Ich habe die Sendung nicht gesehen und finde es auch grundsätzlich schwer eine Situation zu beurteilen, die ich nicht live erlebt habe. Allerdings finde ich, dass es einen richtigen Zeitpunkt für die Erlösung gibt, und der hat nicht unbedingt etwas mit einer Tumordiagnose zu tun.
Timmy wurde mit 10 Jahren am Kehlkopf operiert, da dieser einseitig gelähmt war. Der OP ging monatelang wiederkehrende Bronchitis und Mandelentzündungen voraus, bis endlich die tatsächliche Ursache gefunden wurde. Nach der OP wurde er wieder richtig fit, doch ein dreiviertel Jahr später wurde degenerative Myelopathie diagnostiziert. Das Ende war also absehbar, was für mich aber kein Grund war Timmy einzuschläfern. Mit Physiotherapie, Metacam und anabolen Steroiden ging es ihm ziemlich gut.
Schließlich wurde jedoch noch ein Milztumor gefunden. Da Timmy gesundheitlich angeschlagen war, haben wir uns gegen eine OP entschieden. Wir wussten, dass der Tumor platzen und es sehr schnell bergab gehen könnte. Unser TA-Team ist 24/7 erreichbar, was uns große Sicherheit gab. Wir waren auch regelmäßig beim TA und haben beratschlagt, wie wir am besten vorgehen. Eine TÄ meinte, Timmy sei noch "zu gut" zum einschläfern und wir sahen das genau so.
Bis er eines Abends anfing stark zu hecheln und nicht mehr aufstehen konnte. Nachmittags hatten wir noch einen schönen Spaziergang gemacht, da war er noch fit. Abends wussten wir, dass es Zeit ist ihn zu erlösen. Der Tumor war geplatzt und wir konnten nichts mehr für Timmy tun, also haben wir ihn über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Ein Tumor bedeutet meiner Meinung nach nicht, dass ein Hund sofort eingeschläfert werden muss. Timmy hat nach seiner Diagnose noch sechs schöne Monate gehabt. Den richtigen Zeitpunkt um ein Tier zu erlösen merkt man ganz deutlich.
Da hier so oft von Milztumoren geschrieben wird: die lassen sich gut operieren, wenn sie früh genug entdeckt werden. Iankas Milztumor haben wir entfernen lassen, aber die war zum Zeitpunkt der Diagnose auch deutlich fitter und jünger als Timmy.