Beiträge von Noodles

    Sind ja doch recht unterschiedliche Antworten.


    Ich denke halt, dass es eben bei der vielerwähnten Vermenschlichung eher schon um Dinge geht, denen wir alle eventuell zugeneigt sein könnten, nicht nur um die ganz krassen Dinge wie Kostüme, Pizza für den Hund (bäh, armes Tier).


    Diese Antwort finde ich als Leitfaden ganz gut:


    Zitat

    Für mich heißt Vermenschlichung die Bedürfnisse des Menschen auf die Bedürfnisse des Hundes zu übertragen.


    Bsp.: Mensch hat es gern mollig warm, also will Hund es auch mollig warm haben.
    Mensch fühlt sich benachteiligt, wenn man ihn weniger beachtet, also fühlt Hund sich auch benachteiligt.
    Mensch hätte gerne Abwechslung beim Essen, also braucht Hund das auch.
    Mensch ist es zu nass zum Rausgehen, also ist es Hund auch zu nass.


    Für meinen Fall: Mensch (sprich: Ich) kuschelt so gern, daher muss Hundi öfter an Kuschelattacken leiden als es ihm eigentlich lieb ist (ich versuch' mich ja schon zurückzunehmen;-).


    Vielleicht sieht jemand noch andere Dinge als Vermenschlichung an?

    Ich habe gerade in einem Buch gelesen, dass laut einer Statistik von vor 20 Jahren 25% der Menschen ihre Tiere vermenschlichen.
    Da habe ich mich gefragt, woran die festgemacht haben, dass diese Leute ihre Tiere vermenschlichen.


    Wo fängt die Vermenschlichung an?


    Allein, dass ich das fragen muss, beweist wahrscheinlich, dass ich meinen Hund wohl auch vermenschliche.
    Aber ich frage trotzdem.


    Es sind ja sicherlich nicht nur diejenigen Menschen, die ihre Hunde in Clownskostüme stecken.


    Ich spreche beispielsweise viel mit meiner. Ist mir klar, dass das als Hintergrundsabbeln an ihr vorbeigeht.
    Das ist sicherlich Vermenschlichung. "Na, wo ist das süße Bäuchlein, ja wo ist es denn?" (Peinlich :ops: , ich weiß, ich oute mich, aber das machen sicher viele und es trägt wohl eher dem eigenen Wohlbefinden bei als dem des Hundes.)


    Es wird aber so oft von Vermenschlichung gesprochen. Und da frage ich mich halt, was alles Vermenschlichung ist.


    Mein Mann beispielsweise sieht es schon fast als tierschutzrelevant an, wenn ich nicht möchte, dass Hundi am Tisch bettelt.
    Er scheint sehr viel mehr zu vermenschlichen als ich. Wenn sie dann in ihrem Körbchen sehnsüchtig zu uns an den Küchentisch blickt, zerreißt es ihm das Herz. Beim nächsten Mal lässt er sich dann wieder von ihr anbellen und anspringen, wenn er nicht endlich etwas vom Küchentisch herausrückt :???: .


    So, das wären ein paar Beispiele, die mir so einfallen.


    Was seht Ihr als Vermenschlichung an?


    Würde mich interessieren.


    Danke
    Grüße
    Elke

    Ich weiß ja um die Problematik. Ich weiß, dass man manchen Leuten wahrscheinlich sogar lang und breit erzählen könnte, was es für Schwierigkeiten mit Hunden geben könnte, worauf sie sich einstellen müssten ... und diese Leute überhaupt gar nicht zuhören und sofort beim ersten Winzigproblemchen völlig ratlos und überfordert sind. Dann wo möglich sogar zurück ins Tierheim gehen, um sich dort über diesen ach so schrecklichen Hund und das böse, böse Tierheim zu beschweren. Es gibt wirklich seltsame Menschen. Ich werde sie auch nie verstehen.


