Ich schließe mich hier mal mega genervt an :) :-)
Casanova ist jetzt seit 1,5 Jahren hier - und kann schlichtweg nicht (bis nicht zuverlässig) allein bleiben. Und das nervt und schränkt mich maximal ein. Für mich ein No_Go.
Er kläfft, und wenn er frei in der Wohnung läuft, springt er zB an der Haustüre hoch und reißt alle Jacken runter, die dort aufgehängt sind (die Haken in den Klamotten sind alle schon abgerissen), springt auf die Küchenarbeitsfläche, schmeißt Dinge runter, und was er fressen kann, frißt er. Mauli verhindert das Fressen - aber nicht das Chaos bzw. den Streß, den er empfindet, ist also nur Management. Ebenso wie am Platz anleinen. Ist beides keine Lösung, nur Verzweiflungsoption, wenn ich mal alleine weg muß (selten der Fall, gottseidank - in die Arbeit darf er auch mit!). Aber ich will es KÖNNEN. Ich will, daß er allein sein kann, ohne Streß zu haben. Es kann nicht sein, daß ich die nächsten 15 Jahre nur einkaufen gehen kann mit dem Hintergedanken "schnellschnell, der Hund kläfft". Ich kann zB am Freitag zur Firmen-Jahresauftaktfeier nicht mit, weil der Hund im Auto nicht allein bleibt. Der Parkplatz ist n ganzes Stück weiter weg, wenn der mir da toujours kläfft, kommen irgendwelche Tierschützer udn befreien den Hudn ausm Auto - das geht einfach nicht. Mitnehmen ist da keine Option in dem Laden.
Fremdbetreuung ist bei ihm so ne Sache, weil der mit andren Hunden auch nicht kann, und zu reaktionsschnell ist - einmal in die Leine gesprungen, weg isser. Und wenn er Streß hat, schnappt er gern mal, und wenn er merkt, die Person ist unsicher, gleich dreimal so gern. Bräuchte für ihn also nen Sitter mit viel Hundeerfahrung und Geduld, der keinen eigenen Hund hat, oder bereit wäre, den für den Abend wegzusperren - unmöglich, sowas zu verlangen. Also hat er gefälligst bitteschön das Alleinsein zu lernen - und damit ich gefälligst herauszufinden, wie ich ihm das beibringen kann, damit er keinen Streß mehr hat :-) Online gibts tausende Alleinbleib-Trainings für ebenfalls Tausende an Euronen. Investiere ich ganz sicher nicht, wenn ich nicht weiß, obs die Leute dann echt "drauf" haben, oder nur Standards erzählen.
Mal ein paar Details:
- es ist egal, ob anderer Hund anwesend ist oder nicht (Bossi). Mit Faro teste ich nicht, der reguliert ihn dann mit Sicherheit massiv, der is Kontrolletti in Sachen Verhalten - nicht übermäßig, aber ich würde nicht garantieren, daß ein gestreßter Casanova es dann auf ne handfeste Prügelei ankommen ließe mit ihm, der schnappt im Streß oft direkt zu, denkt dann nicht mehr, und das tu ich Faro nicht an. Ist nicht sein Job, dn Kerle runterzureguolieren - obwohl es dem wahrscheinlich mal gut täte *gg D.h. Faro ist im Schlafzimmer und entspannt dort vorbildlich, wenn ich weg bin. Und Nova kläfft aufgeregt-wütend, springt, hüpft, zerstört Dinge.
- Es fällt ihm leichter, wenn er maximal ausgelastet oder müde ist. Dann hält er auch mal ne halbe Stunde aus - aber nicht zuverlässig. Das ist mir zu unsicher.
- Wenn ich tagsüber mal mit Bossi pinkeln ging vors Haus, war das ab und an ok, meist aber auch nicht.
- Nachts mit Bossi raus war NIE ein Problem, Nova liegt auf meinem Bett, und das tut er noch, wenn ich zurückkomme und pennt dann weiter. NULL aufgeregt.
- Er kann entspannt im Flur schlafen, während ich im Schlafzimmer bin und die Türe zu habe - ist getestet, aber i.d.R. schläft er im Bett bei mir.
- Er kann in der KÜche auf der Eckbank liegen, während ich mich in der Bude bewege, ich kann ohn gestalkt zu werden uf sKlo gehen, auch mit offener Badezimmer.Türe verfolg er mich nicht. Manchmal guckt er neugierig, könnte ja sein, daß ich ein Rausgehen vorbereite, aber i.d.R. bleibt er auf den Bank liegen.
- Im Auto kann er nicht allein sein, kläfft, zerstört. Matte/Kissen/Decke in der Box, Box anfressen, Bremsverkleidung oder Armlehne anfressen - war nicht lustig bei den Ledersitzen im alten Auto.... Ergo: wenn er mal 5 Minuten im Auto bleibe muß, weil ich was einkaufen gehe, trägt er Mauli und ist in der Box, oder im Beifahrerfußraum angeleint, sodaß er auf den Sitz kann und rausgucken kann. Meist käfft er, er kann aber auch für 5 Minuten mal ruhig aufm Sitz sitzen udn gucken, bis ich komme. Aber sobald ich die Karre verlasse, Hauptsache erstmal kläffen. Das Türschließen bzw eher noch Abschließen ist da der häufigste Auslöser.
