Beiträge von BieBoss

    Hi, Jelka,
    Du schreibst:
    "Durch die weitere Sicht habe ich keinen Vorteil, sondern einen großen Nachteil: einen sehr gut sehenden Hund! Auf dem Feld wäre er nach spätestens 5 Minuten weg... daher gehen wir am Feld nur angeleint! "
    Wir haben das mal in der HuSchu getestet!
    Probier dochmal Folgendes: begib Dich auf Augenhöhe Deines Hundes - bei mir hieße das, auf den Bauch legen =) .... Ist zwar voll albern - aber dann kannst Du selbst beurteilen, was der Hund in der Entfernung sehen kann im Vergleich zu dem, was Du sehen kannst - Du bist viel größer, hast dadurch eine viel größere Sichtweite als der Hund.
    Natürlich muß man dabei auch beachten, daß der Hund eher bewegte Objekte sieht - aber Du siehst sie, wenn Du aufmerksam bist - IMMER vor ihm und kannst dann rechtzeitig einwirken (ablenken, heranrufen etc.)
    LG,
    BieBoss
    PS: bei Windhunden aufpassen - die sehen als Sichtjäger wesentlich besser als andere Rassen - Erfahrungen einer Freundin!

    War gestern in einem Vortrag von Günther Bloch und hab dort erfahren, daß z.B. Wölfe sich 5-6mal am Tag in der Familie alle zusammen begrüßen - nach dem schlafen oder wenn welcheunterwegs waren. Denke, das dürfte letztlich genau das sein. Einfach freuen, daß alle wieder/noch da sind.
    Wenn ich durch die Wohnung gehe, und einer der Hunde läuft mir über den Weg, sag ich auch kurz Hallo und spreche ihn an. Kurzes Begrüßen, Wedeln und gut ist.
    Gruß
    BieBoss

    Also, ich hab auch immer gesagt, mir wird kein Tier unnötig kastriert, das muß nicht sein. Allerdings bei einem Pärchen im Haus bleibt es nicht aus, daß Streßsituationen entstehen. Ich hatte Angst, daß, wenn ich die Tiere trenne, einer der beiden anfängt, die Türen zu zerkratzen o.a., oder die beiden in meiner Abwesenheit in der Wohnung "Späßle" treiben. Daher hab ich mich für die Variante Rüden kastrieren entschieden - weil weniger schwerer Eingriff, da nicht alles aufgeschnitten werden muß. Außerdem hat das noch das Tierheim machen lassen - sprich günstigster Preis (ja, ich geb´s zu!). Wenn ich den Zweithund vom Züchter geholt hätte, dann wahrscheinlich einen gleichgeschlechtlichen, damit ich eben nicht kastrieren muß, aber im Tierheim kann man sich eben nicht aussuchen, welcher Hund sich in einen verliebt, gerade bei den kleineren Hunden gibt´s nicht sooo viel Auswahl). Außerdem macht es schon Sinn, einen jagenden Hund (die Info hatte ich damals schon), der ab und an "entkommt", nicht unkastriert in der Gegend rumlaufen zu lassen, die Hündinnenbesitzer danken´s Dir... Mir reicht schon der Grund "Wild gesichtet" beim Jagen, muß ihn nicht noch mittels läufiger Hündinnen zum weglaufen animieren.
    Auch meinen Hasen hab ich damals irgendwann kastrieren lassen - ein im Umkreis von 2m markierendes Tier im Wohnzimmer - nein danke!!! Das war mir zu eklig, hat schon gereicht, daß ich die Wand anschließend neu tapezieren mußte.....
    Bei den Meeris hatte ich damals Böckchen-Gruppen, damit keine Kastra nötig würde, und der Kater wird nicht kastriert, solange er nicht markiert (keine Sorge, reine Wohnungskatze!!).
    Bin aber bei etlichen Anfragen in der HuSchu inzwischen vorsichtig mit meiner Empfehlung, nicht zu kastrieren, man muß hier auch immer sehen, WEM man die Kastra ausredet - am Ende kommen die noch auf dumme Gedanken, wenn die Hündin mal groß ist....
    LG,
    BieBoss