    Ich finde nur manchmal die Art und Weise, in der Leute hier abgekanzelt werden, sehr streng.


    Auch wird oft etwas gemutmaßt und einfach in den Raum geschmissen, was keiner von uns wissen kann.


    Wenn es auch noch um den Martin Rütter geht, der dann ein doch so schlechter Hundetrainer sein soll, frage ich mich, ob hier nicht manchmal der Blick für die Realtität verloren geht.


    Aber ich will auch gar nicht drauf rumreiten. Ich glaube, ich bin immer nur ein wenig pikiert, wenn ich Smileys wie diese sehe: :irre: :datz: :kotz: .

    Mir gefällt es auch nicht unbedingt, wenn Leute allzu blauäugig sich einen Hund anschaffen und dann sehr schnell überfordert sind. Aber ist das immer ein Grund, auf diese Leute so vehement einzudreschen?


    Da erzählt eine Benutzerin, dass sie ihren Hund aus Unerfahrenheit nach einer Begegnung mit einem Hundetrainer abgegeben hat. Dass sie sich völlig unerfahren aus dem Ausland/Tierschutz einen Staff-Mix geholt hat und augenscheinlich ein wenig überfordert war, ist schnurz. Die Wesenseinschätzung des Hundetrainers (bei der wir nicht dabei waren) macht ihn zum Dilettanten und soll nicht fachmännisch sein. Was wäre gewesen, wenn der Hundetrainer dem niedlichen kleinen Staff-Mix lediglich leichte Rüpeligkeit unterstellt hätte, die leicht behoben werden könnte und es wäre doch irgendwann zu einem Vorfall gekommen, da die völlig unerfahrene Besitzerin keinerlei Ahnung von Hundeerziehung hat? Dann wäre das Geschrei auch groß gewesen.


    Wenn zwei andere völlig unerfahrene Hundehalter sich einen Hund holen und feststellen, dass sie mit diesem nicht klar kommen, diesen Hund abgeben wollen, da bereits das Familienleben drunter leidet, wird danach geschrien, dass sich diese Leute nie wieder einen Hund anschaffen sollten.


    Wo sind denn die Leute, die einem unerfahrenen Menschen vor der Anschaffung eines Hundes verständlich klarmachen, wie anstrengend ein Hund wirklich sein kann?


    Es gibt eben einen Haufen Leute, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen, und die die Situation durch ihre Unerfahrenheit auch noch verschlimmern. Das ist nicht schön, aber alltäglich und für mich kein Grund diese Menschen vollständig zu verdammen.


    Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt hier nur Schwarz und Weiß - die Hundehalter, die die Inhaltsstoffe des Futters ihres Hundes auswendig kennen (oder angesehener noch barfen), bereits mindestens drei Hunde in ihrem Leben hatten, Geschirr statt Halsband benutzen, niemals an der Leine rucken würden, sämtliche Bücher zu Hundeerziehung durch positive Verstärkung gelesen haben und die darin enthaltenen Tipps fachmännisch und auf den Punkt anwenden und eben solche Hundehalter, die eigentlich keinen Hund haben sollten.

    Kann mich erinnern, dass der Hund den Kindern alles wegnimmt und sie beispielsweise von der Schaukel ziehen will (mit Zerren an Hosen und Schuhen).


    Ich fand die Reaktion von Rütter auf die Abgabe des Hundes sehr, sehr gut. Er hat nicht auf Friede, Freude, Eierkuchen gemacht, sondern bestimmt darauf hingewiesen, dass so ein leichtfertiges Umgehen bei der Anschaffung eines Hundes nicht geht. Sehr gut.


    Die Familie mit dem Ridge-Mischling war doch nur ein Beispiel für viele, viele Leute, die sich Hunde holen und absolut gar keine Ahnung davon haben, dass ein Hund auch sehr viel Arbeit machen kann, zu der man schon Lust haben muss. Wenn es dann bereits krieselt in der Beziehung, muss der Hund wieder weg. Diese Geschichten sind doch der Alltag in deutschen Tierheimen.


