Beiträge von Gordibrian

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    Also in jedem Bundesland gibt es eine Schule. Mit Lehrplan der für alle Bundesländer gültig ist. Dort kann jeder Trainer dann zur Schule gehen, seine Prüfungen machen und seinen Abschluß.


    Diesen Ansatz hat die BHV ja aufgegriffen, von Grund auf schulen. Kostenpunkt, mal eben nachgeschaut, ca. 4.000 Euro.


    Aber was machst Du mit denen, die langjährige Berufserfahrung haben (mal abgesehen davon, dass es überwiegend Quereinsteiger sind) und dafür einen Nachweis erhalten wollen?


    Auch der ebengenannte Vorschlag, Trainer im "realen Einsatz" zu beurteilen wirft doch dasselbe Problem auf -abgesehen von dem immensen Kostenaufwand - WER DARF UND KANN SICH ANMASSEN, ANDEREN IHRE KOMPETENZ ZUZUSPRECHEN BZW. ABZUSPRECHEN!


    WER ist denn ein Experte, wodurch zeichnet sich dieser aus?


    Ist es vielleicht DER Hundetrainer mit Charisma, der zufriedene Kunden hat mit Hunden, die nicht auffallen (wie soll das belegt werden?) oder ein Veterinär, der sich fortbildet, wissenschaftliche Arbeiten verfasst, die Zusatzbezeichnung Verhaltenskunde/-therapie erhält?


    Das Gremium 2xAkademiker, 1xPraktiker ist aus meiner Sicht okay

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    Es ist für einen Hundehalter leider noch kein Beweis das ein Trainer auch wirklich was taugt.


    (... aber es minimiert das Risiko, dass ich an einen "untauglichen" geraten bin)


    Stimme ich Dir voll und ganz zu. Bitte aber nicht alles vereinfachen und Äpfel mit Birnen verwechseln: Zertifikat ist nicht gleich Zertifikat, ebenso wenig wie Studium gleich Studium.


    Einer Frau Dr. Feddersen-Petersen unterstelle ich einfach mal, dass sie ihren Namen nicht für irgendetwas hergibt. Um nicht polemisch zu werden lasse ich besser die Frage, wer Frau Dr. Feddersen-Petersen auf ihrem bisherigen wissenschaftlichen Werdegang eigentlich ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten zugesprochen hat. Diese Fragestellung lässt sich beliebig erweitern.


    Wir sollten hier die Mehrheit aller Hundebesitzer vor Augen haben, die Mehrzahl aller Hundeschulen und -trainer, die Mehrzahl aller Hunde.


    Klasse statt Masse ist doch die Devise und es wird natürlich vielen nicht schmecken, wenn das Modell aus dem Norden überall umgesetzt wird.

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    Man sollte auch mal überlegen, dass nicht jeder der durch diese Prüfung fällt auch gleich ein schlechter Hundetrainer ist.
    Ist gibt welche die super aus "dem Bauch heraus" ganz tolle Erfolge mit sanften Methoden erzielen und solche , die sich zwar viel Fachwissen angeeignet haben und sich sehr gut verkaufen können... aber im tägl. Trainer Leben eher zu meiden sind. Dazu kommt doch, das es Menschen gibt die in Prüfungssituationen sich nicht von der besten Seite zeigen können ( wie ich auch :D ).
    Und wer bestimmt eigentlich wer "experte" auf dem Gebiet der Hundeerziehung ist? Wer darf die Prüfungsordnung festlegen... da würd ich auch mal schauen!


    Nun, wer ein Studium auf sich genommen hat, jahrelang Verhalten erforscht hat, international anerkannt ist, wissenschaftliche Abhandlungen verfasst hat und einen Lehrstuhl unterhält, dem spreche ich ein gewisses Expertenwissen nicht ab. Ich greife mal das Beispiel Kindergärtnerin auf: Meine Kinder würde ich nicht einer Tagesstätte anvertrauen, wo das Erziehungspersonal aufgrund von Erfahrungswerten eingestellt wurde. Das heißt aber nicht automatisch, dass Mütter, die zwei Kinder erzogen haben, alles Nieten sind oder das Erziehungspersonal das beste auf der Welt ist.