    Also, ganz ehrlich, selbst wenn bei mir der liebe Gott vor der Haustüre stünde und sagen würde, er nimmt jetzt meine beiden Hunde mit - der hätte ein ernsthaftes Problem - das ginge nur über meine Leiche!!!
    Die haben ja wohl keinerlei Befugnisse, Deine Wohnung zu betreten - oder sehe ich das falsch? Sollen sie doch die Polizei informieren - dann hat man Zeit, den Hund anderweitig unterzubringen (bei mir Eltern/Geschwister o.a.)....
    Jedenfalls würde ich die Hunde auf keinen Fall jemandem aushändigen.
    Kannst Du nicht nochmal mit den Nachbarn sprechen und ihnen eindrücklich klar machen, was sie dem Hund damit antun?
    Selbst wenn Du den wiederkriegst - ich würde auf der Stelle umziehen, solchen Leuten fällt immer was ein, das sie Dir anhängen können, wenn sie das Tier wirklich loswerden wollen.
    Drücke Dir ganz fest die Daumen!!
    LG,
    BieBoss

    Hi,
    zu Eurer Auswahl:


    1) Labrador
    Wohnungsgröße egal, der soll ja daheim net toben. Aber wenn Ihr Pech habt, holt Ihr Euch damit so ´ne "verfressene Schlaftablette" aus Schönheitszucht rein (auch die können super lieb sein, man muß aber eben wissen, was man mit dem Hund machen will, und dazu muß der Hund passen), oder aber aus ´ner Arbeitslinie einen richtigen, der aber dann auch ausgelastet werden will und muß - sonst ist Streß vorprogrammiert....


    2) Beagle
    hmmmm - nicht einfach, und seehr jagend. Aber auch sehr freundlich ind er Familie. Macht halt gerne, was er will, der kleine Dickkopf, vor allem ohne Leine (Rückruf & Co.)..... ;-)


    3) Deutscher Pinscher
    wäre bei der Auswahl meine absolute Präferenz.... nicht zu groß, arbeitet gerne, und trotzdem schon Hund. Und hübsch.....


    4) Jack Russel
    dazu hab ich schon zu viele nicht ausgelastete Terror-Exemplare gesehen, jeder muß derzeit mit JRTs rumlaufen..... Die sind nicht einfach, Terriersturkopf, jagen wie blöd, brauchen viiiel Beschäftigung. Wenn ausgelastet, tolle Hunde - aber sieht man leider selten, solche Exemplare.


    Am besten, ihr sucht mal Züchter der betreffenden Rassen und fragt, ob Ihr mal die Hunde anschauen kommen dürft. Dann erzählt ihr denen, wer Ihr seid, was Ihr vorhabt mit dem Hund, und die können Euch bestimmt raten, ob ihre Rasse dazu zu passen scheint. Und Ihr könnt die Rassen alle mal im Original sehen bzw. das Verhalten kennenlernen.


    Naja, da habt Ihr ja bei all den Tips die Qual der Wahl.... Denn mal viel Spaß bei der Entscheidung - und egal, wie Ihr Euch entscheidet: Viel Spaß mit dem künftigen Familienmitglied wünscht Euch
    BieBoss

