Beiträge von BieBoss

    Wenn Dich Mantrailing interessiert: wie wär´s mit Fährten? Da brauchst Du niemanden, der am Ende der Fährte steht, Du legst selbst die Spur, und am Ende steht der voll fette gefüllte Futternapf. Bzw. eine geschlossene Dose mit einemLeckerlie drauf. Weil: ihr jagt ja zusammen der Spur hinterher, und er Jagderfolgt wird dann schwesterlich geteilt. Du läßt sie absitzen, öffnest unter ruhigem Lob feierlich und die Dose, und gibst ihr Stückchen für Stückchen von der Beute. Ich hab immer Leberkäswürfelchen genommen, dann konnt ich auch was davon essen. Hab ja schließlich mitgefunden *ggg Und wenn man das so langsam macht, pusht das auch nicht den Hund. Und wenn er so ruhig aus der Fährte rauskommt, wird er auch beim nächsten Mal wieder konzentriert und langsam arbeiten. Und ein gemeinsamer Jagderfolg schweißt natürlich zusammen!


    Ich hatte damals mal gegoogelt, gibt etliche Anleitungen für den Beginn des Fährtens online, der Ein oder Andre schreibt was zu seinem Hobyy, Websites und so. Aber Du kannst ja auch jemanden fragen, der sich auskennt, ob er Dir das mal zeigt, wie Du anfangen kannst. Oder in nem Verein, der das anbietet, ein paarmal dabei sein ohne Hund, und das dann für Dich umsetzen, oder fragen, ob einer am Trainingsende für Dich ne kurze Fährte legt und das mit Dir zusammen arbeitet. Am Anfang langen eh so 20 Meter Fährte, da gehts ja erstmal darum, daß Hundi kapiert, er soll dem Geruch folgen. Trotzdem waren meine nach den ersten Trainings komplett platt. 2-3mal im Training jeweils 20 Meter, und die haben nix mehr gebraucht. Mega anstrengend, wenn Hund das noch net kennt.


    Mantrailing mach ich persönlich nicht mehr - mich nervt kolossal, wenn man was nicht ausüben kann, weil der Trainingspartner grad keine Zeit oder Lust hat. Entweder in der Hundeschule/Verein, oder ich kanns selbst machen.

    Wuhuuuu - heut Abend kommen meine Eier auf die Schlupfhorde. Und dann heißt es: Finger weg! Freitag ist Schlupftermin.... Ich hoffe so sehr, daß das diesmal alles klappt. Hab gestern noch ein Ei ohne Weiterentwicklung rausnehmen müssen abends. Aber insgesamt sind jetzt immer noch 28 ZwergBreda-Eier mit Leben drin (habs bei jedem gesehen beim Schieren) in der Brutmaschine. Obwohl von den 35 insgesamt 24 Versandeier waren! Wenn auch nur die Hälfte schlupft, feiere ich Party! :flexed_biceps:

    Nochwas: wenn Du massiv einwirken mußt, macht das dem Hund natürlich auch wieder Streß und fährt das Energielevel daher nicht gerade runter! Daher so gesehen kontraproduktiv. Bei Nova kommt es echt am besten, wenn er rumflippt, freundlich ein "Komm mit" zu sagen, einladende Geste, und dann einfach wegzugehen mit ihm an der Leine. Was dabei rüberkommt (kommem soll *gg) bei ihm: "Die Frau weiß, was sie tut, die hat nen Lösungsvorschlag, die bleibt cool und souverän, an die kann ich mich halten". So in etwa halt :-) Ich hab immer das GEfühl, Nova is dann regelrecht dankbar, weil er selbst aus der Aufregung noch net immer rausfindet. Und ich finde, ein Weggehen vom Auslöser ist ne gute Methode, schafft Abstand, erleichtert es, dem Reiz zu widerstehen und cool zu bleiben, und vlt. lernt er irgendwann, das von selbst anzubieten.... Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt *lach....

    Um ihn körperlich auszulasten, hab ich bislang echt noch gar nix gemacht. Weil das halt alles wieder pushen würde. Lange Runde = zu viele Reize. Radeln = zu viel Tempo. Aber: ich werde demnächst, wenn die Temperaturen es zulassen, mal einen Anfang wagen. MIt dem Rad spazierengehen. Bissel vor mich hinrollen und gucken, wie er reagiert. Anfangs hat er nämlich unschuldige Radfahrer angesprungen :dizzy_face: und LKWs, die die Frechheit besaßen, auf der Straße neben unserem Gehsteig entlangzufahren. Da war ich dann wach..... Adrenalin pur... Hätte tot sein können. Wenn er das gut macht, nach ein paarmal vlt. aufs Radl steigen, mal so 100 Meter langsam fahren und dabei Ziehen oder Stehenblieben verbieten (über "äh-äh, komm mit"). Damit er lernt, am Rad is nich. Da wird anständig gelaufen. Und wenn auch das klappt, kriegt er Kommandos beigebracht. Geht auch im Laufen mit Rad daneben. zB ein Waaaaaarte, wenn ich langsamer werde, damit er nicht abrupt gebremst wird später am Rad. "Rechts" oder "Links", STOP kennt er schon, aber muß es ja auch am Rad richtig kennenlernen. Vlt. noch ein Kommando für "aufideseitegehen", nachdem er sich ja bei Hunden so aufregt, würde ich, wenn einer entgegenkommt, absteigen und dann den Hund hinters Rad kommandieren, sodaß das Gegenüber unbehelligt vorbeikommt. Und ein "Laaaaangsam", das kennt er vom Laufen, dann kann ich ihn verbal ausbremsen beim Radeln. Wenn das alles sitzt, kann man mal ne kleine Runde machen. Schauen, wies wirkt. Bei Faro ist Radeln geil, gleichmäßiger gemüticher Trab. Aber weeeeeehe, ich lasse ihn ein Stück galoppieren! Dann verschwindet er beim nächsten Rascheln im Gebüsch und zieht mich vom Rad. Das triggert den saumäßig. Da muß ich extrem aufpassen, daß ich langsam bleibe. Bin gespannt, wie Nova da ist, da reagiert ja jeder anders.....


    Das wird also ein größeres Projekt, und dafür wollte ich den Hund erstmal ansprechbar bekommen.


    Aber Intuitiv gebe ich dir recht und glaube es stimmt, dass sie etwas sinnvolles braucht, um sich zu beschäftigen!

    Ich bin der Meinung, langsam zu laufen auf der Gassirunde - also RICHTIG langsam, wie oben von mir beschrieben, mit Pausen etc.), ist anstrengend genug, da braucht der erstmal keine Arbeit parallel.

    und ruhig zu bleiben im Garten ist auch ne Riesenaufgabe. Kommt EIN Mensch mit Hund vorbei, das kostet so viel Kraft, da braucht der erstmal gar nix mehr.

