Hallo,
ich habe seit 6 Wochen einen derzeit ca 6 monatigen spanischen Bordercollie-mischlingsrüden. Wir vermuten, dass noch ein Retriever mitgemischt hat.
Die ersten 14 Tage war es super toll, er kam sofort auf Zuruf und ich konnte ihn frei laufen lassen.
Irgendwann kam der Tag, da entdeckte er einen Hasenkadaver im Gebüsch und brachte mir diesen stolz erhobenen Hauptes.
Ab diesem Tag hatte er die Nase nur noch auf dem Boden. Auch rannte er ohne Vorwarnung einfach von 0 auf 100 in jedes Gebüsch. Ihn interessierte nichts mehr.
Ich führe ihn nur noch an der Schleppleine (derzeit 15 Meter). Die ersten 14 Tage war nicht wirklich viel mit Abruf. Allerdings habe ich jedesmal das "Hier" durchgesetzt. Auch habe ich ihn sehr wenig gerufen, sondern bin einfach meines Weges gegangen. Wenn er dann dermaßen abgelenkt war und nicht auf mich geachtet hat, sprich die Leine zu Ende war, gab es natürlich einen Ruck (ich verwende ein Geschirr).
Ich habe mir einfach sein Stöbern zu nutze gemacht. Da er jeden Erdhügel inspiziert, habe ich mir auch einen Erdhügel gesucht. Meiner war natürlich viel toller wie seiner (Käsestückchen lagen auf meinem rum). Wenn er richtig am suchen/buddeln war, habe ich mich vor meinen super-tollen Erdhügel gesetzt und einfach freudig vor mich hingesprochen:" Hey, schau mal an was ich da gefunden habe, das gibts ja nicht... usw."
Meine mittlerweile 9,5 jährige Bordercolliehündin, die immer in meiner Nähe ist, kam natürlich auch zu meinem Superhügel. So standen wir zwei dann da und die Neugier meines kleinen Spaniers war dann doch zu groß und kam er natürlich.
Mit der Zeit hat er verstanden, dass ich "immer" die besseren Fährten und Hügel finde und lässt sich an der Schleppe gut abrufen. Natürlich mach ich mich immer mal wieder interessant und finde diese "Käsewunderhügel" ohne Kommando zu geben. Er ist viel, viel aufmerksamer geworden. Auch habe ich das Apportieren angefangen und es klappt immer besser mit seiner Aufmerksamkeit.
Frei lassen geht aber noch nicht, denn wenn Gänse oder Raben auf dem Feld sitzen, dann vergisst er mich schon noch. Auch möchte ich ihm keinen Erfolg gönnen und werde noch sehr lange mit der Schleppe trainieren.
Also suchen wir jetzt seit drei Tagen gezielt Gänse und Raben auf und nähern uns diesen. Jedes Fixieren wird mit einem "Nein" abgebrochen und jedes zu mir schauen belohnt.
Sollte er doch mal rennen, dann rufe ich "Nein" und es erfolgt ein Ruck über die Schleppe. Sofort wenn er sich mir zuwendet, kommt das Kommando "Hier". Meist muss ich nach einem Abruch nicht mehr nachhelfen und er kommt sofort auf Zuruf.
Mittlerweile ist es so, dass er zwar noch auf ein Gebüsch zurennt, kurz davor stehen bleibt und auf "Nein" abdreht. Bei Raben und Gänsen habe ich mit 20 Meter Entfernung zu diesen einen mittlerweile ca 70%igen Abruferfolg. Das lässt sich weiter ausbauen, allerdings freue ich mich über die Erfolge, welche ich schon mit 4 Wochen Schleppleine erreicht habe.
Vielleicht helfen Dir ja auch solche Wunderhügel?
Wie schon gesagt wurde: Finde etwas was Dich interessant macht. Nicht verzagen, es gibt immer etwas
Liebe Grüße
Steffi