    Muß lunanuova recht geben: nie und nimmer war das ein ausgewachsenes Wildschwein! Du kannst sicher gehen, daß die Hunde da, wenn überhaupt, dann nur schwerstverletzt wieder zurückgekommen wären, wenn das Schweine gewesen wären. Hab schon Bilder gesehen von Jagdterriern nach einem Wildschwein-Unfall - grauenhaft. An Schweine traut sich auch nicht jeder Hund ran, sind nicht alle so lebensmüde.....
    Aber das macht die Sache natürlich nicht weniger schlimm - welches Tier gerissen wurde, ist ja unerheblich, es ist immer furchtbar.
    Diese Hunde würde ich so schnell nicht wieder ohne Leine lassen - möchte sogar behaupten, die brauchst überhaupt nicht mehr frei laufen zu lassen in Feld und Wald, aber dazu fehlt mir (gottseidank) die Erfahrung mit Jagderfolgen, ich weiß es nur vom Hörensagen, daß, wer einmal erfolgreich gejagt hat, dies immer wieder tun wird. Ich weiß nur, hätte mein Jagdterrier einmal Erfolg beim Reißen von Wild ("spazieren" war der öfter, bis ich gelernt habe, aufzupassen und ihn zu "lesen"!), käm der mir nimmer von der Leine außerorts.... Aus dem Grund passe ich sorgfältig auf, wo ich ihn laufen lasse - ganz bestimmt nicht in Gebieten, wo ich weiß, daß es Wild gibt, und schon gar nicht in der Dämmerung früh oder abends.
    Super, daß Du Bescheid gegeben hast. Ich stell mir neben dem leidenden Tier auch immer vor, daß eine Familie im Wald zum Pilzesammeln unterwegs ist, und ein argloser Passant, womöglich ein Kind, stößt auf ein schwer verletztes Wild....
    Naja, ich drück Euch die Daumen, daß das Ganze für euch glimpflich abgeht. Und paßt künftig guuut ;-) auf die Wuffs auf - von Großpudeln hab ich schon gehört, daß die gerne mal jagen, bei meiner Zwergeline müßte ich das Wort erst mal buchstabieren (zum Glück!).
    Bestrafen bringt leider hinterher nix mehr - das müßte in dem Moment prompt passieren, in dem der Hund auf den Rückruf nicht reagiert - aber dazu müßte man wohl fliegen können....(nein, hinterherrennen bringt da nix mehr - den möcht ich sehen, der einen Großpudel beim Jagen einholt *lautlach.... Ich krieg nicht mal meine Zwergpudeline eingeholt, wenn die richtig losdüst!!!) Aber so ´ne ausgiebige richtig kalte Dusche mit doppelt Shampoo, liebevoll ´ne Stunde einmassiert, natürlich nuuuur zur Beseitigung der Blutspuren, befriedigt auch die Rachegelüste bis zu einem gewissen Grade.... :D (kriegen meine immer ab, wenn sie sich in Fuchskacke o.ä. gewälzt haben....)
    Beruhig Dich erst mal ein bißchen und trotz des Schocks: alles Gute zum Geburtstag!!
    LG,
    BieBoss

    Hi,
    ganz kurz ein paar Dinge, die mir spontan einfallen:
    Du fragst:
    Wie zeige ich Emy das ICH der Boss bin und nicht Sie?
    --> setz Deine Kommandos durch - wenn sie irgendwo bleiben soll, sorge dafür, daß sie nicht woanders hin kann (Türe zu o.ä.). Umgekehrt sorge dafür, Daß Du keine Kommandos gibst, deren Einhaltung Du nicht kontrollieren kannst! Nicht SITZ sagen und dann nicht mehr hinsehen, weil Du grad am Abspülen o.ä. bist. Dann lieber nichts befehlen, damit sie keine Gelegenheit kriegt, erfolgreich zu machen, was SIE will.
    In der Wohnung NICHT ausweichen, wenn der Hund im Weg liegt, sondern aufstehen lassen - DU bist der Chef! DU bestimmst, wer auf´s Sofa darf etc., DU gehst zur Haustüre, nicht der Hund stürmt voran (hier z.B. ins Körbchen/Zimmer bringen, Tür zu, dann Türe öffnen); also in allen Situationen kontrollierst DU! DU bestimmst auch, wann es Futter gibt. Im Notfall Futter nur noch für erledigte Aufgaben/befolgte Befehle geben (zB wenn sie 5 Minuten liegenblieb auf "BLEIB", noch IM LIEGEN mit Futter bestätigen), damit sie nicht denkt, sie kriegt immer, wann sie will, zu fressen. Prinzip: wer bewegt wen? Nicht SIE bewegt Dich zum Ausweichen, wenn sie liegt, nicht SIE bestimmt die Richtung, sondern DU. Nicht SIE verläßt die Wohnung zuerst, sondern DU, sie folgt nur. Wer bewegt, ist der Chef, der Rest weicht aus. Einfach absolut konsequent sein.


