Beiträge von Tabina

    Wir haben mit Sayah das große Los gezogen, sie ist eine wunderbare Hündin geworden.


    Bekommen haben wir sie mit 9 Wochen, von einem wirklich guten Züchter wo sie die ersten zwei Lebensmonate unter optimalen Bedingungen verbracht hat.
    Auch ihre Eltern sind beide charakterlich ein Traum.


    Sie war zu Welpenzeiten eine sehr wilde Hummel, hat unendlich viel kaputt gemacht, brauchte lange bis sie problemlos alleine bleiben konnte und war eher wuselig und anstrengend als ruhig.


    Die Junghundzeit war ganz Ridgebacktypisch ein auf und ab.
    Mal war sie sehr entspannt und gelassen, dann wieder voller Ängste und Unsicherheiten.
    Was am Montag kein Ding war konnte am Mittwoch eine unüberwindliche Hürde für sie sein. Und am Freitag war es dann wieder überhaupt kein Problem. Dafür gabs dann Samstag ein neues das für mich auch wieder überhaupt nicht nachvollziehbar war.


    Die Trampeligkeit eines 35 Kilo Junghundes zu händeln der Power ohne Ende hat war auch nicht immer leicht. Ich hab viel geschwitzt und so manchen blauen Fleck kassiert.
    Und mich für meinen Hund zum Deppen gemacht wenn ich versucht habe sie durch schubsen, ziehen und ermuntern durch den Regenspaziergänge zu bugsieren oder zum Hundeplatztraining mit einem Deckchen angerückt bin damits das nackte Bäuchlein vom Prinzesschen kuschlig hat während der Ablage.
    Am nicht Anspringen mussten wir sehr lange arbeiten, das war auch echt schwierig.
    Und natürlich war auch der Jagdtrieb ein großes Thema.
    Aber wir haben alles hinbekommen.


    Das spannendste, schwierigste aber auch das was am meisten Spaß machte war aber unseren Weg des perfekten Miteinanders zu finden.


    Fordern ohne zu überfordern, stärken ohne ihr die Führung zu überlassen, Grenzen setzen ohne zu verunsichern und immer wieder den bestmöglichen Weg zu finden sie zu motivieren ist bei einem sehr sensiblen Hund manchmal ziemliche Feinarbeit.
    Und es macht irre stolz wenn es funktioniert.
    Erst recht wenn es funktioniert obwohl viele Menschen prophezeien das es so nicht funktionieren wird. Das lauter, strenger, härter, schneller, unnachgiebiger und grober der richtigere Weg wäre.


    Ich lobe mich normalerweise nicht aber ich bin sehr stolz darauf das ich mich da nicht habe verunsichern lassen, nichts von diesen Ratschlägen angenommen habe und meinen eigenen Weg gegangen bin.
    Ich bin felsenfest davon überzeugt, wäre ich eine härtere, weniger geduldigere Schiene gefahren wäre Sayah heute nicht so wäre wie sie ist.
    Ich bin für sie zu 100% berechenbar, sie erlebt mit mir keine negativen Überraschungen und ich respektiere sie zu jeder Zeit.
    Sie vertraut mir völlig und genau das ist es was dieser Hund braucht und was wohl für uns der "Schlüssel zum Erfolg" war.


    Auch wenn die ersten zwei Jahre mit ihr nicht immer einfach waren und oft viel Geduld gefordert haben, sie waren richtig schön.
    Vielleicht weil ich immer den Weg als Ziel gesehen habe und mir bewusst war was mit der Adoption eines RRs auf mich zukommen wird.
    Sayah war nie ein Mitläuferhund, sie war eher ein "Projekt" das in den ersten Jahren hohe Priorität hatte (die hat sie immer noch aber in Sachen Erziehung können wir uns inzwischen meist ganz entspannt zurücklehnen).
    Mir war von Anfang an klar das es sich lohnen würde viel Zeit, Schweiß, Aufwand und Mühe zu investieren und das sowohl der Hund als auch wir viele viele Jahre lang davon profitieren würden das wir die Anfangsjahre bestmöglich genutzt haben.
    Und so war es auch.


    Inzwischen ist Sayah gut 3,5 Jahre alt und seit einem halben Jahr eine ausgereifte, super ausgeglichene, liebe und angenehme Hündin.
    Sie lässt sich durch kleinste Veränderungen in der Stimmlage oder Handzeichen "steuern", achtet immer auf mich, entfernt sich niemals weit und ist mir, egal wo und wobei, ein angenehmer Begleiter.


    Sie bleibt gelassen egal was passiert, ihre Reizschwelle ist so hoch das sie noch niemals auch nur ansatzweise angekratzt wurde, sie ist sozialverträglich und hat keinerlei zickige oder gar böse Gedanken im Kopf.


    Ich kenne viele liebe Hunde aber kaum einen der egal was auch kommen mag so nett reagiert wie sie.
    Und das macht das Leben mit ihr herrlich entspannt.


