Beiträge von Finnchen

    Hallo!


    Danke, für die weiteren Einschätzungen und Tipps! :gut:


    Das gute an der Situation ist ja schon mal, dass wir jetzt wissen, dass Finn sein Futter gegen Artgenossen kompromisslos verteidigt. Damit kann man dem in Zukunft schon mal vorbeugen.


    Ich denke mal, dass wir ihm für's erste beibringen werden, nur auf Kommando zu fressen. Wobei das die Situation auch nicht verhindert hätte. Aber dann lernt er schon mal, dass Frauchen die Herrin über das Futter ist.


    Für die von Dir vorgeschlagene und praktizierte Übung sehen sich die Hunde von Schwiegermutter und Schwester jedoch zu selten. Zumindest müßte die Schwester das Futterneidproblem auch erst mal bei Ihren eigenen Hunden in den Griff bekommen, bevor man es dann mit einem "Fremdhund" versucht denke ich!


    Danke und Grüße!
    Martin

    Zitat

    Natürliches Verhalten ja, aber ein Verhalten an dem man arbeiten kann und sollte. Also ist es in der Konsequenz natürlich schon weiter zu beobachten und entsprechend entgegenzuwirken.


    Hmm... aber wie übt man das jetzt mit Finn? Wird sowas irgendwann mal in der HS durchgenommen bis jetzt wurde sowas nämlich noch nicht bei uns durchgenommen? Von Menschen läßt er sich es ja problemlos wegnehmen und normalerweise ist er ja der einzige Hund im Haus.


    Ich persönlich fände es aber natürlich auch besser, wenn er es bei Artgenossen unterläßt sein Futter durch Beißen zu verteidigen.


    Martin

    Hey, vielen Dank schon mal für die schnellen Antworten!


    Das mit dem Futterneid war auch das Erste was ich zu Ihr gesagt habe, als ich die Geschichte hörte - wollte halt nur noch mal ein bisschen Sicherheit in der Angelegenheit, da ich kein Hundeprofi bin.


    Hätte ja auch sein können, dass hier einer dabei ist, der die Ansicht vertritt, dass die Situation zwar in erster Linie durch die Schwester verschuldet war aber das Beissen nicht zwangsläufige Folge und daher vielleicht zu beobachten wäre.


    Zur "Verteidigung" der Schwester sollte man vielleicht noch sagen, dass sie das mit dem Vorkauen immer so handhabt, aber eben sonst mit Ihren eigenen Hunden - da kaut dann der Schäferhund vor, der in diesem Fall nicht im Raum anwesend war. Und da gibt es auch keinerlei Probleme.


    Ich denke mal, dass sie das ganze Macht der Gewohnheit gemacht hat.


    Außerdem hat sie alle Ihre Hunde erst weit nach der Prägungsphase erhalten, da sie ein Herz für die Hunde hat, die sonst keiner mehr haben will. Womit ich jetzt nicht sagen will, dass sie die Hunde dann läßt wie sie sind - sie kann schon erziehen.


    Danke!
    Martin

    Hallo!


    Meine Schwiegermutter hat seit gut 2 1/2 Monaten einen spanischen Mischlingsrüden - seine Name ist Finn- den sie mit 5 1/2 Monaten bekommen hat. Finn ist zur Zeit 46 cm hoch (Schulterhöhe). Dieser hat nun letzte Woche zu unserer aller Überaschung einen der Hunde (Dackel Hündin) Ihrer Schwester gebissen.


    So hat es sich zugetragen (ich war selbst nicht dabei und beschreibe die Situation daher so, wie sie mir meine Schwiegermutter geschildert hat):


    Meine Schwiegermutter war mit Finn für 4 Tage bei Ihrer Schwester zu Besuch. Die Schwester hat selbst 3 Hunde - einen 10 Jahre alten Schäferhundrüden und zwei Dackelhündin - eine 12 Jahre alt (Lenchen) und eine 18 Jahre alt (Betty).


    Am letzten Abend hat nun Finn von der Schwester im Wohnzimmer ein Schweinsohr zum Kauen bekommen. Mit im Raum anwesend waren noch meine Schwiegermutter und Lenchen und Betty beide auf dem Sofa.


    Finn durfte nun das Schweinsohr 10 Minuten bearbeiten, dann hat es ihm die Schwester wieder abgenommen, indem sie es gegen ein neues getauscht hat. Das hat er auch anstandslos mitgemacht.


    Das angekaute Ohr hat sogleich dann Lenchen bekommen. Hintergrund der Aktion: Lenchen hat nur noch wenige Zähne und bekommt daher immer vorgekaute Schweinsohren.