    Wie zeige ich Ihr, das sie uns nicht anzuhüpfen hat, noch weniger mein Kind?
    --> dreh Dich weg, schau weg, ignoriere sie komplett in dem Moment, ablehnende Körpersprache - (Arme verschränkt, wie Iris schreibt!). Wenn DU spielen willst oder sie begrüßen willst, geh zu ihr, wenn SIE die Initiative ergreift, hat sie künftig einfach keinen Erfolg mehr - keine Aufmerksamkeit, und noch weniger eine Begrüßung durch Dich, wenn sie Dich anspringt. Denn dies sieht sie als Belohnung - "ich hupfe hoch und werde dafür gelobt"
    Das Kind ebenfalls, bzw. da mußt Du eben eingreifen (je nach Alter) und Emy vom Kind wegnehmen mit einem deutlichen NEIN und dafür sorgen, daß sie NICHT wieder hingeht (also dann nicht einfach wieder laufenlassen, dann wird sie wieder hingehen.) Zeig ihr aber dazu eine Alternative: zB Hund darf Kind begrüßen mit SITZ, dann streichelt das Kind, und NUR dann! Wenn sie das Kind umrennt --> deutliches, ernstes "NEIN!" und ab ins Körbchen, 1 Minute Auszeit! Wenn der Hund nur Verbote bekommt, weiß er ja noch nciht, was er stattdessen machen soll, daher die Alternative ausdenken und beibringen. Umrennen ist einfach nur Frechheit und gehört einfach unterbunden. Daher Kind NICHT mit Hund alleine unbeaufsichtigt lassen, damit Emy nicht zwischendurch doch mit Erfolg umrennen KANN. Das versteht sie nicht, mal darf sie, manchmal wird sie dafür getadelt - dann macht sie eben, was sie will....


    Wie zeige ich Ihr, das der Garten tabu ist?
    --> nicht rauslassen???? (dann hast auch keine Hundesch... im Garten!!) Zumindest nicht alleine, weil Du dann Fehlverhalten nicht unterbinden kannst. Schön bequem hilft da nix.... ;-)
    Ansonsten: Hund gezielt beschäftigen, nicht nur laufen draußen. Aber nur, wenn DU gerade willst und Zeit hast, DU bestimmst Anfang und Ende der Spielzeit, mit Raufen oder Suchspielen oder Apportieren oder Hindernisse begehen/überspringen unterwegs etc. (weil: "DU CHEF, Hund nix"). Wenn der Hund ausgelastet ist, schläft er auch mal ´ne Runde oder ist dann daheim ruhiger.
    Gib dem Hund auch daheim einen ruhigen abgelegenen Platz (von dem aus er NICHT die Wohnung kontrollieren kann, sprich alles überblickt), wo er NIE (besonders nicht vom Kind) gestört wird - damit er einen Platz hat, an dem er wieder runterkommen kann, wenn er hochgedreht ist.
    Zum Plastikknabbern: nimm das Plastikzeug weg (besser: leg es wo ab, wo der Hund nicht hinkommt-falsches Verhalten gar nicht erst entstehen zu lassen ist immer besser als korrigieren müssen, wenn er´s im Maul hat), und gib dem Hund eine Alternative: Kauknochen, Markknochen zum Abnagen etc.


    Sie hat einen Anbau der ca. so groß ist wie ein ganzes Zimmer. Sie kann raus & rein wann immer sie möchte und sich auf 2 Höfen austoben.
    --> genau das ist das Problem: DU solltest entscheiden, wann sie wo ist, solange sie noch nicht akzeptiert hat, wer der Boss ist. Und ich hab noch keinen Hund gesehen, der alleine im Hof rumhängt, der auch nur einen Schritt macht, der nicht nötig ist- getobt wird nur, wenn einer dazu animiert - im Idealfall der Halter. Warum soll der Hund rumtoben/-rennen, wenn er den Hof täglich sieht! Der ist langweilig, der Hof, daher sucht Hund sich Ersatzbeschäftigung - siehe Pflanzen ruinieren & Co.! So ein Anbau ist toll, wenn Du mal weg bist - dann kann sie nix anstellen. Aber eben den Hund nicht immer selbst wählen lassen, wo er sein möchte, solange Du Unfug nicht verhindern kannst bzw. er nicht gelernt hat, keinen zu machen!
    Außerdem: wie willst dem Hund zeigen, wer der Boß ist, oder ihn kontrollieren, wenn Du innen bist und der Hund im Hof?


