Hallo zusammen,
ich komme gerade von einem halbstündigen Gassikampf mit meinem Dackel. Kennt ihr das auch, dass eure Hunde bestimmte Wege absolut nicht leiden können und sich total verweigern?
Normalerweise fahre ich mit Fritzchen ein Stück in den Wald oder ins Feld, aber das war mangels Auto heute nicht möglich. Kein Problem, ich wohne ja schließlich direkt am Wald und brauche nur über die Straße zu gehen, um auf einem Waldweg zu sein. Dachte ich jedenfalls... :| Fritzchen war leider nicht so begeistert, kaum über die Straße gegangen wurde erstmal eine Vollbremsung hingelegt. "Hiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeer willst du laufen *vorwurfsvoller Dackelblick* :irre: ?" Jap, genau hier... Also weiter, den leidenen Hundeblick ignorierend habe ich kurz an der Leine gezupft und sie trabte motzig, giftig, launisch und empört zugleich hinter mir her.
Allerdings ist mit einer Vollbremsung das Arsenal an Verweigerungen ja noch nicht erschöpft! Also wird als nächstes so getan, als ob da irgendwas am Wegrand suuuuuuuuper gut riecht und ganz nebenbei wird sich beim Schnüffeln wieder in Richtung Heimat gedreht, nur um sich dann plötzlich voll in die Leine zu stemmen und loszuziehen.
Wenn das nicht funktioniert, dann muss man mit allen Vieren gleichzeitig in die Luft hüpfen und dabei immer von einer Wegseite zur anderen Pendeln.
Nach der Aktion fängt der gewitzte Dackel an zu lahmen. "Autsch, ahhhhhh, meine Pfote *hochhalt*!!!!" Das böse Frauchen schaut aber auch nur nach, ob sich ein Stein oder Dorn eingetreten hat und dann geht's erbarmungslos weiter.
Nachdem die nächsten 10 Meter humpelnd und leidend zurückgelegt wurden, das entgegenkommende Renterpaar den "Tierquälerblick" und ein paar entsprechende Kommentare losgeworden ist, schmeißt sich mein Hund auf den Brauch und legt sich platt hin. "Ich kann nicht mehr!!!
Wenn auch das nicht hilft, gibt es noch die Variante, sich auf den Rücken zu rollen. "Ich sterbe jetzt gleich!!".
Ächz, die ersten 150 Meter waren nach dem Programm durchgestanden und es ging ab rechts zum Steinbruch hoch. Bergauf laufen?? Nö, nix da. Ableinen? Nicht dran zu denken, mein Hund bleibt angewurzelt stehen und rührt sich keinen mm. *HPMF!!!* Also den Hund wieder anleinen, bei dem Schritt auf sie zu dreht sie sich in Windeseile rum und flitzt Richtung Heimat. "STEH!!!!!!!!!!!!!!!!!!" Wider Erwarten kam das an und sie bleibt wirklich stehen, also schnell anleinen.
Und weiter geht das Spiel mit dem Humpeln und dem leidenden Hund. Ich fühle mich schlecht, vielleicht tut ihr ja wirklich was weh. Wobei sie ja eben gerade noch flitzen konnte.... Endlich läuft sie mit, ohne Humpeln, immer 2m hinter mir und in Bereitschaft, sofort umzukehren, wenn ich mich auch nur ein klitzekleines Stückchen zu weit nach ihr umdrehe. Oben im Steinbruch angekommen weiß sie ganz genau, jetzt geht es zurück nach Hause. Ich stehe da und überlege, ob es nicht vielleicht einen anderen Rückweg gibt, aber alles ist zugewuchert. Also umdrehen, der Hund sprintet sofort los. *seufz* Ich bin ich armes Frauchen! Hinter dem geliebten Wauzi her und aus dem vollen Sprint vor sie hingestellt, damit sie die diesmal erwünschte Vollbremsung macht. Glück gehabt... Leine anlegen und ab den steilen Berg runter. Vom Humpeln und Schmerzen im Beinchen keine Spur. :/
Für den Weg, den wir hinzugs 25 Minuten "gelaufen" sind, haben wir rückzugs nur 5 Minuten gebraucht. Gemacht hat sie natürlich nichts. So verhält sie sich nur auf diesem Weg direkt beim Haus, sie hasst diesen Weg einfach.
Heute Nachmittag ist zum Glück wieder ein Auto da...