    Wenn dem Mann 1 bis 1,5 Stunden Beschäftigung am Tag schon zu viel sind für den Hund, kann das auch mit einem Golden oder Labrador Retriever nix werden.

    Ich muss gestehen, dass ich da nicht so vorurteilsfrei bin. Ich bin ein Riesenschisser, um ehrlich zu sein.


    Vor weg: Ich spreche im Folgenden lediglich über einige Menschen. In keinem Falle über alle Besitzer von Hunden sogenannter Kampfhundrassen!


    Sogenannte Kampfhunde entsprechen leider dem Beuteschema einiger Menschen, die so überhaupt keine Ahnung von Hunden haben, einen Hund augenscheinlich nur als Abschreckung und zur Stütze des eigenen Selbstbewusstseins halten.


    Was ich sagen will: Ich schaue mir das andere Ende der Leine an und entscheide dann, ob mein Hund in die Nähe des anderen Hundes darf. Ist mir klar, dass dies übelste Vorurteile sind. Vielleicht ist ja der Typ, der für mich aussieht wie ein Schlägertyp und Zuhälter ein ausgesprochen freundlicher Mensch, der seinen Hund mit Liebe, Geduld und freundlicher Konsequenz erzieht und sehr darunter leidet, dass niemand mit seinem Hund spielen darf. Wer weiß. Aber ich überlege es mir genau, ob ich meinen Hund aus Sozialromantik zum Versuchskaninchen degradiere.


    Was mir aber auf vielfach in meiner Gegend der Straße begegnet, sind Leute, die mit ihren sogenannten Kampfhunden stets nur um den Block laufen, um dann und wann mit ein paar halben Litern an der Ecke Halt zu machen. Auf den Wiesen sieht man diese Hunde nie (wirklich nie!). Diese Hunde dürfen schon von Gesetz wegen nicht ohne Leine mit anderen Hunden freundlich auf der Wiese spielen. Diese paar Leute, von denen ich spreche, würden auch niemals auf die Idee kommen, mit dem Hund zur Hundeschule zu gehen. Wenn Hundi nicht pariert, kommt halt ein Stachelwürger dran anstelle eines Kettenhalsbands. Für diese Spezies Hundehalter besteht die Erziehung eines Hundes aus Anschreien und körperlicher Gewalt.


    Ich hoffe, es ist immer noch klar, dass ich keinesfalls alle Besitzer sogenannter Kampfhunde meine, sondern eine Gruppe von Hundehaltern, die ich so nun einmal erlebe und die der Grund dafür ist, dass diese Rassen so in Verruf gekommen sind.


    Einmal habe ich trotz meiner Bedenken meinen Hund mit einem 50 Kilogramm schweren Alano spielen lassen. Dieser Hund war dafür berüchtigt, dass er andere Hunde auch gerne einmal schwer verletzt hatte in der Vergangenheit. Meinen Hund schien er aber durch die vorsichtige Annäherung seines Besitzers ziemlich toll zu finden. Der Besitzer (ein sehr freundlicher Kerl) hat sich große Mühe gegeben. Die beiden Hunde haben miteinander gespielt (auch wenn meine ab und zu durch die 50 Kilo geballte Kraft durch die Gegend katapultiert wurde). Mir war dabei gar nicht wohl zu Mut, da dieser andere Hund wohlgemerkt mit einem Happs ganze Stücke aus Autoreifen beißen kann (kein Scherz!). Aber da ich dachte, der Besitzer ist so nett und der Hund scheint ja auch wirklich Gefallen an meiner gefunden zu haben, da darfst du nicht einfach aus Vorurteil den Kontakt untersagen. Bis eines Tages dieser Hund wohl seltsamerweise doch keine Lust auf meinen Hund hatte. Das hätte meiner beinahe die Nase gekostet.