    Aber klar ist ich kann nicht 24h hinter dem Fenster stehen und gaffen.
    --> Nein, aber Du kannst sie, wenn Du keine Zeit hast, so unterbringen, daß sie nichts anstellen kann - evtl. im Anbau, der ist doch groß genug nach Deiner Beschreibung, oder wenn Du zB in der Küche bist, ein Körbchen in die Küche stellen, und da hat sie drin liegenzubleiben. Sie DARF dabeisein, aber muß liegenbleiben.


    Mach Dir keine Gedanken über Schuld oder nicht - niemand weiß alles, und was ich weiß, hab ich auch erst lernen müssen, und es gibt sicher noch vieles mehr, was andere an Erfahrungen machen konnten, die ich nicht habe.
    Laß Dir einfach Zeit mit der Korrektur, der Hund kann nicht alles auf einmal lernen. Zeig ihm ruhig IMMER, wenn er was falsch macht, gib Alternativen - aber verlang nicht, daß sie sofort alles auf einmal kapiert und umsetzen kann. Wenn sie etwas kapiert hat, dann künftig natürlich darauf bestehen, klar.
    Laß sie auch nicht frei laufen, solange Du merkst, sie kommt nicht immer auf Abrufen heran.
    So, das waren meine spontanen Ideen zum Thema, vielleicht kannst Du Dir einiges davon rausgreifen und umsetzen. Es ist recht viel, kannst ja vielleicht eine Liste machen und die Prioritäten ankreuzen, die Du zuerst umsetzen möchtest. Dir fallen bestimmt noch mehr Punkte auch selbst ein, wenn Du Deinen Alltag ins Blickfeld nimmst!
    So, viel Spaß jetzt, und noch mehr Erfolg wünsch ich Dir mit Deiner Maus! Wenn Du Fragen dazu hast (bin in der Arbeit, kann nicht so ausführlich schreiben), mail mich einfach an: [email='Bieboss@ist-einmalig.de'][/email] (hoffe, ich darf das hier so reinschreiben?).
    LG,
    BieBoss

