Beiträge von Finnchen

    Zitat

    ...
    Meine Bedenken gelten nur der Beobachtung, dass physischer Zwang von der Mehrheit hier lautstark verurteilt wird, und psychischer Zwang oft kaum als solche wahrgenommen wird...


    Das wird m.E. noch dadurch verstärkt, dass die "Sanfte Methode" im Moment eine Mode ist. Jede HS macht heute von der Werbung her auf "sanft". Die Realität sieht dann meißt so aus, dass zwar grundsätzlich mit positiver Verstärkung gearbeitet wird. In der "Notsituation" gibt es aber dann doch mal ein Halti oder es wird auf den Rücken gedreht.


    Klar, ist "sanft" ebenso dehnbar wie der Gewaltbegriff, aber ich meine das eher so, dass die jeweilige Schule vor 10 Jahren genauso gearbeitet hat, sich aber eben jetzt aus Promotion-Gründen noch das Prädikat "sanft" verleiht.


    Ähnliches gilt auch für Bücher. Die kommen gerade alle ganz sanft daher.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Kurz und knapp gesagt.


    Ich bin mir sicher, dass psychischer Zwang Schaden zufügt.


    Das bin ich mir nicht, weil es beim Menschen anders ist. Ich habe als Kind auch mal Stubenarrest bekommen, naja... ich würde nicht sagen, dass mich das psychisch geschädigt hätte.


    Ich weiß aber nicht, ob das auf den Hund so übertragbar ist. :???:


    Wenn Du nun Tamie ansprichst, dann kann ich einerseits ihre Entscheidung sehr gut verstehen....aus meiner Sicht heraus widerum nicht.


    Das liegt aber nur an mir.


    Zitat

    Ich hätte den Termin wahrgenommen, um mir ein Bild zu machen.


    Natürlich mit der Prämisse, zumindest innerlich, mich jederzeit wieder verabschieden zu können.


    Ich bin ein Mensch, der solche Patentrezepte gerne kennenlernt, um dann objektivere Meinungen bilden zu können.


    Ich würde mich einfach noch mal genauer und länger mit dem "Freak" unterhalten und ihm meine Bedenken mitteilen. Danach sollte mein Bild über ihn schon klarer werden.


    [quote="Britta2003"]Das was wir hier versuchen auszudiskutieren, ist leider rein subjektiver Natur...[/qoute]


    Das stimmt so sicherlich für den Gewaltbegriff. Ob ein Hund durch Handlungen psychisch geschädigt wurde, sollte sich doch objektiv ermitteln lassen.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Psychisch kannst Du sehr viel Schaden anrichten.


    Ich bestreite gar nicht, dass psychischer Zwang zu psychischen Schäden führen KANN. Ich frage mich aber, OB es zwangsläufig bei fachgerechter Anwendung und in maßen eingesetzt dazu führen MUSS.


    Sofern dass bei Hunden anders sein sollte als beim Menschen und immer zu Schäden führen sollte, so wüßte ich gerne mal ein wissenschaftliche Quelle aus der ich dann das warum entnehmen könnte.


    Zitat

    Die brauchst du nicht, wenn Du, wie Du selber sagst, mit Deinem Hund kommunizierst.
    Allemal eine Korrektur, eine Erinnerung oder Vertiefung.


    Ich will doch gar nicht bestreiten, dass es auch anders geht, aber
    die Ausgangsfrage von Tamie war doch die, ob sie zu diesem "Freak" gehen solle und ob das von ihm Versprochene überhaupt denkbar sei.


    Darauf hin hat LaGuapa ihre Methode kundgetan, nach der das möglich wäre.


    Die Mehrheit hier ist der Ansicht, dass diese Methode aber einen mehr oder minderen psychischen Zwang voraussetze.


    Daraufhin war nun Tamie verunsichert, ob Ihr sensibler Hund davon Schaden nehmen könne.


    Daher meine Frage, ob psychischer Zwang automatisch zu einem Schaden führen MUSS.


    Wenn diese Frage beantwortet wäre, dann könnte Tamie sicherlich leichter entscheiden - immer vorausgesetzt der "Freak" geht überhaupt so vor.


    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Wer sagt denn, dass es böse ist, sich durchzusetzen?
    Wie ich oben schon mal geschrieben habe, sind Führung und eine klare Linie in der Hundeerziehung unerlässlich.


    Es kommt nur darauf an, wie man es macht. ;)


    Kommte es wirklich darauf an, wie man es macht oder kommt es nicht mehr darauf an, dass man die für sich und den Hund gewählte Methode konsequent verfolgt, so dass der Hund Sicherheit gewinnt?


