Unsere Hündin ist 16 Monate alt, sehr groß, noch nicht perfekt aber ganz gut erzogen.
Zuhause:
Lebensmittel von der Arbeitsplatte in der Küche klauen ist (natürlich) streng verboten, ebenso das Klauen aus der Pfanne und das hochspringen am Tisch und am Mensch.
Funktioniert auch (solange wir dabei sind ).
Öffne ich eine Leckerlitüte schaut sie mich an und wartet, entweder auf ein Kommando oder bis sie es einfach so bekommt und nimmt es dann gierig aber dennoch ruhig entgegen.
Klappt bei uns allen, auch bei unseren Kindern.
Zuhause, Schwiegermutter kommt, hat Leckerlitüte in der Hand:
Hund springt an ihr hoch, Schwiegermutter quitscht, Hund ist völlig aus den Fugen, ich setze Hund ab, Schwiegermutter hält Leckerli einen halben Meter über den Hundekopf und wedelt im selben Takt wie sie redet, Hund springt auf, schnappt nach dem Lecker, Schwiegermutter quitscht wieder, schnappt das nächste Teil aus der Tüte, Hund springt um sie herum, Schwiegermutter hopst ebenfalls im Kreis, Hund hinterher und an ihr hoch, Schwiegermutter lacht, kreischt, quitscht durcheinander, wirft das Lecker erneut, Hund springt danach, Schwiegermutter sagt streng "also so was, sitzsitzneiiiinhihihisiiiiitz", lacht dabei, wedelt erneut .... bis die Tüte leer ist.
Hund geht zufrieden ins Körbchen und denkt "was für ein tolles lustiges Spiel die Frau immer mit mir macht ..."
Zu Besuch bei meiner Mutter:
Hund stürmt als erstes in die Küche und surft über die Arbeitsplatte, ortet den Brotkorb und steckt die Nase hinein.
Ich, inzwischen auch in der Küche angekommen sage "RUNTER", worauf meine Mutter sagt "neinnein, da hab ich doch immer getrocknetes Brot für sie drin, das weiß sie doch, siehst Du jetzt hat sie es gefunden, ja Du bist ein feines Mädchen" ...
Hund hat das Brot in 10 Sekunden verschlungen und macht sich erneut auf die Suche, Mutter schreit "oh nein Schätzelein, nicht aus der Pfanne, das ist heiß" schiebt den Hund zur Küche raus, Hund kommt postwendend wieder rein.
Mutter öffnet seufzend die Leckerlievorratsbox, Hund schnappt sich das Lecker, schlingt es runter, das ganze wiederholt sich ungefähr 5 mal, in den Kauphasen deckt Mutter in Windeseile den Tisch, sichert nebenbei noch den Inhalt der Töpfe und fragt mich zum 528. Mal wie ich das schaffe zu kochen wenn dieser Hund dabei ist.
Ich sag nix.
Kaum sitzen wir versucht Hund sich dazuzusetzen, "nein also das geht jetzt wirklich nicht, ich geb Dir gleich noch was, na gut, ein Stück von meinem kriegst Du jetzt schon" ... und zu mir vorwurfsvoll "Du musst ihr wirklich bald mal beibringen nicht auf den Tisch zu steigen".
Hund grinst mich an.
Überflüssig zu erwähnen das, wenn Hund bei meiner Mutter ist, Hund in Mutters Lieblingsfernsehsessel thront und Mutter sich ein anderes, unbequemeres Plätzchen sucht.
Auf meine Frage warum sie den Hund nicht runterschickt ist die Antwort "ach, sie liegt doch da so gerne".
Anfangs hat mir das alles ein bißchen Sorge gemacht und ich habe versucht ihnen zu vermitteln wie sie mit ihr umgehen sollen.
Inzwischen nicht mehr.
Ich lehne mich nur noch entspannt zurück und grinse mir eins.
Ich werde diese beiden Frauen nicht ändern und habe akzeptiert das sie scheinbar ihre eigene Art haben mit meinem Hund umzugehen.
Und mit den Unarten die sie sich hausgemacht haben müssen sie alleine klarkommen.
Da hab ich nix mit zu tun .
Mein Hund liebt sie übrigens ...
LG
Tina