    Hi,
    bei mir lebt z. Zt. eine blinde Hündin aus dem Tierschutz, erblindet durch Grauen Star lt. Tierarzt. Beachten mußt eigentlich nix extra, die erblinden ja allmählich, und in der Zeit bilden sich die Ersatz-Möglichkeiten immer besser aus. Die Kleine orientiert sich komplett per Nase und Gehör. Beim Laufen rennt sie voraus wie irre, solange sie konzentriert ist, weicht sie jeder Mülltonne aus und jedem Auto, das am Gehsteigrand parkt! Ich hätte anfangs geschworen, daß sie wenigstens Schatten sieht, aber der TA sagt, definitiv nicht. Wenn sie nicht gerade ´ne Katze o.ä. in der Nase hat, die sie ablenkt, riecht die sich durch die Weltgeschichte und stößt fast nirgends an. Kein Mensch merkt, daß die blind ist, solange er nicht die Augen direkt ansieht. Ich warne nur bei Treppen oder wenn ich merke, sie ist im Kopf am Jagen (wenn sie eine Spur verfolgt) mit "Vorsicht" und "Treppe". Fremde Treppen geht sie seeehr vorsichtig, fast auf dem Bauch schleichend, die im Haus rast sie genauso wie meine beiden anderen, rauf und runter. Sie bleibt auch auf dem Weg, wenn sie merkt, rechts ist ein Blumenbeet, und kommt auf den Gehsteig zurück, wenn sie auf die Straße gerät.
    Lediglich würde ich ein Geschirr empfehlen, denn WENN sie mal eine Stufe runterplumpst durch Ablenkung oder eine Böschung am Straßenrand (z.B. bei uns zu einem Bächlein runter) geht, würgst Du sie sonst unbeabsichtigt mit einem Halsband. So kann man sie einfach besser unterstützen und evtl. halten, wenn sowas ist.
    Auch in der Wohnung braucht man nichts zu beachten - da sie weiß, da können Hindernisse stehen (und das ist bei uns immer der Fall, von der Schultasche im Flur bis zu Stühlen o.ä. im Wohnzimmer oder dem genannten Staubsauger), geht sie in der Wohnung eben sehr vorsichtig. Und ich gönne ihr diese Herausforderung - wenn sie schon nichts sieht, soll sie sich ruhig mit der Nase orientieren dürfen, die kann das und es macht ihr Spaß, das Etwas, das da rumsteht, zu erkunden.
    Beim Betreten von Öffentlichen Verkehrsmitteln würde ich einfach vorangehen, evtl. mit Kommando HOPP (wenn bekannt) - sie hören dann ganz gut, wo Du entlangläufst, also wo die Stufe ist. Kann sie ja auch erschnüffeln, wo die ist. Weiß net, wie groß der Hund ist, aber evtl. auch einfach in den Arm nehmen und reintragen.
    Allerdings "tötet" meine Motte alles, was nach Katze bzw. Kleintier riecht - auch wenn´s nur die Ecke meiner Matratze ist, an der die Katze mit dem Schwanz entlanggestrichen ist..... ;( Ist halt weich und riecht verführerisch nach JAGBAR.... ;-) (das ist aber natürlich rassenabhängig)
    Wenn Fremde auf die Kleine zugehen, sage ich, die möchten sie bitte ansprechen, damit sie nicht erschrickt - aber bisher hat sie nie negativ reagiert, sie zuckt nur ein bißchen zusammen, wenn sie nicht damit rechnet, und freut sich dann, wenn sie gestreichelt wird. Sogar wenn ich an ihr Körbchen gehe und nach Ansprechen Streicheleinheiten gebe, (um sie dann zum Spazierengehen abzuholen), reagiert sie nie unwirsch. Halte ihr eben dann erst die Hand vor die Nase, damit sie bemerkt, daß ich in Kontaktreichweite bin. Glöckchen etc. hab ich auch mal irgendwo gelesen, aber ich habe gemerkt, daß das überflüssig ist - bei dem feinen Hundegehör hört sich wohl schon unser normales Gehen wie Kameltrampeln an, die Maus hört mich auch mit Hausschuhen daheim.
    Was ich gemerkt habe: sie erschrickt auf der Straße vor großen LKWs und Bussen sowie Motorrädern, das geht so weit, daß sie diese anspringt mitten im Laufen :???: Da muß ich bei ihr besonders aufpassen und sie rechtzeitig auf die sichere Seite nehmen bzw. die Leine so kurz nehmen, daß ihr da nichts passiert- sie merkt eben nur, da ist was Riesiges/Lautes in unmittelbarer Nähe und reagiert eben mit Verteidigung, weil sie sich in Gefahr fühlt. Mit solchen Überraschungen muß man eben rechnen, aber das merkt man schon nach einer Weile. Achja, Gewitter ist dasselbe, total panisch, obwohl sie bei normalen Geräuschen völlig problemlos ist, also Staubsauger vor der Nase oder Hämmern - sch...egal!
    LG,
    BieBoss
    PS: bei der Ausbildung kannst natürlich wenig auf Körpersprache setzen, da mußt Du Einiges mit Tonfall wettmachen, aber auch mit körperlicher Hilfe arbeiten: Heranlocken über Stimme und leichtes Zuppeln an der Leine in die richtige Richtung oder evtl. Weglaufen - damit sie die Richtung über die Schritte hört, Platz evtl. mit Durchs-Bein-Locken mit Leckerli und dann mit der Kniekehle sanft anstupsen, wenn sie ganz runtergehen soll. Oder eben das Wort PLATZ sagen, wenn der Hund sich grade hinlegt, und dann gleich loben, um die Verknüpfung zu schaffen. Beim Bleib evtl. die Handfläche bis ganz an die Nase halten, damit sie merkt, da blockt was etc. Je nachdem auch, was der Hund bisher kennt. ein bekanntes Kommando brauchst nicht deswegen zu ändern....
    PPS: Vergiß nie, daß der Hund keine Körpersprache sieht, es kann daher passieren, wenn ein fremder Hund auf ihn zustürmt, fröhlich wedelnd oder beschwichtigend, daß das von dem blinden Hund als Angriff mißverstanden werden könnte. Andersherum wird das vermeintliche Anstarren eines einfach nur aufmerksam lauschenden blinden Hundes oft vom sehenden Hund als aggressives Anstarren mißgedeutet - da sind oft Kommunikationsprobleme vorprogrammiert.

