Wir haben nach 17 Jahren Kleinhund ( 30cm, 8kg) nun seit einem Jahr einen großen Hund (65cm, 36kg).
Unterschiede gibt es schon, was besser oder schlechter, praktischer oder unpraktischer ist kann man sicher nicht allgemeingültig sagen.
Hier wurde oft geschrieben das die Erziehung bei beiden gleich ist.
In der Praxis siehts allerdings meist nicht so aus.
Da wird der Kleinhund nämlich schnell mal geschnappt und getragen wenn er nicht so will wie sein Halter, hochgenommen wenn er zu Artgenossen zieht oder ein Anspringen akzeptiert weils ja so putzig ist und nicht wehtut.
Bei einem größeren erzieht man meiner Meinung nach schon anders weil ein nicht erzogener großer Hund doch um einiges unangenehmer ist als ein nicht erzogener kleiner Hund.
Ein großer muss lernen im Restaurant auf seiner Decke liegenzubleiben, ein kleiner der mal aufsteht steht dann halt, hat aber nicht sofort seine Nase in der Lasagne vom Tischnachbarn.
Und notfalls setzt man den kleinen eben ins mitgebrachte Täschchen.
Deshalb wage ich die Behauptung das große Hunde in der Regel intensiver erzogen werden als kleine weil eben die Alternativen fehlen.
Ich hab noch nie jemandem mit einem Rotti untern Arm geklemmt in einen Aufzug steigen sehen ...
Auch ein Aspekt (ich meine gelesen zu haben das ihr Kinder habt) ist das man die Kids mit einem großen Hund nicht mal eben Gassi schicken kann.
Nicht solange die Kinder ein gewisses Alter und der Hund eine gewisse Erziehung haben.
Das selbe gilt für die Betreuung des Hundes.
Unseren kleinen nahm jahrelang meine Mutter in Pflege wenn es nötig war und das auch sehr gerne.
Den großen würde sie genausogerne nehmen, hat aber enorme Schwierigkeiten ihn zu händeln.
Im Haus ist unsere Große wesentlich ruhiger als es der Kleine war.
Das Körbchen hat Schlauchbootgröße, okay, aber ansonsten nimmt sie kaum Platz weg, kann sich bei Bedarf sehr klein zusammenfalten und ist sehr ruhig und ausgeglichen drinnen obwohl erst 13 Monate alt.
Ganz klar schwieriger ist das Großhund viel mehr Reichweite nach oben hat als Kleinhund.
Unsere Hündin ist extrem verfressen, beim Anblick von Lebensmittel setzt ihr Verstand (noch) völlig aus.
Und da Herd, Küchentheke, Obstkorb ect für sie wunderbar erreichbar sind sogar ohne das sie mit den Pfoten vom Boden abhebt muss man immer auf der Hut sein.
Auch die Welpenzeit fand ich mit der Großen viel schwieriger.
Viel Kraft und wenig Feinmotorik können manchmal schon unangenehm werden, insbesondere für Kinder ...
Trotzdem, ich bin sehr glücklich mit unserem "Riesentrampel".
Früher ging ich in meinen Alltagsklamotten meine Runden und sah danach noch genauso aus wie vorher.
Heute besitze ich Hundekleidung; Wanderschuhe, dünne Regenjacken, dicke Regenjacken, eine Kollektion Mützen und Kappen und Unmengen oller Jeans.
Und komme oft völlig zugematscht nach Hause.
Früher ging ich bei schlechtem Wetter kurze Runden und es hat gereicht.
Heute kämpfe ich mich bei Regen durch Felder und Wälder, stehe stundenlang im Schlamm auf dem Hundeplatz und finde es klasse.
Ich finde ein kleiner Hund läuft eher mal nebenbei mit wenn nötig, ein großer ist doch etwas aufwändiger zu haben.
Früher, in kleiner Wohnung, teilzeit berufstätig und mit vielen anderen Interessen, danach mit zwei kleinen Kindern und dadurch bedingt auch vielen Terminen war ein kleiner Hund ideal für uns und ein großer hätte mich sicher überfordert.
Heute passt der große ideal in unser Leben.
Man sollte wirklich wissen was man leisten kann und will.
Wie man sich das Zusammenleben mit dem Hund vorstellt, was man erwartet und bereit ist zu tun.
Und nach diesen Gesichtspunkten die Rasse bzw Größe auswählen.
LG
Tina