Erst einmal vielen Dank für die Antwort!
Generell würde ich auch auf Übersprungshandlung tippen - obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie es sich nicht gerade angewöhnt, es gezielt einzusetzen, wenn ich ihr beim Hundeverbellen lästig bin... Kann das überhaupt sein? Es kam mir heute irgendwie bewusster vor... Und eigentlich will ich mich nicht von meinem Hund beißen lassen.
Die ersten Male war ich ziemlich überrascht, dass ihre Zähne in meinem Oberschenkel hingen (und der blaue Fleck danach war ordentlich). Daher hab ich mich selber nicht daran erinnert, Ruhe zu bewahren. Ich hoffe, dass ich das in der nächsten kritischen Situation besser beherzige - denn es stimmt: sie hört mich sowieso nicht. Mittlerweile sollte ich besser vorbereitet sein. Allerdings hat mich ihre heftige Reaktion angesichts eines Flusses und der Distanz von mind. 50 m zwischen ihr und Fremdhund doch wieder überrascht. "Normalerweise" muss der Hund sehr viel näher sein, damit sie sich so anstellt, wenn sie sich so anstellt - wir hatten mittlerweile auch schon problemlose Hundebegegnungen. Doch bei der Entfernung kann sie sich eignetlich nicht bedrängt gefühlt haben. Wie gesagt: wir arbeiten gerade daran...
Derzeit kann sie es notgedrungen nur an der Leine machen, da ich sie nicht ableinen kann. Wir trainieren noch immer an der Schleppleine. Bei Souri paaren sich unabhängige Streunermanier mit Intelligenz und einer ausgesprochenen Sturheit. Also weiß sie, wann sie hören muss (wenn ich die Schlepp in der Hand habe) und wann nicht (wenn sie ab ist oder sogar auch, wenn sie schleift). Von 5 Joggern meint sie mind. einen stellen zu müssen - und dieses Risiko will ich nicht eingehen. Daher Leine und Schlepp. Ich meine, mittlerweile kleinere Erfolge verbuchen zu können und kann die Schlepp auch mal länger wieder nur schleifen lassen. Aber noch sind wir hier nicht am gewünschten Ziel, ihr Freilauf ermöglichen zu können (war für uns beide hart ist).
Ich fürchte, bei Souri ist es eine Mischung mehrerer Verhaltensmuster. Da steckt mit Sicherheit eine gewisse Unsicherheit dahinter. Sie ist in vielerlei Hinsicht ein eher misstrauischer, unsicherer Hund, dem unbekannte Situationen und Orte Angst machen. Hunde, die ihr vermitteln, unsicherer als sie zu sein, werden eher attackiert als die Selbstsicheren. Dazu kommt der Herdenschutzhund, der in Angstsituationen tendenziell eher auf Angriff geht. Aber manchmal ist es, als ob sie die pure Lust an der Pöbelei packt... Es ist für mich auch kaum zu erkennen, welcher Hund nun buh und welcher ok ist. Meist sind es die größeren, unsicheren, die selber an der Leine dran sind... aber auch hier bricht das Muster oft genug (wie heute). Sie bleibt immer ein wenig unberechenbar...
Leider ist sie überhaupt nicht spielzeuggeil... und wenn sie sehr gestresst ist, könnte ich mit einer Schweinehälfte vor ihr wedeln, es würde sie nicht interessieren. Momentan füttere ich nur aus der Hand und sie erarbeitet sich ihr Futter - seitdem ist es besser geworden, sie nimmt Belohnungen draußen besser an als früher. Aber wenn Ablenkung/Gefahr droht, will sie die Sache lieber selbst kontrollieren. So zumindest kommt es mir vor.
Ich clicker nicht, aber vielleicht sollte ich es (wieder) anfangen... Inwiefern könnte das in so einer Situation helfen? Was und wie müsste ich da clickern?
staffy
Wir haben die letzten paar Wochen auch mit Trainer gearbeitet. Da hat das Zusammenführen mit ihrem Labrador sogar in der zweiten Stunde geklappt, obwohl Souri ihn beim ersten Mal noch ziemlich angegangen ist...(mich hat sie in dieser Situation nicht gebissen - dieses Verhalten legt sie nur bei sehr wenigen Hunden an den Tag, bei denen sie sich eine Stufe extremer verhält als bei anderen - das heute war der zweite Hund, bei dem Souri so reagiert). Die Trainerin war überrascht, dass Souri sich dann ganz normal und ruhig verhielt.
Aber wahrscheinlich sollte ich mir tatsächlich nochmal eine andere Meinung einholen...
LG
Allegra