    Ich würd daher mit dem Hund MAXIMAL daheim Futterstückchen suchen. In der Bude verteilen und ihn dann losschicken. Und dabei aber genau beobachten, wie lang ich das machen kann, bevor er wieder hochdreht und hektisch durch die Bude rennt, oder ob er da konzentriert arbeitet. Bei Nova gefällt mir das sehr gut: Wenn ich Leckerlies streue, der sucht echt so lange, bis er das Stückerl gefunden hat, der läßt nicht ab. Bossi ist da immer "ok, ich finde das net, hast Du mir n Andres?" *gg, der gibt dann sofort auf und macht es sich einfach. Daher setze ich das gern unterwegs mal ein bei Nova, wenn er sich über irgendwas aufgeregt hat, oder er ne Begegnung gut bewältigt hat als Bestätigung, di eihn runterfährt. Handvoll Leckerlies in Gras, während er zuguckt, und er sucht sie dann alle, sehr intensiv. Danach isser viel ruhiger. Dann noch 1-2 Leckerlies langsam angeboten, und er kann wieder entspannter laufen.


    Das sind natürlich jetzt alles nur Ideen und Dinge, wie ICH das für MEINEN Hund umgesetzt hab, weil ich rausgefunden habe, daß das bei ihm "zieht". Aber Du kannst sowas einfach halt austesten, ob das für Deinen Hund auch was wäre - und mußt halt dann bewerten, ob da was für Deinen Hund dabei ist, was helfen könnte, oder Du aus Grund xyz lt. lieber nicht umsetzen möchtest. Ruhe am Wild hab ich mit Nova isher nur einmal geübt. Weil das echt Kraft kostet. Ging mir darum, einschätzen zu können, wie sehr er hochfährt, ob er in der Lage ist, selbst runterzufahren,wie lang er dafür braucht etc. Haben usn im Dunklen auf ne Wiese gesetzt, und saßen da.... Irgendwann kam was vorbei - keine Ahnug was, er hat´s wahrgenommen, ich hab nur wahrgenommen, daß er was wahrgenommen hat, konnte ja schlecht Licht machen. Muß auf jeden Fall galoppiert sein, die Nase folgte der Wahrnehmung recht fix und hat mir genau gezeigt, wie schnell es wo hin lief. *gg ER konnte sitzenbleiben, sprang dann kurz auf, bellte - hat sich aber Sekunden später schon wieder geschüttelt undkonnte sich wieder an mich kuscheln (saßen auf ner Picknickdecke). Einfach nur als ersten Versuch. Aber das gefiel mir, weil er sich selbst und auch schnell runterfahren konnte, nachdem der Reiz weg war. Faro ist in so ner Situation nicht mehr ansprechbar, der schreit, kläfft, springt in die Leine, der ist so außer sich, daß der nix mehr braucht. Den müßtest totschlagen, um ihn wieder ansprechbar zu kriegen. Faszinierend, selbe Rasse, und trotzdem so unterschiedlich.....

    An dieser Aufgabe werde ich mit Nova jetzt imSommer weiterarbeiten. Da isses schön warm zum Draußensitzen. Aber derzeit net, hab keine Schwimmflügel :smiling_face_with_horns: :rolling_on_the_floor_laughing: Einfach das Beherrschen, er darf anzeigen, das kann ich dann sogar bestätigen, Impulskontrolle am Wild, und dieses schnelle Runterfahren weiterhin fördern bzw. beachten (ob ers auch zeigt, wenn ne Horde Schweine irgendwo grunzt.... *gg). Einfach, umfestzustellen,was hält er aus, was ist zu viel.


    Ich finds grad meeega spannend, weil das (nach einem Jahr Hund hier!) immer noch so aufregend ist, Dinge auszutesten, Grenzen zu erforschen, Reaktionen zu testen. Um danach dran arbeiten zu können. Das wird echt n Projekt, den Hund halbwegs alltagstauglich zu kriegen, sodaß man ihn unauffällig führen kann.... *gg Aber wir haben schon so viel gewonnen, indem er ansprechbar geworden ist für gemeinsame Arbeit, das war der Hauptpunkt. Alles Andre ist dann nur Übungssache.


    Nehmt Euch Zeit. Schaut, was der Hund anbietet, was er gut kann, ob man das woanders einsetzen könnte (zum Belohnen oder Runterfahren oder Ablenken). Und versucht, den Alltag streßarm zu halten, und viele Routinen einzuführen, den Tagesablauf bissel zu strukturieren, net dauernd was Neues, damit der Hund daheim echt Kraft sammeln kann für Draußenspaziergänge und die ganzen Reize,die dann auf ihn einprasseln. Und wenn Du was Besonderes machst, das die Aufregung triggert, dann mach anschließen n paar Tage gar nix. Bis das Adrenalin un ddie andren Hormone, die der Körper ausgeschüttet hat, wieder abgebaut sind. Das dauert bis zu 7 Tage! In der Zeit ist der Hund dann extrem empfänglich für Reize und springt noch extremer darauf an, weil halt das Streßlevel bereits zumAusganszeitpunkt, vor Begegnungen, exgtrem hoch ist, bzw. zumindest deutlich höher als aus einer entspannten Ruhesituation.


    (ich schrieb immer ER - meint DER HUND. Hab schon gesehen, daß es ein Mädel ist *gg Aber mal ER mal SIE würde glaub verwirren beim Lesen....)

    Wuhuuuu - na, da haste Dir ja ein Packerl ausgesucht! Respekt......


    Und beim Lesen mußte ich schmunzeln - denn Du beschreibst meinen Casanova!! 1:1 dasselbe. Drinnen pennt er den ganzen Tag. Aber draußen Rakete hoch drei, absolut reizoffen, springt auf jeden hustenden Floh an und muß den angucken und abchecken, bleibt dann stehen und bewertet den Reiz erstmal. Ist dann auch kaum erreichbar für Kommandos.


    Das ist das Problem bei Jagdhunden: die SOLLEN ja reizoffen sein, damit sie bei der Arbeit schnell reagieren. Aber halt net SO, daß sie nimmer ansprechbar sind.... Und wenn sie dann blöd aufwachsen, nix gefördert wurde, oder der Züchter nicht adäquat mit denen umgeht (ruhiges Laufen loben etc., Hochfahren ausbremsen), dann kommt halt sowas bei raus.


    Ich bin auch dabei, den Hund erstmal ankommen zu lassen. Sein neues Leben kennenlernen zu lassen, sich einzufügen, Gassistrecken kennenlernen zu lassen, Hausregeln, Abläufe, Rituale. Denn derzeit ist alles, was Du mit ihm machst, für ihn neu. Sprich, er steht Vollzeit unter Streß. Ich hab mit meinem ein Jahr getestet und gelernt, beobachtet, ausprobiert, was in welcher Situation helfen könnte. Jetzt hab ich ihn soweit, daß wir miteinander arbeiten können, daß er vom Kopf her die Kapazitäten hat, sich aufs Arbeiten einzulassen, was zu lernen (weil Streß wird durch die Alltagsroutinen weniger), und sich zu konzentrieren. Und hat gelernt, daß ich diejenige bin, die die Regeln vorgibt, und er die dann bitte auch einhält. Also - soweit der Terrier in ihm das zuläßt *ggg Ich bin der Meinung, im derzeitigen Zustand ist Dein Hund schlichtweg noch nicht in der Lage, zu arbeiten. Siehste ja selbst - Du schreibst, sie sei nicht die Hellste. Ich glaube, das ist sie sehr wohl, aber durch den aktuellen Streß kann sie nicht wirklich gut denken, sie ist ja trotz des Streß´ bereit, mitzuarbeiten, wenn sie Dinge anbietet. Wenn Du was von ihr erwartest, hilf ihr da einfach noch n bissel, denn Unklarheit darüber, was erwartet wird, schafft wieder Streß und damit Hibbeligkeit. Zeig Geduld, bleib selbst immer ruhig (mein Schwachpunkt, bin halt wie mein Hund sehr impulsiv *gg).