    Ausnahmen wird es immer geben, das war schon immer so und wird auch so bleiben. Es geht hier ja um das Optimieren, Wissen soll an die Frau/den Mann gebracht werden, damit alle Spaß am Hund haben und er mit Freude die Dinge verrichtet. Es geht auch nicht um die guten HTs, es geht um die schwarzen Schafe. Es ist doch unglaublich, welche Popularität beispielsweise selbsternannte Hundepsychos wie M.rt.n .üt.e.s erfahren. Worauf eigentlich basierend? Ich will hier keinem zu Nahe treten, ihr könnt auch irgendeine Tier-Nanny nehmen.

    Terry


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    Mit unausgegorenen Zertifikaten wird der Bevölkerung wieder nur etwas vorgegaukelt...


    Nana, warum eine Sache von Experten direkt abstempeln!


    In Schleswig-Holstein muss bei der Anmeldung zur zertifizierung u.a. ein Video über die eigene Arbeit vorgelegt werden, nach der Zertifizierung muss diese durch den Nachweis von Fortbildungen aufrecht erhalten werden. Nur jeder fünfte hat wohl die Prüfung erst geschafft.


    Ich glaube nicht, dass die Prüfung von jedem gemeistert wird. Und selbst dann, unter Autofahrern gibt es auch welche, die Unfälle verursachen. Es geht hier um die Minimierung von Risiken und die Differenzierung "gut" und "weniger gut".

    Leute Leute, das Ganze mal aus einer anderen Perspektive betrachtet:


    Erzählt mal dem Vater des vor einer Woche in Kassel von einem Rottweiler attackierten 3jährigen Volkans, der Großteil aller Hundehalter in Deutschland weiß über das Wesen Hund Bescheid, hat ein hohes Verantwortungsbewußtsein und macht von dem reichhaltigen Angebot Gebrauch, Hundeschulen zu besuchen. Sohnemann war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort... .


    Bei allen öffentlichen Diskussionen geht es doch mehr oder weniger darum, die möglichen Gefahren, die durch unsachkundige Hundehaltung entstehen könnten, zu minimieren. Hundeschulen und ihre Trainer sind automatisch mitverantwortlich bei der Erziehung der Vierbeiner in Hundeschulen.


    Der Hund sollte unter Kontrolle des Menschen sein, egal in welcher Situation!


    Schaut Euch mal um:


    Warum muss ein Taxiunternehmer eine Prüfung ablegen, reicht da nicht die allgemeine Fahrerlaubnis?


    Muss eine Kindergärtnerin ausgebildet sein? Es sollte doch reichen, wenn sie selber Mutter mindestens zweier Kinder ist. Den Erfahrungsschatz hat sie dann doch automatisch!


    Warum muss ein Wach- und Schutzmann ein Zertifikat haben und u.a. Gesetzeskunde durchgenommen haben, da reicht doch ein Jahres-Abo von irgendeiner Mukkibude. Um Zweifelsfall draufhauen oder abballern, und gut ist´s.


    Ärzte in Krankenhäuser sind überlastet und unterbezahlt? Na und, stellt doch Medizinmänner oder Heilpraktiker (nichts gegen Heilpraktiker!) ein...


    Ich habe mal ein wenig genauer gelesen: In Schleswig-Holstein geht es bestimmt nicht darum, dass der Trainer den Prüfern nach dem Mund reden soll. Zielgruppe sind auch keine Newbies, sondern Trainer mit Praxiserfahrung. Im ersten Schritt wird wohl fundamentales Wissen abgeprüft, quasi eine Theorieprüfung. So wie ich das herausgelesen habe, geschieht das sehr objektiv, weil Prüfungsfragen über den PC generiert werden (Chancengleichheit), unabhängig also vom Prüfer. In weiteren Schritten erfolgt ein Audit und eine praktische Prüfung.


    Wenn ich das richtig gelesen habe, prüfen zwei Fachtierärzte ab und ein Hundetrainer.