    Lenchen ist sogleich mit dem Schweinsohr vom Sofa gehüpft und sehr dicht ca. 30 cm an Finn vorbei - woraufhin dieser ohne Vorwarnung sofort nach Lenchen gebissen hat. Das war nicht nur ein aus spielerisches Schnappen sondern ein richtiger Biss. Lenchen hat auch geblutet.


    Die Schwester hat Finn daraufhin einen Stups auf die Nase gegeben und einmal deutlich geschimpt. Finn ist daraufhin zu meiner Schwiegermutter wurde aber von Ihr und auch den anderen ignoriert. Von da an sind sich Lenchen und Finn gegenseitig ausgewichen.


    Meine Schwiegermutter meinte es hätte auf sie den Eindruck gemacht, als hätter er Angst gehabt, Lenchen würde Ihm das Schweinsohr abnehmen.


    Wichtig ist noch, dass die Hunde der Schwester wegen Futterneid grundsätzlich getrennt gefüttert werden, so dass also alle Hunde in den drei Tagen getrennt gefüttert wurden. Leckerlies können und konnten aber reium gleichzeitig verteilt werden.


    In den Tagen zuvor gab es zwischen den Hunden keinerlei Aggressionen. Lenchen wollte zwar nicht mit Finn spielen, das hat dieser aber auch verstanden und akzeptiert.


    Wie würdet Ihr diese Situation bewerten? Nach meiner Auffassung lag der "Fehler" hier nicht alleine beim Hund, oder?


    Noch einige Informationen zu Finn:
    Da meine Schwiegermutter Finn erst mit 5 1/2 Monaten bekommen hat und er spanier ist, wissen wir über seine Vorgeschichte nur wenig. Daher kann ich hier nur sein bisheriges Verhalten beschreiben:


    Finn ist Fremden gegenüber scheu und unsicher das galt Anfangs auch für fremde Hunde. Er nähert sich neuen daher stets vorsichtig begleitet von einen gurgelnden Knurren - dass eindeutig unsicher aber nicht aggressiv wirkt. Ist auch mehr Gurgeln als Knurren.


    Bei Hunden hat sich das aber bereits - durch Besuch von Hundeschule - sehr gebessert. Während er Anfangs da nur unsicher herumstand, stürzt er sich jetzt mit in die Menge, wobei er stets nur Mitläufer ist, kein Antreiber. Bisweilen spielt er etwas grob, aber nicht aggressiv.


    Beim Gassigehen ist er an fremden Hunden dadurch mittlerweile stets interessiert und vermutet im Moment hinter jedem fremden Hund einen neuen Spielpartner - natürlich noch mit Vorsicht, wenn er dann direkt Kontatk zu dem Hund hat.


    Gegenüber Menschen verhält er sich so:
    Als ich beispielsweise die ersten drei vier male bei meiner Schwiegermutter war, hat es etwa eine halbe Stunde gedauert bis er sich richtig an mich herangetraut hat. Dabei habe ich Ihn dann anfangs nur mit dem Fuß berührt und später auch damit gestreichelt. Denn wenn ich mit der Hand zu Ihm bin ist er verschreckt zurückgewichen.


    Später habe ich dann herausgefunden, dass er dabei vor einer offenen Hand mehr verschreckt wird als von einer geschlossenen, dass ist auch bis jetzt noch so bei Fremden.


    Gegenüber vertrauten Leuten ist er aber äußerst gutmütig - so ist er bereits jetzt voll Tierarzt-Tauglich, d.h. ich kann Ihm die Pfoten, Augen, Zähne, Beine, Bauch also wirklich alles problemlos untersuchen. Ohne großes Murren. Auch Futter und Spielzeug kann man Ihm aus dem Maul nehmen, wenn er es sonst nicht hergibt.


    Die Scheu gegenüber Fremden ist aber nach wie vor vorhanden. Dabei fängt er dann bei Spziergängern mit denen wir uns unterhalten an, in der Leine hin und herzulaufen mit besagtem Gurgeln. Bei Radfahrern wiederum springt er energisch und hoch in die Leine.


    Durch die große Unsicherheit meinte ein Mitarbeiter der Hundeschule beim ersten Besuch, man müße gut beobachten, dass das nicht in Aggression umschlägt.


    Aggressionen sind uns aber bis zu diesem Biss nicht an Ihm aufgefallen, es sei denn man möchte das in die Leine springen bei Radfahrern so deuten.


    Trotzdem hat uns der Biss ohne Vorwarnung jetzt doch etwas aufgeschreckt, denn damit hätte ich bis dahin bei Finn nicht gerechnet - mal abgesehen davon, dass man sich bei Hunden mit unbekannter Vorgeschichte nie 100% sicher sein kann.


    Danke schon mal für Euer Interesse!


    Martin