    Wenn Du sofort Ruhe reinbringen wolltest, mußt Du das eben mit etwas Härte machen, weil der Hund so aufgeregt ist, daß ihn was Andres mental gar nicht erreicht - hast Du ja gemerkt. Daher würde ich lieber auf niedrigerem Level anfangen und versuchen, weitestgehend Streß aus seinem Leben zu halten, soweit möglich. Daheim: viel Ruhe (hat er ja im Homeoffice). KLEINE Runden (mit Casanova geh ich kaum länger als 30 Minuten amStück! Weil er sonst hohle dreht und hektisch wird, und der Tag dann gelaufen ist, da braucht dann nix mehr zu kommen das seine Impulskontrolle herausfordern würde!). Die Idee, daß er mit Dir im Garten liegt, ist genial. Gassirunde? Vors Haus, hinsetzen mit ner Kanne Kaffe, rumsitzen. Dann kann er Gesehenes/Gehörtes/Reize aufnehmen und bewerten und feststellen, daß das alles nix Besonderes ist. Lernen, daß nix passiert, wenn da wer läuft. Würde ihn aber anbinden, da er sonst bestimmt an den Zaun rennt, wenn wer kommt. Er sollte aber lernen, daß Passanten sch...egal sind, ihn nicht zu interessieren haben. Du bist entspannter, wenn Du beim Arbeiten nicht dauernd gucken mußt, ob der Hund sich Richtung Zaun schleicht. Daher in der Zeit einfach neben Dir anleinen, muß ja keine 1 m Leine sein. Soll sich schon bewegen können.


    Wenn Ihr vorm Haus gesessen seid n paarmal, kannste dazu übergehen, kleine Arbeitspausen (5 Minuten) damit zu verbringen, mit dem Hund einfach mal vor den Garten zu gehen, einmal auf und ab zu gehen, und wieder reinzugehen. Und je nach Aufregungslevel sollte er danach wieder liegen und dieses Erlebnis verarbeiten können dürfen. Montag mal testen. Dienstag wieder nur rumsitzen im Garten. Mittwoch vlt. früh mal wieder auf und ab, und dann nachmittags entscheiden, wie ist der Hund drauf?, versucht man das nochmal 5 Minuten. Durch Gewöhnung den Streß rausnehmen, wenn er die Reize, die dort IMMER sind, kennenlernt, muß er nur noch das, was ZUSÄTZLICH kommt, verarbeiten, das hilft ihm, ruhiger zu bleiben.


    Das Problem ist, alles, was bei so nem reizoffenen Hund SCHNELL passiert, triggert wieder die Hibbeligkeit. Ich hab das Dilemma: wenn ich Omispaziergänge mache und den Jungspund mitnehme, kommt der nach 20 Minuten tiefenentspannt bis erschöpft wieder daheim an. Weil: das langsame Tempo läßt ihn unglaublich gut herunterkommen, wir haben ab und an Pausen gemacht, weil die Ömi nimmer konnte (sie ist Sonntag von uns gegangen, das kann ich leider nimmer üben mit ihr zusammen :crying_face: ), und es strengt aber auch an, sich die ganze Zeit so zurücknehmen zu müssen. Dann braucht er erstmal ne Mütze Schlaf. Ließe ich ihn laufen, würde er relativ schnell hohle drehen, und sich immer weiter hochpushen, das will man ja grad am Anfang nicht, und bei der Größe eines Weimis erst recht nicht - der Zug auf der Leine ist schon bei den 10 Kilo von Casanova nicht lustig. Und wie Du bschrieben hast: je länger die Leine, desto schneller und aufgeregter der Hund. Ich hab mich daher bei Nova dafür entschieden, ihn echt an kurzer Leine zu führen. 1,50. Und wenn er brav ist, entspannt läuft, kriegt er 3m. Ganz selten mal Schlepp, aber dann machen wir damit was. Leckerlies werfen, damit er bei mir bleibt und Spaß mit mir hat und nicht in die Leine brettert. Mini-Suchaufgaben oder Rückrufübungen. Nachdem Letzteres mit Rennen verbunden ist, darf ich das nur 2-3mal machen, weil er sonst hochdreht. Meine Einstellung: wer nicht ordentlich läuft, kriegt keinen Bewegungsspielraum, der ist ein Privileg, den er sich verdienen muß. Hab eh schon Rückenprobleme, brauch das nicht, daß er mir in die Schlepp rennt. Klar: im Garten darf er mal flitzen, sonst explodiert der mir ja *gg (bei meinem Faro ist das anders: der läuft net ordentlich an der Leine, aber wenn er Spielraum hat, und schnuppern darf (das fährt ja auch runter, Nasenarbeit!), dann läuft er sehr schön, springt net in die Leine oder so, den bringt so schnell nix aus der Ruhe - ein Traum...).


