Hallo Flat,
jetzt muss ich doch nochmal was dazu schreiben. Ich glaube niemand, der Hunde liebt, hat was dagegen vom Züchter ausgefragt zu werden. Schließlich soll der ja eins seiner "Babys" an denjeningen abgeben.
Und man hat sich ja vermutlich im Vorfeld über die Rasse informiert und die Bedürfnisse von Hunden im allgemeinen und dieser speziellen Rasse im Besonderen - sich diese Fragen also quasi selbst schon gestellt und für sich positiv beantwortet.
Klar kann ein Züchter diese "Selbstbeurteilung" auch anders einschätzen. Und klar, der Züchter kennt sich mit der jeweiligen Rasse in den allermeisten Fällen sehr viel besser aus als der Kaufinteressent.
Aber, auch ich hab die Erfahrung machen "dürfen": manchen Züchtern kann man es einfach nicht recht machen, egal was man sagt und welche Vorraussetzungen man geschaffen hat. Oder - und das war mein Gefühl - diese Züchter entscheiden einfach nach persönlicher Sympathie. Und so Argumente - wie hier ja auch schon mal geschrieben: ach, Sie hatten noch nie einen Hund der XY-Rasse, tja dann kann ich Ihnen leider auch keinen geben - signalisieren doch genau dies: Es geht in diesen Fällen nicht um sachliche Entscheidungskriterien.
Selbstverständlich steht es jedem Züchter frei sich seine Kunden auch nach ganz persönlichen Kriterien auszusuchen - aber als Kaufinteressent darf man das dann ja wohl auch so benennen! Ich lass mir jedenfalls NICHT das Etikett anheften für Hundehaltung gänzlich ungeeignet zu sein, bloß weil drei Züchtern irgendwie "meine Nase" nicht passte.
Zitat
Dem einen ist meine Nase zu weit rechts im Gesicht,
dem anderen zu weit links, und das gefällt ihm nicht,
und flugs ergreift das Wort der Dritte, und der bemerkt sodann,
sie ist zuweit in der Mitte - und ich sollt was ändern daran. (Reinhard Mey)
So - und ich WILL mir auch den Welpen, den ich ja KAUFEN soll, selber aussuchen dürfen. Letztlich sind Welpen, so hart das vielleicht klingt, Handelsware, und unterliegen damit den üblichen juristischen Bedingungen - und üblicherweise kann ich mir die Ware aussuchen wenn ich das will. Die Züchter brauchen sich nicht wundern, das die Leute denen z.B. Zuchtambitionen vortäuschen, manche wollen es anscheinend nicht anders. Und sorry, die ganze "arme"-Züchter-Legende, die ja kaum Gewinn machen und nur aus Liebe zu Hunden und der Rasse - die nimmt zumindest das Finanzamt diesen Züchtern nicht so ab.
Und die Züchter sollten eins nicht vergessen: es gab schon immer Hunde, lange vor dem VDH und FCI - und es wird auch immer Hunde geben. Es gibt auch jetzt ein Parallel-Universum, es gibt außerhalb des organisierten vermehr - äh - züchtens auch tatsächliche private "Liebhaberzucht", von Leuten, die einfach mit diesen Vereinen und Verbänden nix "am Hut" haben. Das müssen nicht immer geldgeile gewissenlose Vermehrer sein die keine Ahnung von Genetik haben - die gibt es leider, unbestritten, auch - aber eben nicht nur. Und die Hunde aus Ost- oder Südeuropa entsprechen auch nicht unbedingt irgendwelchen Rassestandarts, hätten also im VDH keine Chance - und sind oft soooo tolle Hunde.
Mir gehen diese ganzen Rassedefinitionen inzwischen auch ziemlich auf den Senkel - viele Rassen unterscheiden sich doch bloß rein äußerlich. Und wenn dann bestimmte Rassen zwar im einen Verband anerkannt sind - im anderen aber nicht und dort somit als -äh- Mischlinge(?) gelten, tja, was soll das dann dem potentiellen Hundekäufer sagen?
Ich hätte gerne einem gewissenhaften Züchter ein sorgfältig großgezogenes Hundebaby abgekauft, ich hab mich auch den Fragen gestellt und war vorbereitet, und ich hätte auch sehr gerne einen Züchter weiterhin als "Wegbegleiter" an meiner Seite.
Aber ich werde definitiv NICHT meine Nase umoperieren lassen - oder mich sonstwie verstellen. Und irgendwann verliert man den Glauben daran, das Züchter auch anders sein können, wenn man mehrfach nacheinander so behandelt wurde - also warum soll man dann noch länger nach weiteren Züchtern suchen.
lg susa