    Auch wenns blöd klingt, herzensgut ist wohl das richtige Wort für ihren Charakter.
    Mein Vertrauen in sie ist riesengroß und das nicht blauäugig, sie hat es sich erarbeitet.


    Ich bin mir sicher Sayah ist mein "Jahrtausendhund", der Hund den man im Leben nur einmal bekommt.
    Und das auch nur wenn man ganz viel Glück hat.

    Da meine Hündin ausnahmslos verträglich ist und auch keinen Kontakt aufnimmt wenn ich kein okay gebe bitte ich nie darum.


    Läuft der unangeleinte Hund ohne Kontakt vorbei dann tun wir das ebenso.
    Nehmen die Hunde Kontakt auf isses mir auch recht.
    Dann wird 10 Sekunden geschnüffelt und weiter gehts.


    Leint allerdings der entgegenkommende an wenn er uns sieht tue ich das in der Regel auch.
    Nicht weil ich es wegen Sayah müsste, mehr als Zeichen für den andern HH.
    So weiß er ich habs gesehen und wir werden, es sei denn man verständigt sich noch anders (manche wollen ja erst das Geschlecht abklären zB) zügig, mit Abstand und ohne Kontaktaufnahme vorbeilaufen.


    Edit:
    Haaaalt, Ausnahme: Sayah ist in den Stehtagen.
    Dann bitte ich schon mal darum bzw brülle ein "meine ist läääääufiiiig" ;)

    Huhu,


    ich wär dabei. Sayah ist grad mit ihrer Läufigkeit durch.
    Bin allerdings ab nächste Woche Do für paar Tage in Kurzurlaub.
    Bei mir gings also am besten ab Di nach Ostern.

    Auf die Idee Sayah quasi "Schauspielunterricht" für die Rolle böser Hund zukommen zu lassen bin ich wirklich noch nicht gekommen.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen wie ein Hund sich verstellen können soll.
    Entweder er ist angespannt und gereizt oder er ist entspannt und gut drauf.
    Entspannt auf Knopfdruck gefährlich zu wirken ohne es tatsächlich zu sein, puh.


    Abgesehen davon das ich nicht wüsste wie das gehen soll hätte ich auch viel zuviel Angst davor das ein "Böser" der es wirklich ernst meint sich statt mir den Hund vornimmt.
    Und der Hund dann nix dagegen setzen kann, er tut ja nur so als ob. Heißt wenns hart auf hart ginge wäre er vermutlich völlig überfordert.


    Für mich keine Option.
    Ob Sayah mich im Notfall verteidigen würde weiß ich bis heute nicht.
    Und werde es auch hoffentlich nie erfahren.


    Gespannt wäre ich schon wie sie reagiert, leider haben wir noch keinen gefunden der sich uns als Dummy zur Verfügung stellen wollte.


    Was ich allerdings wirklich gut finde ist wenn der Hund auf ein Hand,- oder Hörzeichen bellen kann.
    Das kann man nämlich auch einsetzen, lange bevor eine unklare Situation entsteht.
    Quasi auf Abstand und zur Vorbeugung, auch nutzbar wenn gar nichts schlimmes passiert und man nur ein unwohles Gefühl hat weil alleine im Park unterwegs ect.


    Klappt bei Sayah leider auch nicht da sie so gut wie nie bellt und ich das bei ihr nicht verknüpft kriege.
    Der Rotti unserer Freunde kann es auf Fingerschnipp und das kommt seeeehr beeindruckend rüber.

    Tabina ist dabei rausgekommen als meine 2jährige Cousine vor vielen vielen Jahren versuchte meinen richtigen Namen auszusprechen.


    Fanden wir alle so niedlich das ich ihn lange Jahre als Spitznamen weghatte.


    Heute nennt mich keiner mehr so aber für Foren isser ganz nützlich weil eigentlich immer noch frei.
    Ich mag nämlich überhaupt keine Zahlen hinterm Nick.

    Ein Ridgeback Boxer Mix ist Power und Kraft pur.
    Mit 10 Monaten auch bei sehr intensiver Arbeit mit ihm schwer auszulasten und noch schwerer zu kontrollieren.


    Ich glaube kaum das Ommas "raus lassen" und "spielen" ihn auch nur annähernd auslastet, weder körperlich noch geistig. Und von 6 Uhr früh bis Abends ist es eine sehr lange Zeit.


    Kannst Du Deinen/seinen Tagesablauf eventuell anders organisieren?
    Wäre da was machbar?

    Ja klar.


    Aber ich gehe von der Situation aus in der ich bin.
    Und nicht von der das ich in einer ungeheizten Wohnung sitze, meine Kinder vor Hunger nicht schlafen können und meine Hundehaltung eigentlich gar nicht vertretbar ist so wie ich lebe.


    Biomais, was ändert sich wenn man Kinder hat?

    Ich denke man kann davon ausgehen das keiner der hier Mitschreibenden gerade irgendwo obdachlos unter einer Brücke sitzt und nicht weiß wo er das Brot für morgen herkriegen soll.


    Oder?