    Jetzt, nach einem Jahr ist er so weit, daß er sich auf mich konzentrieren kann und wir in der Hundeschule angefangen haben. Für die BH-Prüfung bei den Jägern, keine Spielstunde oder so. Da sind viele Hunde aufm Platz, und er muß arbeiten. Nix Rumplärren, sondern "bei mir" bleiben im Kopf. Aber: die ersten Stunden haben Kraft gekostet...... :smiling_face_with_horns: Viele Hund sehr nah= mega aufgeregt, schlecht erreichbar. Da hat er erstmal lernen müssen, daß es dann ganz klare Grenzen gibt. Is so. Geht nicht anders, wenn der Hund auf 180 ist, erreicht man ihn anders nicht mehr. Aaaber: man kann auch in der Hundeschule drauf achten, den nötigen Abstand dem Hund zu verschaffen. Im Kreis wird´s laut? Ich sprech ihn freudig an: "Nova - komm mit!" - und gehe ein paar Schritte aus dem Kreis raus, laß ihn kurz absitzen, warte 1-2 Sekunden, bestätige, warte noch n bissel, dann darf er sich neben mich setzen und wieder gucken, was der Rest so macht. Kann er ruhig bleiben, nähere ich mich dem Kreis wieder an, Schrittchen für Schrittchen. Anfangs bin ich zur HuSchu und hab ihn nur gucken lassen. War aber FÜR IHN keine Lösung, weil er sich beim Angucken der Hunde, v.a. wenn die gearbeitet haben, immer höher gespult hat. Daher bin ich dazu übergegangen, selbst was mit ihm zu machen, egal, was, was er halt schon gut kannte, weil das einfacher ist, wenn er eh schon aufgeregt ist. Wenn er zu lange sitzen und gucken mußte, laß ich ihn mal drei Schritte mit mir weggehen - Komm mit, Wendung und wieder zurück, Leckerlie. Einfach, um ihm die Chance zu geben, mich wieder im Hinterkopf zu behalten, nicht den Streß und die Aufregung. und dem heftigen Reiz etwas ausweichen kann. (schafft auch Vertrauen, wenn er lernt, Du siehst den Streß und bietest Auswege an!). Neulich war es richtig geil: ne Hündin trickst immer ihre Halterin raus. Bei Übungen ohne Leine wirft die Frau die Leine vor den Hund und macht dann halt, was angeordnet wurde. Hund ohne Leine umrunden oder so. Die Hündin, nicht dumm, fängt die Leine im Fallen ab (jeedes Mal! *gg) und rast mit der Leine in der Schnauze erstmal n paar Runden um den Platz. Ich bin dann in der Situation ein paar Schritte weggegangen (Platz ist sehr groß bei uns), und hab gefragt "kannst Du Dich hinlegen?" (ich verwende gezielt z.T. keine "richtigen" Kommandos, die in der Prüfung gebraucht werden, weil ich dann in aufgeregten Situationen die Kommandos nicht durchsetzen muß, und damit für noch mehr Streß sorge! Frage halt an, ob er das kann - allein das bewirkt ja schon, daß er zu mir guckt, was ich will - auch wenn ers aufregungsbedingt dann nicht oder erst nach der 3. Anfrage ne halbe Minute später kann!)! und siehe da: er konnte sich ablegen zu meinen Füßen, war angespannt, hat die Hündin mit Blicken verfolgt, sogar als sie n Stück in unsere Richtung gerannt war - aber er blieb liegen. Gab natürlich, sobald die Hündin wieder "eingefangen" war, mega Lob, aber gaaaaaaanz ruuuuuhig mit Stimme und Leckerlie und Streicheln - alles auf einmal. "soooo ein toller, klaaaaasse, tooooolll hast DU das gemacht, Duuuuu bist ja toll" :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Dann isser immer stolz wie Oskar *gg

    Anderer Tag: Biergarten. Hab es gewagt. Er lag neben der Sitzbank. Mehrere Kids kommen, fuhren mit dem Scooter ziemlich schnell 3m vor ihm vorbei. Das war heftig - aber er konnte liegenbleiben. Hätte ich nicht gedacht! DAs sind so die kleinen Dinge, über die man sich dann tagelang freut, weil sie bedeuten, daß es nach vorn geht, und der Hund mitarbeitet. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Hm.... Das würde ja bedeuten, daß der Hund die Diagnose TOT stellen kann und darf..... In meinem Leben darf das nur ein Arzt. Wenn Hund falsch liegt, was passiert? Zeigt er TOT an, iwrd hilfe nur schleppend herbeikommen, weil "eh schon zu spät". Blöd. Zeigt er LEBEND an, laufen die Sargträger umsonst los. Hm.


    Macht denn so eine Unterscheidung für Dich überhaupt Sinn? Wofür genau möchtest Du es anwenden? Wo genau liegt der Unterschied, ob der Hund TOT oder LEBEND anzeigt? Du mußt doch eh hingehen.


    Bei uns haben wir die Erfahrung gemacht, daß Hunde Totfunde eh anders anzeigen, weils "komisch" ist. Aber das wird hier nicht trainiert. Vor allem, da Leichensuche ja eh nicht die originäre Aufgabe von HILFSorganisationen ist.

    für Lui plane ich einmal die Woche eine Aktivität ein

    das ist gut - zu einer festen Tageszeit, mit vorgegebenen Abläufen, das schafft Erwartungssicherheit, und lastet aus. Und dabei noch das jeweils aktuelle Streßlevel berücksichtigen. D.h. gabs am Vortag die ganze Familie zu Besuch, jält man die Aktivität kürzer, oder bläßt sie bei Bedarf auch ausfallen. Also situativ entscheiden, was und wie lange und ob überhaupt eine Aktivität angebracht ist, vom allgemeinen Aufregungslevel des Hundes her. Einfach, um den Streß zu minimieren.


    Ich erwarte eigentlich schon das wenn ein Hund was lernt das er es immer abrufen kann.

    Ne - siehe orts-/personen/sitautionsbedingtes Lernen. Wenn Du das erwartest, muß Du ihm das vorher beibringen. Das ist nicht angeboren, kann man auch nirgendwo bestellen :-) Da kannst erwarten, was Du möchtest, es wird nicht passieren, wenn Du es ihm nicht beibringst. Denk dran: der Hund zeigt immer nur das, was er gelernt hat! Egal, ob bei Dir oder dem Vorbesitzer. Wenn Du was willst, zeig ihm das, bring es ihm bei. Und wenn Du was nicht willst, zeig ihm auch DAS. Ob mittels Vorschlag eines Alternativverhaltens, oder über Verbote/Abbruchsignal, das ist individuell. Und kann sich auch unterscheiden, je nachdem wie wichtig dem Hund das jetzt gerade ist. Ist meiner ausgelastet, reicht ein "äh-äääh!", um ihn nicht in die Leine springen zu lassen angesichts einer Katze. Hatte er an dem Tag schon etliche Begegnungen, die ihn gestreßt haben, wird es eher ein donnerndes "NEIN!!!" sein müssen. Es kann also für dasselbe Verhalten unterschiedliche Reaktion nötig sein. Die Reaktion selbst (Verbot) immer dasselbe (siehe Sicherheit, Streßarm etc.)- ein Verbot. H.eute und morgen udn nächste Woche, Katzen sind tabu. Aber der Tonfall darf gern variieren.....

    weil ich eben dachte er ist abrufbar,

    Denkfehler ;-) Dafür kann aber der Hund nix. Träumen darf man ja - aber wenn man träumt, darf man den Hund net dafür abstrafen, wenn ers net kann. Da kannste in ein paar Monaten mal dran denken, das zu testen - wenn da eine Beziehung vorhanden ist, ein Grund, auf Dich zu achten, und Bereitschaft, sich auf Dich einzulassen. Und der gröbste Streß durch die Eingewöhnung weg ist.

    er stirbt dann weil er 24/7 wegen des Maulkorbs gestresst ist

    Genau deswegen: einfach drauf und fertig. So selbstverständlich wie Du den draufpackst, wird er ihn akzeptieren. Ganz klare Grenze für den Hund: "hier akzeptiere ich als Halter kein NEIN."