    Seitdem mache ich keine Versuche mehr, schlecht sozialisierte Hunde durch meinen Hund wieder zu sozialisieren.


    Eine andere Begebenheit, die sicherlich nachdenklich macht:


    Ein anderes Mal sah ich einen Dogo Argentino ohne Leine am Flußufer spielen. Meine wollte unbedingt hin. Ich dachte leider: "Mmmh, ein Kampfhund. Gehen wir wohl besser weiter." (Ich weiß, das ist fies, aber ich kann mich nicht wirklich dagegen wehren.) Ich schaue mir den Besitzer an. Um die 50, sah nicht aus wie die Klientel, die ich oben beschrieb. Eher seriös (mir fällt kein anderes Wort ein). Der Besitzer sieht uns und sagt: "Na, ihre will wohl an ihre Lieblingsstelle. Dann gehen wir mal." Ich sage: "Ne, die will zu ihrem Hund. Ist er verträglich?"
    Er (großes Leuchten im Gesicht): "Ja." Also haben beide Hunde wunderbar miteinander gespielt. Der Dogo Argentino war ein Riesenschatz. Und der Besitzer richtig froh, da sonst fast nie einer mit seinem Hund spielen dürfte, wie er sagte.


    Diesen Hund traf ich an anderer Stelle wieder. Ich war mit etwa 10 anderen Hundehaltern und ihren Hunden unterwegs. Als eine Dame aus unserer Gruppe diesen Hund sah, schrie sie: "Vorsicht! Kampfhund. Alle an die Leine." (Kein Scherz - sonst nimmt niemand aus dieser Gruppe seinen Hund bei Begegnung eines anderen Hunds an die Leine). Alle nahmen ihre Hunde an die Leine und ich ließ meine zu diesem Hund spurten. Großes Erstaunen bei den anderen. Der Besitzer tat mir wirklich richtig fies leid.


    Jetzt habe ich fürchterlich viel geschrieben. Tut mir leid.


    Fazit: Mir tun Besitzer von Kampfhunden auch leid, wenn ich sehe, mit welchen Vorurteilen sie zu kämpfen haben, schlimm. Aber sogenannte Kampfhunde sind leider auch anziehend für Leute, die keinerlei Interesse daran haben, einen verträglichen Hund zu halten, der Spaß im Leben hat. Und wenn ich der Meinung bin, dass jemand eventuell zu dieser Gruppe von Menschen gehören könnte (ich weiß, das kann man nur ganz subjektiv vorurteilsbeladen an Äußerlichkeiten festmachen - nicht nett), mache ich einen Bogen um diesen Menschen und seinen Hund. Da bin ich halt ehrlich.

    Ich würde ja auch nicht auf die Idee kommen, einen Schäferhund Rex oder Hasso oder einen Dackel Waldi zu nennen. Das wäre mir persönlich eben vieeeeeel zu laaaangweilig. Wenn man es halt schön findet, warum nicht, aber ich würde tatsächlich denken, dass da einer besonders unkreativ ist :ops: . Entschuldige, ist nicht böse gemeint, ich sage nur, was ich denke, was mir wohl in den Kopf kommen würde, wenn mir einer sagte, sein Schäferhund hieße Rex. Wenn dann noch ein Collie namens Lassie und ein Pferd namens Fury dazu kämen, wäre das Samstagnachmittag-Fernsehprogramm wohl abehakt.


    Modenamen wie Luna, Daisy, Candy kämen mir auch nicht in die Tüte. Wenn man da seinen Hund ruft, kommen zehn andere mit angelaufen.


    Prinzipiell muss aber natürlich jeder selber wissen, was er schön findet. Meine heißt Noodles. Den Namen finden viele ganz unglaublich scheußlich. Ist mir aber wurscht, dafür ist meine die einzige, die weit und breit so heißt.