Beiträge von Nassi

    Mein Chaostier hat mich auch schon etliche Jahre meines Lebens gekostet.


    - Geburtstag von Freunden: "bring den hund mit und lass ihn laufen, ja wirklich kannst ihn hier frei lassen!" Hund springt in unbeobachtetem Augenblick aufs Kuchenbufet und beisst 3-4 Kuchen an, rennt schließlich mit einem Käsekuchen in der Schnute davon, der natürlich beim wegrennen gefressen wurde


    - Erstes mal bei Eltern vom Freund, Hund darf nicht mit rein wegen der Katzen und Hundeangst der Mama. Hund darf also in den Wintergarten, in dem grad die Gartenpflanzen überwintern. Hund denkt er steht im Wald und macht in aller Ruhe seine Geschäfte während "Schwiegereltern" sich den Hund ansehen.


    - Hund ist bereits mehrere Male in fremde Autos gehüpft und war nicht mehr raus zu bekommen, da er Autofahren so toll findet.


    - Hund ist durchs Fentser gesprungen(nur ca 1m bis zum Boden), natürlich samt Fliegengitter, weil er das Postauto gehört hat und ist dann begeistert durch das Postauto gehüpft.


    - Herr Hund hat gemeint mein Schlemmerflitet nicht fressen zu müssen(der frisst sonst alles!!) sondern in der ganzen Wohnung zu verteilen. Auf Bett, Sofa, Teppich usw... Nur weil ich meinen Schlüssel vergessen hatte, als ich schnell wegen der Post rausgelaufen bin.


    - Der Lieblingswuzzel muss unbedingt den Wäschekorb von meiner Unterwäsche befreien und im Hof verteilen, Freund die zu Besuch kamen, machten mich dann drauf aufmerksam :muede:


    - Der Schauspieler lässt sich plötzlich schreiend zu Boden fallen, mitten in der Fußgängerzone, als ich ihn streicheln wollte! Das mich niemand wegen Tierquälerei angezeigt hat war alles was noch fehlte! Ehrlich, der hatte keine Schmerzen, keinen Schreck, nix. Der stand hinterher nahezu grinsend neben mir...


    - Essen klauen in allen Variationen. Ob ein Sprung am Gesicht vorbei, während ein Bekannter gerade von einem belegtem Bort abbeissen wollte, oder der Kopf der plötzlich zwischen Sofa und Tisch hochschnellt wenn man sich das Essen grad nehmen will.


    - einem Rollstuhlfahrer sein Kissen unter die Räder stopfen, um dann in aller Ruhe das Brötchen vom Tisch zu klauen :ops:


    - Rollstühle hinten an der Stange schnappen und rumziehen/rumschieben oder auch Rollstuhlfahrern auf den Schoß springen(22kg!!)


    - Einmal hat er einem kleinem Mädchen die Waffel aus der Hand geklaut :( : Die kleine kam an den Hund rangelaufen und blieb ca 50cm weg stehen, plötzlich dreht der Hund sich um(ich hatte mich vorn mit jemanden unterhalten) und ich hör es nur noch schreien... Das Tierchen schmatzte und das Mädchen weinte. Hatte sich erschreckt, die Arme. Aber die Eltern nahmen es total gelassen, meinten sie hätten ja aufpassen sollen, das die Kleine nicht so nah ran geht. Mein Angebot eine neue Waffel zu kaufen, schlugen sie aus.


    - Ich wllte in einer Tankstelle Zigatretten kaufen, binde die Nase am Radständer an. War ein Dorf und nis los. Niemand war drin, sollte also schnell gehen. Gehe rein, kaufe was ich wollte. Bemerke den komischen Ausdruck des Verkäufers, denke mir aber nix bei. Dreh mich um und will raus, steht mein Hund wild wedeln und grinsend in der Tür, samt Radständer... :hilfe: Ich musste den typ bitten mir zu helfen, den wieder an Ort und Stelle zu räumen, er war zu schwer für mich allein


    - 3-Sofa zerlegt(innen nach aussen), in 5min allein lassen das ganze Zimmer verwüstet, Bananensaft mit Asche drin klebt wie die Hölle! Türrahmen angekaut, Schuhe und Bücher zerstört