    es wurde ihm 1 Jahr trainiert

    .. und da kommt man nicht mal auf die Idee, daß das der falsche Weg sein könnte? :winking_face: Hund sind nicht doof. Es kann nur sein, daß ein Kommando oder Verhalten nicht gezeigt wird, weil der Hund etwas nicht versteht. Weil der Halter keine zum Kommando oder Verhalten passende Körpersprache zeigt. Zum Beispiel: ich will, daß der Hund herkommt, rufe ihn aber mit zorniger Stimme "Jetzt komm endlich her!!", oder beuge mich vor, was beim Hund als Aggression verstanden werden kann. Paßt nicht. So werde ich mein Ziel nicht erreichen. An wem liegt dann der Fehler? Immer an dem, der´s erklärt. Oder eben nicht so erklären kann, daß der Hund es versteht. Nochmal: der Hund zeigt nur das, was ihm beigebracht wurde, bzw. das NICHT, was ihm NICHT beigebracht wurde. Ganz wertungsfrei. Egal, von wem. Kein Vorwurf, nur so isses halt. Ich kann nur Kuchen backen, wenn ich Mehl da habe, und das Rezept kenne. Ich kann Dir net sagen, ich will nen Obstkuchen und schick Dir dafür nen Blumenkohl. Funzt net. Da muß ich schon das PASSENDE finden und schicken. Und Du mußt es verarbeiten können. Gelernt haben. Ich kann Dir das jeden Tag schicken. Wenn ich das Rezept dafür net mitschicke, oder Dir verrate, wo es steht, wird nie n Kuchen bei rumkommen. Zumindest kein Obstkuchen. Vielleicht muß ich dann mal umdenken, und überlegen, was ICH falsch gemacht habe, sodaß ich keinen verdammten Obstkuchen geschickt bekomme. Weil das, was ich schicke, führt ja nicht zum gewünschten Ergebnis.


    habe für Texas über 3.000€ für Zubehör ausgegeben

    :face_screaming_in_fear: :face_screaming_in_fear: Du bist ja verrückt - sympathisch verrückt :smiling_face_with_hearts: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Meine ERfahrung sagt. 90 Prozent davon landet irgendwann in ner Schublade *gg Aber egal: das allein zeigt mir schon, daß Dir daran liegt, es den Hunden möglichst GUT zu machen. Ein schönes Leben zu bieten. Und um das zu können, zeig einfach ein bissel mehr Geduld, geh eines nach dem Andren an. Laß Euch allen Zeit. Genießt das Miteinander, und lobe ganz viel das, was die Hunde schon mitgebracht haben. Freu Dich daran, daß das Dinge sind, an denen Andre lange üben. Jeder Hund ist anders. Jeder muß lernen, wenn er neu dazukommt, und bei zwei Hunden gibts halt nicht nur Hudn und Halter, sondern auch Zweithund und Halter und Hund-Hund als Beziehungen, die geklärt und aufgestellt werden müssen. Das dauert einfach etwas länger. Logisch, oder?


    Du schaffst das - nicht verzweifeln. Es is ne Aufgabe, keine Frage - aber wie sagt man immer so schön: man wächst nur an Herausforderungen..... :person_shrugging: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Herzlichen Glückwunsch - das kannst und musst du dir alles erarbeiten!!!

    Meine Rede. ;-) Du bist diejenige, die entscheidet, wie das Leben bei Dir aussieht. Wenn Du das entspannt haben möchtest, mußt den Hunden das beibringen. Zeig ihnen, was Du erwartest, nach und nach - erwarte nicht nur. "Dafür bist Du nicht zuständig, ich mache das". Klingel: "mein Bier". "Während ich koche, bleibst bitte im Körbchen". Und "wenn ich Kaffee trinke, darfst gern kuscheln kommen". Klare Regeln und deutliche, einfache Rituale, gerade für den Anfang, die Sicherheit geben. Gewöhnung. Strukturierter Tagesablauf. Aufwachen. Pipi machen. Frühstück, Gassi. Schlafrunde, während Du putzt, arbeitest oder was weiß ich. Mittags Gassirunde, danach Telefonat mit der Lieblingsfreundin, währenddessen dürfen sie Leckerlies suchen daheim (lastet aus, und fährt runter!). Einer im Wohnzimmer, der Andre in der Küche (--> keinen Streß aufkommen lassen, welches Leckerli wer fressen darf). Jeden Tag dasselbe, damit sie wissen, was sie wann erwartet. Das gibt Sicherheit, strukturiert den Tag und entstreßt dadurch.

    Texas kennt zwar den Maulkorb und trägt ihn aber draußen ist das eine Katastrophe da bleibt er dann alle 2 Meter stehen und will den abstreifen.

    Kommando WEITER etablieren. Und dabei forsch angehen. Oder immer wieder mal, sobald er drei-vier Schrittchen anständig mit Mauli kläuft, Leckerlie durchs Gitter stecken. Mauli is toll, wenn man damit läuft, gibts Leckerli. Abstreifversuche mit einer ganz klaren Konsequenz abstrafen. NEIN und weitergehen oder sehr bestimmt abdrängen von dem Gegenstand, an dem er abstreifen möchte. Anständig laufen mit Mauli = weiß, Abstreifversuche = schwarz. NEIN. Gibts nicht. Und: passenden Maulkorb wählen. Wenn der nicht paßt, ist er lästig und das triggert Abstreifversuche. Der muß Platz bieten, aber fest sitzen. Nirgendwo scheuern.

    Ich finde es zum Beispiel völlig utopisch, dass man seinen neuen Hund nach ein paar Tagen zuverlässig frei laufen lassen kann.

    Bingo. Da ist NULL Bindung da. Nenn mir einen Grund, warum der Hund auf Dich gucken sollte? Der weiß doch gar nicht, daß er jetzt für immer bei Dir ist, der hat den Vertrag nicht gelesen. Das lernt er, indem er dauerhaft dableibt. Aber daher kann er auch nicht wissen: "Mein Haus, meine Regeln". Auch da also: zeig ihm, was Du erwartest. Laß ihn anständig an der Leine laufen, leinenführig. Dann die Leine etwas länger wählen. Und IMMER Zeichen der Aufmerksamkeit, Zeichen dafür, daß er im Kopf bei Dir ist, bestätigen. Dreht sich zu Dir: Party. Bleibt stehen um auf Dich oder Deine Richtungsentscheidung zu warten: Klasse! Es kommt was Unheimliches und er wendet den Kopf zu Dir: Geil! Und wenn er einfach nur stehenbleibt, und überlegt, was er tun soll: Super - er denkt und fängt nicht einfach mal zu kläffen an. Und in dem Moment, wo Du ihn obst, wendet er sich Dir vlt. auch zu, um ein Leckerlie abzustauben. Das ist dann ein weiters Lob wert.

