Hallo,
ich schreibe Euch jetzt mal von meinen Erfahrungen und mittlerweile auch Erfolgen.
Ich habe eine 9,5 Jahre alte Bordercolliehündin und seit 8 Wochen einen jetzt 6 monatigen Bordercolliemix aus Spanien.
Ronja, meine Hündin hat immer schon gezogen was das Zeug hielt.
Ich war mit Ronja auf dem Hundeplatz bis zum Abschluss der Junghundeschule.
Keine bisher bekannte Methode half.
Zu Beginn lies ich sie immer wieder in die Grundstellung kommen. Das hatte zur Folge, wenn ich stehenblieb, rannte sie um mich rum und setzte sich neben mich. Sobald ich den ersten Schritt machte, lief sie schon wieder nach vorne und zog fröhlich weiter.
Also das war schon mal nichts...
Dann hab ich den bekannten Leinenruck probiert (ich hoffe sie hat es mir verziehen). Sie blieb dann zwar neben mir, aber zog den Schwanz ein und wirkte extrem ängstlich.
Das wollte ich nun auch nicht, zudem verknüpfte sie es nicht und zog daher nur noch mehr. Vielleicht (bestimmt sogar) auch um von mir wegzukommen.
Das war also auch nichts.
Stehenbleiben, führte zu der oben genannten Runde um mich herum und zu sofortigem Weiterziehen.
Auch der Versuch sie an dem "Ummichrumgerenne" zu hindern indem ich ihr in den Weg trat, verunsicherte sie und sie zog dennoch.
Also das war es dann auch nicht.
Dann habe ich versucht sie ganz eng bei mir zu führen und sie zu loben. Leider zog dann auch immer seitlich von mir weg. Sie wollte partout nicht neben mir laufen. Ihr Schwanz war immer eingeklemmt (mir tut sie echt heute noch leid).
Letzten Sonntag hatte ich einen Hexenschuss (bin zwar erst 32, aber den Schuss hat es nicht interessiert) und konnte mich nicht mehr bewegen, ich entschloss mich dazu, dass es zu keinem Leinenziehen mehr kommen darf. Erst recht nicht mit zwei Hunden...
Da ich ja genügend Zeit hatte darüber nachdenken wie ich denn vorgehen könnte um es auf eine völlig neue Art zu probieren, änderte ich alte Gewohnheiten.
Die Hunde mussten sich setzten bevor ich die Tür aufmachte. Ich forderte sie dann auf mit mir zu gehen (erstmal bin ich einzeln gegangen)
Ich packte mir eine Futtertasche und fütterte Ronja an meinem linken Bein, während sie neben mir lief. Sie war sowas von entspannt und gerne an meiner Seite, dass ich mich da schon enorm freute.
Dies machte ich drei Tage und hatte plötzlich einen Hund, der nur Augen für mich hatte und mit durchhängender Leine neben lief.
Driftete sie zu weit nach vorne und die Leine spannte sich, machte ich eine "mhmhmh" und sie schaute mich an. Diesen Blickkontakt lobte ich und lockte sie mit einem Leckerchen wieder neben mich.
Am zweiten Tag genau das Gleiche, allerdings suchte sie immer häufiger mein linke Seite von sich aus auf. Dies belohnte ich jedes Mal.
Heute nachmittag liefen wir in einem Naturschutzgebiet. Sobald sie Druck auf der Leine spürte, blieb sie stehen, schaute mich an und lief dann an lockerer Leine weiter.
So etwas wäre in den 9 Jahren undenkbar gewesen.
Bei dem Kommando Fuss läuft sie neben mir und himmelt mich an, hier bekommt sie auch immer noch regelmäßig ihre Leckereien.
Vielleicht ist das ja mal ein Versuch wert.
Liebe Grüße
Steffi