stimmt.
Aber: wenn ich mir vorstelle, ich hätte mit meinem VorgängerHSH-Mix in einer 36qm Einraumwohnung leben müssen, dann seh ich vor mir, wie ein Handwerker, der zb. den Rohrbruch im Bad reparieren sollte und der dazu 2 oder 3 Tage lang in der Wohnung rumwerkeln wollte, nach 15 Minuten auf nimmer wiedersehen aus der Wohnung geflüchtet wäre......schreiend.
Was ich damit sagen will: auch wenn man relativ wenig Besuch hat, werden mir die meisten HH zustimmen, dass man bei doch eher engen räumlichen Verhältnissen für eine ...wie sag ich das jetzt am besten? - eher für eine Rasse entscheiden sollte, die den Besuch auch ohne gewaltige Managementanstrengungen und ohne die Möglichkeit auszuweichen oder ein anderes Zimmer zu haben, nicht gleich frisst. Die eher gechillt mit (fremden) Menschen ist. Sonst könnte es sehr schnell ein recht einsames Leben werden...unterschätzt man als Anfänger vielleicht auch ganz gern mal.
Von dem Problemen die ein eher großer und schwerer Hund in einem Mehrfamilienhaus in den oberen Stockwerken machen kann ist auch das Treppen hoch/runterkommen (z.b. im Krankheitsfall) schon oft erwähnt worden, ein wichtiger Punkt wie ich finde.
Ich hab damals bei meinem ersten eigenen Hund wirklich viele viele Fehler gemacht. Sehr viele davon hat sie mir verziehen aber mit einigen musste ich dann 14 Jahre lang leben. Aber keiner meiner Fehler hat dazu geführt, dass sie Artgenossen oder Menschen gegenüber ungut wurde. Eben weil sie von grundauf eine eher gechillte Einstellung hatte, gottseidank. Und ja, das hab ich auch den MA vom örtlichen TH zu verdanken, die sie mir damals als Welpe (11 Wochen) gegeben haben - und nicht den, den ich eigentlich haben wollte. Das war ein traumhaft schöner dunkler DSH, 6 Monate alt, Marke "kleiner blutgieriger Haifisch", genial aber verrückt - na, das wär wohl so im Rückblick echt was geworden. Nämlich ein großes Chaos.
So bekam ich dann eben Maja, ausgewachsen handliche 45 cm groß, undefinierbar vom Mix her, sportlich, für jeden Shit zu haben, immer gern bei allem mit dabei, beim Pferd im Stall, beim Ausreiten, wenn wir große Bergtouren gemacht haben, am Kinderwagen als die Kinder kamen, beim Baden im See, im Urlaub oder wenn wir die alte Erbtante besucht haben... robust und unverwüstlich und mit einem ziemlichen Dickschädel gesegnet. Aber ganz genau richtig für mich damals.
Und ja - von ihr hab ich so unglaublich vieles gelernt, von "Hundesprache" über das richtige Maß an Auslastung und Ruhe, von den Bedürfnissen, die sich ja auch ein Hundelebenlang immer mal wieder wandeln können (die Welpenzeit, das Pubertier, die adulte manchmal zickige Dame und das alte weise Ömchen) - ich könnte mich noch heute bei ihr 3x am Tag bedanken dafür. Sie hat den Weg freigemacht für alle anderen, die nach ihr kamen - weil ich viele Fehler nicht mehr gemacht hab und ich einfach dann schon wusste, was so alles an Unwägbarkeiten auf einen zukommen kann in der Hundehaltung.
Und ja, mich haben ja jetzt schon viele Fellnasen in meinem Leben begleitet - aber trotzdem hab ich noch lange nicht ausgelernt. Aber von meinem "Anfängerhund" damals eine gute Grundlage mitbekommen, ohne dass jemand anderes zu Schaden gekommen ist - weder andere Hunde, noch Mitmenschen noch Wildtiere.