    Also erstmal schaffen, daß er Dich unterwegs immer im Hinterkopf hat, weil das ist die Voraussetzung dafür, daß er auch gehorchen kann: ein offenes Ohr für Deine Kommandos. Wenn er grad wie auf Speed auf ner Spur ist, wird er Dich ausgeblendet haben, also auch die Kmmandos gar nicht wahrnehmen können. und wenn er so weit ist, daß er ich im Hinterkopf hat, DANN kann man mal anfangen zu testen, ob er im Freilauf nah genug bleibt. Oder als Zwischenschritt an der langen Schlepp. Erstmal ne kurze Strecke, weil die Aufmerksamkeit immer bei Dir zu halten, ist ja auch anstrengend für ihn, die Ausdauer, dabei zu bleiben, muß erst aufgebaut werden.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass die Vorbesitzer dich zwangsläufig verarscht haben. Eventuell konnte Lui das alles

    Ja - dazu hatte ich ganz oben im ersten Post von mir schon geschrieben. Orts-/sitautiobns/personengebundenes Lernen.

    Allein das auftrainieren hat knapp 3 Monate gedauert.

    Wenn ein Hund nach vorn geht oder in bestimmten Situationen zupackt, dann fang ich da net an, mit Wattebäuschen zu werfen! Da kommt der Mauli drauf und fertig, und ich diskutiere da ganz scher NICHT (siehe weiter oben), ob er den drauf haben möchte. Es gibt Dinge, da laß ich den Hund gern mitreden. Ob er an der Ampel steht oder liegt - scheißegal, solang er am Bordstein bleibt. Aber der Mauli ist bei mir kein Objekt für Diskussionen. Der ist für einen Hund, der situativ nach vorn geht, einfach obligatorisch, da wird nicht rumdiskutiert, da hat Hund schlichtweg kein Mitspracherecht. Weil ICH bin hinterher die Gearschte, die den Schaden zahlen darf. Und das kann teuer werden!! Laß den Hund irgendwem begegnen, der meint, er wäre Hundeflüsterer und den Hund angrapscht. Hund langt zu. "Nur" in die Hand. Während Du Dich grad allein auf weiter Flur wähnst, und ein Schaufenster samt Reiseangeboten begutachtest und bissel vom nächsten Urlaub träumst. Wir sind alle nur Menschen! Blöderweise hats damit ausgerechnet den Chefchirurgen der Kardiologie erwischt. Weißt Du, was Du alles zahlen darfst, wenn Du ihm damit den Job verunmöglichst? Du zahlst dem sein Gehalt bis zur Rente!! Und den Unterhalt für seine 9 Kinder gleich dazu. Nur, weil Du der Meinung warst, so nah kommt keiner an Deinen Hund. Jo. Dacht ich auch mal, bei meiner Frieda. Bis der erste Hund n Loch im Hals hatte (bei ihr waren´s gottseidank nur Hunde..... Mit Menschen war sie freundlich.) Der war echt von hinten gekommen. Hatte ihn nicht wahrgenommen, weil war ohne Halter unterwegs. Mitten in der Stadt. Das geht so verdammt schnell!

    Texas ist ein kleiner Stressi

    Umso wichtiger, klare Grenzen zu setzen, wenig auf einmal zu verlangen, Streßfaktoren fernzuhalten. Und: den Mauli einfach einzuführen mit "Nimm und akzeptiere!". Weil das ist weniger Streß als monatelanges Antrainieren und Leckerliegeschmeiße. Wir machen das jetzt so und gut is. Basta.

    Lui kann folgende Punkte die mir wichtig sind:

    - Stubenreinheit

    - sich von Menschen anfassen lassen

    - ruhig an anderen Hunden mit Leine vorbei gehen

    - gut an der Leine gehen

    - Auto fahren

    - Zur Ruhe kommen

    Lui kann nicht:

    - Frei laufen und immer abrufbar sein --> mein Hund ist jetzt ein Jahr hier, und läuft alle paar Tage mal so 100 Meter frei. Ich gebe Leckerlies, nehme welche in die Hand, damit er von sich aus (!) bei mir bleibt. Beobachte, was ihn zum Rennen animiert (das erstmal lassen, weil damit ist er sehr schnell weit weg - udn je weiter weg, desto schlechter abrufbar!), was ihn runterfährt und dableiben läßt. Ich mach das immer auf nem schmalen Weg mit rechts und links Zaun hier, da kann er nur geradeaus weg, und da sehe ich sehr weit und kann ihn zurückrufen, wenn ich wen kommen sehe.

    - Sämtliche Kommandos und Tricks --> völlig unwichtig. Wie oben schon geschrieben, alles noch neu, Hund unsicher, der hat grad keinerlei Kapazitäten für Kunststückchen. Weil was Andres ist das nciht. Erstmal kennenlernen und eine Basis schaffen, auf der Du mit ihm arbeiten kannst. Bei meinem hat das echt fast das ganze Jahr gedauert, bis wir ne Basis gefunden haben, zu kommunizieren, die Bereitschaft unterwegs, auf mich zu achten. Bissel korrekte Einschätzung meinerseits, wie er wann wo reagieren könnte. Generelles Aufregungslevel reduzieren. JETZT fang ich an, gezielt mit ihm zu arbeiten, alles Andre war eigentlich nur Beziehungsaufbau. Was nicht dagegenspricht, wenn Du an der Ampel stehenbleibst und er sich setzt, SITZ dazuzusagen, vlt. verknüpft er´s wenn oft genug gehört/gemacht. Aber wichtiger wäre mir da jetzt, Ruhe reinzubringen, Regeln daheim (Hund kennt SEINEN Platz und Akzeptiert, daß er dort bleibt, ohne den andren Hunde zu belästigen! Oder: Hund weiß, was zu tun ist, wenns klingelt oder er was hört - nämlich zB in die Küche gehen und Leckerlie bekommen (statt kläffen!) --> Alternative zeigen!)

    - markiert drinnen --> evtl. Hausleine dran und verhindern, weil Du es siehst, wenn er neben Dir ist. Wenn Du mal ne Viertelstunden in den Keller gehst zum Wäschewaschen, kanns ihn mitnehmen, oder er sitzt solange halt in einer Box/einem Kennel. Aber bitte echt nur so kurze Zeiträume!! Nicht wegsperren, es geht nur darum, ohm keine Möglichkeit zu geben, dieses Fehlverhalten zu zeigen. Aber mit weniger Streß udn Anspruchsdenken Deinerseits wird sich das minimieren, da bin ich ganz sicher.

    - Bellt drinnen sehr oft --> wird sich mit der Zeit geben, und Du kannst ihm zeigen, Was er tun soll, wenns klingelt, s.o. - das ist einfacher, als beizubringen, daß er nicht bellen soll, weil dafür müßtest dauernd strafen/verbieten, dun das erzeugt Frust. Und damit noch mehr Streß.

