Guten Morgen,
der Vorfall war ganz eindeutig nur der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat. Für mich klingt es so, als wenn es zwischen dir und deiner Schwester schon seit langem nicht wirklich gut funktioniert hat. Deine Mutter hat sich - vielleicht schon früher, vielleicht auch erst jetzt - für eine Seite entschieden. Egal, wer letztendlich Schuld war, offenbar war das ein willkommener Anlaß, um dich endgültig aus der 'Familie' rauszumobben (es würde mich nicht wundern, wenn es vorher schon genügend Versuche gegeben hätte). Das ist traurig, aber 'lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende'. Wenn es dieser Vorfall nicht gewesen wäre, dann wäre irgendwas anderes passiert, an dem man dir die Schuld gegeben hätte. Auch wenn du wirklich die Hunde abgegeben hättest, hätte das vermutlich nicht zu einer dauerhaften Verbesserung des Verhältnisses geführt, denn dann hätten sie andere Gründe gefunden, um auf dir rumhacken können. Es ist schwer, sich einzugestehen, dass die Familie nicht so 'funktioniert', wie man es gerne hätte, denn die meisten Leute finden ihre Familie sehr wichtig und suchen dort Geborgenheit. Aber wenn es so ist, muss man sich damit abfinden und kann nichts erzwingen. Du hast getan, was du konntest, aber hinterherlaufen und dich anbiedern musst du nicht. Freunde kann man sich aussuchen, Verwandte nicht.
Übrigens, meine Schwester und ich (ein Jahr Altersunterschied) hatten uns jahrelang nichts zu sagen. Wir haben uns nie wirklich gestritten, aber ich konnte mit ihrem Lebensweg genausowenig anfangen wie sie mit meinem. Mittlerweile, beide 'altersweise', haben wir wieder zueinander gefunden und stehen in regelmäßigem Telefon- bzw. Mailkontakt.
Viele Grüße, Kerstin