    Ich nehme jetzt mal mich als Hundeanfänger: Ich versuche meinen Hund auch nach den "sanften" Methoden zu erziehen. Das klappt auch ganz gut aber eben nicht immer - ich bin ja halt auch noch Anfänger. Eines bin ich aber schon, konsequent. Aber ich würde nicht behaupten, dass ich schon alle Kommunikationssignale unseres Hundes immer richtig deuten könnte.


    Ich frage mich nun, schützt sanfte Erziehung automatisch vor einem unsicheren und damit unberechenbaren Hund? Nach dem was ich bisher weiß, doch wohl eher nicht, oder? Denn wenn ich die sanfte Methode anwende mir dabei aber ständig Fehler unterlaufen und ich das im schlimmsten Fall noch nicht ein mal merke, dann kann mein Hund ja wohl keine Sicherheit bekommen.


    Andersherum möchte ich noch mal die Frage die LaGuapa vor einigen Seiten gestellt hat und die meine ich noch im Raum steht aufgreif:


    Zitat

    Was ist an psychischen Zwang eigentlich so schlimm?


    Ich würde das aber noch ein bischen genauer wissen wollen:


    Führt psychischer Zwang - ich spreche dabei aber nicht von einer wahrlosen Anwendung - automatisch zu einem psychisch gestörten Hund? Meiner Meinung nach wohl auch nicht.
    Wenn ich meinen Hund sehr gut einschätzen und gut mit ihm kommunizieren kann und dann in speziellen Situation ihm mal was durch eine angemessene Zwangshandlung beibringe, dann sehe ich nicht, wo das den Hund charakterlich schwächen sollte. Ich denke das verstärkt eher die Sicherheit.


    Ansonsten sehe ich das mit dem Hund der sich immer stets frei entscheiden können muß, um seine Psyche nicht zu gefährden, als etwas über zogen an. Denn schließlich ist der Hund letztlich immer von uns abhängig. Da hat pinga aus meiner Sicht vollkommen Recht.



    Gruß,
    Martin

    Zitat

    Kann es sein, dass ihr zwei grad von verschiedenen "Baummethoden" redet?


    Das ist ein sehr guter Einwand! :gut:


    Zitat

    Finnchen meinte doch eigentlich das "Bei ziehen stehenbleiben wie ein Baum"
    ?


    Genau das meinte ich!



    Gruß,
    Martin

    Zitat


    hm - in verhaltensbücher gibt es seitenweise ausführungen über ambivalentes verhalten. also das aussenden zweier sich widersprechender signale. da ist also interpretation angesagt. wo man interpretieren muss, ist meiner meinung nach eindeutigkeit ausgeschlossen. ich gebe dir allerdings in soweit recht, dass auch hinter einer ambivalenten aussage eine eindeutige aussage steckt. nur ist die halt schwerer zu finden. je erfahrener man ist, umso besser wird das gelingen. von daher denke ich, sind wir da schon auf einer linie.


    Dabei muß man dann auch noch berücksichtigen, dass Wissenschaftler und damit auch Verhaltensforscher auch irren können oder es eben noch nicht besser wissen.


    Ein weiterer Bruch kann entstehen wenn aus wissenschaftlichen Grundlagen Erziehungsmethoden entwickelt werden. Es gibt ja auch Praktiker, die aus der Wissenschaft nur dass Ableiten was ihnen gerade lieb ist.


    Gruß,
    Martin


    D.h. ja dann, dass die "Baummethode" doch keine sanfte Methode ist, wenn sie zur Überforderung führt.


    Dann frage ich mich jetzt zwei Dinge:


    1. Welche sanfte Methode gibt es denn dann für's Leinenführigkeitstraining?


    Ok... sara empfahl den Hund auf LANGSAM zu konditionieren. Würd' ich ja auch machen aber wie sieht die praktische sanfte Umsetzung aus?


    2. Merkt der Hund eigentlich einen qualitativen Unterschied des psychischen Drucks der ein mal von der LaGuapa-Methode - ich nenne das jetzt mal so - und zum anderen von der "Baummethode" ausgeht?


    Und woher wissen wir das gesichert?


    Gruß,
    Martin


    ps: Ich hatte mich auch schon bei sara entschuldigt... dachte ich zumindest.

    cjalas:


    Könnte es darüber hinaus nicht auch sein, dass es Kommunikationssignale gibt, die wir gar nicht wahrnehmen können... ich gebe zu dagegen spricht vielleicht, dass sich der Hund an den Menschen und damit zwangsläufig dann wohl auch an dessen Kommunikation angepaßt hat.


    Das ist zumindest mein Kenntnisstand.


    Achja... hattest Du bestimmt überlesen, weil ich es noch eingefügt hatte:


    Ist eine Übersprungshandlung Ausdruck von Streß?


    Gruß,
    Martin