    - ruhig an fremden Menschen vorbei gehen --> mach erstmal nen Bogen um die Leute oder weich aus, wenn möglich. ODer such Gassigebiete, wo net viel los ist. Jede solche Situation erhöht den Streßpegel, mach das 10mal auf einem Gassigang, und der Hund ist "durch" für den Tag, weil ers noch net kann. Auch da kann Alternativerhalten helfen. Egal, ob das ein Aufdenarmnehmen des Hundes ist, ein Aufdieandreseitenehmen des Hundes (Abstand schaffen), ein Kurznehmen der Leine mit Leckerlivordienasehalten (NACHDEM er die Leute gesehen hat, Du lenkst die Aufmerksamkeit um, und er lernt auf Dauer: Leute sind toll, weil da krieg ich jedesmal Leckerli. und er wird anfangen, statt die anzubellen o.ä., Dich erwartungsvoll anzugucken. Statt zu bellen. Und dazu gehört auch: striktes Verbot an andre Leute, ihn anzufassen. WEil wenn ers icher sein kann, Du verhinderst das, hat er keinen Grund, die anzukläffen, der will sich damit ja nur die Leut vom Hals halten. Wenn Du das also überimmst, braucht er das nicht zu machen, und kann entspannen --> allg. Streßlevel sinkt. Merkst was? spielt alles ineinander!)

    Ich habe schon das Gefühl das Texas gut angekommen ist.


    Nö. Er hat akzeptiert, daß er jetzt da ist. Aber angekommen, das dauert u.U. MONATE. Das bedeutet, er findet sich ein, es entwickeln sich Rituale, Gewohnheiten, er hat nen klar strukturierten Alltag, er kann die Halter einschätzen etc. Das alles gehört zum "Ankommen"!


    Texas würde aber beispielsweise wenn ihn jemand ungefragt streichelt wenn wir wo anstehen einfach schnappen. Das wäre halt fatal, wenn ich das nicht rechtzeitig sehe. Daher müssen wir daran arbeiten. Er lässt sich auch von niemanden sein Geschirr anziehen außer von mir.

    Laß das Geschirr einfach an, is ja kein Thema. Und wenn Du keinen Maulkorb dauerhaft drauf haben möchtest, dann ist es Dein Job aufzupassen. Ich kann aus Erfahrung nur sagen: macnhmal kommt es dümmer als man denkt. Dich fragt einer nach der Uhrzeit, Du guckst und sagst es ihm, bleibst dafür stehen - und schon ist irgendein Kind am Hund - zack. Aua. Ich hab so nen Hund. Nicht lustig. Und: wenn Du dauernd gucken mußt, ob keiner in Reichweite ist, der grapschen möchte, dann bis Du im Dauerstreß!! Was kiommt beim hund an? Streß! Der nimmt Dein Erregungslevel ganz schnell an. Und je gestreßter, desto schneller wird er zupacken. Ein TEufelskreis. Mit Mauli kannst Du entspannter sein und vermittelst ihm daher auch Entspannung, und damit wird seine Toleranzgrenze deutlich höher sein.


    ie ganze Zeit bellen wenn er war hört

    Jo - is so. Hab schon geschrieben. Alternativverhalten beibringen. Nicht im Flur vor der Haustür liegen lassen, wenn 5 Parteien da dauernd durchlaufen. Statt zu klingeln die Familie bitten, kurz aufm Handy anzurufen, wenn Du die Tür unten öffnen sollst. So ne Dinge halt. WEnn keiner von Euch die Geräusche zur Kenntnis nimmt, muß er die ja quasi anzeigen und macht sich das zu seinem Job. Also: "ist nur der Nachbar!" - Leckerli, fertig. Zeigt ihm, daß die Gerusche irrelevant sind, Dafür muß er aber sehen, Ihr nehmt die auch wahr, und beansprucht die Bewertung der Geräusche (Gefährlichkeit?) für Euch.


    So - Rest folgt, Hunde müssen Pipi. :-) Kannst ja schonmal sacken lassen....

    (sry für Rechtschreibfehler, ist ziemlich viel Zeugs.....)

    Huhu - ich hab mal beim Lesen nen Haufen Zitate gespeichert, zu denen ich meine Gedanken schreiben möchte, und zum besseren Zuordnen schreib ichs direkt rein, ok? Die Vorgeschichte hab ich mal nicht gelesen, weil die ja nicht relevant für die aktuelle Situation ist, die Hunde sind nunmal da. Beweggründe nicht ausschlaggebend.


    Also erstmal: Du hast Dir da ne gewaltige Aufgabe rausgesucht. Hast ja schon gemerkt.... *gg Und für gewaltige Aufgaben braucht man: Geduld und Zeit. Generell: Hunde lernen orts-/personen-/situations-/zeitbezogen etc. Die verknüpfen SÄMTLICHE Umgebungsbedingungen erstmal mit.


    Das bedeutet: was Hund im Schlafzimmer kann, muß er nicht unbedingt auch im Wohnzimmer können. Was er kann, wenn Zweithund dabeisteht, ist was Anderes, als wenn er alleine dasteht. Wenn er beim Vorgänger alleinsein konnte, muß er das nicht notwendigerweise bei Dir auch können. Erstens: andrer Ort, andre Leute, andre Situation, zweiter Hund dabei. und zweitens: für den Hudn ist komplett alles nur. Weg aus der Familie, neue Rituale, neue Regeln, Kommunikation ist anders, Fütterungszeiten anders, Gassigebiete anders, Deine Erwartungen anders. Das alles verunsichert einen Hund u.U. massiv, udn er kann (noch!) nicht zeigen, was er wirklich kann, weil einfah alles sooo neu und aufregend ist, und er dadurch verunsichert ist und den Kopf auch einfach nicht dafür hat. Der hat daher Streß. und Zeichen für Streß is zB, daß er viel bellt, oder pinkelt/markiert. Weil Streß vermehrt auch das Trinkverhalten! Überleg mal: hast Du nen wichtigen Termin oder ne Prüfung vor Dir, DU bist aufgeregt. Was machst Du? Du rennst aufs Klo :rolling_on_the_floor_laughing: und wenn das Futter neu ist, muß isch uU. auch der Körper/der Stoffwechsel etc. drauf einstellen. Auch das ist Streß für den Körper. Das nur mal so als kleine Erklärung, was für den Hund alles neu ist, und WIEVIEL er damit schon zu tun hat. Der braucht erstmal keine neuen Kommandos oder so. Der muß erstmal ankommen.


    Das heißt: bringst Du ihm heute SITZ bei, merkt er sich: wenn ich nachmittags im Schlafzimmer bin, Fraule die grüne Hose an hat, das Fenster offensteht und es draußen regnet, während das Körbchen links steht, bedeutet SITZ: Arsch zum Boden. Was genau davon für SITZ relevant ist, schließt er erst im Laufe der Zeit aus: mal früh, mal nachmittags geübt. Mal in grüner, mal in blauer Hose, mal im Rock. Mal im Wohnzimmer, mal in der Küche, mal im Garten. Mal neben dem Körbchen, mal vorm Schrank. Mal daheim, mal bei der Oma. Oder an der Ampel, wenn das Auto vorbeifährt. So lange und so oft, bis der Hund kapiert hat: die einzige Gemeinsamkeit der Situatioen ist der Hintern am Boden. KÖrbchen, SChrank, Tageszeit etc. sind nicht relevant, das muß IMMER so gehen. SItz = Arsch am Boden, egal wo und wann und mit wem. Das nennt man dann Generalisierung. Du hast also beim Lernen 2 Schritte: einmal: Du bringst ihm das Kommando bei und zum Zweiten das Generalisieren, sodaß es (möglichst) immer und überall klappt.