    Nur das was mir so auf die Schnelle einfällt... *hust*

    Es ist ja nun nicht so das ein wirklich hyperaktiver Hund völlig durchgeknallt wirken würde. Das tun Menschen ja auch nicht. Also ich für meinen Teil nicht. Ich habe gelernt in der Welt mit ADHS zu leben und auch vor Behandlung(erst im Erwachsenenalter diagnostiziert) kam ich damit klar, nur halt schwieriger als es für "normale" ist. Ich muss für mich selber eben viel in klare Strukturen und Regeln umsetzen, das kann der Hund nicht selbst, also mache ich das für ihn. Und was ihn "aufregt" ist halt so, ich kann ihm aber helfen den Streß gering zu halten. Der kann normal sein, aber es ist unendlich anstrengend für ihn und meist sehr abprubt zu Ende, da er weniger Kontrolle über sich hat als ein Mensch das kann. Führt dazu das er zB andere Hunde sieht und unbedingt mit ihnen spielen will, darf er dann ist das zuviel für ihn und er "vergisst" die anderen weil da gerade eine Spur aufm Weg ist. An selbiger Stelle kann ich ohne Ablenkung mit ihm aber arbeiten weil er da nicht so überfordert ist. Bei Reizüberflutung brauch ich gar nicht erst versuchen was von ihm zu wollen, das kommt nicht an. Viele haben schon gefragt ob er Taub oder Blind sei, nee der registriert das gar nicht.
    Also es muss kein Hund das volle Bild zeigen und es muss sich dabei auch nicht um ein absolut krasses Exemplar handeln. Es gibt auch ADS ohne Hibbel... die können sich entweder nur auf eins(alles andere ist abgeschaltet) oder auf gar nix konzentrieren. Es geht bei diesem Erkrnkungsbild nunmal um Aufmerksamkeitslenkung, nicht darum ob Hund hibbelt.

    Bei uns hängt es ein wenig von dem Rohprotein im Futter ab, je mehr umso hibbeliger ist der Kerl.
    Lässt sich aber natürlich nicht maßgebend dadurch beeinflussen. Ausschlußdiät haben wir gemacht, brachte gar nix. Futtermittel verträgt er gut, Futtermilben nur nicht.
    Zeigt sich aber in wunden Stellen der Haut. Seit der Desensibilisierung allerdings nur noch sehr selten.


    Leid tut mir immer wenn ich ihm "weh" tue, weil irgendwas unbedingt eine Handlung erfordert, er aber mal wieder im Flash ist.
    zB: Hund hibbelt rum, heisst er steht kaum still(tanzt neben mir so rum) und fiepst sich die Seele aus dem Leib. Wir müssen an der Straße stehen, sehr eng und es naht ein LKW. Es fliegt ein Blatt auf der anderen Seite und Hund springt los. Ich zieh an der Leine(konnte nicht zurück weil Hauswand), greife mit der anderen Hand nach dem Hund und erwisch halt das Ohr, weil er inzwischen mitm Hintern auf der Straße ist. :( Armer Kerl, aber besser Ohrziehen als LKW-Matsch.
    Rettungshundetraining: Wir versuchen mal ob er in die Trümmer kann. Nein! Böde Idee! Doch, doch, Hunde passen auf wo sie hintreten. Meiner nicht! Nunja ich ließ mich breitschlagen, Hund rennt also in den Trümmern rum, bekommt was in die Nase und rennt an mir durch. Klar, auf der Seite auf welcher kein Platz ist und es ging paar Meter fast senkrecht den Schuttberg runter. Unser Geschirr war noch nicht da, also Hund nackt. Hund rutscht, ich greife das was ich bekomm, ins Rückenfell. Da passt ein zweiter Hund in die Haut mit rein, also echt genug um einen Henkel draus zu machen. Hund hat sich geschüttelt und lief weiter, ich lag aufm Rücken und war fix und alle. Oder Hund auffangen(23kg!!) weil er von einem T-Träger aus 4m Höhe springen muss. Das tat echt weh.
    Freunden erklären warum da grad mein Hund auf dem Tisch mit den Geburtstagskuchen steht und die Kuchen frisst. Also langweilig wird einem mit dem Tier nicht!
    Mal abgesehen von den Lachern weil er mal wieder gegen einen Schrank läuft oder Autos oder Bäume, nur weil er grad was anderes im Kopf hat.
    Habt ihr auch solche Geschichten?

    Nun muss ich mich doch mal hier mit reinhängen.


    Mein Hund hat definitiv ADHS. Woher ich das weiß? Ich habs selber... (nehme Medis und kann inzwischen normal denken ;o)
    Ich gab ihm Kaffee, der Hund döste, lief gemächlich!!! durch die Gegend. Deutlicher geht es kaum. War zu Diagnosezwecken(kann, muss nicht so sein!) und nur einmal. (Entgegen der Gerüchte bekommen ADHS-Patienten keine Beruhigungsmittel, sondern Aufputschmittel und werden damit ausgeglichener, deswegen tendieren viele von Ihnen dazu Drogen zu nehmen oder sich mit Literweise Kaffee zuzuschütten, wie ich auch bis ich Medis bekam.)


