Die Hundepsychologen unter euch mögen mir wiedersprechen, aber macht ihr euch eigentlich Gedanken darüber, was das abrufen für den Hund bedeutet wenn er in dem Moment einen anderen Hund sieht?
Der Hund sieht aus Entfernung einen anderen Hund auf sich und sein Rudel zukommen - also mal ehrlich gäbe es in der Natur auch nur einen Grund sich in diesem Moment rumzudrehen und zu seinem Rudel zurückzulaufen? Es ist ein ganz natürlicher Instinkt des Hundes, das zu beobachten, was da auf ihn zukommt - ist es Freund? Ist es Feind?
Und was erwarten wir als selbstverständlichkeit? Das unser Hund diesem potentiellen Feind den Rücken zudreht und freudig zu uns kommt...
Das mag bei vielen Hunden klappen, aber spätestens wenn unser Hund ein mal von einem anderen Hund verfolgt und "angegriffen" wurde verlangen wir verdammt viel - der Hund hat die Erfahrung gemacht, das er sich durch das kommen zu seinem HH in eine Gefahrensituation begibt und das der HH ihm da nicht helfen konnte.
Um unsere Spaziergänge etwas entspannter zu gestalten habe ich mir daher angewöhnt, das mein Hund bei Sichtung eines anderen 4-beiners HALT oder auch SITZ zu machen hat und ich erhöhe meine Geschwindigkeit so, das ich vor dem fremden Hund bei meinem bin und ihn festhalten kann oder, wenn es ein bekannter Hund ist, kommt das LAUF Komando - aber erst wenn ich bei ihm bin.
Sehr praktisch ist diese Erziehung auch, wenn wir vor einer Abbiegung sind, die ich nicht einsehen kann, wenn man das entsprechend trainiert hat, macht der Hund das nämlich von alleine, wenn er einen anderen Hund sieht Und bei einem Hund, der auch aus 50 m Entfernung auf Befehl Halt oder Sitz macht hat irgendwie auch kaum jemand Angst um seinen Hund.
Natürlich wissen meine Hunde trotzdem was HIER bedeutet, aber ich verlange es - wenn möglich - nicht in einer solchen Situation sondern festige das Kommando lieber in Situationen, in denen er es gerne ausführt.