    Gibt es bessere Konstellationen für eine Prüfungskommission?
    Frau Dr. Feddersen-Petersen ist durchaus eine sehr hochkalibrige Fachexpertin. Und dadurch, dass das Zertifikat von der Landestierärztekammer ausgestellt wird ist es doch amtlich, und frei von irgendeiner Verbands- und Ideologiezugehörigkeit.


    Liest man den Artikel weiter, so stößt man auch auf den BHV. Der hat wohl auch eine Trainerlizenzierung mit der IHK Potsdam erarbeitet. So wie ich das lese, ist damit die Zielgruppe der Neueinsteiger angesprochen, die über wenig Berufserfahrung verfügt. Das Ganze stellt ein größeres Paket dar, kostet dann auch mehr. Voraussetzung scheint da aber eine Mitgliedschaft zu sein.


    Hier sind wirklich Ansätze da, die einiges versprechen. Und mal ganz ehrlich, für mich als verantwortungsvollen Halter ist doch das erste Kriterium: Wendet die HuSchu gewaltfreie Erziehung an (Stachelband etc.) oder setzt sie auf positives Verstärken/positive Motivation. Danach vieleicht die Frage, ob nur auf dem Gelände trainiert wird oder auch in der Öffentlichkeit (Busfahren/Straßenverkehr/Innenstadt ...). Wenn ich dann noch sehe, dass ein unabhängiges Qualitätssiegel da ist, dann freue ich mich doch umso mehr.


    Doch wie geht einer vor, der sagt: Bei mir um die Ecke ist ne HuSchu. Prima, ich hol mir einen Hund und geh dann mal hin, wird schon passen.


    Das Wort Präventionsstaat stand übrigens mit auf der Liste der Unworte für 2007. Ich finde den Präventionsgedanken grundsätzlich aber gut und hier geht es letztendlich um nichts anderes.


    Bislang haben Rasselisten, Wesenstests, Maulkorb- und Leinenzwang die Statistiken nicht senken können. Das heißt aber nicht automatisch, dass alle von Staats wegen eingeführten Regeln Müll sind.

    @ Chandrocharly


    da pflichte ich Dir absolut bei. Eine wirklich gute Hundeschule ist auch nur die halbe Miete. Wenn der Halter sich nicht auch ein wenig Mühe gibt, um das Wesen Hund zu verstehen und verantwortungsvoll reagiert, tja, dann darf es keinen wundern, wenn hier und da mal ein Vorfall passiert.

    Jeder Taxiunternehmer muss in Deutschland eine Prüfung ablegen, jeder Wachmann ebenfalls. Nur halt keine Hundetrainer, die aber dennoch eine große Verantwortung tragen, was aus einem Hund-Halter-Gespann werden könnte!!!


    In der vergangenen Woche gab es wieder Beißvorfälle, die sogar 400 km vom Ort des Geschehens bei uns im Lokalradio gemeldet wurden. Bei jedem erneuten Vorfall stelle ich mir die Frage: Hätte das durch mehr Sachkunde verhindert werden können? Verantwortungsvolle Hundebesitzer sind doch gefragt (ideelles Denken), ebenso sachkundige Hundebesitzer. Und wenn einer auf freiwilliger Basis eine HuSchu besucht - also schon "die richtige Einstellung" mitbringt, dann muss man doch sicherstellen, dass das Gespann dort auch optimal betreut und geschult wird, von fachkundigen Trainern.

    ... ist halt wie bei der Kindererziehung, was gilt da als "richtig", was ist "falsch" und wer masst sich an, das zu beurteilen.


    An dem Modell in Schleswig-Holstein ist aber beruhigend, dass der Spitzenverband der Tierärzteschaft, nämlich die Bundestierärztekammer, dahintersteht. Die haben doch vor Jahren auch schon Empfehlungen für Welpenspielkreise geäußert.


    LG

    Hi, ja, hat unser, als er klein war, auch gemacht. Hatte ihn dann immer mit einem scharfen "pfui" erschreckt und er hat es zum Glück sein lassen. Tierarzt meinte damals, ist mehr oder weniger drin in Hunden, kann man aber durch richtige Erziehung rausbekommen.


    LG