Also wir haben jetzt unseren zweiten Großen Schweizer dazu bekommen.
Als ich das erste Mal in der HuSchule war wurde ich besorgt gefragt, ob das unser erster Hund ist. Ich sagte Nein, wir haben schon einen zu Hause, der ist 11. Die Reaktion war ein erleichtertes "Dann ist ja gut". Auf meine Frage sagte sie so etwas wie "Der Große Schweizer, als Rüde, das ist als Ersthund schon so ne Sache".
Der GSS ist ein sehr sturer Hund, den man nicht mit der "normalen" Hundeschulerziehung behandeln kann.
Die großen Sennenhunde wurden gezüchtet, um teilweise alleine die Milchkannen von der Alm ins Dorf zu ziehen. Dabei wurde die Selbstständigkeit der Hunde eine Eigenschaft die in der Zucht bevorzugt wurde. Das wird heutzutage zwar weniger, kann aber immer noch stark ausgeprägt sein.
Ein GSS hört einen Befehl, denkt drüber nach und entscheidet dann ob es jetzt "Sinn" macht ihn auszuführen. Das mit dem heutzutage erwarteten und notwendigem Grundgehorsam in Einklang zu bringen ist schon manchmal sehr nervenaufreibend.
Wenn ich auf der Straße spazierengehe und meinen Hund rufe kommt er z.B. nicht sondern er schaut erst mal warum ich jetzt gerufen habe. Kommt ein Auto, ist es OK und er kommt. Kommt z.B. ein Fahrrad sieht er keinen Sinn darin zu kommen und legt so ein so langsames Tempo ein das meistens das Fahrrad schon lange wieder weg ist bis der Hund bei mir angekommen ist.
Die Appenzeller und Entlebucher sind recht quirlige Hunde, daher kamen sie für uns nicht in Frage - ich weiß nicht wie "schwierig" die beiden Rassen in der Erziehung sind.
Ich glaube der Berner wird schon als Anfängergeeignet bezeichnet - vielleicht hat sich das so ergeben weil er schon so lange als Familien- und Modehund gezüchtet wird. Die anderen Rassen wurden bis vor 10 oder 20 Jahren ja wirklich nur für Rasseliebhaber gezüchtet - und dann bleiben die ursprünglichen Arbeitsmerkmale ausgeprägter.
Ist aber z.B. bei den Aussis genau so - daher sind ja leider viele mit diesen Hunden überfordert. Die leben halt nicht so "nebei" in einer Familie mit sondern müssen die nächsten 10 Jahre gefordert werden. Auch wenn man jetzt Zeit hat sollte man sich überlegen, ob man diese Zeit auch noch hat wenn Kinder da sind und man dann vielleicht aus finanziellen Gründen doch noch halbtags arbeiten gehen will? Mit einem Goldie oder dem Colli kann auch mal die nette Nachbarin oder die Kinder von gegenüber eine Runde drehen.
Der Aussi gibt sich nicht mit Bewegung zufrieden, der will Beschäftigung.
Was findest du am Aussi denn besser als an den anderen Rassen?