Hallo zusammen
Nun, ich dreh langsam durch mit meinem Katerchen Mimo.
Das ist er
Vielleicht habt ihr einen Rat für mich.
Das wird jetzt, wie üblich bei mir, etwas länger...
Mimo ist inzwischen 4 Jahre alt. Er ist sehr klein, also etwa halb so gross wie meine - auch nicht riesige Katze Yasha - und nur 2,5kg schwer. Er ist vermutlich ein Mix aus Hauskatze und irgendwas. Der Zeichnung nach sieht er aus wie eine Snowshoe, kann aber auch Ragdoll oder Siam oder sowas sein. Jedenfalls fehlt ihm, was ich auf die Rassekatze in ihm zurückführe jeglilches Territorialverhalten. Er liebt einfach alles und jeden und er ist nicht wirklich ein Kämpfer... Spielt nicht mal gerne etwas grober...
Er kam damals von der Pflegestelle, wo er mit seiner Mutter und den Geschwistern war, zu uns und unserem damaligen Senior Fläcki. Fläcki war ein zugelaufener Strassenkater. Er hat Mimo auf seine Streifzüge mitgenommen und über ihn gewacht wie eine Glucke. Er hat alles für den Kleinen geregelt.
Als er dann starb, holten wir Yasha zu uns, weil Mimo absolut keine Einzelkatze ist. Sie kam aus dem Tierheim. Sie war die Kleinste von allen in dem Wurf, handscheu aber doch neugierig. Sie verstanden sich sofort. Er beschützte sie. Zeigte ihr die paar Meter, die er ums Haus rum geht. Sie lieben sich. Schlafen im selben Körbchen, putzen sich und wenn einer fehlt, dann mautzt der andere schrecklich. Wir konnten Yasha im ersten Jahr kaum anfassen, nur Mimo zählte. Heute ist sie eine Knutschkugel. Und sie ist eine richtige Katze. Eigensinnig, Selbsständig, oft unterwegs. - Und sie hat einen weit grösseren Radius als er...
Nun mein Problem. Weil Mimo so klein ist, hat er den Nachbarskatzen und den Wildkatzen hier nichts entgegen zu setzen. Er hats versucht, nachdem Fläcki starb und war auch ab und an mal erfolgreicht. Hatte ja einen guten Mentor... Nur dann wurde er mehrfach verbissen. Von Katzen, vom Fuchs... Er war mal richtig mutig, als er klein war, weil er dachte alle lieben ihn so wie er sie. Und nun ist er eine halbe Hose. Er geht nicht oft raus. Nur wenn wir auch raus gehen. Oder Yasha. Sobald sie loszottelt und auf ihre Runde geht kommt er rein. Eine Weile hat er sogar in die Zimmerpflanzen gemacht, damit er nicht das Kistchen im Stall benutzen muss.
Er hat blaue Augen und je nach Licht, schimmern sie rot. Als Baby hatte er rote Augen. Ich vermute, dass er nicht so gut sehen kann, wie andere Katzen und das zu seiner Grösse noch dazu kommt.
Er ist extrem babyhaft. Spielt wie ein 5 Monate altes Kätzchen, jagt Staub und seinen Schwanz (was mich beunruhigt).
Mein Mann meint, sein Gehirn sei zu klein, wegen dem kleinen Kopf ich denke manchmal, dass er geistig und körperlich etwas zurückgeblieben ist.
Er macht mich wahnsinnig. Ich liebe ihn, aber er macht mich irre. Ist Yasha weg klammert er sich wie ein Äffchen an mich, liegt Nachts unter meiner Decke am Bauch. Wenn wir weg sind, auch wenn dann zwei Mal am Tag jemand nach ihnen sieht, dann leidet er total und sobald wir zurück sind, hängt er an meinem Rockzipfel, als gäbe es kein Morgen mehr. Manchmal dreht er die halbe Nacht durch und springt in den Papiertüten von den Einkäufen herum, zerrt die Hundeleckerli aus der Futterkiste, tobt über den Katzenbaum und die Möbel. Und manchmal bringt er eine Maus rein (ja jagen kann er, aber töten nicht) dann spielt er damit und verliert sie... Er kann irgendwie wohl nicht genug zubeissen. Das ist mir auch schon beim Futter aufgefallen. Manches TroFu kann er nicht kauen, das weiche ich ein...
Jedenfalls bin ich verzweifelt. Er tut mir leid. Echt. Er ist wohl total unterfordert, weil er sich eben nicht wirklich traut raus zu gehen. Er klettert gerne, aber draussen nur, wenn wir da sind. Er jagt auch gerne, aber nur wenn wir auch in der Nähe sind. Und wenn er was erwischt, dann bringt ers rein, möglichst in die Sockenschublade, weil er Angst hat, dass es ihm eine andere Katze klaut...
Wir haben einen Katzenbaum gebaut, den mag er. Nun überlege ich mir ernsthaft ihm solche Katzenspielsachen zu kaufen, damit er was zu tun hat. Diese Kreise in denen eine Maus rumrennt oder sowas...
Ich habs auch schon mit Bachblüten versucht, nur leider, hat er dann zwar etwas mehr Mut, aber kann sich den anderen Katzen dann doch nicht stellen... Und er versteht auch überhaupt nicht, wieso das andere Katzen tun...
Wir ziehen irgendwann um, vielleicht ist es ja da dann ruhiger (Katzentechnisch) aber bis dahin muss er doch was zu tun haben.
Was soll ich denn machen? Beschäftigungsspielzeug kaufen?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Wie beschäftigt ihr eure Hauskatzen, die keinen Freilauf haben?
Gibt es wirklich zurückgebliebene Katzen oder bilde ich mir das ein?
Ich will ihm ein schönes Leben bieten, wenn er ewig ein Baby bleibt, von mir aus, aber ich möchte, dass ich ihm dann trotzdem was bieten kann, ohne dass er Angst haben muss...
Ich danke euch fürs Lesen und eventuelle Tipps.