    Er kam zu mir mit 12 Wochen, aus dem TH. Er schon 2x zurück gebracht.
    Er schlief nie länger als 30min. Er konnte nicht still liegen. Er schließ teilweise im Laufen ein, so müde war er! Er knickte dann mit dem Köpfchen weg und wurde davon wieder wach.
    Mein erster Hund, ihr könnt euch vorstellen was damit began. Hundeschulen ohne Ende, jeder erzählte ich solle mich mal ordentlich durchsetzen. Haha, dem hätte man massiv Schmerzen zufügen müssen, wenn er die denn überhaupt gespürt hätte.
    Welpen haben Folgetrieb? Nur wenn sie nicht vergessen das noch n Mensch dabei war. Ich hätte mit nem Schnitzel winken können, wenn das Blatt am Boden interessanter war, wars ihm herzlich egal.
    Nach Monaten war er wenigstens daheim, ohne weitere Menschen, halbwegs ansprechbar. Er lerne schnell, hörte gut. Bis jemand reinkam oder wir draussen waren.
    Gott, was haben wir beide untereinander gelitten. Mehr als einmal habe ich verzweifelt in sein Fell geheult. Er war aber immer gut gelaunt, fröhlich und gutmütig.


    Heute habe ich immernoch einen etwas anderen Hund, aber wir kommen zurecht miteinander. Er ist 7, wird dauernd als Welpe eingeschätzt weil er so hibbelt und tut. Er ist nunmal so. Unter Druck wird es nur schlimmer. Ich habe gelernt ihn ruhig zu halten und er erinnert sich ja auch gelegentlich an das was er eigentlich sollte/wollte. Er vergisst auch viel, man kann regelrecht dabei zusehen wie es ihm entfällt, aber eben auch wie es ihm wieder einfällt.


    Er ging wirklich früher über Tisch und Bänke, rannte und sprang wie ein Bekloppter ohne Rücksicht auf Verluste.
    Wie wir die BH und die Rettungshundeausbildung geschafft haben, weiß ich heute noch nicht so genau. Ich weiß nur das wir immer vorher ewig gelaufen sind, das er wenigstens nicht mehr das ganze Pulverfass hochgeht, ausserdem war er schon 4. Wir haben daran gearbeitet seit er 1 Jahr war.
    Wenn er sich mal konzentrieren kann, dann macht er seine Sache toll! Wenn...


    Durch ihn habe ich Gelassenheit gelernt(soweit es ging)!


    Ps: Habe alles Mögliche natürlich beim TA abchecken lassen. Wegen Allergien wurde er behandelt(Desensibilisierung).

    Bemerkung am Rande:
    Mein Hund hat auch nicht gebellt, nie. Ich hab mich mit Spielzeug bewaffnet vor ihn gesetzt und ihn knapp ne Stunde angebellt. Kein Witz... Irgendwann hatter mal zurück gewufft(also wirklich nur leise gewufft), Spielzeug ins Maul gedrückt und große Freunde! Musste dann noch ne Weile mit ihm üben, aber mittlerweile bellt er immer wenn er nen Spielzeug haben will. :)
    Geht also auch. Wobei ich mehrere Verweiser kenne, welche trotz Schüchternheit immer wieder zum Opfer zurück gehen. :)


    Viel Erfolg.

    Richtig, man kann nie 100%ig... hab ich auch nie behauptet, siehe oben.
    Aber man kann Regeln aufstellen für deren Einhaltung alle zu sorgen haben. Sollte mal was schiefgehen(was klar immer geschehen kann und geschehen wird) dann ist das eben so... dann weiß ich, dass alle noch weiter lernen müssen oder eben ein Unfall war oder unvermeidlich.


    Ich vertrete die Regel "Tier hat nicht zu schnappen/beissen"
    soweit die These... wie wir Deutschen so sind, muss ich nun wohl alle Ausnahmen hintendran schreiben.
    also: "Tier hat nicht zu schnappen/beissen) wenn es vermeidbar gewesen wäre(von Tier wie Mensch)."
    Wenn das Tier nicht in der Lage ist das zu lernen, muss ich als Mensch eben entsprechend mehr Verantwortung dazu übernehmen und entsprechend handeln.


    Genauso wenig wie ein Mensch einem Tier wehtun darf wenn es vermeidbar ist!


    Ausnahmen und Unfälle gibt es immer. Das ist aber die Umsetzung der aufgestellten Regel.



    BettyBoopUlla
    Sicher keine einfache Zeit gerade. Ich glaube das deine Entscheidung richtig ist und ich kann das nachvollziehen.
    Wenn es deine Grenze überschreitet wird das für alle das beste sein!

    Achje, falsch Verstehen ist ein menschliches Hobby...


    Ob ein Tier nicht zu beissen hat und ob es das tatsächlich nie tut ist ein Unterschied. Das eine ist eine Regel, das andere die Umsetzung.