    Allein daraus kannst Du schließen, daß er, wenn er im alten ZUhause alleinsein konnte, das nicht notwendigerweise bei Dir auch kann, das muß neu aufgebaut werden. Geht bestimmt schneller, weil er das Konstrukt >Alleinsein schon kennt und sich nicht fürchtet - aber muß trotzdem in kleinen Schritten gezeigt werden, daß das auch in Deiner Wohnung genauso geht wie in der alten. Hinlegen, warten, in der Zeit passiert nix. Ich darf trinken, umherwandern, alls gut - das Fraule kommt scho irgendwann wieder. und auch da: erst kurze Zeit, dann etwas verlängern dn variiieren. Damit nicht ein "jedes Mal bleibt die länger weg :face_screaming_in_fear: *help" reinkommt. Damit macht man sich u.U. viel kaputt.

    Das Gute daran: das, was der Hudn kann, wird er auch bei Dir können. Das weniger Gute: Du mußt ihm halt zeigen, wie´s geht. :-) Kann anstrengend werden in der ersten Zeit, aber laß Euch die Zeit einfach. Muß ja net alles in 3 Wochen klappen.


    Viele schreiben, Deine Erwartungen sind zu hoch. Ich sage: die Anforderungen selbst sind nicht wild. Aber Du hast Dich halt beim Aufwand bissel verschätzt. UNd Du setzt Dich unter Druck, weil Du schnell möglichst viel erreichen willst. In einer Situation, in der für den Hund aber noch alles neu ist. Der hat einfach noch nur Streß wegen der vielen Veränderungen. UNd was braucht man NCIHT, wenn man lernen will? Ein gestreßtes Hirn. Weil dann bleiben zum Denken und Lernen keine Kalazitäten frei, und dann tust Dir sehr schwer, ins Hirn was reinzukriegen. Daher wäre mein Ansatz: Streß reduzieren. ERSTMAL geringere Anforderungen. Mach Dir ne Liste. Du hast Dir ja schon Prioritäten überlegt. Das Pinkeln und Bellen. Wobei Beides durch Streß verstärkt zutage treten kann. Also auch deswegen: Streß reduzieren alleine wird schon weiterhelfen, Dein Ziel zu erreichen.

    Das ist ein super Ansatz. Mach eine Luste, was genau soll er können, aber OHNE timeline. Ganz zwanglos. Arbeite der Prio nach ab. Denn sobald auch nur EINES der Themen "sitzt" beim Hund, fällt auch von Dir der Streß bissel ab, weil Du hast im Hintergrund die komplette "toDo"-Liste, was der Hund alles noch lernen muß, das streßt Dich ja selbst. Und jedes Etwas, das der Hund gelernt hat und kann, verringert Deinen eigenen Streß. Und wer nicht gestreßt ist, kann dem Hund besser Sicherheit geben dun ihn souverän führen udn ganz klar kommunizieren, was gut ist und was bäh. Schwarzweiß hilft sehr, daß der Hund versteht, mein aktueller Neuzugang (! der ist seit nem Jahr bei mir!! Ja, NEUzugang! Immer noch) versteht megaschnell, wenn ich ganz klare Verbote ausspreche oder Handlungsanweisungen gebe. Ruhig, besonnen, aber verständlich und klar. Immer dasselbe Kommando für dieselbe Handlung. Kein AUS für "aufhören" und zeitgleich für "gib was her". Wie soll Hund verstehen, wann was mit dem Kommando gemeint ist. Alle nutzen dieselben Kommandos in der Familie. Und anfangs gar keines - weil erstmal entscheidest DU, welches für Dich wichtig ist, und übst das, BEVOR irgendwer es anwenden kann. WEil anfangs ist es für den Hund einfacher, beim Üben nur die Körpersprache EINER Person dabei kennenzulernen, ist weniger verwirrend, weil jeder bewegt sich ja doch bissel anders. Dann versteht er einfach schneller.


    So, jetzt die Zitate.....


    Kein Hund muß sich von Fremden anfassen lassen, das hast Du ja schon erkannt, find ich super! Mit Familie kann man üben, erstmal eine Person, dann eine zweite, wenn Du mal krank bist. Müssen nicht alle durcheinander üben. Und evtl. tut er sich dabei leichter, wenn Du ein Ritual dafür einführst: wenn er vorher weiß, was kommt, und was erwartet wird, dann ist es später einfacher. Wenn ich zB den Hund hochnehme, dann sage ich dazu TRAGEN. Hat er das verknüpft, kann ich dann, wenn ich ihn einladen möchte, die Treppe sich runtertragen zu lassen, mit TRAGEN das Angebot machen. Meine Kleine kam dann her und hat sich so hingestellt, daß ich sie nehmen konnte, und ist schon selbst mit auf den Arm gesprungen, wenn ich zugegriffen habe. Wenn jetzt wer Andres den Hund irgendwo raufheben möchte, kann er auch TRAGEN sagen, und der Hund weiß, was passieren wird, und kann sich drauf einstellen. Das gibt ihm Sicherheit, und keiner "überfällt" ihn quasi, indem er einfach unangekündigt nach ihm greift zum Hochheben, was ihn dann zum Abschnappen provozieren könnte. Und genauso kann man das mit Streicheln machen:

    Komm mal her

    setz Dich

    schau mal (eigene Hand wird präsentiert)

    "streicheln?" und man berührt kurz. Erstmal nur kurz an einer Stelle, das dann etwas ausdehnen, damit er merkt, streicheln ist das, was mit der Hand passiert, egal, wo. Erstmal nur mit Dir alleine, um das Ritual einzuführen und zu festigen.

    Durch das Ritual weiß er, was als nächster Schritt kommt, wird nicht überrascht, kann sich drauf einstellen. Und indem er sich, wenn er das Kommando dafür kennt, vor Dich setzt, siganlisiert er dann letztlich ja auch die Bereitschaft, sich streicheln zu lassen. Ganz wichtig dabei ist: zeigt er Signale für Unbehagen, also Lefzenlecken, Weggucken, Beschwichtigen, Ausweichen (auch ein Aufstehen könnte ein Ausweichen sein!) - sofort Finger weg. Kurz warten, nochmal anfragen" Streicheln?", Hand langsam nähern, minimalste Berührung, gehen lassen. Damit er lernt, er darf zeigen, wenn er keinen Bock mehr drauf hat und man respektiert das auch. und: dabei aufpassen, welche Stellen akzeptiert er, an welchen weicht er aus, weil unangenehm! Es kann helfen, nur die Stellen zu berühren, die ihm angenehm sind. Erhöht die Kooperationsbereitschaft dann beträchtlich..... ;-)


    Wenn das so verinnerlicht ist, kann man als nächstes mit dem Familienmitglied üben, das der Hauptvertreter im Krankheitsfalle sein wird. Ebenfalls so kleinschrittig.