Hi, tinisliebling,
mach erst mal keinen Streß..... :kaffee2: so jung ist doch noch alles ganz neu für die Kleine, so lange wird sie noch nicht von ihrer Mama getrennt sein. Ob Du sie immer und überall in der Fremde beschützen kannst, kann sie noch nicht einschätzen - also erstmal Angst.... rein vorsichtshalber.....
Gewöhn sie einfach daran, indem du immer nur ganz kurze Ausflüge machst wie heute auch, aufhören solang´s noch Spaß macht (=Erfolg --> "mach ich GERNE wieder") , ganz wichtig, damit das Spazierengehen nicht mit Angst verknüpft wird. Lieber häufiger mal ein paar Schritte (fang mit 5 Min. an, da Du jetzt weißt 10 sind zu viel), als ein Spaziergang, der sie überfordert.
Was ich immer mit unseren Welpen mache im Verein: auch rechtzeitig ans Auto, den Zug etc gewöhnen, den Lärm z.B. erst mal aus großer Entfernung, von einer Brücke runter oder weit weg von den Gleisen im Feld anhören und den Zug beim Durchfahren beobachten, beim nächsten Mal etwas näher, irgendwann neben den Gleisen stehen, den einfahrenden Zug gaaanz cool beobachten, loben, wenn sie ruhig bleibt, ablenken, wenn sie nervös wird. Wenn´s ihr deutlich zu viel wird (läßt sich nicht mehr ablenken), ein-zwei Schritt weiter weg, ein AUFMUNTERNDES "ist ja gut!" oder "komm mit!" - aber NICHT (ja nicht!) trösten (also kein mitleidsvoller Ton in der Stimme), das würde die Angst "belohnen" und damit noch fördern. Wenn das geht, mal den Schaffner fragen, ob Du sie mal reinheben darfst zum Schnüffeln. Beim nächsten mal vorne im Waggon einsteigen, durchlaufen (wirklich! Bei uns haben sich sogar schon einige erwachsene Hunde nicht reingetraut, weil sie´s nie kennenlernten!) und hinten wieder rausgehen. Oft stehen die Züge wirklich lange genug, daß man da reingehen, schöne (!) Streichelerfahrungen machen und wieder gehen kann.
Als Höhepunkt und Generalprobe eine Bahnfahrt von einer Haltestelle zur nächsten, evtl. geht ein Kumpel mit sicherem Hund sogar mit, an dem sich die Kleine orientieren kann. Evtl. ein bißchen Spielen während der Fahrt (auf dem Schoß, nicht durch den Zug rennen! ). Wenn das klappt, seid Ihr auch für die große Fahrt gerüstet!
Parallel an eine tragbare Box (je nach Größe des Hundes, aber mit 12 Wochen geht´s auf alle Fälle noch!) gewöhnen, die nur auf einer Seite offen ist. Vorteil: Hund kostet darin nichts (Handgepäck), und er fühlt sich sicherer, als wenn jeder ihn begrüßen kann oder er jeden Ruck mitbekommt. Unsere schlafen einfach nur beim Bahnfahren! Wichtig: Zugfahrt so einplanen, daß mal eine Pause gemacht werden kann: sprich nach der halben Strecke aussteigen, nächsten Zug nehmen für Weiterfahrt (die fahren doch alle Stunde, je nachdem, wo Du hinwillst), wenn möglich, denn 5 Stunden ist evtl. noch ein bißchen lang für 12 Wochen-Welpen. Einfach in der Zwischenzeit relaxt irgendwo spazierengehen, die Kleine schnuppern lassen. Dann ist sie auch wieder müde und schläft evtl. auf der Weiterfahrt.
Keine Sorge, das kriegst Du schon hin! Bis dahin hat sie dann auch gelernt, daß in Deiner Begleitung nichts passiert.
Das Wichtigste ist, sie nicht in ihrer Angst zu bestätigen, an alles, was sie später können muß, GLEICH langsam gewöhnen, auch Flugboxen, wenn Ihr später in Urlaub fliegen wollt, oder den Fluglärm. Einfach mal am Flugplatz auf die Besucherterrasse o.ä., es geht nur um´s Kennenlernen. Oder Treppen, die nicht massiv sind, also nur aus einzeln aufgeschraubten Stufen bestehen, wo man durchgucken kann (einfach mal da langspazieren, wo man auf solches trifft, ganz zwanglos), Stahlgitter-Treppen, Einkaufswagenlärm, Baustellen(-fahrzeuge), Mopeds, Skater, Jogger, Rollstühle, Menschen am Stock etc. es gibt sooo vieles, wovor man sich fürchten kann ;-) Mein zweiter Hund (2 Jahre seit gestern, habe ihn seit ca. 6 Monaten) hat auch erst mal gedacht, Wasser im Fluß beißt ihn - seit zwei Wochen hat er´s geschnallt und LIEBT es, sich reinzustürzen.
Laß der Kleinen für alles Zeit, nicht überfordern (sprich alles auf einmal), jeder Schritt, den sie ERFOLGREICH hinter sich bringt ("kein Auto beißt mich"), stärkt auch das Selbstbewußtsein, heute 10 Minuten, beim nächsten Mal geht sie schon weiter mit, übermorgen Zug von weit weg, Montag geht sie schon näher hin an den Zug, nächste Woche ans Wasser, irgendwann mal rein (also jetzt um Himmels Willen nicht alles diese Woche noch reinpressen, das war nur ein Beispiel, um zu zeigen, daß das alles "nebenbei" geht, auch wenn Du´s gezielt übst und die neuen Orte bewußt aussuchst!). Immer viel beobachten und lernen einzuschätzen, bis wohin ist der Hund noch sorglos, wann wird er ein wenig nervös, wann überfordert - und dann VOR diesem Punkt, also nach noch erfolgreich absolvierter Aufgabe, abbrechen mit suuuuper Lob und Spiel etc.
Aber das mit dem Zug auf alle Fälle beginnen, sobald der Spaziergang/die Autofahrt dorthin nicht mehr erschreckend ist, damit Du in 4 Wochen gelassen in den Zug steigen kannst.
Und denk Dir nichts dabei, wenn sie so ängstlich ist, jeder Hund hat sein eigenes Lerntempo, einige sind mutiger (je nachdem, was der Züchter ihnen frühzeitig gezeigt hat oder auch nicht!), andere muß man vorsichtiger an Neues heranführen. Aber mit Deiner Unterstützung schafft sie das!
Viel Spaß beim Ausprobieren, und viel Erfolg!
LG
BieBoss
PS: wegen Spaziergang: evtl. mal in einen nahegelegenen Garten/Park gehen und dort 5 Minuten ohne Leine laufenlassen, wenn erlaubt und möglich, damit sie Rausgehen und Spazieren mit was Tollem verbindet. Laß sie dort über Äste am Boden hüpfen, balancieren auf umgelegten Baumstämmen, mit Dir ein Stück rennen. Das macht meine heute, mit über 1 Jahr, immer noch mit einer Riesenfreude unterwegs! Zeig ihr: Alles, was Du mit ihr machst, ist super und kein Grund, Angst zu haben! Auch hier ab und an mit souveränen Hundekumpels verabreden, damit sich die Kleine was abschauen kann. Kennenlernen tut man mit Hund genug Leute, u.a. in einer guten (!) Hundeschule.
*isdeswiedereinroman...... sorry!