Ich bin vor gut 2 Monaten erst auf vegane Ernährung umgestiegen. Seit Teenagerzeiten (mit Unterbrechung) bin ich Vegatarier. Obwohl ich mich schon länger mit vegan beschäftige, konnte ich diesen Schritt erst machen nachdem ich für mich annehmen kann, dass es ok ist nicht perfekt vegan zu sein. Ein Schritt nach dem anderen, so wie es einem möglich ist. Alles von jetzt auf gleich ändern zu wollen und 100% ethisch korrekt, nicht nur in Bezug auf Tiere, leben zu wollen, würde (mich) wohl verzweifeln und aufgeben lassen.
Ich fände es schön wenn jeder so viel, wie es ihr/ihm möglich ist, macht um das Leid und Tod anderer (Tiere und natürlich auch Menschen) zu vermeiden. Das ist nicht immer einfach die ganzen Zusammenhänge zu durchblicken und hat ja auch viel mit Prägung, Kultur, usw. zu tun.
Warum ich mir schon jetzt Gedanken um die Ernährung meiner Hunde mache obwohl ich mir noch keine konkreten Gedanken über vegane Schuhe oder veganes Shampoo gemacht habe: Die Fütterung meiner Hunde macht einen großen Teil meines Konsums tierischer Produkte aus! Das sind bei mir auf gesamt 30 kg Hund 400g Reinfleischdose, 250g TroFu pro Tag plus Leckerchen & Knabberkram. Da kommen schon einige kg bzw Tierleben im Jahr zusammen.
Ich würde nie meinen Hunden ein Futter hinstellen nach dem Motto friss oder stirb. Aber ich will auch nicht mehr das Geschmackserlebnis meiner Hunde über das Leid der (Nutz)Tiere stellen. Also versuche ich Kompromisse zu finden, die für meine Hunde und mich akzeptabel sind.
Welche Veränderung ich in den nächsten Monaten bezüglich Hundefutter anstrebe:
TroFu nur noch VeggieDog Origin oder InsectDog, wird von beiden gemocht bzw andere veggie Futter werde ich testen
Für meine ältere Hündin koche ich schon ab und zu vegan oder sie bekommt von meinem Essen und ihr schmeckt das genauso gut wie mit Fleisch, das gibts dann in Zukunft öfter.
Bei meiner jüngeren Hündin möchte ich den Anteil der Reinfleischdose reduzieren und pflanzliche Proteinquellen entsprechend hinzufügen – mal sehen was der Gourmetpudel davon hält.
Sie bekommen zu der gekochten bzw selbst zusammengestellten Mahlzeit ein Mineralstoff-VitaminPulver.
Meine Hunde waren schon da bevor ich vegan wurde oder mich überhaupt nur damit beschäftigt hatte. Soll ich sie nun abgeben? Bestimmt ist niemandem damit geholfen, denn auch im Tierheim würden sie gefüttert werden müssen.
Überlegungen für die Zukunft, die ich mir auch weiterhin nicht ohne Hundehaltung vorstellen kann: Wenn meine ältere Hündin mal nicht mehr ist, 1. bleibt die jüngere Einzelhund oder wenn die jüngere mit 1. gar nicht klar kommen sollte, zieht 2. ein kleiner Hund (= weniger Futter) ein. Auf jeden Fall wird es in Zukunft nur noch Secondhand-Hunde hier geben, die gibt es sowieso schon, müssen ohnehin gefüttert werden, ob nun bei mir oder woanders.
Bezüglich was würde ein Hund fressen wenn man ihm die Wahl ließ:
Mein Terrier hatte Probleme mit dem hohen Fleischanteil zu Barfzeiten und hat nie eine gefangene Maus oder gefundenes Aas gefressen, sehr wohl aber weg geworfenes Pausenbrot mit Käse oder auch Nutella, Fritten, Pizza usw. Sie liebt Brot, Nudeln, Nüsse und Kichererbsen. Der Pudel würde tatsächlich gerne nur Fleisch/Tierisches fressen, so langsam findet sie das ein oder andere Pflanzliche (wie Nüsse) aber auch essbar.