- Daheim alleingelassen, kläfft er, aber oft auch mal 10 Minuten gar nix, dann wieder Kläffen, und er zerstört Dinge. enn ich ihn anleine, damit er net überall hinkommt, und seinen Umkreis von Gegenständen befreie, beißt er notfalls die Leine durch. Ergo: Mauli - aber das ist ja nicht wirklich ne Lösung, weil der Hund hat den Streß einfach, sont würd ers ja net machen, und ich kann den erle ja net standarmäßig fesseln und knebeln, nur damit er trotz Streß nix zerstört, das ist ja auch kontraproduktiv, wenn er gestreßt wieder alleinbleiben muß.
- Vorm Bäcker warten, wo ich ihn durch die Scheibe hindurch beobachten kann, funktioniert problemlos. Er sitzt da und glotzt - und zwar beobachtet er die Straße, geiert NICHT mir hinterher! Und kläfft nicht, zeigt keinerlei Streßsymptome.
- Routinen helfen nicht, machen ihn maximal hektisch, weil er dann weiß, jetzt steht wieder Alleinbleiben an.
- MAL ne Viertelstunde allein sein geht, aber dann bitte keine blöde Hundebegegnungen oder irgendwie geartete streßhaltige Anforderung mehr an dem Tag - dann sind nämlich die Löffelchen alle.
- Im Garten kann er wunderbar 50 m von mir entfernt liegen und die Sonne genießen, während ich stundenlang Unkraut zupfe. Oder hinten bei den Hühnern warten, wenn ich mehrfach außer Sicht nach vorne laufe, um in der Hütte irgendwelche Gerätschaften zu holen.
- Im Büro konnte er anfangs nicht alleinsein. Inzwischen kann ich mal auf Toilette gehen oder nen Kaffee holen gehen - aber muß oft noch, wenn ich rausgehe, aufkommendes Kläfen unterbinden. Dann isser ruhig. Manchmal geht das mehrfach am Tag, manchmal nur einmal und dann kläfft er. Kann also nicht zuverlässig im Hause rumlaufen, weil er könnte anfangen zu kläffen. War aber auch schonmal ne Stunde im Meeting, und es war Ruhe.
- Bei meiner Schwester oder Freundin sich tagsüber bespaßen lassen funzt einwandfrei. Wird es aber dunkel, braucht er Mama, er kläfft, wird unruhig, fiept, tigert von Schwester zur Tür, schaut sie an "wo ist Fraule??", ich mußte ihn schon nachts um 1 abholen, weil er dort die Nachbarn geweckt hat mit seinem Gekläffe. Wollte das in den Weihnachtsferien auch mal mit Freundin testen, aber hat zeitlich nicht hingehauen, weil es Bossli nicht mehr gut ging. Die ist ruhiger, vermittelt ggfs mehr Ruhe, kennt ihn auch besser. Tagsüber lag er schon bei ihr chillend mit ihr aufm Bett. Der Versuch wird auf jeden Fall nachgeholt.
Scheint also, als könnte er ohne MICH nicht leben, und das Alleinbleiben gar nicht der Hauptfaktor.....
Vorgeschichte: Vom Züchter zum Käufer, ausgesetzt mit etwa 6 Monaten (!), Tierheim, privat vermittelt, zurück ins Tierheim, dann zu mir mit etwa 10 Monaten. Also quasi Wanderpokal schon im ersten Lebensjahr, der nie Halt gefunden haben kann aufgrund nur sehr kurzer Aufenthalte......
Denke, der braucht einfach viel Sicherheit, um alleinbleiben zu können. Das wäre ein Ansatzpunkt - aber ich weiß nicht, WIE.
Ich habe das ganze Thema noch NICHT gelesen, das heb ich mir fürs Wochenende auf, weil zu umfangreich für "mal schnell nebenbei".
Ich weiß nur: aktuell weiß ich grad gar nicht, wie anfangen, weil ich nicht sicher bin, was am schlimmsten triggert. Ausgelastet und satt und frisch entleert erträgt ers am Ehesten. Aber auch dann isses halt nur ein Ertragen. Und das will ich nicht. Ich möchte herusfinden, WIE er entspannen kann, damit er keinen Streß mehr hat, was ihm dabei hilft. Und ich möchte, daß das zuverlässig geht.
ALLE meine Hunde können/konnten das: unterwegs im Hotel, Tasche ins fremde Zimer schmeißen, Hunde dazu, Tür hinter mir zu und essen gehen außerhalb vom Haus. Die haben IMMER gewußt, wenn die Tasche da ist, komm ich wieder, und sich entspannt hingelegt. Bei allen Vieren hab ichs hingekriegt. Nur bei ihm nicht. BISHER.
Any ideas? Jederzeit gerne. Ich versuchs inzwischen notfalls auch mit Geisterbeschwörung, wenn mir wer glaubhaft versichert, das kann helfen!