Hallo liebe Community!
Ich bin hier nicht so der fleißige Schreiber, sondern lese still mit und bin begeisterter Fan der SuFu.
Bei der jetzigen Frage kam ich aber nicht vorran. Unser Hund schnappt. Aber sie tut es weder mit einem aggressiven Hintergrund, noch mit dem kongreten Ziel einen zu erwischen... daher wollte ich gern eure Meinungen zu unserem speziellen Fall hören. Aber ich fange am besten mal von vorne an.
Suri ist eine altdeutsche Schäferhündin und wird jetzt im Mai 2 Jahre alt. Generell ist sie unserem Empfinden nach recht gut erzogen und grundsätzlich eine herzensgute Seele, die noch nie irgendwelche Agressionen einem Menschen gegenüber gezeigt (abgesehen von einem Fall, wo es 100% angebracht war, um mich zu verteidigen, und selbst da blieb es beim bellen und knurren.. in der Tat habe ich sie an dem Abend zum ersten mal bellen gehört, obwohl sie schon über ein Jahr alt war).
Sie ist allerdings ein extrem aufgedrehtes Tier.. schon fast überdreht. Wir versuche diesem Wesen gerecht werden durch tägliche ausgedehnte Spaziergänge (einer davon dann mindestens 2-3 Stunden). Körperlich wird sie dabei durch Fahrradfahren und Ballspiele gefordert, geistig machen wir Wald- und Wiesenagility gepaart mit Dogtricking. Sie ist abends auch dementsprechend ko... besonders wenn die geistige Arbeit recht ausgeprägt war. Also sind wir eigentlich der Meinung, das wir an dieser Stelle den Hund ausreichend beschäftigen.
Dennoch ist sie in bestimmten Situationen so überdreht. Wenn wir morgens aufstehen freut sie sich tierisch, wenn wir zum Gassi rufen, wenn es Futter gibt, wenn der Ball geworfen wird... Und in solchen Situationen kann es vorkommen dass sie schnappt... in die Luft. Sie bewegt sich hektisch, sprint hoch (ja, wir sind noch dabei ihr das abzugewöhnen *seufz* .. unsere Schuld, da sind wir wohl zu inkonzequent... wegdrehen und ignorieren wenn sie das tut ist aber der richtige Weg hoffe ich?) oder wir sind vielleicht eh in ihrer Augenhöhe, und dann schnappt sie einem so vors Gesicht. Es gab dabei auch schon immer mal wieder unsanfte Zusammenstöße (zuletzt hat sie mir in ihrer Freude mit einem Eckzahn die Lippe aufgeplatzt), aber wie gesagt, generell haben wir nicht unbedingt das Gefühl, dass sie einen wirklich erwischen will beim schnappen. Es kommt mir eher vor wie eine Art Verlegenheitsgeste.
Sie ist generell extrem... nee, unaufmerksam ist das falsche Wort. Auf uns achtet sie sehr. Wenn ich unterwegs nur die Leine vom Hals nehme um sie anzuleinen bleibt sie stehen oder kommt sogar direkt ran, ohne dass man irgendwas sagen müsste.
Aber wenn sie wieder so aufgeregt ist geht sie über Leichen. Wenn der Ball fliegt oder sie mit einem Hund spielt interessiert es sie nicht, wenn sie dabei Menschen in die Beine läuft usw. Abrufen lässt sie sich aus dieser Situation allerdings sehr gut. Also sie ist nicht komplett unaufmerksam. Aber sie nimmt eben keine Rücksicht..weder auf andere noch auf sich (das hat ihr schon mehrere Platzwunden nach unsanften Begegnungen mit einem Laternenpfahl oder Tischtennisplatten eingebracht, ebenso wie den Verlust einer Mandel und ein angenähtes Zungenbändchen... ). Wir haben ja schon mal gemutmaßt, sie würde vielleicht im Sehfeld beeinträchtigt sein...aber dem ist nicht so. Sie sieht hervorragend. Ein anderes Beispiel für ihre Unachtsamkeit ist, dass sie beispeilsweise auch in fremde Hundekacke reintritt. Das habe ich noch bei keinem Hund erlebt...unsere letzte Hündin hat da sehr peinlich drauf geachtet, nicht in zu starkem körperlichen Kontakt mit den Hinterlassenschaften anderer Hunde zu treten. Suri latscht da eben auch mal mitten rein, wenn der im Weg liegt... das ist doch nicht normal, oder?
Oder wenn man mit ihr so Zerrspielchen macht mit so nem Seil.. kann es passieren, dass sie so "Nachgreift", und auch da müssen wir schauen, dass wir unsere Finger in Sicherheit bringen.
Also mich würde interessieren: Wie bringen wir unseren Hund ein bisschen runter, bzw bringen ihr etwas Rücksichtigkeit bei? Wie können wir ihr begreiflich machen, dass sie auch im Spiel schauen muss, den Menschen nicht umzurennen, wenn sie das nicht mal durch eigene schmerzliche Erfahrungen begreift? Wie können wir ihr unsere Schmerzgrenze klar machen? Wie würdet ihr das angehen? Sie in der Situation sofort aus dem Spiel abrufen? ..ich habe bedenken, ob sie begreift warum wir das tun, bzw dass sie dann irgendwann denkt, wir wollen ihr den Sozialkontakt nicht erlauben.
ZB auch wenn sie Pfötchen gibt, dann legt sie die nicht sanft in die Hand, sondern bohrt einem regelrecht die Krallen in den Arm... sie ist in allem so grobschlächtig.
Aber die vordergründigste Frage ist nun erst mal, wie wir das mit dem Schnappen regeln. Ich vermute ja, dass das ein langer Rattenschwanz ist, und wenn wir an ihrer Aufgedrehtheit etwas regeln können, wird auch all das andere sich geben. Kann das stimmen?
lieben Gruß
aj