Zitat
U
Beim nächsten Hund fange ich definitiv früher mit Apportierübungen an.
Bei Lina dachte ich, ich mach erstmal das ganze drum rum und hab wohl verpasst ihren Bringtrieb zu gut genug zu fördern.
Hachja. Hinterher ist man immer schlauer. Wobei, du weißt ja nicht, ob es anders gelaufen wäre oder ob man sich dann nciht im Nachhinein sagen würde "Ach verdammt, hätte ich mich mal besser um den Alltagskram gekümmert, das Apportieren hätte ich auch später noch machen können."
Jeder Hund ist anders und es kann einem genausogut passieren, dass ein Hund, der sein ganzes Leben nicht apportiert hat, im Erwachsenenalter mit dem passenden Aufbau einen Heidenspaß dran entwickelt und es wirklich passioniert macht.
Manchmal muss man andere Wege gehen. Vielleicht auch mal unkonventionell denken. Oder den Druck rausnehmen. Und dann läufts plötzlich. Was ich bei dir gut finde ist, dass du den Fehler quasi bei dir suchst, indem du davon ausgehst, dass du es zu wenig gefördert hast. Nicht so gut gefällt mir jedoch die Grundannahme, denn das ist so "endgültig": Ich habs zu wenig gefördert und nu isses vorbei und man kanns nicht mehr aufholen. Ich bin da mehr so der Typ für "Ich hab noch nicht den richtigen Weg gefunden, es ihr nahezubringen".
Ich würde da vielleicht mal ein wenig von den Dummys weggehen für den Moment. Du willst unbedingt, dass sie es lernt, trainierst mit ihr und sie ist es möglicherweise leid oder will den Druck nicht oder oder oder... Einfach mal ein paar Wochen die Dummys wegpacken und diesen Stress "Sie soll das jetzt endlich können", der dabei (unbewusst) entsteht einfach mal vergessen. Du schreibst, sie macht es teilweise im Haus sehr schön, nur draußen nicht. Da hast du doch deinen Ansatz. Forder es draußen nicht ein, konzentrier dich drauf, dass sie im Haus so viel Spaß dran entwickelt (höhere Erfolgsquote - höherer Spaß!), dass sie es zuverlässig macht. Und erst, wenn sie wirklich begeistert apportiert, gehst du raus in ablenkungsarme Umgebungen und testest mal, wie sie reagiert und ob das Apportieren nicht einen anderen Stellenwert erlangt hat. 