    Hi,
    laß ihn doch einfach - meine Kleine macht das auch oft mal: dann hat sie einfach ihre irren 5 Minuten. Sie rast mit einer irren Geschwindigkeit in großem Kreis herum, rempelt den Großen einfach übermütig an, fegt an meinen Beinen vorbei und hüpft über alles, was im Weg liegt. Ich seh das als einen Ausdruck von Lebensfreude, den ich nicht unterbinden möchte, sie ist einfach glücklich in diesem Moment.
    Aber sie rennt dabei nie wirklich weit weg, und an der Straße macht sie´s nicht - denn da hab ich sie an der Leine, wenn´s gefährlich werden könnte.
    Glaube also nicht, daß Dein Hund weit weg laufen würde. Einzige Gefahr ist der Jagdtrieb, falls er ein Häschen aufstöbert. Da hilft evtl. ein Laufenlassen eher an frisch gemähten Wiesen, abgeernteten oder ungenutzten Feldern, wo´s halt so niedrig wächst, daß sich mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit irgendwelches Viechzeugs darin befindet. Und zu Zeiten, bei denen die Gefahr niedrig ist (morgens/abends in der Dämmerung sind mehr Hasen und Wild unterwegs als z.B. in der Mittagshitze). Kann meinen auch nicht immer und überall frei laufen lassen.
    Lg, und viel Spaß mit dem Süßen weiterhin!
    BieBoss

    Hi,
    Erstens: es zahlt (fast) keine Versicherung, wenn da was passiert - vor allem, wenn so offensichtlich ist, daß das Kräfteverhältis so ungünstig ist. Im Gegenteil, man kriegt wahrscheinlich noch einen drauf, wenn was passiert, weil man das Kind allein mit dem Hund hast laufenlassen. Was passiert alleine, wenn der Hund das Kind umwirft in seinem Elan (Hase in Sicht, der Hunde-Erzfeind oder ne läufige Hündin kommt, Hund erschrickt wegen Gewitter o.ä.), das Kind schlägt sich den Kopf an einer Baumwurzel/Stein etc. an und liegt bewußtlos im Feld? Das ist verantwortungslos! Wer zahlt dem Hündinnenbesitzer die Aufzucht des Wurfes, wenn der Hund die läufige Hündin geschwängert hat - ein Kind kann sowas nicht verhindern (ist für Erwachsene manchmal schon schwer, wenn die Hündin unverhofft auftaucht).
    Zweitens: Du kannst NIE sagen, der Hund ist absolut zuverlässig - Du weißt nie, wie er in komplett neuen Situationen reagiert - laß doch mal plötzlich jemand Fremdes das Kind bedrohen! Was macht der Hund dann? Heutzutage kriegst doch schon Prügel, wenn ein Einbrecher auf DEINEM eigenen Grundstück vom Hund gebissen wird!! (dies genau zu dem Argument, der Hund paßt schon aufs Kind auf - klar, aber was mit den Folgen davon - Bisse etc.??) Laß den Hundekumpel auf der anderen Straßenseite stehen - der Hund zieht das Kind auf die befahrene Straße - juhu..... ;(
    Drittens: kein 9jähriger ist in der Lage, den Hund zu beschützen, wenn z.B. ein paar Jugendliche auf ihn zukommen, und sich ´nen Spaß draus machen, den Hund zu ärgern oder gar zu quälen. Dann hast Du den Ärger, daß Du einen Hund, der Angst vor Fremden hat, wieder "hinbiegen" darft und weißt evtl. nicht mal, wie´s gekommen ist, weil das Kind sich nix zu sagen traut. Und dazu die Tierarztrechnung.
    Also alles zusammen viel zu gefährlich, und da gibt´s mit Sicherheit noch tausend Situationen, in denen ich keinen 9jährigen mit irgendeinem Hund alleine sehen möchte.
    LG,
    BieBoss