    Mich hat ein Kaninchen mal gebissen, weil ich es, als es draussen war, davon abhalten wollte meine Hose anzunagen. Ich habs im Refelx leicht gekniffen... darauf hin hat es nicht mehr gebissen. Es sei denn es war für sich in absoluter Gefahr. Wie zB als wir es beim Tierarzt festhalten mussten. Nicht akzeptabel aber nicht änderbar. Und ja ein Kaninchen lernt auch nicht soviel wie ein Hund, geschweigedenn ein Hamster.


    Ich habe ausserdem nie behauptet das es in der Verantwortung des Tieres liegt das es nicht zu beissen hat!
    Meinem Hund kann ich Alternativen beibringen die er sehr wohl zeigen und anwenden darf. Kann ich das einem Tier nicht so beibringen dann habe ich die Verantwortung dafür zu sorgen das es das eben gar nicht erst tun muss!


    Ist es unvermeidlich wie eben mal mit nem Kleintier zum Arzt, oder weil man den Hund ausversehen und plötzlich weh tut, dann ist das eben so... In soeinem Fall haben alle Beteiligten nunmal keine Wahl oder Wahl gehabt.

    Nun, ich finde wie Amyanme sagte, das wir uns hier wirklich im Kreise drehen.


    Wie ich bereits sagte, bin ich der Meinung, das ein Tier nicht zu "verletzen" hat oder dies durch schnappen androhen.
    Das ist aber nicht alles... genauso wenig dürfen Menschen alles mit einem Tier machen oder ihm weh tun, nerven oder sonstiges. Tier hat nicht, Mensch hat genauso wenig.


    Das beide das nicht von Natur aus können ist ja klar. Aber lernen müssen das dennoch beide!


    Was bei dir passiert ist Schnauzermädel fällt bei mir in Kategorie Unfall. Klar das ein Tier was sich erschreckt eben seinen natürlichen Verhaltensformen bleibt. Aber im Reflex...
    Ich finde das ein Unterschied dazu besteht das ein Hund schnappt wenn er bedrängelt wird. Da kann er vorher gelerntes Verhalten umsetzen... im Schlaf ja eher nicht oder wenn ihm was auf den Rücken fällt und Mensch steht grad daneben what ever...


    Darauf hab ich ja fast gewartet.
    Katzen dürfen genauso wenig "Gewalt" einsetzen, ebenso Kaninchen oder Hamster.


    Ab ins Tierheim?
    Oh bei weitem nicht! Das ist doch nicht die einzige Lösung.
    Dann muss eben dann dran gearbeitet werden. Hund muss lernen, Mensch muss lernen.


    Mit geht es ja nicht darum jeden Hund der schnappt oder beisst zu verteufeln oder anzuschaffen! Herje, nichts liegt mir ferner. Nur hat ein Hund zu lernen das er Grenzen ZEIGEN darf, aber nicht mit schnappen und beissen setzen darf.
    Kann der Hund das nicht, muss ers lernen. Und ich muss lernen Dinge von ihm fernzuhalten die über seine Grenze gehen könnten. Ausser meiner Familie kann ich ja leider niemandem beibringen die Grenzen von Tieren zu achten.


    @ Biomais:
    Jep, machen sie dauernd... müssen sie halt lernen. Hund auch ;o)
    Weder Kind noch Hund wissen das einfach so. Aber ich war der Meinung das sei allen bewusst.

    Zitat

    Das hat doch mit regeln nichts zu tun. Der Hund sagt, daß er was nicht möchte. Und zwar vollkommen angepaßt. Da kann ich nix schlimmes bei sehen... ein Schnappen ist auch nicht gleichzusetzen mit einem Schlagen vom Kind.


    Es ist eher gleichzusetzen mit: Auf Abstand halten. Ein Kind/Mensch würde schubbsen oder den ausgestreckten Arm entgegen halten. Der Hund schnappt in die Luft oder sanft aber bestimmt an die Haut.


    Kinder lernen sobald sie laufen können das sie andere nicht zu schubsen haben! Hoffe ich doch wenigstens!
    Genausowenig darf das ein Hund.



    Tja... nun... schwierig.
    Dem Tier alle Möglichkeiten zu nehmen sich auszudrücken ist eindeutig kontraproduktiv. Mir tut auch jeder Hund leid der immer nur einstecken muss und dann irgendwann mal "platzt".


    Warum eigentlich gibt es nur die Möglichkeiten a) Hund muss sich alles gefallen lassen und b) Hund darf Grenzen setzen?


    Ich finde c) erziehung von Menschen für Menschen und d) der Hund darf auf alle nur erdenklichen anderen Arten seine Grenzen ZEIGEN, nicht setzen.. dafür muss ich als Halter dann sorgen